Wilhelm Krösche

Das Ende des 2. Weltkrieges aus Alfelder Sicht

Zusammengestellt am 25. Februar 2015 von Wilhelm Krösche (geb. 18.01.1928)
Vorwort: Im 3. Reich war alles organisiert. So auch die Jugend. Wenn die Kinder 10 Jahre alt waren, kamen sie ins Deutsche Jungvolk (D.J) Hier lernten die Jungen das Antreten, das Marschieren, Singen, Geländespiele. In der kalten Jahreszeit wurden Heimnachmittage veranstaltet. Mit 14 Jahren wurden die Jungen in die Hitlerjugend (HJ) übernommen. Die Hitlerjugend war dann in verschiedene Fachrichtungen aufgeteilt. In Alfeld hatten wir neben der normalen HJ die Flieger HJ, die Marine HJ, die Motor HJ und seit 1942 auch die Feuerwehr HJ.

Aufbau DJ Aufbau HJ
Jungenschaft Kameradschaft
Jungschar Schar
Fähnlein Gefolgschaft
Jungstamm Stamm
Jungbaum Bann 257
Gebiet Gebiet Niedersachsen
Obergebiet Obergebiet Nord

Der Kreis Alfeld gehörte zum Bann 257 und hatte vor 1939 einen hauptamtlichen Bannführer (Hermann Huwald). Bei Kriegsbeginn wurde Herr Huwald sofort zum Militär eingezogen. Da kein geeigneter HJ Führer zur Verfügung stand, griff man auf einen Schwerkriegsbeschädigten Rentner zurück. Hermann Sauthoff war im 1. Weltkriege Invalide geworden und beschäftigte sich damit, das Haus der „Naturfreunde“ auf dem Schlehberg in Ordnung zu halten. Dieses Haus wurde, nachdem die „Naturfreunde“ verboten worden waren, als Heim der DJ, auch Pimpfe genannt, verwendet. Herr Sauthoff wurde befördert und war von nun an 5 Jahre Bannführer. Um Soldaten einziehen zu können, wurden Banken zusammengelegt, so wurde die Deutsche Bank in Alfeld geschlossen und die Geldgeschäfte wurden in Hildesheim erledigt. Das nun leer stehende Bankgeschäft wurde als Büro der Hitlerjugend verwendet. Im Herbst 1944 bekamen wir einen neuen Bannführer Ernst August Pöthe aus Bad Salzdetfurth. Er war Leutnant und hatte im Felde einen Arm verloren. Weil die Jungen mit 17 Jahren zum Reichsarbeitsdienst eingezogen wurden, wurden die Führer der Hitlerjugend vom Landrat notdienstverpflichtet und dann mit dem nächsten Jahrgang eingezogen.

Erinnerung eines Alfelders Jahrgang 1928

Im Oktober 1944 wurden die Jungen des Jahrgangs 1928 zur Vorstellung bei der Musterung geladen. Nach der Untersuchung, die in 99% aller Fälle mit Kv endete (Kv = Kampfverwendungsfähig) musste man an einem Schreibtisch vorbei, an welchem man den Einberufungsbefehl zum Reichsarbeitsdienst bekam. Mir wurde der Gestellungsbefehl wieder abgenommen und ich bekam eine Notdienstverpflichtung des Landrats Willekens und musste mich ein oder 2 Wochen später in der Badeanstalt im Hindenburgstadion einstellen. Hier sollte ein Bannausbildungslager eingerichtet werden. Es kamen alle notdienstverpflichteten HJ Führer aus dem Kreis Alfeld zusammen. Mein Freund Willi wurde ins Büro Deutsche Bank beordert.
Mir als Bauhandwerker wurde die Aufgabe gestellt, in allen zukünftigen Schlafräumen Öfen aufzustellen und anzuschließen. In einem großen Umkleideraum wurde eine Küche eingerichtet. Andere HJ Führer mussten die zweistöckigen Betten und Spinde aufstellen. Auch mussten Strohsäcke gestopft werden. Andere mussten unter Anleitung erfahrener, verwundeter Soldaten die Waffenkammer einrichten. Nach einer Woche war alles fertig und der 1. Lehrgang rückte ein. Von nun an wurden jede Woche Hitlerjungen Jahrgang 1929 eine Woche lang in das Bannausbildungslager (BAL) einberufen und erhielten dort eine vormilitärische Ausbildung. Diese bestand aus:

