Chronik der Alfelder Brände

Brandkatastrophen in Alfeld

Wie notwendig die Gründung der Feuerwehr in Alfeld war und wie manchmal mehr oder weniger erfolgreich (leider) die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Alfeld – heute natürlich auch der Ortsteile – in Vergangenheit und Gegenwart wirkten, soll die folgende Auflistung der großen Brände in Alfeld beweisen.

1846
2. J u n i. D e r g r o ß e B r a n d.
Er beginnt an der Ecke der Lein- und Marktstraße und verbreitet sich über den südwestlichen Teil der Stadt. Etwa 104 Wohnhäuser mit allen Nebengebäuden werden in Schutt und Asche gelegt.

1847
Im Oktober. Auf dem Klinsberg gehen 5 Wohnhäuser in Flammen auf.

1848
19. Dezember. Auf der Holzerstraße verbrennen 7. auf der Perkstraße 15 Wohnhäuser und 2 Scheuern.

1849
27. A p r i l Drei Häuser vor dem Hörsumer Tor verbrennen.

1852
6. D e z e m b e r. Die Hauptgebäude der Papiermühle gehen in Flammen auf.
14. Dezember. Die „Meisterei“ am Fillerturm verbrennt.

1863
12. Oktober. Das Hintergebäude des Tischlermeisters Ruhoff am Markt verbrennt.
10. Dezember. Durch Explosion des Dampfkessels brannte die Wogesche Papierfabrik nieder.

1868
Im J u l i. Brand des Tischler Frölichschen Hauses in der Sedanstraße. Blitzschlag.

1873
5. M a i. In der Paulistraße brennen 5 Häuser ab. Das Feuer bricht aus in dem Hause des Drechslermeisters Schäferlein; in den Flammen gehen drei Menschenleben zugrunde.

1874
25. Januar. Das dem Ökonomen Bode gehörende Haus an der Ecke der Winde und der Paulistraße brennt nieder.

1875
22. Januar. Beim Färber Gibhardt in der Leinstraße brennt die Trockenstube aus.
26. Januar. Großfeuer im Koch & Dralleschen Hause an der Kurzen Straße.2. M ä r z. Es brennt das Harenbergsche Haus in der Planstraße nieder.

1876
Auf der Winde brennt das Hirschbeinsche Vorderhaus vollständig nieder. Ein 5-jähriger Knabe Hirschbeins kommt in den Flammen um.

1881
am 27. Januar brennt auch noch der obere Teil des früheren Hirschbeinschen Hauses ab.

1885
18. A p r i l: Der T u r m b r a n d (der südliche Turm der St. Nikolaikirche brennt zur Hälfte ab), veranlasst durch ein Großfeuer „Über der Kirche“, dem die Häuser Küster, Eggers und Willers zum Opfer fallen.

1887
3. F e b r u a r. Großfeuer auf der Winde. Es brennen nieder die Wohnhäuser des Schlachters Frost und des Klempners Pfannkuchen mit sämtlichen Nebengebäuden sowie die Hintergebäude des Schlachters Stoff regen und ein Hintergebäude der Apotheke.
22. September. Es brennen in der Planstraße die Gebäude des Schuhmachermeisters Körner, des Barbiers Barsch, des Arbeiters Ahrens, des Rangierers Meyer und der Witwe Schaper ab.

1888
11. S e p t e m b e r. Auf der Holzerstraße brennen vier Wohnhäuser mit Nebengebäuden nieder, den Schlächtern Heinrich und Georg Lührig, dem Holzwarenhändler Meyer und dem Seiler Mollenhauer gehörig.

1889
brennen auf der Winde abermals vier Wohnhäuser ab.

1890
3. Ö k t o b e r. Auf der Winde. Es brennen die vier Wohnhäuser von H. Multhopp und Kabus nebst Hintergebäuden ab.

