Kleindestillationsanlage

Kleindestillationsanlage – Das ehemalige Schwimmbad

Gegenüber vom Steinbruch befindet sich das durch Bewuchs fast nicht mehr einzusehende ehemalige Schwimmbad von Brunkensen. Beim Umbau der Stahlbetonbehälter zu Schwimmbecken wurden die Mauern um ca. 1 – 2 m abgetragen.
Die von 1953 bis 1965 als Schwimmbecken genutzten runden Betonbehälter gehörten ursprünglich zu einer Kleindestillationsanlage mit der Tarnbezeichnung Ofen III und IV. – Viele solcher Anlagen wurden im Rahmen des „Geilenberg-Programms“ ab 1944 im ehemaligen Reichsgebiet errichtet; versteckt in Steinbrüchen oder unterirdischen Anlagen dienten zur Sicherung der Treibstoffversorgung gegen Kriegsende.
Im Glenetal wurden monatlich ca. 6000 t Erdöl zu 700 t Benzin und 2000 l Dieselöl verarbeitet. Das Rohöl kam mit Kesselwagen aus dem Raum Celle-Nienhagen per Bahn über die Strecke Duingen-Delligsen. Über eine Kleinbahn war das Werk mit  dem Bahnhof Hohenbüchen (Hohe Warte) verbunden. Die Weiterverarbeitung des Dieselöls fand im Raum Hannover (Tarnname „Meise“), die der Rückstände zu Schmieröl in Porta-Westfalica („Dachs I“) statt. Erbaut wurde die von der DEURAG-NERAG Misburg betriebene Anlage von der „Einsatzgruppe Kyffhäuser“ der „Sondereinheit Geilenberg“.
Die Anlage bestand aus zwei Einheiten mit jeweils einem Rohölbehälter aus Beton. Das Rohöl wurde über Rohrleitungen zu den gegenüber im Steinbruch gelegenen Destillationsanlagen gepumpt. Zum Schutz vor Luftangriffen wurde der gesamte Bereich der Kleindestillationsanlage sowie des Steinbruchs mit Tarnnetzen überspannt.