– Umgang und Reinigung des Karabiners 98K
– Umgang mit Stiel- und Eierhandgranaten
– Zielwurf mit Stielhandgranaten
– Bedienung des Maschinengewehrs MG 42
– Gebrauch der Panzerfaust und des Panzerschrecks

Zur Ausbildung standen zuerst 2 Oberscharführer der Waffen SS, später verwundete Soldaten vom Oberfeldwebel bis zum Gefreiten. Der Chef des Lagers war der Bannführer E.A. Pöthe, welcher jeden Lagerteilnehmer bearbeitete, sich kriegsfreiwillig zur Waffen-SS zu melden. So verlief das Lagerleben gleichmäßig bis zum März 1945. Ausnahme war ein Luftangriff eines britischen Flugzeuges, das täglich die Eisenbahnlinie Hannover – Göttingen abflog. Als ein Fronturlauberzug hier durchfuhr, öffnete der Heizer den Kessel, um Kohlen nachzuwerfen. Dadurch konnten die Engländer genau den Zug erkennen und warfen Bomben, die direkt neben den Gleisen in den Leinewiesen landeten. 8 bis 10 Zuginsassen fanden hierbei den Tod. 4 von ihnen sind auf dem Alfelder Ehrenfriedhof beigesetzt worden. Die zweite Aufregung gab es, als eine angeschossene Me 110 frühmorgens niederging und von Süden aus in den Warberg stürzte.

Dann kam der 23. März. Es war ein herrlicher Frühlingstag. Gegen Mittag gab es Vollalarm. Die amerikanische Luftwaffe griff Hildesheim an. Bannführer Pöthe gab mir einen Brief, den ich in die Seminarturnhalle in der Winzenburger Str. bringen sollte. Weil die zurückfliegenden Verbände über Alfeld flogen, bin ich über den Steinberg gegangen. Von dort konnte ich mir das Schauspiel ansehen. Die anfliegenden Verbände blinkten wie viele silberne Punkte im Sonnenschein. Über Hildesheim lag eine graue Qualmwolke. Die Flugzeuge, welche ihre Bomben abgeworfen hatten, flogen über Alfeld und nördlich davon zurück. Weil ich die Maschinen nun direkt von unten sehen konnte, erkannte ich etwa 1 – 2 cm lange Silhouetten. Als die letzten Flugzeuge abgeflogen waren, brachte ich den Brief an die angegebene Stelle. Da sich in der Turnhalle, die als Arsenal der SS Division Wallonien diente, nur Personen am hinteren Ende befanden, musste ich lang durch die Halle gehen, um meinen Brief loszuwerden. Dabei fiel mir auf, dass an der Nordseite jede Menge SS Uniformen gestapelt waren. Ganz am Ende lag ein Waffenrock der Marineartillerie. Dieser hatte vorne ein goldenes Hoheitszeichen. Die SS Uniformen hatten ein silbernes Hoheitszeichen auf dem Ärmel. Dieses alles war an einem Freitag. Der nächste Lehrgang, welcher am 26. März begann, hatte keine vormilitärische Ausbildung. Der gesamte Lehrgang wurde auf LKWs verladen und nach Hildesheim für Hilfeleistungen transportiert. Dort wurden wir im „Berghölzchen“ untergebracht. Wir schliefen auf einem Strohlager im Saal. Da die Wasserleitungen kaputt waren, konnten die Toiletten nicht benutzt werden. Seine Notdurft musste man im Walde verrichten. Mir wurde eine Schar unterstellt, die als MELDEGÄNGER die Briefe des Hildesheimer Kreisleiters der NSDAP, der sein Quartier im Berghölzchen aufgeschlagen hatte, an die angegebenen Adressen bringen mussten. Die anderen Alfelder Hitlerjungen wurden mit Aufräumarbeiten, aber auch mit der Bergung von Brandleichen beschäftigt. Am Freitag war der Lehrgang zu Ende, und wir mussten wieder nach Alfeld zurück. Wir mussten antreten und durch die zerstörte Stadt marschieren, um zu sehen, dass Plünderer aufgehängt worden waren.

