2024

Januar

Angespannte Hochwasserlage zu Beginn des Januars
Das Jahr beginnt mit Hochwasser. Nach dem Weihnachtsüberschwemmungen an der Leine bleibt die Situation an der Warne angespannt.
So ist das Regenwasserrückhaltebecken am Bollhasen oberhalb von Sack Anfang Januar voll gefüllt. Während sich das Hochwasser entlang der Leine langsam zurückzieht, bereitet die Lage an der Warne dem Alfelder Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) weiterhin Sorge. Und auch das Becken im Wehmegrund auf der anderen Seite Sacks ist gefüllt. Auch dessen Wasser fließt über die Warne ab. Zudem hat der Wetterdienst Regenfälle für die folgenden Tage angekündigt. Erst Mitte Januar zieht sich das Hochwasser aus den Leinewiesen zurück. Dabei werden die Schäden sichtbar. So hat die Flut unter anderem einige Wege im Alfelder Auenpark beschädigt.

Paukenschlag im Januar: Beushausen kandidiert nicht mehr
Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) kündigt Mitte Januar in einem Gespräch mit der AZ an, bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr für das Amt des Alfelder Bürgermeisters zu kandidieren. Als Grund für seine Entscheidung gibt der 57-Jährige unter anderem an, eine andere Lebensplanung zu besitzen. Die frühe Bekanntgabe der Entscheidung begründete der Verwaltungschef damit, dass seine Partei dadurch genügend Zeit habe, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu benennen. Sollte Beushausen bis zum Ende der Wahlperiode 2026 im Amt bleiben, hätte er das Amt des Alfelder Bürgermeisters zwei Jahrzehnte lang auf seinen Schultern getragen. „Ich habe mich mit diesem Schritt seit sechs Monaten beschäftigt“, gibt Beushausen in dem Gespräch zu. Hauptgrund für die Entscheidung sei, dass die Dienstzeit von Hauptverwaltungsbeamten wieder auf acht Jahre verlängert werden könnte. Im Falle seiner Wahl wäre er dann bis zu seinem 67. Lebensjahr Bürgermeister. „In meiner persönlichen Lebensplanung bin ich nie davon ausgegangen, dass ich mit 67 Jahren noch Bürgermeister sein könnte.“ Zudem habe ihm ein Amtskollege vor einigen Jahren einmal gesagt: „Jeder hinterlässt eine sich selbstschließende Lücke.“ Auch habe er sich gefragt, ob er nach 25 Jahren in der Verantwortung das Team noch so motivieren könne, „wie es notwendig ist“. Es tute dem Haus gut, wenn es einen neuen Impuls von außen gebe.

Der Anfang vom Ende des Alfelder Krankenhauses


Die Nachricht schlägt ein wie eine Bombe: Am 19. Januar verkündet die AZ: Ameos-Klinikum reduziert sein Angebot drastisch. Das multinationale Gesundheitsunternehmen Ameos reduziert sein Behandlungsangebot am Standort Alfeld massiv. Geschlossen werden die Urologie, der qualifizierte Entzug, die Gynäkologie, die Intensivstation, die Palliativstation und die Notaufnahme. Das teilt die Ameos-Gruppe Anfang Januar mit. Verbunden ist die Entscheidung mit Entlassungen. Als Grund für die Teilschließungen führt Ameos stark gestiegene Kosten und mangelnde Refinanzierung durch Bund, Länder und Krankenkassen an. Als Grund für den „drastischen, aber klaren Schnitt“ führt ein Ameos-Sprecher immense Kostensteigerungen hauptsächlich durch Inflation und die Energiekrise an. Um 13 Prozent seien die Kosten gestiegen; von den Krankenkassen refinanziert würden jedoch nur fünf Prozent, so ein Konzernvertreter. Für ein „Haus mit kritischer Größe“ wie Alfeld sei das fatal. „Die fehlenden acht Prozent gibt uns keiner. Und wir können diese Kosten nicht einfach auf unseren Preis aufschlagen, denn unsere Preise sind vom Staat festgesetzt“, so der Sprecher weiter. Ein weiterer Grund für die Teilschließung: „Die Länder kommen ihrer Investitionsverantwortung seit Jahren nicht nach“, sagt ein Ameos-Sprecher. Denn die Länder sollen eigentlich Investitionskosten der Krankenhäuser übernehmen, während die Krankenkassen für die Betriebskosten aufkommen. Doch aus Hannover floss seit rund einem Jahrzehnt kein Geld mehr für projektbezogene Investitionen nach Alfeld.
Ende dieses Jahres ist dann das Aus des gänzlich besiegelt: Ameos entlässt die verbliebenen Beschäftigten.


Das Alfelder Krankenhaus ist Geschichte.

