Der Name Eimsen ist zusammengesetzt aus dem Personennamenstamm „Eh“ und der häufigen, auf sehr alte Siedlung hinweisenden Endung „heim. Die alten Schreibweisen aus dem 12. Jahrhundert lauten: „Eimissen“, „Hymessen“, „Heimisseim“, „Emesen“ u. a.. Die Bedeutung ist also wohl: „Heim des Eimo“. 1178/1208 wird Eimsen sicher bezeugt durch die häufige Erwähnung der Herren von Eimsen. Der Edle Herr Burchard v. Eimsen war ein sehr angesehener Ritter im Gefolge des bedeutenden Bischofs Adelog.
Oberlehns- und Grundherr von Eimsen ist zunächst der Bischof von Hildesheim. Im Jahre 1476 wurde Ernst v. Wrisberg vom Herzog Wilhelm v. Jülich mit halb Eimsen belehnt. Den anderen Anteil hatten die Herren v. Reden-Reden (Reden bei Pattensen).
Bei der Aufstellung des Winzenburger Erbregisters von 1578 gehört das Dorf je zur Hälfte den v. Wrisberg und v. Reden als Erb- und Gerichtsherren.
Die Feldmark ist ungefähr 800 Morgen groß, mit Wiesen und Wald 349,1532 ha. Die wichtigsten Flurnamen heißen, im Nordwesten beginnend: Faßberg (Faste = First), Hinter der Kirche, Hinter der Sohle (Sohle = stehendes Wasser), Im Sohle, Hohe Masch, An der Schlei (von Sli = Schleim = sumpfiges Gelände), Hammerschlei, Völkern (Bedeutung?)‚ Katzenberg (vielleicht ehemaliger Kultort oder von Wildkatze), Eiberg, Hohle Straße, Mohlenberg (wohl = Staubberg), Im Bü (= Schilfrohr Die Verkoppelung fand 1883/93 statt.
Die 6 Forstorte: Himmelberg, Gr. Und Kl. llert, Heimberg, Verbranntes Holz und Querbusch bilden seit altersher den sog. Meineberg, d. h. gemeinsamer Berg, wegen dessen z. B. 1503 ein großes Hötling unter Beteiligung aller umliegenden Ortschaften stattfand.
Herzog Heinrich schenkte den Meineberg 1540 der Stadt, sicherte aber den Dörfern Eimsen, Sack und Langenholzen Hut- und Weiderecht zu. Daraus entstand ein 200 Jahre andauernder Prozess, der schließlich durch Vergleich 1805 beendigt wurde. Für die Dörfer traten vor allem die Eimser Grundherren v. Reden und v. Wrisberg ein. Auch Eimsen hatte im Siebenjährigen Kriege starke Einquartierungen.
Das Gründungsjahr der alten, dem hl. Pankratius, nach anderer Lesart dem hI. Urban geweihten Kirche ist unbekannt. Sie musste 1838 wegen Baufälligkeit geschlossen und 1855 abgebrochen werden. Die neue ist 1857 eingeweiht. Der Altar enthält Teile des ehemaligen, etwa dem Jahre 1500 entstammenden Altarschreines aus der alten Kirche.
Bis 1722 mussten die Kinder aus Eimsen und Wettensen nach Langenholzen zur Schule gehen. Auch die Pfarre wurde im 16ten und 17ten Jahrhundert von Langenholzen mitverwaltet.
Die bedeutende Zunahme der Einwohnerzahl nach 1945 geht auf die Zuwanderung von Flüchtlingen aus dem Osten Deutschlands zurück. Die Erweiterung des Ortskernes erfolgt in mehreren Schritten: in Richtung Alfeld, an der Hochwassergrenze zum Leinetal und in nördlicher Richtung. Im Zuge der Gemeindereform wird Eimsen 1974 ein Ortsteil von Alfeld und wächst entlang der Hauptstraße (Eimser Weg) auch baulich immer stärker mit der Kernstadt zusammen.
Einwohnerzahlen:
1809: 211
1919: 356
1925: 371
1938: 425
1951: 726
1995: 781
2002: 688
2004: 675
nach: Paul Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, August Lax (1978)
Das Ortswappen von Eimsen
In Rot auf silbernen Boden ein bis zum Ansatz der Zweige sichtbarer silberner Eichbaum mit silbernen Blättern und goldenen Früchten, davor ein silberner Dachs mit goldenen Krallen und herausgesteckter blauer Zunge.
Da die Geschichte des Dorfes Eimsen keinerlei Anhalt für die Wappengestaltung bot, erkor sich die Gemeinde die oberhalb des Dorfes aufragende mächtige Eiche zum Wappensymbol und setzte als besonderes Merkzeichen den Dachs darunter, der in den Waldungen des Ortes recht häufig anzutreffen ist.
Hier gehts zur Homepage von Eimsen.
Eimsen hat in der Zwischenzeit eine eigene wirklich sehenswerte Dorfchronik ins Netz gestellt. Unbedingt anschauen:
Eimsen – Eimser Chronik
Fotos und Geschichten aus Eimsen
Eimsen von oben in den 60ern
Fußballspiel in den Leinewiesen 1933
Fest in Eimsen 1974
Die Hauptstraße in Eimsen im Jahre …
Romantischer Sonnenuntergang über Eimsen 2005
Blick auf Eimsen
Ein Zufallsfund aus der Sammlung Püscher (Bild oben) ist dieser herrliche Blick über den Friedhof auf die Kirche zu Eimsen, St. Pancratius. Dieses Motiv ist für die beiden Fotografen Richard und Eberhard Püscher eher untypisch, waren doch ihre Paradedisziplinen die klassischen Schul- und Konfirmationsfotos – Fotos von Personen und Gruppen.
Dennoch spiegelt auch dieses Bild die Gabe der Fotografen wieder, den Moment der Zeit auf Fotopapier zu bannen. Der alte Friedhof liegt urwüchsig zu Füßen, während im Hintergrund die neuen Wohnhäuser entstehen. In der Bildmitte die St. Pancratius Kirche, die vielleicht zeitgenössischste aller Kirche Alfelds – zumindest aus unserer Sicht.