Hochwasser an der Ziegelmasch
Sie ist eine der ältesten Straßen in Alfeld, heute eine wichtige Verbindungstraße und damals Zufahrtstraße zum ehemaligen städtischen Ziegeleihof der erstmals 1415 Erwähnung fand und der Ziegelmasch ihren Namen gab.
Der Ton der Ziegelmasch lieferte seinerzeit den Grundstoff für die Ziegelherstellung.
Aber auch zahllose Hochwasser haben die L486, wie sie im nüchternen Amtsdeutsch heißt, immer wieder heimgesucht. Eindrucksvoll belegen dies die nachfolgenden Bilder des Leinehochwassers von Mai 1981.
Die Leine trat, wie so oft, bis zur Inbetriebnahme des Hochwasserückhaltebeckens Salzderhelden um 1994 mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder über die Ufer. Damit war eine Fahrt über die Ziegelmasch in den Katthagen, nach Röllinghausen und Meimerhausen, sowie auch nach Föhrste immer mit erheblichen Umwegen verbunden. Aber ganz nebenbei: bei näherer Betrachtung folgender beider Bilder fällt auf, dass ein heute eher selten gewordenes Relikt früherer Zeiten noch vorhanden ist: die gute alte Litfaßsäule, rechts im Bild. Gewerbebetriebe, wie z. B. die Esso-Tankstelle an der Ziegelmasch, konnten sich allerdings in die heutige Zeit nicht hinüber retten.
Diese Hochwasser betrafen nicht nur die Leinewiesen. Manche Hochwasser ließen die Leine über die Ziegelmasch treten und überfluteten auch die angrenzenden Straßen, wie z.B. auch den Brunnenweg. 1981 trat die Leine gleich zweimal über die Ufer; einmal im Winter zur Schneeschmelze und im Verlauf des Jahres abermals. Nach heftigen und ergiebigen Regenfällen im Juni stieg die Leine wieder an und setzte weite Teile auch der angrenzenden Straßen unter Wasser, der normale Verkehr kam in diesem Bereich gänzlich zum Erliegen. Sandsäcke wurden eiligst befüllt und vor Kellerschächten, Eingängen und Garagen platziert um ein Eindringen des Wasser in die eigenen vier Wände zu verhindern, zum Teil mit Erfolg. Leider drückte das Wasser in einigen Häusern durch die Wände in die Keller. Die Anwohner entlang der Ziegelmasch können darüber sicher ein Lied singen.
Hochwasser Leinewiesen Föhrste
Immer und immer wieder wurde auch die Ziegelmasch überflutet – verbunden mit der dann entstehenden Verkehrsproblematik.
Wenn wir also von der Ziegelmasch sprechen, dürfen wir eine vom Hochwasser immer wieder betroffene und nicht minder wichtige Verbindungsstraße selbstverständlich nicht vergessen; die Straße, die Röllinghausen mit Föhrste verbindet.
Wenn diese Straße vom reißenden Strom der Leine überflutet wurde, so wie auf den nachfolgenden Bildern vom Leinehochwasser 1981, so war eine Durchfahrt praktisch unmöglich. Die Leine hat sich hier auf größtmöglicher Fläche ausgebreitet und ließ eine „Seenlandschaft“ entstehen. Ein Durchkommen ist, wenn überhaupt, nur mit hochrädrigen Fahrzeugen wie LKWs möglich. Allerdings war diese Durchfahrt nicht immer von Erfolg gekrönt, der Magirus-LKW auf dem Foto blieb im Wasser stecken und soff ordnungsgemäß ab. Dieser musste später aufwendig geborgen werden.
Die Straße blieb für gewöhnlich lange gesperrt, weiträumige Umwege mussten solange in Kauf genommen werden bis der Wasserstand der Leine wieder auf ein für die Durchfahrt vertretbares Maß fiel.