1892
4. M ä r z. abends 8.30 Uhr. Brand der Leinen- und Wettertuchfabrik von C. Petri und Detmer an der Hannoverschen Straße.
2. M a i. vormittags 9 Uhr. Brand in dem A. Sürigschen Wohnhause an der Leinstraße.

1893
9. S e p t e m b e r. mittags 1 Uhr. Großer Brand auf der Seminarstraße. Es brennen ab die Gebäude des Tischlermeisters Freese, des Rentiers Fischer, des Rollfuhrmanns F, Bode, des Gemüsehändlers Dörries und des Ackerbürgers Jörns. Beschädigt wurde das Gebäude des Schlachtermeisters Krohme.

1895
27. M a i. morgens 2.30 Uhr. Brand des Kesselhauses in der Leinemühle. A. Strobell.
l 0. J u n i. morgens 2.30 Uhr. Brand der Leinemühle. A. Strobell.
23. November. Brand in den unteren Räumen des A. Mengeschen Kornspeichers in der Hannoverschen Straße.

1896
4. M ä r z. Brand des Lagerhauses der Gebr. Bause in der Winzenburger
Straße.
26. J u n I. Brand in dem Wohnhause des Tischlermeisters Bührig in der Perkstraße.
26. Juni. Großer Brand in der Perkstraße. Es brennen ab die Wohnhäuser des Schlossermeisters Ziegeler, des Maurers Lambrecht des Kaufmanns F. Fischer, des Maschinenführers Schwarze, des Arbeiters Knoehe, des Nachtwächters Lampe, des Maurers Seile und des Arbeiters Uhde.

1897
22. F e b r u a r. morgens 7 Uhr. Brand in dem Stallgebäude des Polizeidieners Waßmann in der Perkstraße.
14. S e p t e m b e r. morgens 10.30 Uhr. Brand in dem Hintergebäude des Schuhmachermeisters Aug. Birnbaum in der Leinstraße.

1898
15. D e z e m b e r. Es brennen nieder die Häuser Wallstraße 15 (Jakobus), 14 (Wedekind), und 13 (Wwe. Meyer). Das anstoßende Haus Nr. 12 (Brauereibesitzer Fricke) musste niedergelegt werden. 14 Familien wurden obdachlos.

1899
25. Juli. Infolge Blitzschlages brennt das Bausesche Haus am Eimser Weg nieder.
18. S e p t e m b e r. Im Elzeschen Hause, Paulistraße 6, ein Brand. Das Feuer griff über zum Hause Paulistraße 7 (Dettmer). Beide Anwesen vollständig vernichtet.

1900
Am 27. Januar brannte die Mengesche Scheune an der Limmerschen. Straße nieder.
23. A p r i 1. Stallgebäude der Schanzkellerbrauerei. 30. September. Nachts 1 Uhr. Brand des „Tivoli“ im Perk.

1901
12. Januar. Brand des Petrischen Kohlenschuppens.
18. Januar. 12 Uhr nachts. Brand in der Leinstraße. Es brannten ab die Häuser Nr. 19 (Schlachter Meyer) und 18 (Kaufmann Mund); der Dachstuhl des Stoffregenschen Hauses. Nr. 20, wurde schwer beschädigt.

Im Mundschen Hause verbrannten auch die Feuerwehrakten.

8. Februar, Kleinfeuer im Wenteschen Hause, Hinter der Schule.
17. F e b r u a r. Brand des Thalerschen Hauses an der Seminarstraße.

1902
25. F e b r u a r. 9.15 Uhr abends. Dachstuhlbrand im Kelpeschen Hause an der Seminarstraße.
9. März. Dachstuhlbrand im Plockschen Hause, Ecke Markt- und Leinstraße.
11. Dezember. Das Pickerottsche Nebengebäude an der Winde niedergebrannt.

