Am Schlehberg

Am Schlehberg: Ehemals Schaftrift mit Schlehdornhecken bestanden.

Das Peck’sche Haus am Schlehberg

Das am Schlehberg gelegene und für damalige Zeit verhältnismäßig große und repräsentative Haus des Architekten Hermann Peck wurde im Jahre 1926 erbaut. Da damals die Wege am Schlehberg noch nicht befestigt waren, ließ der Bauherr eine Feldbahn vom Fuße des Schlehberg bis zum Bauplatz legen um sämtliche benötigten Baumaterialen zur Baustelle zu schaffen. Vor die Loren der Feldbahn gespannte Pferde sorgten für einen reibungslosen „Baustellenverkehr“ und dementsprechenden Nachschub.
Nach Fertigstellung des Hauses betrieb Peck von hier aus fortan sein Architekturbüro und zeichnete für eine Vielzahl von Bauten verantwortlich. Nach seinem Tod übernahm seine in Alfeld später sehr bekannte und heimatverbundene Tochter Anneliese das Büro und führte es sehr erfolgreich weiter.
Wenn das Peck’sche Haus Geschichten erzählen könnte würde es ganze Bücher füllen. Nicht nur politische Größen gingen in diesem Haus ein und aus, auch königlicher Besuch hielt sehr oft Hof in Annelieses Haus „Auf dem Schlehberg“. So war das Haus Peck viele Jahrzehnte eine enge Verbindung zum Welfenhaus in Hannover. Viktoria Luise, die Tochter des letzten deutschen Kaisers, zählte zu ihren engsten Vertrauten. Aber auch manche Alfelder können Ihre Geschichte zu diesem Haus erzählen. Nach Anneliese Pecks Tod im Jahr 2013 wurde das Haus verkauft.


Das Pfarramt West

Nur noch die älteren Alfelder wissen, dass am Schlehberg zusätzlich zum Pfarrhaus ein Kirchenneubau entstehen sollt, dort wo heute der Schulpavillon der Dohnser Schule steht der um 1974 entstanden ist.

Bewohner der Häuser auf dem Schlehberg legten bei der Stadt Alfeld Einspruch gegen den Kirchenneubau ein. Daraufhin zog der Kirchenvorstand von St. Nicolai am 29. November 1965 den Beschluss zurück auf dem kircheneigenen Grundstück oberhalb des Pfarrhauses eine Kirche zu erbauen. Als alternativer Standort wurde das Neubaugebiet „An den Steinköpfen“ auserkoren. So wurde am 31. Oktober 1966 durch Superintendent Eggo Hafermann der Grundstein zum heutigen Gemeindezentrum „Friedenskirche“ im Hasenwinkel gelegt und am 31.Oktober 1967 feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.
Unsere heutigen historischen Fotos wurden beide 1967 aufgenommen. Bis zur Einweihung der Friedenskirche diente das Pfarrhaus auch als Hintergrund für die obligatorischen Konfirmationsfotos, die, wie könnte es auch anders sein, vom Alfelder Fotografen Püscher in seiner unnachahmlichen und legendären „Auf Luke“-Art zelebriert wurden. So sehen wir auf einem Foto die Konfirmation vom 15. und 16. April 1967 mit dem unvergessenen Pastor Harry Aßmann (hintere Reihe, 2. von rechts).

Nach der Eröffnung des neuen Gemeindezentrums an den Steinköpfen verblieb das Pfarramt am Schlehberg. Die Gemeindebücherei wurde am 31. Oktober 2001 ebenfalls in der „Pfarre“ wiedereröffnet und blieb dort zwölf Jahre bis zum Oktober 2013, ehe diese in die ehemaligen Räume des Kinderspielkreises der Friedenskirche eine neue Heimstatt fand.

Übrigens, im weiteren Verlauf der Zeitgeschichte änderte sich die Anschrift des Pfarramtes vom „Am Schlehberg 18“ in die neue Adresse „An der Dohnser Schule 5“.