Am 1. April 1945 war Ostern. Wir Kriegseinsatzführer erhielten unser Lunchpaket und hatten ein freies Wochenende, vielmehr wir sollten es haben. Zu diesem Zeitpunkt standen die amerikanischen Truppen vor den gesprengten Weserbrücken und wurden an ihrem Vormarsch behindert.
Am Ostersonntag, dem 1. April hatte ich mit meinem Freund Willi einen Spaziergang unternommen. Als ich nach Hause kam hieß es: „Der Bannführer hat angerufen, sofort ins Lager kommen. Willi und Helmut mitbringen“. Als wir uns im Büro des Lagers meldeten und fragten, was denn los sei, schrie Pöthe uns an: ,,Habt ihr denn noch nicht gemerkt, dass wir Krieg im eigenen Land haben“. Wir mussten die Ausrüstung des einberufenen Lehrgangs vorbereiten. Als dieser dann eingerückt war, marschierte die ganze Truppe in die Seminarturnhalle, um die von mir schon ausgespähten Waffen-SS Uniformen zu empfangen. Nachdem sich alle einigermaßen eingekleidet hatten, musste das gesamte Lager antreten und Pöthe trat vor die Front und sagte am Ende seiner Vaterländischen Rede: ,,Hiermit unterstelle ich dieses Bannausbildungslager der Waffen-SS Division Hitlerjugend“. Ob wir anschließend vereidigt wurden, oder nicht, weiß ich nicht mehr, nehme es aber stark an. Dann ging es mit der vormilitärischen Ausbildung zügig weiter. Jeder Lagerinsasse erhielt einen Karabiner 98K. Bannführer Pöthe erhielt eine Maschinenpistole. Als wir uns abends bereits zur Ruhe gelegt hatten, wurden wir wieder geweckt, HJ Uniform anziehen. Alle Kriegseinsatzführer wurden in mehrere Gruppen eingeteilt.
Wir bekamen die Aufgabe: Sämtliche Parteibüros ausräumen. Sämtliche Akten, alles Papier, welches beschrieben war, musste auf bereitgestellte LKWs verladen werden. Ich z.B. musste das Büro der Ortsgruppe im alten Wogeschen Haus mit mehreren Kameraden verladen. Dann hieß es ,Aufsitzen“. Der LKW fuhr mit uns ins Fagus Werk. Dort mussten wir die verladenen Akten nehmen und in das Feuer des Kessels werfen. Obwohl wir erst gegen 2:00 bis 3:00 Uhr ins Bett gekommen waren, mussten wir um 6:00 Uhr wieder aufstehen. Dann ging der Dienst wie gewohnt weiter. Am späten Abend erhielt ich den Auftrag herauszufinden, wie weit die amerikanischen Truppen bereits vorgedrungen waren. Vom Obsthändler Gemke hatten die Nazis den Lieferwagen (Eintonner Pritschenwagen), mit dem er seine Waren vom Großmarkt holte, beschlagnahmt. Mit diesem Auto schlichen wir unbeleuchtet auf der Reichsstraße 3 Richtung Norden bis vor die Bantelner Schranke. Dort konnten wir das Rasseln der Panzerketten aus Richtung Mehle hören. 2 Mann standen Wache, der Rest ruhte erst einmal ein bis zwei Stunden.
Gegen 3:00 Uhr waren wir wieder im Lager angekommen. Nachdem ich dem BaF Pöthe meine Meldung gemacht hatte, sank ich übermüdet ins Bett. Um 6:00 Uhr wurde ich geweckt. Ich sollte das Lager wecken und um 7:00 Uhr antreten lassen. Dann bekamen wir unseren Einsatzbefehl. Ein Kriegseinsatzführer mit etwa 10 SS uniformierten Hitlerjungen sollte die Amis oberhalb der Meyerschen Kieskuhle die herankommenden Panzer mit Panzerfäusten empfangen. Mir z.B. kam die Aufgabe zu, die Panzer in der Normannanlage zu empfangen. Gegen 11 :00 Uhr kam der Befehl: ,,Alle zurück ins Lager“. Nachdem wir die Reste der Küche verzehrt hatten, hieß es: Wir ziehen uns zurück in die Harzfestung. Wir treffen uns in Goslar. Alles machte sich auf in Richtung Südosten. Meine Freunde Willi und Helmut waren in der Gruppe, welche dem Ausbilder Heinrich Hebben (Oberfeldwebel) unterstand. Oberhalb Röllinghausen ließ er seine Gruppe antreten und war auf einmal ganz anders. Wenn er im Lager noch auf den Endsieg gehofft hatte, sagte er jetzt: ,,Kinder verstreut euch und macht, dass ihr nach Hause zu euren Eltern kommt“.