1904
9. Februar. Das Haus des Viehhändlers Karl Hart je an der Kurzen Straße niedergebrannt. Ein Kind wurde aus dem brennenden Hause gerettet
13. F e h r u a r. Die Feuerwehr wurde alarmiert, weil auf der Hartjeschen Brandstelle das Feuer aufs Neue ausgebrochen war.
24. August, Alarmierung wegen eines Waldbrandes auf dem Schlehberge.

1905
2 8. F e b r u a r, Das Grebesche Haus, die Meyersche Gastwirtschaft „Zur Eiche“ am Marktplatz und das bereits zum Abbruch bestimmte Kochsche Haus an der Oberen Mühlenstraße fallen dem Feuer zum Opfer.
11. J u n i. (Nacht, zum 1. und 2. Pfingsttage). Nachts gegen l Uhr brennt das Gasthaus „Deutsches Haus“ (Besitzer Karl Bosse) ab.
22. Au g u s t. Ein Brand im Bergenschen Hause am Bahnhof vernichtet den Dachstuhl.
23. Au g u s t. Feuer im Dettmerschen Hinterhaus am Eimser Weg.

1906
16. September. Abends 20.15 Uhr ging das historische Kalandhaus am Wall in Flammen auf. Der kunstvolle Erker wurde durch die Feuerwehr gerettet und befindet sich jetzt im Heimatmuseum.

1909
1. N o v e m b e r. Brand des den Müllerschen Erben gehörigen Hauses Wallstraße 17.
4. F e b r u a r. Die Feuerwehr wurde alarmiert zur Hilfeleistung bei dem gewaltigen Hochwasser der Leine.
19. April. Brand der Thalerschen Tischlerwerkstatt an der Seminarstraße (Borngasse).

1912
5. F e b r u a r. Morgens gegen 3 Uhr. Großfeuer, durch das die Schanzkellerei zum großen Teil vernichtet wurde.
2. A u g u s t. morgens gegen 3 Uhr wieder Großfeuer. Die Strobellsche Leinemühle am Wall, hinter der Unteren Warnemühle, wurde vollständig vernichtet.

1914
28. April. Abends 6.45 Uhr. Dachstuhlbrand im „Fagus-Werk.

1916
17. M a i. Brand eines Schuppens der „Bürgerschenke“.
26. November. Feuer im Wedekindschen Hause an der Planstraße.

1917
19. Februar. Explosion in der Gasanstalt; ein Teil der Teervorräte verbrennt.

1919
22. Au g u s t. mittags 11,30 Uhr. Kesselhaus der Papierfabrik.
5. N o v e m b e r. Brand auf dem Holzlagerplatz der Papierfabrik an der Ziegelmasch.

1921
25. Januar, Dachstuhlbrand im „Hotel Kaiserhof“. 29. August, Brand des Thiesemannschen Hauses, Leinstraße.

1922
3l. August. Großfeuer in der Zellstoff-Fabrik (Kochergebäude mit der Hackerei niedergebrannt).

1923
19. Oktober. Großfeuer im Dachgeschoß eines- der ältesten Gebäude der Hannoverschen Papierfabriken.

1924
15. J a n u a r. Morgens gegen 4 Uhr. Feuer im Schälschuppen der Zellulosefabrik.
14. F e b r u a r. Abends gegen 8 Uhr. Haus Leinstraße 7 (Laden des Kaufmann Carl Tappe). Es lag Brandstiftung vor.
29. April. Feuer im Borsumschen Lagerhaus an der Wallstraße. (Feuergefährliche Farben, Lacke usw.)
22. Oktober. Morgens um 4 Uhr. Autoreparaturwerkstatt. Adolf Meinecke, Hildesheimer Straße Ha. Der Dachstuhl brannte nieder.

1925
Am 2. A p r i l, morgens um 2 Uhr, im Lagerschuppen der Firma Borsum
abermals ein Brand. Durch die explodierenden und umherfliegenden Benzin- und Farbenfässer wurden einige Wehrleute leicht verletzt. Der Schuppen brannte vollständig nieder.
Am 13. Februar. Papierwarenfabrik Otto Hollborn, Göttinger Straße, Kleinfeuer.

