Ein Stück Idylle verschwindet –
Das traurige Ende eines Baumdenkmals
Mit einer unserer ältesten, wenn auch leider etwas unscharfen Aufnahme der Kastanie auf dem Marktplatz stammt aus dem Jahr 1860
Eine weitere, wenn auch eher traurige Geschichte ist das Ende eines Baumes, dessen langsames Sterben vorausging.
So traurig es auch ist, aber auch die Lebensdauer eines Baumes ist begrenzt. Ein über Jahrzehnte gewachsenes „lebendes“ Denkmal verschwindet für immer aus dem Stadtbild.
Die alte Kastanie auf dem Alfelder Marktplatz direkt an der Stirnseite des ehemaligen Hubeschen Hauses (die heutige Stadtkasse), war nicht mehr zu retten.
Trotz intensiver Bemühungen sind alle Versuche dieses über Jahrzehnte gewachsene Baumdenkmal zu retten und erhalten, vergebens gewesen.
Frühere, zumeist eher dilettantische Rettungsversuche scheiterten. Der Stamm der Kastanie war zu fast Dreivierteln von Fäulnis befallen und drohte zur akuten Gefahr zu werden. Sie musste gefällt werden.
Es kam wie es kommen musste und so war es dann am Nikolaustag, dem 6 . Dezember 1983 soweit: Waldfacharbeiter der Stadt rückten mit Kettensägen an. Mit Hilfe der Drehleiter der Alfelder Feuerwehr rückten sie erst der Krone des einstmals stolzen Baumes zu Leibe, ehe es an den Rest der Kastanie ging. Stück für Stück verschwand langsam ein Stück Idylle vom Marktplatz.
Die alte Kastanie am Marktplatz in Ihrer einstigen vollen Pracht
Einige Zuschauer verfolgten wehmütig das Schauspiel, eher der sterbende Baum in seiner ganzen Länge mit lautem Getöse auf dem Asphalt zerbarst. Zurück blieb, wo eben noch ein Stück Idylle stand, am Ende nur ein mächtiger Baumstumpf über der noch einige Zeit an den einstmals stolzen Baum erinnerte.