Die nachfolgenden Fotos geben einen wirklich nur kleinen Einblick in das Wirken der Tierhandelsfirma Ruhe. Wir haben einige ausgewählt die wir Ihnen nicht vorenthalten wollten. Vielleicht zeigen wir eines Tages auf einer eigenen Internetseite alle Fotos der Firma Ruhe…
Die Bauten der Firma Ruhe
1910er Jahre. Das Haus am Alfelder Marktplatz war vormals eine Gaststätte. Durch die Toreinfahrt links gelangte man zu den Tierunterkünften. An der Tür steht Hermann Ruhe (II), links von ihm, im Fenster, sein Bruder Heinz. |
1913 wird an der Kalandstraße gegenüber der Quarantänestation die „Villa Ruhe“ neu gebaut |
Das „neue“ Vogelhaus in der Kalandstraße, 1904 in Betrieb genommen und 1977 verkauft, in dem ein großer Teil der für den Export bestimmten Kanarienvögel „gelagert“ wurde. Auf dem Gelände steht heute das Gebäude der Alfelder Orientierungsstufe. |
Gleiches Haus, andere Perspektive in den 1910er Jahren |
Das Gelände an der Kalandstraße bzw. Weißen Erde in den 1950er Jahren |
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1978 |
Blick von der Gneisenaustraße in Richtung Quarantänestation im Jahre 1978. Das Ende des Geländes mit seinen Bauten ist bereits eingeläutet. |
1978. Seltene Perspektive von der Weißen Erde in Richtung Kalandstraße. |
Blick von der Gneisenaustraße in Richtung Quarantänestation im Jahre 1977/78, das ganze noch einmal in Color |
1970er. Im Vorderhof der Ruhe’schen Quarantänstation lag zwischen dem Vogelhaus und links anschließenden, hier nicht wiedergegebenen Volieren. Der Durchgang zum zweiten Hof war torartig gebaut und verfügte über einen Wetterfahne. Von hier aus konnte man das Schlangen- und Raubtieghaus wie die Krokodil- und Nilpferdbecken erreichen. Im Durchgang deutet sich ein Bereich mit den Dressurhallen an. |
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1978 |
1977/78, das Vogelhaus an der Kalandstraße. |
Teilweise wurde hier schon mit dem Abriss im Jahre 1977/78 begonnen. Aufnahme von der Gneisenaustraße aus. Heute befinden sich hier die Freizeit- und Sportanlagen der Nikulka-Turnhalle bzw. der ehemaligen Orientierungstufe. |
Ich kann mich noch gut an diesen Blick auf den Hof erinnern, es war ab 1975 mein täglicher Schulweg. Gut kann ich mich auch noch an das Gebrüll der Löwen, das trompeten der Elefanten & das Schreien der Affen erinnen… |
Das Vogelhaus der Tierhandelsfirma Ruhe gehörte zu der 1903/1904 an der Kalandstraße bzw. Weißen Erde eingerichteten Quarantänestation.. Der mehrgeschossige Backsteinbau diente wahrscheinlich auch Wohn- und Bürozwecken. Rechts erschlossen sich Freigehege und hinter ihm große Gebäude mit Stälen und einer Dressuranlage an. Das Foto von 1977/78 zeigt im Übrigen am linken Bildrand die Nikulka-Turnhalle. |
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Das Vogelhaus in den 1970er Jahren
Impressionen & Tiertransporte
Neugierig schaut die Giraffe aus ihrer Kiste. Eine Szene auf der Leinstraße im Jahr 1960, wie sie in Alfeld in diesen Jahren zum Alltag gehörte. Tausenden von exotischen Wildtieren wurden durch die seinerzeit weltgrößte Tierhandlung Ruhe aus allen Länder der Erde nach Alfeld importiert. Am Bahnhof angekommen führte der Weg der Tiere oftmals auch in Karawanen über die Bahnhofstraße und Leinstraße in Richtung Weiße Erde. Dort mussten die Tiere zunächst in der Quarantänestation an der Kalandstraße, dem heutigen Standort der Schulrat-Habermalz-Schule einige Wochen verbringen um sich zum einen zu akklimatisieren, zum anderen um eventuell eingeschleppte Krankheiten erkennen zu können um diese gegebenenfalls zu isolieren. Auch gingen namhafte Tierdompteure, Zoo-Direktoren und Besitzer von Tierparks in der Station ein und aus, natürlich auch um schon einmal einen ersten Blick auf die „Handelsware Tier“ zu werfen. Viele studierten aber schon in Alfeld ihre neuen Tierdressurnummern für die kommende Zirkussaison ein. Namen wie Willy Hagenbeck oder Zirkus Roland standen bei Ruhe auf der Tagesordnung. Später übernahm Ruhe in Brunkensen einen Freizeitpark und baute ihn zu einem beliebten Ausflugsziel aus, dessen eigentlicher Grund aber die Tiere waren. Diese wurden hier für mögliche Kaufinteressenten zur Schau gestellt. Das „Schaufenster der Tiere“ entstand. Auch der Zoo Hannover und viele weitere Tierparks gehörten zur Alfelder Firma Ruhe.