1928
Am 2. F e b r u a r . in einem vermieteten städtischen Keller des Finanzamtsgebäudes Feuer durch Fahrlässigkeit.

1929
Am 27. Januar, abends gegen 7.30 Uhr, Balkenbrand im Hause Leinstraße 36, Ecke Kurze Straße.
Am 16. J u l i. 2 Ölbehälter in der Stanzmesserschmiede der Schuhleistenfabrik C. Behrens.
Silvesternacht (3 1. D e z e m b e r). Großfeuer im Magazin der Hannoverschen Papierfabriken.

1930
Am 22. J u l i in der Schlosserwerkstatt des Schlossermeisters Johannes, Sedanstraße 6, brannte im Erdgeschoß ein Tauchlackapparat.

1931
Am 22. März, nachts 1.15 Uhr. Im Katthagen 1a, Dachgeschoßbrand.

1932
Am 2. April, morgens gegen 5 Uhr, Schadenfeuer im Hause Winde 16.

1934
2 7. J u l i, mittags 12.45 Uhr, Einsatz der Alfelder Wehr in Warzen. Durch Großfeuer wurde der Hof des Bauern August Fischer vernichtet. Wind und Wassermangel verurteilen Löscharbeiten zur Aussichtslosigkeit. Alfelder Wehr legt 520 m Schlauchleitung.
29. Juli. Neues Großfeuer in Warzen. Stallgebäude und großer Teil des Wohnhauses Gunzelmann, Nachbar des Bauern Fischer, brennt nieder. Wahrscheinlich Brandnester vom Großfeuer Fischer.
13. September. 9 Uhr morgens. Die Alfelder Wehr wird nach Limmer gerufen. Die Scheune des Ritterguts mit der ungedroschenen Ernte von 200 Morgen Land brennt nieder. Die Scheune war 1905 anstelle der ebenfalls durch Feuer vernichteten errichtet worden.
3. D e z e m b e r. Löschhilfe bei einem Mittelfeuer in Eimsen.

1936
l 8. J u n i, 22 Uhr. In der Bäckerei Freise, Kurze Straße, hat die Treppe zur Backstube Feuer gefangen. Mittelfeuer.
13. O k t o b e r , 2.30 Uhr nachts. Großfeuer-Alarm. Die Wehr greift mit drei Kraftspritzen einen Brand am Kocherhaus des Zellstoffwerks an und löscht es ab.
25. Dezember, 16 Uhr, Großfeuer in den Lagerräumen der Fa. Wiegand am Mühlenwall. Feuer wird begünstigt durch Stroh- und Heulager.
29. Dezember. Balkenbrand im Hause W. Krukenberg am Klinsberg.

1937
26. M ä r z. Schornsteinbrand im Hause Gattermann, Über der Kirche.
16. Mai, Pfingsten, 8 Uhr. Feuer in der Bäckerei A. Fink, Marktstraße. Die Backstube brennt aus, das Haus wird gerettet.

1938
11. A p r i l: Kellerbrand im Hause Albin Otto, Hildesheimer Straße. 28. A p r i l. Kellerbrand im Landratsamt.
14. M a i. Ein in der Tischlerei von Koinecke an der Vormasch ausgebrochenes Feuer wird rechtzeitig niedergekämpft.
2 0. A u g u s t. Schuppenbrand der Fa. H. Gemke an der Hildesheimer
Straße.
2 7. J a n u a r. Mittelfeuer in der Schuhleistenfabrik C. Behrens. Größerer Schaden wird verhindert.

1940/43
Keine erwähnenswerten Brände. Die Tageszeitungen durften während des Krieges auch keine Meldungen über Schadenfeuer veröffentlichen.

