Leider ist es mir (Borstel) nicht gegeben meine komplette Jugend an einem Ort oder Straße festmachen zu können, wie es bei Quincy mit der Gabelsberger Straße der Fall ist.
Allerdings wohne ich jetzt seit 1989 hier in Langenholzen, länger als irgendwo sonst.
Ich fühle mich hier nicht nur sehr wohl, sondern mittlerweile auch als echter Langenholzer, auch wenn es Eingeborene gibt, die uns Zugereiste nie so bezeichnen würden. Sei’s drum…
Auf jeden Fall sehe ich diese Rubrik als meine Heimatrubrik an, folglich wird hier auch das eine oder andere private Foto bzw. Kommentar auftauchen.
WICHTIG:
– Ich will hier keine Konkurenz zu bereits veröffentlichtem Buchmaterial machen. Diese Seiten sollen lediglich als Ergänzung zu bereits mit viel Liebe und Herzblut gemachten Chroniken dienen.
– Sollten sich Personen oder deren Hinterbliebene Ihre Vorfahren auf den Bildern wiederfinden, und mit einer Veröffentlichung in unserem Projekt nicht einverstanden seien, bitten wir diese uns davon in Kenntnis zu setzen. Die Bilder werden dann umgehend von der Internetseite entfernt.
Danke sagen möchte ich an dieser Stelle allen, die mich mit Bild und Wort an diesen Seiten unterstützt haben. Allen voran Jürgen Gernandt, dem ich einen Großteil der hier gezeigten Bilder zu verdanken habe.
Das Jahr 1205 ist das erste feste Datum, an dem Langenholzen erwähnt wird. In diesem Jahr wurde von Langenholzen (damals: Holtensen) aus die Kirche in Sack gegründet. Grundherr war der Bischof von Hildesheim.
Der Ort gilt als Hägerdorf, d.h. er wurde planmäßig durch Siedler (Häger) besetzt, deren zugeteilte Hofstellen durch Hecken (Häge) abgegrenzt wurden und die Jahrhunderte lang besondere Rechte hatten.
Die Gründung des Ortes hängt sicher mit der Lage an der Straße nach Hildesheim und dem Vorhandensein der ergiebigen Quelle der Warne, dem Gottesbrunnen, zusammen.
Mitten im Dorf steht der so genannte Burghof. Ob dort wirklich eine Burg gestanden hat, ist allerdings zweifelhaft.
Von Ereignissen im Mittelalter ist wenig überliefert; erst in der Neuzeit wird über die Belastungen durch den 30-, vor allem aber den 7jährigen Krieg berichtet.
Ein über Jahrhunderte sich hinziehender Prozess mit Alfeld verdient aber erwähnt zu werden. Es ging um Grenzstreitigkeiten, die von 1548 bis 1863 teilweise vor dem Reichskammergericht verhandelt wurden.
Die romanische Kirche in der Ortsmitte hat den Kirchenraum entgegen den üblichen Gewohnheiten nach Westen gerichtet und den Turm im Osten (der Altar am Ende des Kirchenschiffes ist sonst nach Osten ausgerichtet).
1853 wurden in einer Brandkatastrophe viele Gebäude um die Kirche herum vernichtet.
1894 wird die Neuordnung der bäuerlichen Landverteilung, die sog. Verkoppelung beendet.
Das „Gut Langenholzen“ wird nach dem Brand 1853 neu ausgebaut, 1900 von der Familie Adami erworben (Adamis Hütte am Himmelberg weist auf die Familie hin) und gelangt ab 1919 in den Besitz der Familie Carl Behrens.
Auch die Familie Ernst C. Behrens hat ihren Ursprung in Langenholzen. 1888 beginnt sie die „Anfertigung von Papierdüten“ im Haus Nr. 72.
August Wegener beginnt 1923 im Ort mit der Herstellung von Zigarettenpapier, kauft 1923 die Drallesche Leineweberei an der Warne und erweitert den Betrieb, der schließlich unter seinen Nachkommen zu AWA-Couvert mit über 200 Mitarbeitern wird.
1877 findet der Prozess um den Meineberg eine skurrile Fortsetzung: Die Alfelder versetzen in einer Art Nacht- und Nebelaktion, obwohl das Ganze tagsüber geschah, den Grenzstein zu Langenholzen und beanspruchen damit Teile des Dorfgebietes. In der Festschrift von 1955 wird erwähnt, dass der originale Grenzstein nach dem Raub durch listige Langenholzener als „Spül- und Trittstein“ in der Warne liegt.
Der Verfasser der Festschrift H. Bode beendet seine Darstellung mit der Hoffnung, dass der „Alfelder Landhunger jener vergangenen Zeiten nicht wieder erwacht…“.
Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wird Langenholzen 1974 ein Ortsteil der Stadt Alfeld (Leine).
Einwohnerzahlen:
1809: 267
1925: 606
1938: 672
1951: 1098
1995: 1257
2004: 1330
nach: Paul Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, August Lax (1978).
Das Ortswappen von Langenholzen
Auf Blau über silbernen Wellenfluß übereinander drei silberne Bachforellen mit goldenen Flossen, von denen die oberste und unterste nach links, die mittlere nach rechts schwimmt.
In Langenholzen, wo die Fischerei schon 1237 erwähnt wird, ist der Forellenfang in dem die Ortschaft durchströmenden Warnebach seit alten Zeiten bei jung und alt gang und gäbe. Das an diese Tatsache anknüpfende Wappen ist angelehnt an das 1667 datierte Wappen der alteingesessenen Sippe Fischer in einem Fenster der Kirche zu Langenholzen.
Hier gehts zur Homepage von Langenholzen.