In „Strom für die Stadt“ fassten wir die Geschichte wie der Strom nach Alfeld kam zusammen. Passend zu diesem Thema erhielten wir dazu sehr seltene und bis dato unbekannte Aufnahmen des Umspannwerkes Godenau – heute Leinetal.
Die im Bild obe gezeigte eher ländlich anmutende Straße ist die Alte Reichsstraße 3 – die heutige B3. Das Umspannwerk inkl. des Hauptgebäudes gibt es bis heute und befindet sich auch noch im Betrieb. Im Hintergrund des Bildes erhebt sich noch majestätisch das Schachtgebäude der damaligen Gewerkschaft „Desdemona“. Dies Gebäude war einstmals der Einstieg in Schacht II des Kaliwerks, der späteren Heeres-Muna. 1947 explodierten Pulverreste im Schacht und der ganze Laden flog mit einer gewaltigen Detonation, die man bis Hannover sehen und spüren konnte, in die Luft.
Früher und gerade jetzt im Hinblick auf diese Bilder, war Fotomaterial sehr teuer und rar – erst recht in der Zeit in der vermutlich diese Aufnahmen entstanden sind. Das lässt sich relativ genau eingrenzen: irgendwann zwischen 1941 und 1944. Darauf lässt der im folgenden Bild relativ deutlich abgebildete LKW schließen, ein Borgward B3000 – denn genau dieses Modell wurde eben nur in der Zeit von 41 bis 44 In Bremen-Sebaldsbrück produziert. Die Türaufschrift lässt sich mit „Stadtwerke Bremen“ erahnen.
Auf der Ladefläche des LKW befinden sich die auf dem nächsten Foto abgebildeten Kisten, die nach Entstehung der Aufnahmen im Umspannwerk (damals) Godenau eingelagert wurden.
Diese Kisten beinhalteten Unterlagen, Zeichnungen, Geschäftsbücher und viele weitere Dinge der Stadtwerke Bremen. Diese wurden in Godenau eingelagert um sie vor einer möglichen Zerstörung und Vernichtung durch den Bombenkrieg des zweiten Weltkriegs zu schützen.
Diese und weitere zeithistorischen Aufnahmen wurden uns zur Verfügung gestellt vom Verein „Adern der Stadt“ aus Bremen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat das Archiv mit Unmengen von historischen Unterlagen, Büchern, Bildern etc. der ehemaligen Stadtwerke Bremen (heute SWB Bremen) und seinen Vorgängern aufzuarbeiten und der Nachwelt zu erhalten. 2012 bereits gründete sich aus dieser Arbeit heraus das so genannte „Netzmuseum“.