Proteste: Landwirte machen ernst
Zwischen 6.30 und 9 Uhr geht an diesem Montagmorgen im Januar nichts mehr auf der Bundesstraße3 zwischen Alfeld und Delligsen. Protestierende Landwirte blockieren die Bundesstraße an der Abfahrt nach Delligsen bei Temperaturen von minus fünf Grad für mehr als zwei Stunden. Es bilden sich sowohl in Richtung Delligsen Ortsmitte aus auch aus Richtung Alfeld lange Staus. Landwirte aus der Region rund um Alfeld und aus Delligsen machen die Strecke mit mehr als 50 Traktoren „dicht“.
Die Alfelder Bauern versammeln sich bereits morgens gegen sechs Uhr am Alfelder Bahnhof auf der Fläche vor dem ehemaligen „Grünen Warenhaus“ mit rund 25 Traktoren. Sie protestieren damit gegen die Politik der Bundesregierung. Dadurch fühlen sich viele von ihnen gegängelt und in ihrer täglichen Arbeit beeinträchtigt.

Im Alfelder Kino tut sich etwas
Im September 2023 wird bekannt, dass die Alfelder Unternehmerin und Ratsfrau Sonja Maria Lehmann (FDP) die Alfelder Kinowelt gekauft hat, die ihren Betrieb im März 2020 eingestellt hatte. Vier Monate später wird der Zeitpunkt der Wiedereröffnung konkreter. Äußerlich ist seitdem viel passiert: Die beiden Kinowelt-Schilder über dem Eingang sind verschwunden. Auch im Inneren des Kinos haben die Renovierungsarbeiten bereits ihre Spuren hinterlassen – Baumaterial liegt im Foyer, die alten Kühlschränke an der Theke sind verschwunden, die Heizung für den alten Kinobereich läuft wieder und erste Arbeiten an der Dachisolierung sind erfolgt. Ziel der Kinobetreiberin ist es, das Haus so früh wie möglich wieder zu öffnen.

Schlehberg-Hotel wird Unterkunft für Geflüchtete
Das Hotel am Schlehberg in Alfeld wird eine Unterkunft für Flüchtlinge. Das hat der Eigentümer und Betreiber der Immobilie, Kai Schubert, Anfang Januar bestätigt.

In Alfeld soll ein Batteriespeicherwerk entstehen
Die Arbeiten für das neben dem Umspannwerk des Überlandwerks Leinetal (ÜWL) im Gewerbegebiet Limmer West geplante Batteriespeicherwerk sollen im dritten Quartal dieses Jahres beginnen. Ende 2025 soll das Werk in Betrieb gehen. Das teilt Projektleiterin Isabell Stellwag von Kyon Energie in München bei einem Gespräch mit. Die Anlage mit einer Speicherleistung von 137,5 Megawatt (MW) gehört zu den größten in Deutschland genehmigten Anlagen. Passiert ist bis zum Jahresende 2024 allerdings nichts.

Nikulka-Halle in Alfeld wird wieder Sporthalle
Zum Schuljahresbeginn im August 2024 soll die Willi-Nikulka-Halle der Schulrat-Habermalz-Schule in Alfeld wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Das erklärt der Landkreis Hildesheim Ende Januar in einer Pressemittelung. Nach dem Auszug der letzten Geflüchteten bis Ende März soll es zunächst umfassende Instandsetzungsarbeiten am Gebäude geben.

 

Februar

Landwirte kämpfen mit den Folgen des Hochwassers
Die Bauernproteste und Demonstrationen gegen Rechtsextremismus sorgen dafür, dass die Folgen des Weihnachtshochwassers aus den Medien schon fast vollständig verdrängt sind. Doch für die Landwirte aus der Region, wie etwa Hendrik Bünger-Lang aus Brunkensen, ist das Thema noch lange nicht abgeschlossen. Regelrecht weggeschwemmte Felder und bürokratische Hürden machen die Schadensbegrenzung kompliziert. „Die Schäden reichen vom Totalverlust der Ernte mit zusätzlichen Kosten für Entfernung von Treibsel und für Beseitigungen von Anschwemmungen und Uferabbrüchen bis zu mittelschweren Teilverlusten bei nur kurzzeitiger Überflutung“, teilt Carl-Jürgen Conrad, Geschäftsführer des Landvolk Hildesheim Kreisbauernverbandes, zu den Auswirkungen des Hochwassers Anfang Februar in der Region mit.
„Es war eines der schwersten Hochwasser der vergangenen Jahre“, fügt er an. Das spüren auch die Landwirte rund um Alfeld sehr deutlich. Hendrik Bünger-Lang, Landwirt aus Brunkensen, besitzt entlang der Leine zwischen Limmer und Godenau gut 25 Hektar Ackerfläche. Normalerweise müssten diese jetzt dicht mit kleinen, grünen Pflänzchen bewachsen sein. Stattdessen ist dort eine schlammige, braune Fläche, die nach wie vor halb unter Wasser steht und auf der praktisch kein Grün zu sehen ist.

