unter Berücksichtigung des Bauvolumens und der Dimensionen
Der Auftrag zur Erstellung der Kläranlage in zwei Bauabschnitten wurde nach öffentlicher Ausschreibung an das Bauunternehmen Eilert erteilt.
Für den Zuschlag war entscheidend, dass sich die Firma seit 1965 vor allem auf den Bau von Wasseraufbereitungsanlagen, großen Trinkwasserbehältern und Schwimmhallen, also auf die Herstellung wasserdichter Stahl- und Spannbetonbehältnisse, spezialisiert hatte. Die Spezialisierung besteht vor allem im über viele Jahre geschulten Personal für komplizierte Wasserhaltung bei schwierigen Gründungsverhältnissen in nicht tragfähigen Böden und Schluffen, der Herstellung wasser- und gasdichter Stahlbetonbehälter sowie der Anfertigung und Vorhaltung besonderer Schalungselemente für den Stahlbeton im übrigen.
Die bautechnischen Probleme beim Bau der ALFELDER Kläranlage lagen insbesondere bei der umfangreichen Grundwasserhaltung. Die 30000 m2 große Baustellte liegt direkt am Vorfluter Leine.
Die Leine überschwemmt oftmals im Spätherbst und vor allem im Frühjahr das gesamte Leinetal. Dies galt es, für die Baustelle so weit wie möglich zu verhindern, um die erbrachten Bauleistungen durch stark strömendes Wasser nicht zu gefährden und die gesetzten Termine einhalten zu können.
Auch im Frühjahr 1978 und 1979 trat die Leine wieder über die Ufer und überschwemmte große Gebiete des Leinetals. Durch umfangreiche Maßnahmen wurden die gestellten Aufgaben der Wasser- und Grundwasserhaltung gelöst. Der Nachweis eines wasser- und gasdichten Faulbehälters aus Stahlbeton wurde erbracht.Die Problematik lag hier im wesentlichen in der Dichtigkeitserstellung der einzelnen Bauabschnitte des kegelförmigen Behälters, zum Beispiel beim Übergang von der kegelförmig gewölbten Bauwerkssohle von 45 Altgrad zu den ringförmig gebogenen senkrecht aufgehenden Betonwänden des Behälters und von dort zu der wiederum kegelförmig gewölbten Stahlbetondecke.
Aus organisatorischen Gründen im Baufortschritt war das Schlammbehandlungsgebäude mit ca. 3500 m3 umbautem Raum in vier Wochen zur Installation der Maschinenteile einschließlich der Fliesen zu erstellen.
Schlammbehandlungsgebäude
Diese Aufgabe wurde durch die Kombinationsbauweise von Ortbeton und vorgefertigten Stahlbetonteilen in knapp vier Wochen parallel zu den anderen Arbeiten ohne Schwierigkeiten gelöst.
Erwähnenswert ist schließlich die Gründung. Die Bodenuntersuchungen hatten eine umfangreiche Pfahlgründung erforderlich gemacht. Durch 1m starke und mehr als 10m tiefe, armierte Lot-Bohrpfähle, mit Fußverbreiterungen von 1,50m Durchmesser wurden die Standsicherheitserfordernisse der Bauwerke nachgewiesen.
Insgesamt wurden ca. 50 000m3 Erdmassen bewegt, mehr als 8500m3 Beton und ca. 535to. Baustahl verarbeitet sowie ca. 26 500m2 Schalungsflächen hergestellt.
Im Grundwasserbereich wurden ca. 3000m Rohrleitungen druckfest und wasserdicht verlegt.
Alle Arbeiten sind im wesentlichen in der Saison 1978 und 1979 von 35 Facharbeitern unter Leitung von zwei Ingenieuren termingerecht ausgeführt worden.