„Gott segne das ehrbare Handwerk“.
Alfelder Fleischereien mit alter Tradition
Sie waren nahezu in jedem Ort, in größeren Städten in fast jeder Straße der Innenstadt oder deren Randlage zu finden: Handwerksbetriebe mit mitunter jahrhundertealten Traditionen – Die Schlachterreibetriebe oder auch einfach nur „Schlachter“ genannt. Viele vor allem etwas ältere Menschen kennen sicher noch den Satz, der für gewöhnlich mit den Worten begann: „Geh’ mal zum Schlachter und hol‘ mal 300 Gramm gemischten Aufschnitt…!“ So oder zumindest so ähnlich klang es wenigsten einmal in der Woche. Als Kind gab es dann beim Einkaufen eine Scheibe Wurst auf die Faust. Dann dazu noch dieser typische Duft der einem in die Nase drang beim Betreten eines solchen Fachbetriebes.
Die Fleischertradition Alfelds ist beinah so alt wie die Stadt selbst. Wir erinnern uns an längst vergangene Namen von Schlachtereien wie Thielke oder Rasche – aus der jüngeren Vergangenheit auch an Brinkmann auf der Seminarstraße, das Fleischereifachgeschäft Falke in der Leinstraße, Schlachter Thiesemann in der Marktstraße oder in Sichtweite davon Dingler im Übergang von der Lein- in die Sedanstraße – nicht zu vergessen Osten in der Paulistraße – um nur ein paar wenige zu nennen. Hier sollte nicht die obligatorische, samstägliche Bratwurst in der Einfahrt bei Osten unerwähnt bleiben. Auch auf den umliegenden Ortsteilen gab es nahezu in jedem Ort wenigstens einen Schlachter bzw. Fleischer. Auch diese haben meist noch selber geschlachtet, Wurst gemacht und ihre Produkte direkt vermarktet.
Heute sind diese Betriebe im Wettbewerb mit den großen Lebensmittelkonzernen kaum noch überlebensfähig, die vorangeschrittene „Europäisierung“ dieses Berufszweiges tat oder tut ihr Übriges dazu. Die Geschäfte verschwanden nach und nach aus dem Stadtbild.