1944
2 4. N o v e m b e r. Garagenbrand bei der Fa. A. Meyer, Am Markt.
27. N o v e m b e r. Kesselhausbrand in der Großgärtnerei E. Binnewies kann auf seinen Herd beschränkt werden.
30. November. 12 Feuerwehrmänner werden beim Absturz eines feindlichen Flugzeuges am Warberg eingesetzt.
3 1. D e z e m b e r. Schornsteinbrand im Hause Jünemann auf der Winde.

1945
13. Februar. Neun Mann der Alfelder Wehr werden in Elze bei einem Strohfeuer eingesetzt.
Am 14. März werden nach dem Bombenangriff auf Hildesheim 28 AIfelder Feuerwehrmänner eingesetzt, am 22. März neun Mann in Westfeld. Am 22. März wird Hildesheim durch Bomben am hellen Mittag vernichtet, Alfeld entsendet 21 Feuerwehrmänner.
Im November und Dezember wurde die Wehr zu drei kleineren Bränden alarmiert (L. Ruhe, W. Wienecke und Teerfässerbrand auf der Limmerburg), die im Keim erstickt werden konnten.

1946
Am 1. Januar konnte im Hause O. Pickerott ein Zimmerbrand durch schnellen Einsatz gelöscht werden.
Vom 9. bis 20. Februar standen 22 Wehrmänner insgesamt 362 Stunden im Hochwassereinsatz. Es handelt sich um das größte Hochwasser in Alfelds Geschichte, das auch das von 1909 noch erheblich übertraf.
25. Februar. Die Wehr wird zu einem Scheunenbrand nach Hoyershausen gerufen und setzt dort eine Löschgruppe ein.
28. F e b r u a r. In der Fabrik der Firma Alfa (Daus) bricht ein Feuer aus, zu dessen Bekämpfung 42 Wehrmänner eingesetzt werden.
31. Mär z. Löschhilfe wird mit 9 Mann in Duingen geleistet, wo ein Stallbrand lokalisiert wird.

1947
3. M ä r z. Es brennt die Scheune des Landwirts Gödecke in Limmer, die Alfelder Wehr greift mit 18 Mann ein.
14. bis 21. März. Erneutes Hochwasser in Alfeld. Die Warnedurchlässe hinter dem Grundstück Kreutzburg an der Winzenburger Straße sind verstopft, in den Anlagen am Wall entstehen schwere Schäden durch Fortspülen des Bodens.
6. September. Waldbrand bei Petze. Die Alfelder Wehr folgt dem Alarm und setzt 24 Mann für insgesamt 152 Stunden ein.
Im Oktober zwei kleinere Brände in Alfeld (Gattermann und Koch).
28. Oktober. Die im ehemaligen Kalischacht der Gewerkschaft Desdemona in Godenau untergebrachte Munitionsanstalt, in der noch unübersehbare Munition lagert, fliegt in die Luft, nachdem die Arbeiter etwa 30 Minuten vorher ausgefahren waren. Alfeld erzitterte unter der Wucht der Explosionen, das Leinetal war von den aus beiden Schächten schlagenden Lohen glutrot. In Alfeld brach eine Panik aus, da zunächst an fallende Bomben geglaubt wurde. Obwohl die „Godenauer Kirche“, die kirchturmartige, mehrere Meter dicke Umkleidung des Schachtes II, der eiserne Förderturm des Schachtes und andere Werksbauten vernichtet wurden, war kein Menschenleben zu beklagen. Ein Personenzug hatte unmittelbar vor der Katastrophe die Station Godenau und das Werk passiert.
Im Herbst, drei kleinere Einsätze der Wehr, davon einer bei der Firma Engels in Delligsen.

1949
Im Januar und März zwei Zimmerbrände, im Herbst Einsatz bei einem Stallbrand in Grünenplan. — Fünf Mann der Wehr werden bei einem Scheunenbrand in Föhrste (Möhle) eingesetzt. Im Dezember Zimmerbrand im Kaiserhof gelöscht.

