Die Alfelder Molkerei war lange Zeit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie sicherte die dauernde Versorgung der Bevölkerung mit Milch und Molkereiprodukten in guten wie in schlechten Zeiten.
Die ersten Bestrebungen zur Gründung einer Molkereigenossenschaft begannen im Jahr 1892. Noch im gleichen Jahr beschloss man dann die Errichtung der Molkereigenossenschaft. Ihr traten 19 Milchviehbesitzer mit 131 Kühen bei. Sie stammten aus Alfeld, Wispenstein, Föhrste, Eimsen, Wettensen und Warzen.
Am 19.Juni 1892 beschloss man den Mund‘schen Garten neben dem
St. Elisabeth-Stift an der Hannoverschen Straße für den Bau einer Molkerei zu kaufen. Den Bau übernahmen der Fabrikant und Landwirt Wilhelm Menge, sowie die Gebrüder Bause. Die maschinelle Einrichtung lieferte das Bergedorfer Eisenwerk über die Alfelder Firma Gebr. Kappe & Co. Bereits am 16.November 1892 konnten der Bau und seine Einrichtung besichtigt werden.
Die Betriebseröffnung erfolgte im Dezember 1892 mit 700 Liter Milch von etwa 30 Genossen und nur kurz darauf fuhr zum ersten Mal ein Molkereiwagen mit der Verkaufsmilch und den Molkereiprodukten in der Stadt umher.
In der Folgezeit traten weitere Personen der Genossenschaft bei, sodass die Räume und Einrichtungen des Molkereigebäudes an der Hannoverschen Straße bald nicht mehr ausreichten. Auch machte die Molkereitechnik bis dahin erhebliche Fortschritte.
Zum 1. April 1900 folgte der Ankauf eines ehemals Hollbornschen Grundstücks an der Göttinger Straße, unmittelbar darauf erfolgte der Neubau einer Molkerei die 1905 ihren Betrieb aufnahm. Das bisherige Molkereigrundstück an der Hannoverschen Straße kaufte später die Firma Künkel-Wagner & Co. Am neuen Betriebsstandort gab es in den ersten 25 Jahren erhebliche Produktionssteigerungen, erst mit Beginn des 1. Weltkriegs sank die Abnahme, der Milchpreis wurde mehrfach gesenkt, ab 1916 wurden Milchkarten eingeführt.
Ferner musste die Alfelder Molkerei täglich mehrere hundert Liter an die Stadt Hildesheim abliefern. 1917 waren 196 Genossen aus den Ortschaften Gerzen, Warzen, Limmer, Lütgenholzen, Hoyershausen, Lübbrechtsen, Rott, Hohenbüchen, Röllinghausen, Föhrste, Wispenstein, Imsen, Langenholzen, Sack, Hörsum, Eimsen und Wettensen vertreten.
Jahrzehnte später siedelte die Molkerei aus einer Vielzahl von Gründen nach Limmer über. Die Molkereigenossenschaft „Leinetal“ fand nach der Verschmelzung der Produktionsstätten Alfeld, Brüggen, Eime und Gronau 1967 für einige Jahrzehnte in dem heutigen Alfelder Ortsteil einen neuen Standort.
Die vollständige Geschichte der Molkerei können Sie im Buch „Von Alfeld In Die Welt“ des Alfelder Industrievereins nachlesen.