Mit meinen etwa 10 Hitlerjungen kamen wir auf den Weg nach Everode an das beschlagnahmte Auto, welches sich festgefahren hatte. Wir fassten an und haben geschoben. Das Auto war wieder flott, wir stiegen auf und fuhren Richtung Goslar, wo wir am Abend eintrafen. Wir meldeten uns bei der Ortsgruppe der NSDAP und bekamen ein leergeräumtes Klassenzimmer im Gymnasium zur Übernachtung zugewiesen. Nachdem wir ausgeschlafen und etwas Verpflegung erhalten hatten, haben wir demokratisch abgestimmt, wie es weitergehen sollte. Alle waren sich einig; wenn innerhalb einer Stunde Pöthe nicht kommt, wollen wir nach Hause. Als die Stunde vergangen war, brachen wir mit unserem Gemüsewagen wieder auf in Richtung Heimat. Wir hatten vereinbart, wenn jemand fragt, wohin wir wollen, sagen wir „NACH VORNE“. Auf der Reichsstraße von Seesen nach Goslar strömten uns abziehende Wehrmachtsfahrzeuge entgegen. Wenn die Landser uns in SS Uniform fragten „wohin“ antworteten wir ,,nach vorne“. Als Rückantwort bekamen wir immer das Vogelzeichen (Zeigefinger an die Stirn). Als wir in Bad Gandersheim von Osten her einfuhren, hörten wir das laute Rasseln der Panzerketten, die sich schon kurz vor der Stadt befinden mussten. Mitten in der Stadt bogen wir in Richtung Lamspringe ab. Aber wir kamen nicht mehr weit (Gott sei Dank). In Höhe der Roswithaquelle kamen wir vor einer Panzersperre zum Stehen und kamen nicht mehr weiter. Wir verließen das Auto und gingen zu Fuß weiter. Da wir uns vor Tieffliegern schützen wollten, mussten wir ostwärts gehen, um in den Heber zu kommen. Von dort konnten wir beobachten, wie ,,Lightnings“ den Bahnhof in Kreiensen angriffen. Nach kurzer Rast marschierten wir in Richtung Lamspringe weiter. Am Spätnachmittag erreichten wir Helmscherode. Hier teilten wir uns in 2 Gruppen. Die Kameraden aus dem Nordkreis gingen weiter. Wir aus dem Westkreis blieben an Ort und Stelle und erkundeten wie weit die Amerikaner waren. Nachdem wir wussten, dass wir bei Hellem nicht über das freie Feld kommen konnten und hierbei die Dunkelheit zu Hilfe nehmen mussten, durften wir bei verschiedenen Leuten übernachten. Wir ließen unsere Uniformen dort und erhielten ausgemustertes Zeug, was bei schlechtem Wetter angezogen wurde, angezogen wie Fremdarbeiter starteten wir um 4:00 Uhr und gingen lt. Marschkompass Richtung Nordwesten und erreichten noch bei Dunkelheit den Wald zwischen Eyershausen und Hornsen. Wir arbeiteten uns ganz vorsichtig an die Straße Eyershausen – Lamspringe vor, legten uns ins Gebüsch und peilten die Lage. Jeeps fuhren zur Kontrolle auf der Straße hin und her. Um sicher zu gehen, nicht gesehen zu werden, warteten wir bis sich 2 Jeeps auf unserer Höhe begegneten. Dann ging es über die Straße in den Hochwald bis zur nächsten Böschung. Dort hieß es erst einmal hinlegen und warten bis der nächste Jeep durch war. Das nächste Ziel war die Straße von Winzenburg nach Lamspringe, welche wir mit der gleichen Strategie überquerten. Weiter ging der Weg in Richtung Alfeld.
