Stadtwerke / ÜWL

Die Stadtwerke, später Überlandwerk Leinetal. Selten hat ein Neubau so das Bild eines ganzen Stadtteils verändert wie der Neubau der neuen Betriebs- und Verwaltungsgebäude der Alfelder Stadtwerke in den Jahren 1964 bis 1966 an der Ecke Hannoversche zur Göttinger Straße.
Einleitend ein paar Fotos der alten Gebäude des Deutschen Roten Kreuzes, an deren Stelle heute das neue Wohnhaus und ein Teil des neuen Betriebsgebäudes steht.

Die Einweihung des DRK-Stützpunktes an der Göttinger Straße fand am 8. Oktober 1933 statt. Es befand sich im vorderen Teil der Göttinger Straße in der Nähe vom Bahnhof.

Mit einer 40 PS Deutzer Sauggasanlage und 63 Abnehmern begann im Jahre 1903 in Gronau die Elektrifizierung des Leinetals. In Alfeld konnte 1911 zum ersten Mal das Licht eingeschaltet werden. Gut 100 Jahre später versorgt die Überlandwerk Leinetal GmbH mit einer Leistung von 70.000 kW im Altkreis Alfeld 72.000 Einwohner. Dass die Elektrizität durch dünne Drähte nahezu überallhin geliefert und vom Kunden in Licht, Kraft und Wärme sowie Steuerung, Regelung und Information verwandelt werden kann, ist selbstverständlich geworden. Der dahinter stehende technische und personelle Aufwand für ihre Erzeugung und Verteilung gerät oft aus dem Blick.

Neben ihrer vielfältigen Einsatzfähigkeit hat die elektrische Energie die Eigenschaft, aus allen Primärenergiequellen erzeugt werden zu können: Aus Braunkohle, Gas, Öl, Sonnenlicht, Steinkohle, Uran, Wasserkraft und Wind. Einige dieser Energiequellen sind überhaupt nur mittels Stromerzeugung zu nutzen.

Den Gründern des Überlandwerks wurde es bald zu teuer, den Strom in Gronau mit Gasmotoren selbst zu erzeugen. Im Jahr 1923 wurde deshalb ein Strombezugsvertrag mit dem Staat Preußen geschlossen, der wirtschaftliche Großkraftwerke betrieb. Auch heute noch deckt das Überlandwerk seinen Strombedarf zu 98% aus dem Bereich der ehemaligen Preußischen Elektrizitäts AG. Die restlichen 2% kommen aus privaten Wasserkraftwerken an der Leine, einer Rohrturbine der Harzwasserwerke und sechs Windkraftanlagen.

Aus der Geschichte

Die Ausdehnung des Stromversorgungsgebietes ging stetig voran. Das am 3. März 1903 gegründete Städtische Elektrizitätswerk schloss schon am 7. Juli 1903 einen Stromlieferungsvertrag mit dem Rittergut Banteln. Zug um Zug wurden weitere Betriebe und Ortschaften an die Stromversorgung angeschlossen. 1918 wurde der Name „Städtisches Elektrizitätswerk“ in „Städtische Überlandzentrale“ geändert, um damit die überörtliche Bedeutung des Unternehmens zu kennzeichnen.

Nachdem 1932 der Kreis Gronau aufgelöst und mit dem Kreis Alfeld vereinigt worden war, trat der so vergrößerte Kreis Alfeld in den 1919 mit beiden Kreisen geschlossenen Stromlieferungsvertrag ein. Zur Erleichterung der Entscheidungsfindung schlossen am 2. Juli 1936 die Stadt Gronau und der Kreis Alfeld den Gründungs- und Gesellschaftsvertrag der Überlandwerk Leinetal GmbH mit je hälftiger Beteiligung.

1971 war wiederum ein bedeutendes Jahr. Die Preußische Elektrizitäts AG übertrug die Stromversorgung der Stadt Alfeld, die sie zwei Jahre zuvor erworben hatte, auf das Überlandwerk. Seitdem beträgt das Stammkapital der Gesellschaft 2,56 Mio. EUR, an dem die Avacon AG, mit 48%, der Kreis Hildesheim als Nachfolger des Kreises Alfeld mit 26% und die Stadt Gronau mit ebenfalls 26% beteiligt sind.