1950
27. J a n u a r. Balkenbrand in der Sparkasse.
4. F e b r u a r. In Delligsen brennen beim Lehrer Munnecke eine Scheune und ein Stall ab. Wohnhaus kann bis auf den Dachstuhl gerettet werden. Alfelder Wehr entsendet 8 Mann.
8. J u n i, abends. Schwere Unwetterschäden durch Wolkenbruch und Sturm, besonders an Göttinger und Winzenburger Straße (Wambeck), 24 Feuerwehrmänner leisten Hilfe.
5. J u l i. In Ammensen schlägt abends im Verlauf eines Unwetters der Blitz in die Scheune des Gastwirts Weyberg. Großfeuer. 10 Alfelder Wehrmänner werden eingesetzt.
9. D e z e m b e r. Auf dem Hof des Schneidermeisters Oskar Ihde. Über der Kirche, brennt in der Morgenfrühe ein Stall nieder. Wehrmänner verhindern Überspringen auf Wohnhaus.

1951
1. März, 19.25 Uhr. Nachbarn bemerken Flammen, die aus dem Dach des Kindergartenhauses an der Vormasch schlagen. Das Feuer wird von 10 Wehrmännern schnell gelöscht.
2 7. M a i. Blitz setzt abends Stall und Scheune des Bauern Karl Glenewinkel in Brunkensen in Brand, sie brennen nieder. Außer anderen Wehren greift auch Alfeld ein, das Wohnhaus wird gerettet.
12. J u n i. Neun Wehrmauer werden in Elze bei einem Fabrikbrand eingesetzt.
l 9. J u l i. Feuer in einem Keller der C. Behrens AG.
22. Juli nachts. Dachstuhlbrand in der Gastwirtschaft H. Möhle (Pächter Hockauf) in Everode, bei dem sich katastrophale Löschwasserverhältnisse ergeben. Das Haus wird gerettet.
8. A u g u s t. Acht Mann werden bei einem Großfeuer in Sehlde eingesetzt.
3. O k t o b e r. Deckenbrand in der Sauna der Ortskrankenkasse kann schnell gelöscht werden.

1953
7. April. Im Haus Markt 11 (Rechtsanwalt Dr. Gibhardt) bricht um 19.30 Uhr ein von Passanten des Marktes bemerkter Dachstuhlbrand aus, der von der Wehr binnen 20 Minuten niedergekämpft wird. Nur ein Teil des Dachstuhls ging verloren.

1953-1973
Die bis zum 80jährigen Bestehen der Alfelder Feuerwehr so gewissenhaft geführte Chronik bricht 1953 leider ab. Frank Wedekind ist es zu verdanken, dass seit 1973 wieder eine Feuerwehrchronik geschrieben wird.

Das Betätigungsfeld der Feuerwehren in der Stadt und den Ortsteilen hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt und beschränkt sich nicht mehr nur auf Löscharbeiten, dies wird beim Blättern in der neuen Chronik in grausamer Weise bewusst. Es vergeht nicht ein Monat in dieser schnelllebigen Zeit, in der die Feuerwehr nicht bei einem schweren Verkehrsunfall zu Hilfe kommen muss. Auch haben sich die Brandursachen grundlegend gewandelt: Fernseher stehen in Flammen, Öltanks explodieren. Es gibt jedoch auch andere Seiten des Feuerwehrdienstes in Alfeld: Hochwassereinsätze sind in Alfeld der Regelfall geworden, doch wird auch schon mal eine allzu mutige Katze vom Dach geholt oder ein Papagei eingefangen. Die beinah schon sprichwörtliche Geselligkeit der Feuerwehren wird natürlich auch tüchtig gepflegt, dabei werden dann auch schon mal die Sorgen um das Feuerwehrgerätehaus für die Alfelder Wehr vergessen.

