Den Namen Hörsum hat man auf verschiedene Weise zu erklären versucht. 1470 heißt der Ort „Haskeszenn“, in einer v. Steinbergschen Lehnsurkunde von 1487 „Hesecksen“. In einem Verzeichnis von 1481 und einem Visitationsbericht von 1542 heißt er „Herße“, „Hotzem“ und „Horsen“, vielleicht abgeleitet von einem Vornamen Hazo. Im Erbregister lautet er sogar „Hörsheimb“. Plattdeutsch sagt man noch jetzt „Hössem“ oder „Hüßen“. Die älteste Nachricht stammt aus dem Jahre 1304. Danach gehörte zu den Oherlehnsherren von Hörsum auch der Bischof von Minden. 1487/88 wurden Burghard und Curd v. Steinberg vom Bischof mit einem „hove to Hesecksen by Alvelde“ belehnt, verpfändeten aber Hörsum im 17ten Jahrhundert.
Die Verhältnisse zwischen Gut und Gemeinde wurden im Rezess von 1750 geregelt.
Die Feldmark isl etwa 400 Morgen groß. Die wichtigsten Flurnamen sind: Wohle (entweder Welle, niederdeutsch weele =
Wasseransammlung oder mit dem Wort Wald zusammen hängend), Hürsumer Tal, Horst, Pfingstanger, Papenkamp (= Priesterland), Sandkamp, Wolfseiche, Eiserner Hut, Weißer Kamp.
Die Verkoppelung fand 1858/65 statt. Die sich bis in den Sackwald erstreckenden Forstorte sind: Kratzberg, Heiliges Holz (kein Kirchenholz), Egge, Wolfseiche, Lieth (= Abhang), Horstberg, Buchenberg, Horst, Reißelholz, früher wie erwähnt „Reesel“ oder „Resel, Langenbrink, Eulenbrink.“
Über den nordischen Findling (erratischer Block von Granit) Im Reißel berichtet die Sage:
Die Bauern in Schulenburg hatten zwei Riesen um ein versprochenes Vesper für die Hilfe beim Brückenbau über die Leine geprellt und sich deswegen mit den beiden erzürnt. Aus Rache schleppten diese einfach die Kirche des Dorfes fort. Sie trugen sie auf einer goldenen Bahre von Schulenburg in den damals noch unbewohnten Sackwald. Bei einem großen Schritt von der Tegge zum Reißel verspürte der eine der Riesen den quälenden Druck eines Steins im Schuh. Kurzerhand setzten die beiden die Bahre nieder, um den Stein zu entfernen und gleichzeitig ein wenig zu rasten. Die Riesen nahmen am St. Urbanibrunnen noch einen erquickenden Trunk zu sich und setzten dann ihren Weg durch das Müllerloch bis auf den Holzer Berg fort.
So kam der Findling aus dem Schuh des Riesen auf die Höhe des Reißels, die Kirche aber auf den Holzer Berg bei Sack.
Die vielleicht der hl. Katharina geweihte „Kapelle“ wird schon im Erbregister von 1578 erwähnt. Die am Walde gelegene jetzige Kirche aus Kalkstein mit Sandsteinquadern aus dem Hörsumer Niederwald an den Ecken ist 1831 auf Kosten des Patrons v. Steinherg erbaut. Über dem Eingang ist deshalb das v. Steinbergsche Wappen angebracht. Ein alter, hohler Taufstein von 85 cm Durchmesser befindet sich neben dem Kircheneingang.
Die Schule ist 1726 auf Wunsch der Gemeinde gegründet. Als dies Schulhaus baufällig wurde, baute man 1819 ein neues. Hier wirkte Heinrich Windel, der Namenspatron der Altelder Stadtbücherei, als Lehrer.
Mit dem Aufblühen der Alfelder Industrie und der Aufnahme vieler Vertriebener nach dem 2ten Weltkrieg 1945 wächst die Einwohnerzahl. Deshalb entstanden ab 1949 die Sandkampsiedlung und seit 1982 das Wohngebiet „Wolfseiche“.
Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wird Hörsum 1974 ein Ortsteil der Stadt Alfeld (Leine).
Einwohnerzahlen:
1809: 324
1919: 390
1925: 405
1938: 464
1951: 741
1966: 721
1995: 819
2004: 749
nach: Paul Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, August Lax (1978).
Das Ortswappen von Hörsum
In Blau eine silberne goldenbewehrte Eule auf einem auf dem unteren Schildrand hervorkommenden goldenen Aste.
Der Volksmund bezeichnet die Einwohner von Hörsum seit alter Zeit als die „Julen“ (=Eulen) und nennt das Dorf „Julennest“. Vielleicht ist dieser Scherz- bzw. Spottname auf die vielen Eulen der umliegenden Wälder zurückzuführen. Dass der Junggesellenverein des Dorfes in seiner Fahne eine Eule als Symbol führt, zeigt uns, wie die Hörsumer ihren „Terneidsnamen“ auffassen.
Da die Geschichte für die Wappengestaltung keinerlei Anhalt bot, beschloss die Gemeinde, die Eule als Wappensymbol zu führen.
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