1994 wurde die Geschäftstätigkeit des Unternehmens auf die Wasserversorgung ausgedehnt. Das Überlandwerk erwarb die Wasserversorgungsanlagen in den Samtgemeinden Gronau und Duingen sowie der Ortschaft Esbeck (Elze).

1998 kamen die Wasserversorgungsanlagen der Samtgemeinde Sibbesse und 1999 die der Gemeinde Nordstemmen hinzu.

Quelle: Überlandwerk Leinetal

Wohnhaus am DRK-Stützpunkt 1963

Gesamtansicht des DRK-Geländes 1963

Die Honoratioren der Stadt Alfeld und der Stadtwerke besichtigen das alte Betriebsgelände der Stadtwerke bzw. des Elektrizitätswerkes unmittelbar vor deren Abriss

Teilansicht des alten Geländes, Aufnahme ca. von 1963/64

dito

Das alte E-Werk an der Ecke Hannoversche zur Göttinger Straße, direkt gegenüber des alten Bahnhofes

Das alte Verwaltungsgebäude der Alfelder Stadtwerke an der Bahnhofstraße. Heute beherbergt dieses Haus u.a. eine Fahrschule, ein Versicherungsbüro sowie Büros einiger Rechtsanwälte usw.

         

Abbruch des alten DRK-Gebäudes an der Göttinger Straße um 1963/64

Andere Perspektive

Der Abriss der alten Gebäude 1964 – Wohnhaus

Abriss der Gleichrichterstation

Die Wohnhausrückseite mit der engen Einfahrt auf den Werkshof

         

Beginn des Neubaus des neuen Hauptgebäudes der Stadtwerke 1964

Teilansicht des neuen Betriebsgeländes mit Wohnhaus und Gasometer

Rückwärtige Ansicht des neuen Fünffamilienwohnhauses

Magazin und Lager

Anlieferung eines neuen Trafos Mitte der Sechziger

         

Kurz vor Fertigstellung des Hauptgebäudes 1966

Inbetriebnahme und Besichtigung der neuen Schalttafeln. Sehr schön ist oben links die Beschriftung der Tafel zu erkennen. „Hannoversche Papierfabriken“

Stolz wird die neueste technische Errungenschaft präsentiert

Kabelverlegung zu den Hannoverschen Papierfabriken Mitte der 1960er Jahre

 
         

Umspannwerk Rettberg, 1960er Jahre

Trafostation am Friedhof, Straße „Weiße Erde“ 1960er

Hochbehälter ganz oben Am Sindelberg. 60er

Station Am Sindelberg, heute noch so wie in den Sechzigern

 
         

Der alte Gasometer

Anfang der 1970er Jahre im gefülltem Zustand. Im Hintergrund ist noch das 1983 durch Feuer zerstörte Gebäude der ehemaligen Ziegelei zu sehen Im leeren Zustand. Der Behälter kurz vor der Verschrottung Ende der 70er

Von der Idee zur Zeichnung – 1961

Gesamtansicht unmittelbar nach Fertigstellung 1966

Zu diesen Bild schrieb die Alfelder Zeitung: Blick auf einen Teil der neuen Gebäude der Stadtwerke von der Föhrster Straße aus. Rechts das Betriebsgebäude, in dem auch die Verwaltung untergebracht ist, dahinter die Schaltstation, und das Fünffamilienwohnhaus und der alte Gasometer.

Luftbild des Neubaus 1965

Gesamtansicht 1995

2008

Nachfolgend einige Zeitungssausschnitte der Alfelder Zeitung zum Richtfest und Fertigstellung.

Richtfest – Alfelder Zeitung vom 30.Oktober 1965

Einweihung – Alfelder Zeitung vom 03.November 1966

Gestern & Heute

1964

2008

   

Um 1950 – links unten: das alte Feuerwehrgerätehaus Dohnsen

Hannoversche Straße Ecke Göttinger Straße: Das Gaswerk. Von links: Gleichrichterstation. Wohnhaus, Kokerei, Lager- und Betriebshalle