1973
Am 25. März brennt die Strickwarenfabrik Kochan an der Föhrster Straße, eine halbe Million Schaden entsteht allein an Maschinen und Material, das Gebäude wird unbrauchbar. 16. Juni: In der Landrat-Beushausen-Straße entgeht man knapp einer Katastrophe, ein mit 20 000 Litern Öl beladener Tanklastzug verunglückt am Haus Nr. 14 und explodiert nicht! 6. Juli: Großbrand in Gerzen, eine Scheune (Lager der Fa. Esser) brennt völlig aus, 100 000 DM Schaden.

1974
Am 1. Juni kommt es zu einem schlimmen Unglück. Eine defekte Gasleitung ruft in einem Gebäude der Stadtverwaltung in der Holzer Straße eine große Explosion hervor. Zwei Männer, die sich in dem Gebäude aufhielten, ziehen sich schwerste Verbrennungen zu. Im November entsteht ein hoher Sachschaden, als das „Hotel Deutsches Haus“ ausbrennt.

1975
Schwere Juli-Gewitterregen überfluten die Straßen im Alten Dorf. Die Feuerwehr ist pausenlos im Einsatz.

1976
Im Januar machen zahlreiche Sturmschäden den Wehren zu schaffen. Am 7. Juli brennt eine Schonung in den Sieben Bergen, 8000 DM Schaden.

1977
Am Pfingstsonntag brennt eine Lagerhalle in Gerzen aus. In einem Teil der
brennenden Halle lagerten hochgiftige und explosive Stoffe, eine heikle Aufgabe für die Wehren. Am 7. September bricht in der Paulistraße in einem Hintergebäude der Schlachterei Osten ein Brand aus, später wird Brandstiftung ermittelt, Schaden
60 000 DM.

1978
In einem Hobby-Geschäft in der Kurzen Straße verbrennen Kunststoffwaren im Wert von 20 000 DM. Im September gibt es wieder erhebliche Sturmschäden. Ein trauriges Weihnachtsfest wird es für die Familie Pohl in Dehnsen, am 7. Dezember brennt ihre Wohnung an der B3 völlig aus, 60 000 DM Schaden.

1979
5. Januar: Großfeuer am Marktplatz, aus den Häusern 6-7 lodern meterhohe Flammen. Ausgebrochen ist das Feuer auf dem Hinterhof der Firma Schwarzer und hat schnell die Mühle Vonnekold in Mitleidenschaft gezogen, geschädigt werden alle angrenzenden Häuser.

1980
Am 15. März entstehen 120 000 DM Schaden im Hause Grammel in der Seminarstraße/Ecke Bornstraße, das Feuer bricht im ausgebauten Bodenraum aus. Am 16. Oktober brennt in Sack eine Scheune bis auf die Grundmauern nieder, das unmittelbar angrenzende Wohnhaus kann gerettet werden.

1981
Im März hält das Hochwasser die Wehren auf Trab. Am 12. April richtet ein Brand in einem Labor der Papierfabrik
300 000 DM Schaden an. 30. Juli: Unter dem Dach eines Hotels in der Leinstraße fängt die Heizungsanlage Feuer. Am 31. August brennt der Dachstuhl des Hauses der Ev. Christengemeinde in der Perkstraße. Bei der Firma Fagus Grecon geraten am 25. Oktober Briketts und Holzreste in Brand.

1982
Im Januar werden wieder Hochwasser gemeldet, am 23. Februar brennt eine Gaststätte in der Holzer Straße aus. Am 1. Mai Feuer im Keller eines Hauses im Katthagen. Die Feuerwehrleute machen einen grausigen Fund: eine weibliche Leiche. Es lag Brandstiftung vor.
1983
Durch Brandstiftung wird am 3. Januar ein leerstehendes Fabrikgebäude der Alfelder Eisenwerke Opfer der Flammen.

1985
Am 01. Juni 1985 wird das Alfelder Schwedenhaus durch Brandsftiftung ein Raub der Flammen und wird nahezu komplett zerstört.

Diese Chronik der Alfelder Brandkatastrophen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und historische Korrektheit. Die Jahre von 1985 bis 2008 werden noch ergänzt.