Am Sindelberg

Uralter Flurname, ist nicht zu deuten. Es gibt ihn auch in anderen Städten, z. B. Hameln. Der nördliche Teil wurde früher „Auf dem Vossäckern“ genannt.

Ansichten vom Sindelberg

Der Sindelberg mit Blick auf die Eckstraße und den Kuckuck im Jahre 1955.

1959 – Versuchs- und Vergleichsbauten in Alfeld, Am Sindelberg. Im Hintergrund 50 WE Einfamilienreihenhäuser in einem Gebiet aufgeschlossen, 3 Typen A, B und C in den Größen 75, 85 und 95qm. WE = Wohneinheiten

1960er Jahre, Bau der Kreissiedlungshäuser

1970er Jahre

1970er Jahre. Interessante Perspektive. Na, wer weiß von wo dieses Bild aufgenomen wurde ??? Richhhhhttööööööööch, aus der Kleingartenkolonie „Dudingen“.

1972 – Kreissiedlung

1972 – Kreissiedlung

dito

1996 – Der Sindelberg, mit Blick auf Alfelds Innenstadt. Die Aufnahmen dienen nur zum Vergleich.

2000

2007

Die Straße „Am Sindelberg“

vermutlich Ende der 1950er Jahre

1960er Jahre

1975

2007, man beachte das Wandgemälde …

… schön gemacht.

Vorher / Nachher

1950er Jahre

2008

Lebensmittelgeschäft Kurt Lorenz

Mit der Erschließung des Sindelberg Ende der 1950er erfolgte am 09 November 1959 die Eröffnung des Rewe Lebensmittelgeschäfts Am Sindelberg 23 durch den Kaufmann Kurt Lorenz, dem Enkel von Herrmann von Soest.
Das Grundstück in der Hannoverschen Str. 4 wurde verkauft, eine Filiale in der Bismarckstraße 20 wurde geschlossen.
Es war die Zeit des „Wirtschaftswunders“, so ist heute kaum mehr vorstellbar, dass die Milch morgens von der Alfelder Molkerei in 20L Kannen angeliefert wurde. Diese Milch wurde an die Kunden in mitgebrachte kleine Kannen lose abgegeben, Sahne wurde noch direkt Geschäft geschlagen und verkauft. Es gab noch Heringe aus dem Fass, Zigaretten in der 6er Packung für 50 Pfennig.
Heute gefordert damals nicht anders denkbar, regionale Produkte. Die Kartoffeln wurden vom Bauern Fritze Meue, der seinen  Acker oberhalb der Gebr.-Woge-Str. hatte und sich noch mit seinem Pferdegespann den Sindelberg hochquälte, direkt vom Feld in 50 kg Säcken angeliefert und in Zentner Säcken von Lorenz ausgeliefert. Brot und Brötchen kamen vom Bäcker Wittkopp, Leutner und Weber  aus Imsen. Fleisch und Wurstwaren vom Schlachter aus Graste oder von Dingler. Im Herbst war Gelierzucker der Renner, die Hausfrau  kochte noch ein, Weihnachten kamen die Gänse und Enten aus der hauseigenen Aufzucht, die Karpfen wurden lebend angeliefert und belegten in der Heinrich-Künkel-Straße diverse Badewannen, zur Freude der Kinder.
Zu dieser Zeit gab es noch viele kleine Einzelhändler in Alfeld z. b. Sohl, Bosse, Sonnemann, Klingebiel, Quintel, Diekmann, Borcherding , Klatt uvm., man kannte die Kunden noch beim Namen, es konnte noch angeschrieben werde.
Mit der weiteren Bebauung des Sindelberg  Ende der 60er eröffnete Lorenz eine Filiale in der Gebr.-Woge- Str 16. 1980 gab Lorenz sein Geschäft auf und verpachtete es an Harms, die das Geschäft bis Ende der 90er Jahre betrieben.
2003 eröffnete ein Friseur seinen Betrieb in dem Gebäude, welches er 2012 erwarb.
Mit dem Tod von Kurt Lorenz im Jahr 2003 erlosch auch der Gewerbebetrieb Hermann von Soest nach 106 Jahren. Vielen Dank an dieser Stelle an Andreas Lorenz, der uns die Geschichte seiner Familie so detailliert zur Verfügung gestellt hat.

Abendstimmung 2007