Der alte Kaiserhof muss weichen
Erstaunlich schnell frisst sich der Bagger Mitte Februar mit seiner hydraulischen Abbruchzange durch die Gebäude des ehemaligen Kaiserhof-Komplexes an der Alfelder Ziegelmasch. Es kracht und staubt, wenn die Betonbrocken herabstürzen. Schon bald wird vom Kaiserhof nichts mehr übrig sein; die Abrissarbeiten laufen bis voraussichtlich Ende des Monats. Auf dem Areal soll ein neuer Rewe-Markt inklusive Café mit Innen- und Außenbereich entstehen.

Das „Hochhaus“ wird 100 Jahre alt
Der Architekt Walter Gropius prägt das Stadtbild von Alfeld. Nicht nur das Gebäude des Fagus-Werkes stammt aus seiner Feder, sondern auch das als „Hochhaus“ bekannte Gebäude der Landmaschinenfabrik der Gebrüder Kappe & Co. Die Fertigstellung dieses Hauses wird von Gropius ins Jahr 1924 gelegt. Bezugsfähig und im vollen Umfang fertiggestellt wird es aber erst einige Jahre später. Nun findet das seit einigen Jahren zum Teil leerstehende Gebäude einen neuen Besitzer: Es gehört dem Alfelder Unternehmer Adelbert Jaworski.
Dieser Gropius-Bau am Alfelder Bahnhof sorgt bereits früher für große Schwärmereien der Zeitungen. So bericht die Hildesheimer Allgemeine Zeitung von dem „lebhaft reflektierenden Glasflächen der breiten Fensterbahnen in rot abgesetzten Eisenrahmen“, die die unverputzten Eisenbetonwände beleben würden. Auch die Deutsche Bauzeitung schreibt 1928: „Die grauen unverputzten Betonwände geben vielmehr mit dem rot gestrichenen eisernen Sprossenwerk der Fenster und den hell blinkenden Fensterscheiben eine ganz vorzügliche Farbenharmonie“. Um das Gebäude im alten Glanz erstrahlen zu lassen und das architektonische Denkmal zu würdigen, will Jaworski in den nächsten Jahren Geld und noch mehr Zeit in den Gropius-Bau stecken.

Großeinsatz für die Fredener Feuerwehren
Der Alarm kommt an einem späten Sonntagabend im Februar. Kurze Zeit später treffen die Feuerwehren aus der Gemeinde Freden und auch aus Alfeld am Einsatzort ein. Doch aus der Lagerhalle an der Winzenburger Straße in Freden schlagen bereits die Flammen aus dem Dach. Die Feuerwehrleute unter Einsatzleitung von Fredens Gemeindebrandmeister Holger Schmidt müssen schnell handeln, denn das Feuer droht auf zwei benachbarte Wohnhäuser überzugreifen. Mehr als 120 Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizeibeamte sind beim Brand in der Lagerhalle an der Winzenburger Straße im Einsatz. Den Feuerwehrleuten ist es zu verdanken, dass keine Menschen verletzt werden, denn die Halle grenzt an zwei Wohnhäuser an. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 200.000 Euro.

McAllister spricht beim Bürgermahl
Der frühere niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU), seit 2014 für die EVP Mitglied des Europäischen Parlaments, hält Ende Februar die Festrede beim Bürgermahl der Bürgerstiftung Alfeld. Die Gäste im gut gefüllten Sappi-Belegschaftshaus folgen interessiert seinem Vortrag, der unter dem Motto „Starkes Europa – starkes Niedersachsen“ steht. In seiner Rede schlägt der Politiker eine Brücke vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Vorsitzende der Bürgerstiftung, Susanne Röthig, und ihr Stellvertreter Oliver Weist berichten zudem, dass im Jahr 2023 sieben neue Stifter begrüßt werden konnten, ein weiterer 2024. Damit unterstützen 152 Stiftende die Bürgerstiftung mit Einlagen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.

Ronge Profil beantragt Insolvenzverfahren
Die Ronge Profil GmbH beantragt im Februar Insolvenz. Das bestätigt Jens-Sören Schröder von der Hamburger Johlke Rechtsanwälte Partnergesellschaft auf AZ-Nachfrage. Er berät das Alfelder Unternehmen. Es handelt sich dabei um ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das ist darauf ausgerichtet, dass sich Unternehmen in Eigenregie aus ihrer finanziellen Schieflage befreien können.
Finanzielle Schwierigkeiten hat das Unternehmen nach AZ-Informationen bereits seit einiger Zeit. An den Rand der Zahlungsunfähigkeit gerät die Ronge Profil GmbH jedoch offenbar durch eine unfreiwillige Verstrickung in einen internationalen Finanzskandal – die Pleite der Signa-Gruppe des Österreichers René Benko.