Globales Tierschutzinteresse und das Washingtoner Artenschutzabkommen besiegelten ab 1974 das langsame, schleichende Aus des bis dahin weltweit operierenden Tierhandelsimperiums.
Hermann Ruhe (II) im Alter von 10, links, und sein Bruder Ludwig von 12 Jahren. Ganz rechts Karl Kreth, daneben Oberwärter Siegfried. Die Aufnahme entstand 1905 im Wirtschaftshof an der Weißen Erde. |
Ludwig Ruhe, der Bruder Hermann Ruhes, der 1914 nach New York ging, mit einem Berg-Zebra in einem der Außengehege des Grundstücks an der Weißen Erde. |
1910er Jahre. Im Vorderhof der Ruhe’schen Quarantänstation lag zwischen dem Vogelhaus und links anschließenden, hier nicht wiedergegebenen Volieren. Der Durchgang zum zweiten Hof war torartig gebaut und verfügte über einen Wetterfahne. Von hier aus konnte man das Schlangen- und Raubtieghaus wie die Krokodil- und Nilpferdbecken erreichen. Im Durchgang deutet sich ein Bereich mit den Dressurhallen an. |
Karl Kreth (mit Hut) beim Ausladen warm eingehüllter indischer Elefanten auf dem Alfelder Bahnhof. Neben ihm einer der eingeborenen Elefantenpfleger. |
Hermann Ruhe, der junge Chef der Alfelder Firma, etwa 1925 mit zwei zahmen Geoparden vor der Villa an der Kalandstraße. |
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Elefantentransport über die Alfelder Leinebrücke iin den 1920er Jahren, in Richtung Bahnhof, vermutlicher Bestimmungsort Hamburg, Hagenbeck’s Tierpark. |
Oft machten die Elefanten und andere Tiere Station auf dem Alfelder Marktplatz, wie hier in den 1920er Jahren. Dort führten sie die ersten Dressurerfolge auf. |
Karl Kreth (vorn mit Hut) führt aus Indien gebrachte Elefanten durch Alfeld. Reitend, halb verdeckt, der später in Sumatra verunglückte Fritz Thiemeyer. |
Tierlehrer Franz Kraml in Alfeld bei der Arbeit mit einer Gruppe von Bengaltigern in der großen Dressurhalle. Der Tiger im Vordergrund balanciert noch mit geteilter Aufmerksamkeit über den Schwebebalken. |
Der weltberühmte Dompteur August Mölker bei der Dressurarbeit mit jungen Tigern 1923 in Alfeld. |
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Ein Transport, bestehend aus Dromedaren und sudanesischen Eseln, ist aus Afrike eingetroffen und wird über den Alfelder Markt zur Weißen Erde geführt. Im Vordergrund Fritz Tegtmeyer, später Inspektor im Zoo Hannover. Hinter ihm Tierpfleger Hillebrecht. |
Selber Transport, andere Perspektive. |
August Mölker mit Löwe. Zeitgenössisches Motiv aus den 1920er Jahren. |
Ein Ruhe’sches Kamel im Zoo Hannover. Aufnahmejahr unbekannt. |
Auch Giraffen gehörten zum „Sortiment“ der Tierhandelsfirma Ruhe. |
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Die Handelsware: Die Tiere
Giraffe |
Antilopen |
Zebras |
Orxy oder auch Gemsbock |
Antilope ??? |
Antilope ??? |
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Lamas |
Lamas |
Kamele (2 Höcker) |
Haartebeest oder auch Kuhantilope |
Zebra von hinten |
Haartebeest oder auch Kuhantilope |
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Elch ??? |
Kraniche |
Luchs |
Eisbär |
Tierwärter August Knackstedt |
Leopard |
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Guanako |
Lamas |
Strauße |
Guanako |
Gnu |
Lamas |
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Übersichtsplan von 1930
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Bildnachweise:
Einige Fotos entstammen aus den Privatarchiven von:
Archiv Else Siegfried
Archiv Hermann Ruhe
Archiv Jugendgästehaus Alfeld
Archiv Dieter Kraml
Archiv Alfred Glenewinkel
Heiko Stumpe
Matthias Quintel
Thorsten Schütz
Gerhard Kraus
Stadtarchiv Alfeld