In der Nähe der Ruine Winzenburg trafen wir Kameraden aus Freden, die uns von der Ermordung des Everöder Bürgermeisters durch Pöthe erzählten. Oberhalb Meimerhausen trennten sich 3 Dohnser von denen aus dem Stadtgebiet. Wir kamen auf dem Feldweg nördlich von Meimerhausen auf die Kreisstraße und hatten die Hauptkampflinie hinter uns. Dann bogen wir über den befestigten Feldweg Richtung Wispensteiner Leinebrücke ab. Zu unserem Schreck stellten wir fest, dass die Leinebrücke von amerikanischen Soldaten bewacht wurde. Umkehren war jetzt unmöglich, denn dann wären wir aufgefallen. Parole: ,,Wir benehmen uns wie polnische Erntearbeiter“. Die Soldaten haben uns wohl geglaubt. In Föhrste wurden wir mit lautem Hallo empfangen, und wir erfuhren, dass in Alfeld Ausgangssperre war. Ein drittes Mal mussten wir eine Hauptstraße überqueren, nämlich die Göttinger. Im Kaffeegarten der Waldlust waren einzelne Räume durch Hainbuchenhecken abgetrennt. In diese Hecken legten wir uns und warteten bis 2 Jeeps sich auf unserer Höhe begegneten. Dann ging es über die Straße den Feldweg zum Warberg hinauf. Auf halber Höhe trennte sich Helmut. Seine Eltern waren im Hause Daus untergebracht. Wir gingen auf der Platte weiter. Über den Benscheidtschen Obstgarten ging Horst Richtung Schweineblek und ich über Ottenloch und den Warzer Weg auf das elterliche Grundstück. Es war eine große Freude, als ein verkleideter „Fremdarbeiter“ über den Zaun kletterte. Meine Eltern, die im Garten gerade Kartoffeln gepflanzt hatten, gingen mit mir ins Haus, um den sehr hungrigen Heimkehrer zu verpflegen. Anschließend gab es viel zu erzählen.

Die Amerikaner kamen nicht von Limmer, sondern von Warzen und Gerzen. Haus Kamerun (Hannoversche Straße 35) wurde Quartier für die Amiflakstellung, etwa dort wo die Straße ,,Am Sandbrink“ der B3 nahe kommt. In der Stadt war für die Deutschen nur für einige Stunden das Gehen auf den Straßen erlaubt. In den Alfelder Eisenwerken richteten die Amerikaner ein Hauptquartier und ein Kriegsgefangenenlager ein. Da die „Zwangsarbeiter“ nicht mehr arbeiteten, wurden sie in Limmer in der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt MUNA untergebracht. In der Fa Hollborn zerstörten die dort wohnenden Ostarbeiter die vorhandenen Druckereimaschinen. Aber auch das Gegenteil gab es, als eine Gruppe das Rittergut Limmer zwecks Ausraubung angriff und dabei einen Lehrling erschoss, kamen die polnischen Gutsarbeiter und vertrieben die Eindringlinge.

Meine Heimkehrerjacke kam als Vogelscheuche in den Kirschbaum.

Wilhelm Krösche, 25. Februar 2015