Am Anger: Alte Gerzer Gemeindeweide, erstes Neubaugebiet nach 1945.
Am Buchenbrink: Vom gemeinnützigen Bauverein und Alfelder Industrieunternehmen gegründete Kolonie, zeitweise mit eigener Schule (ab 1900).
Am Humberg: Neuere Siedlung bei Gerzen am Humberg.
Am Sportplatz: Funktionsname nach der Sportanlage in Gerzen (vorher Im Winkel).
An der Kirche: Die Gerzer Kirche wurde 1768 erbaut, hat aber eine Vorgängerin gehabt.
August-Wenzel-Straße: Genannt nach dem ersten Bürgermeister nach 1945.
Blumenstraße: Allgemeine Bezeichnung (vorher Neue Straße, davor Friedhofstraße).
Eggebeckstraße: Weist auf den Bach, die Beeke, und die Egge genannte Bodenwelle hin.
Fritz-Berndt-Straße: Fritz Berndt (1900-1979) war von 1951 bis 1974 Ratsmitglied und von 1968 bis 1974 Bürgermeister und Gemeindedirektor von Gerzen. Er stammte aus Schlesien.
Gerdagstraße: Gerzen wird zwischen 854 und 877 „Gherdegheshus“ genannt, also die Wohnstätte bzw. das Heim eines „Gherdegh“. Es ist eine junge Rodungssiedlung (vorher Mittelstraße).
Gerzer Schlag: An der Gemarkungsgrenze von Alfeld nach Gerzen stand an der alten Talstraße ein städtischer Schlagbaum, aus dem benachbarten Zollhaus entwickelte sich die Gaststätte „Zur Sprengelei“.
Grünenplaner Straße: Hauptdurchfahrtsstraße in Gerzen (vorher Hauptstraße).
Hermann-Gils-Straße: Hauptlehrer in Gerzen, 1964 zum Ehrenbürger ernannt (1880-1967).
Hinter den Höfen: Straße am östlichen Siedlungsrand des alten Gerzer Siedlungsbereiches.
Im Nierenfelde: Das Nierenfeld gehörte bis zu seiner Bebauung zu den besten Ackerländereien Gerzens.
Im Reusen: Gebiet der ehemaligen Gerzer Flachsrotten.
In der Grund: Nach einem Ausspülungstal auf Schichten des unteren und mittleren Jura in mundartlich richtiger Form benannt. Die einheimische Bevölkerung sagt „die Grund“.
Koppelweg: Altes Koppelweidegebiet am Fuße des Reuberges.
Rosmarienstraße: Rosmarien trugen die Kinder früher bei der Konfirmation, bei Hochzeiten alle Gäste und oft die Teilnehmer bei Begräbnissen. Die Pflanze diente also dem Religions- und auch dem Heldenkult.
Schwarzer Weg: Der Weg erhielt seinen Namen nach einer Beschotterung.
Tappenstraße: Tappen soll auf Füße und Pfoten hinweisen. Es mag sich also um eine alte Viehtrift aus dem Ortskern heraus zu den Bergkoppeln handeln.
Zur Wulfskammer: Hinweis auf das frühere Vorkommen von Wölfen, eine starke Bewaldung und das Vorhandensein von Buschwerk bei dem Bachlauf (vorher Warzer Straße).