Wall am ehemaligen Perktor, nach Verrohrung eines stadtumfließenden Warnearmens zur Umgehungsstraße ausgebaut, nahm bezeichnungsmäßig die „Alte Burg“ in sich auf. Der Perkwall wurde schon einmal umgebaut. Damals mussten auch einige Häuser dran glauben.
Jahrhundertwende bis 1950er Jahre
1950er Jahre
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1960er Jahre
Bis in die frühen 1960er Jahre lag der Perkwall bei weitem nicht so dar wie wir ihn in großen Teilen bis heute kennen. Das nachfolgende Foto aus eben dieser Zeit zeigt aber schon den fortgeschrittenen Ausbau des Walls als Umgehungsstraße der Altstadt. Unter der Freifläche im Bild links fließt der mittlerweile verrohrte nördliche Teil der Warne. Die Behrens’sche Fabrik hatte ein Pförtnerhaus und einem neuen Begrenzungszaun erhalten. Im Bildhintergrund links entstand ein neues Vierfamilienhaus.
Im Jahre 2006 wurde die Straße erneut zu ihrer heutige Ausbauform umgestaltet. An die ehemalige Fabrik von „Tüten-Behrens“ erinnert auf diesem Bild nichts mehr. Lediglich die großen Bäume deuten noch auf den ehemaligen Garten hin. Das ehemalige Wohnhaus der Familie Behrens an der Sedanstraße hat sich bis heute, als Jugendzentrum „Treff“, erhalten.
Auf dem früheren Fabrikgelände befindet sich heute ein modernes Einkaufszentrum.
Ein Bürgersteig wir endlich gebaut
So schrieb die Alfelder Zeitung in ihrer Ausgabe vom vom 29.01.1965:
Winterfreuden am Perkwall
1965 war es nicht nur den Kindern noch möglich am Perkwall, ausreichend Schnee natürlich vorausgesetzt, Schlitten zu fahren. Der Perkwall an sich ließ das noch ohne weiteres zu, da dieser sich bis hierhin noch nicht zu einer vielbefahrenen Straße entwickelt hat. Sicherlich ist dieser „Hügel“ absolut kein Vergleich zur traditionellen Rodelbahn am Kuckuck, aber wie wir auf dem Bild erkennen können, hatten die Kinder nicht nur für den Fotografen ihren Spaß.
Im Zuge der Innenstadtentlastung zum Ende der 1960er Jahre wurde der Perkwall ausgebaut und somit hatten die Kinderfreuden dann langsam ein Ende.
Von 2006 bis 2010 erfuhr dieser Bereich abermals weitreichende Umbauten, so dass sich dem Betrachter heute ein vergleichsweise tristes Bild offenbart, obgleich sich der Bereich um den Fritz-Reuter-Wall bis heute nahezu unverändert erhalten hat. Dennoch, Schlittenfahren? Heute nicht mehr möglich, hier verläuft jetzt der Perkwall.
Eröffnung des „neuen“ Perkwall 1967
Gleiche Ansicht 50 Jahre später…
Verkehrssituation 1968 und 1969
Die Bilderreihe „Perkwall“ gibt immer wieder neue Ansichten her. So auch diese Aufnahme aus dem Jahr 1969. Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts stellte sich die Einfahrt in den Perkwall noch so dar wie auf nachfolgendem Bild. Der Verkehr floss als Einbahnstraße von der Ladenstraße kommend als Entlastungsstraße für die Leinstraße, der heutigen Fußgängerzone, in Richtung Burgfreiheit. Damals stellte sich diese frühe „Innenstadtumgehung“ nicht so breit und gut ausgebaut dar, wie heute.
Vom gegenläufigen Verkehr komplett abgesehen. Die überdimensionale Verkehrsinsel im Vordergrund des Bildes war seinerzeit allerorten zu finden, ist aber mittlerweile verschwunden, wie auf unserem Bild aus heutigen Tagen zu sehen ist. Leider erweisen sich diese Verkehrsinseln in der heutigen Zeit als zu pflegeintensiv.
Der Verkehr auf dem Perkwall ist mittlerweile von einer Einbahnstraße in eine Zweirichtungsstraße gewandelt worden, da die Lein- und Sedanstraße aufgrund der Fußgängerzone für den Durchgangsverkehr gesperrt sind. Die alte Schmiede im Hintergrund des Bildes ist mittlerweile zu einer Wohnanlage umgebaut worden. Interessant ist auch der Krankenwagen, ein Mercedes-Benz Strich/8 des DRK-Kreisverbandes Alfeld, dieser trägt noch das alte (originale) ALF-Kennzeichen des ehemaligen Landkreises Alfeld.
1970er Jahre
Einmündung Perkwall in die Burgfreiheit – 1974
Obiges Foto aus dem Jahr 1974 zeigt den Bereich des Perkwall an der Einmündung in die Burgfreiheit. Die ursprüngliche Bezeichnung „Alte Burg“ wurde: später in „Perkwall“ geändert.
Bis zum Jahr 2003 ergoss sich der Verkehr einseitig vom Perkwall kommend in Richtung der Burgfreiheit, zwischen dem Gebäude der Papierfabrik und des ehemaligen Bankgebäudes hindurch. Das Bankgebäude musste im Zuge des zweistreifigen Perkwall-Ausbaus 2013 weichen, ebenso wie weitere Gebäude entlang der alten Straßenführung. Somit hat sich auch in dieser Gegend ein kompletter Strukturwandel vollzogen, wieder verschwand ein Stück gewachsenes Alfeld. Heute befinden sich an Stelle des Bankgebäudes ein Parkplatz und natürlich der neue Streckenverlauf des Perkwalls.
1980er Jahre
Stellmacherei August Keunecke 2002 vor dem Umbau
Rückwärtige Ansicht – Vor dem großen Umbau zu Wohnungen. Mehr Bildmaterial liegt uns zur Stellmacherei leider nicht vor. |
Wiegand am Perkwall 2003
Am Perkwall gelegen, befand sich bis ins Jahr 2003 das Garten-Center der Firma Wiegand. Das Gebäude mit weitläufigem Parkplatz und angrenzendem Lager musste als erstes dem Perkwall-Umbau weichen. Im Lager hat es auch das eine oder andere Mal gebrannt, zuletzt am 15. November 2002. Auf unserem heutigen Bild steht der Abriss der Gebäude schon unmittelbar bevor.
Wiegand, bis dahin ein alteigesessenes Einzelhandelsgeschäft im Herzen der Stadt, konnte 2005 auf eine 100-jährige Tradition zurückblicken. Das damalige „Drei-Sparten-Haus“, also Haushaltswaren, Spielzeug und Gartencenter musste aber kurz darauf Insolvenz anmelden und in der Folge den Geschäftsbetrieb leider einstellen.
Generationen von Großeltern und natürlich wir Kinder haben uns bei „Spielzeug Wiegand“ mit den neuesten Spielsachen versorgt. Wer erinnert sich nicht gern an den Brummbären zurück?