Druckerei Stegen

Die Druckerei Stegen wurde 1852 von dem aus Hannover stammenden Buchdrucker Friedrich Stegen (1818 – 1875) gegründet.
Neben sog. Akzidenzen (= Gelegenheitsdrucksachen) wie Briefbogen, Visitenkarten etc. gab Stegen das “ Wochen- und Anzeigenblatt für die Städte Alfeld,
Elze und Gronau “ heraus. Politisch interessiert, berichtete er sowohl über regionale Ereignisse, wie auch über das Weltgeschehen. Eine kritische und unabhängige Berichterstattung zeichnete ihn aus und nicht eben selten kam er – wie auch seine Nachfolger – mit der “ Obrigkeit “ in Konflikt. Er gestaltete das Leben in der Stadt Alfeld mit und betätigte sich
in den Vereinen und als Bürgervorsteher. Friedrich Stegen gelang es, den Ruf seiner Zeitung zu festigen und einen Abonnentenkreis aufzubauen, der das Fortbestehen des Blattes auch über seinen Tod hinaus sicherte.

Chronik der Druckerei Stegen

1852: Stegen kommt im September 1852 nach Alfeld und gibt am 23.12.1852 eine Probenummer des Wochenblattes heraus.
 
1853: 1. Ausgabe des Wochenblattes erscheint.
 
1855: Stegen kauft das Haus Lührig (Kurze Strasse), Heirat mit Caroline Witte aus Grünenplan und Geburt des 1. Sohnes Robert Stegen.
 
1858: Georg Stegen wird geboren
 
1860: Zwischen 1855 und 1860 mehrere Verwarnungen und Geldstrafen u.a. wegen „ anstößigem Angriff auf das Christenthum “.
 
1874: Das Wochenblatt erscheint 3 x wöchentlich
 
1875: Friedrich Stegen stirbt am 03.04.1875 an den Folgen einer Lungenentzündung.
 
1876: Umbenennung der Zeitung in “Kreiszeitung für die Ämter und Städte Alfeld, Elze u. Gronau sowie die angrenzenden braunschweigischen Ortschaften“.
 
1883: Umbennung der Zeitung in “Niedersächsische Volkszeitung, Allgemeiner Anzeiger für die Ämter, Alfeld, Gronau, Calenberg, Lauenstein, Eschershausen und Greene“.
 
1884: Robert Stegen verstirbt
 
1893: Georg Stegen verkauft die Druckerei, die zuletzt in der Leinstrasse 2 (Haus Thalheim) ansässig war und das Verlagsrecht der Zeitung an Christian Jenssen (1840 – 1922).
 
1894: Herausgabe der „Geschichte der Stadt Alfeld“ des Seminarlehrers Wilhelm Heinze.
 
1895: Kauf des Hauses Michaelis am Klinsberg (Nr.103)
 
1896: Neubau eines Druckereigebäudes
 
1903: Die Zeitung erscheint im Großfolio-Format
 
1914- Beeinträchtigung des Druckereigeschäfts durch
1918: akuten Papiermangel
 
1922: Christian Jenssen verkauft das Verlagsrecht der Niedersächsischen Volkszeitung an Paul Dobler und setzt einen Geschäftsführer (August Nolte) für die Druckerei ein. Am 23.12.1922 verstirbt Christian Jenssen.
 
1938: August Nolte (1898 – 1959) übernimmt die Geschäftsanteile der Kinder von Christian Jenssen.
 
1959: August Nolte verstirbt. Sein Sohn Siegfried Nolte (geb. 1930) übernimmt die Geschäftsführung.
 
1983- Am 23.12.1983 verstirbt Siegfried Nolte und seine
2009: Witwe Christel Nolte geb. Spier führt den Betrieb, wenn auch in stark reduziertem Umfang, weiter.

 

Quelle: Alfeld im Industriezeitalter, Beiträge zur Geschichte einer niedersächsischen Kleinstadt, Herausgeber: Stadt Alfeld, 2008. Seite 38-54.

Stellenanzeige im Alfelder Wochenblatt, Jahrgang 1853

Um 1893 – Mitarbeiter und Firmenleitung der Druckerei Stegen

Druckstock mit Stadtwappen. Dieser Druckstock wurde von Christian Jenssen für
den Einband und das Titelblatt von Wilhelm Heinzes “ Geschichte der Stadt Alfeld „
von 1894 benutzt.

     

Originaler Handabzug des Druckstocks, siehe oben

Portrait von Christian Jenssen (1840 – 1922). Das Foto zeigt Jenssen im Jahre 1904.

Fotokarte des von Christian Jenssen 1896 erbauten Druckereigebäudes am Gartenbrink (Südwall).

     

Supraporte des Druckereigebäudes mit v. Christian Jenssen ausgewähltem Sinnspruch.

Briefbogen der Druckerei Stegen (um 1895).

Siegfried Nolte (1930 – 1983 und seine Mitarbeiter an der Druckmaschine im Jahre 1964.

     

Druckerei Stegen 1976 – Ansicht von der „Winde“