 

TV-Inder will Kollegen begeistern
Der in Göttingen lebende indische Schauspieler Prashant Jaiswal (auch bekannt als Prashant Prabhakar) besucht im Februar das Alfelder Fagus-Werk – und macht sich dabei ein Bild von der Ausstellung getragener Promi-Schuhe. In dieser ist er selbst seit einigen Monaten vertreten, nachdem er beim Unesco-Welterbetag spontan ein paar Schuhe bereitgestellt hat.

 

März

In Alfeld fließt weiches Wasser aus den Hähnen
Was lange währt, wird endlich gut – die neue Entkalkungsanlage des Alfelder Wasserwerks am Eimser Weg nimmt Anfang März ihren Betrieb aufgenommen. Nach und nach kommt nun das „neue weiche Wasser“ in den Haushalten an. Darüber, was während der Planungs- und Bauphase gut und schlecht lief und was sich jetzt für Haushalte ändert, die selbst bereits eine Enthärtungsanlage installiert haben, informiert Thorsten Laugwitz, Geschäftsführer der Wasserwerk Alfeld GmbH. Was im September 2019 mit einer Informationsveranstaltung der Wasserwerk-Betreiber für die Alfelder Bürger zum Bau einer zentralen Entkalkungsanlage begonnen hat, fließt jetzt in Fo4rm von deutlich weicherem Wasser aus den Leitungen.

Nächste Insolvenz in der Ronge-Gruppe
Nachdem Ende Februar das Alfelder Unternehmen Ronge Profil GmbH ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt hat, sieht sich Anfang März auch die Ronge Industriebau zu diesem Schritt gezwungen. Festpreis-Verträge für große Bauvorhaben gepaart mit enormen Preissteigerungen im Bausegment führen offenbar dazu, dass nun in der Finanzplanung der Firma ein großes Loch klafft. Eine Lösung ist jedoch in Sicht. Für einige ihrer Großprojekte schloss Ronge Industriebau nach AZ-Informationen bereits vor einigen Jahren Festpreis-Verträge mit Auftraggebern ab. Seitdem steigen die Kosten für Baumaterialien, Energie und Zinsen jedoch massiv, nicht zuletzt wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Mit den damals vereinbarten Preisen sind die Großprojekte nun wohl nicht mehr fertigzustellen.

Cellularline übernimmt Mehrheit an PJ Kommunikation
Seit knapp drei Jahrzehnten ist die Peter Jäckel Kommunikationssysteme GmbH aus Alfeld auf dem Markt. Sie vertreibt Zubehör für die Kommunikationsbranche. Die in Alfeld entwickelten Produkte werden von langjährigen Geschäftspartnern in Asien produziert. Begonnen hat das Unternehmen mit Zubehör für Handys, dann kamen Energie (Laden) sowie Schutz (Protection) für die immer teurer werdenden elektronischen Gräte dazu. Das aus kleinen Anfängen aufgebaute Alfelder Unternehmen mit seinen 50 Mitarbeitern gehört in Deutschland, Österreich und der Schweiz inzwischen längst zu den Marktführern. Anfang vergangenen Jahres hat die italienische Firma Cellularline SPA 60 Prozent der Anteile am Alfelder Unternehmen übernommen. Das wird Ende März bekannt. Als Geschäftsführer von PJ Kommunikation fungieren Peter und Kerstin Jäckel. Das Ehepaar hat den Betrieb in den zurückliegenden Jahrzehnten kontinuierlich aufgebaut und zu der heutigen Größe geführt.

Die Leinebrücke in Freden wird saniert
Bereits Mitte Februar gibt die Gemeinde Freden auf ihrer Webseite erste Informationen zur geplanten Sanierung der Leinebrücke in Freden bekannt. Auch während einer Gemeinderatssitzung im März haben Einwohner das Thema angeschnitten, doch genaue Informationen gibt es noch nicht. Im März äußert sich die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), womit die Fredener rechnen müssen. Bekannt ist, dass das Land Niedersachsen als Eigentümerin der Leinebrücke die umfassende Sanierung der Stahloberflächen sowie der Fahrbahn und Gehwegbeläge ab Sommer plant.

Alfeld muss Kredite streichen
Die Kommunalaufsicht beim Landkreis Hildesheim verweigert den Haushalt der Stadt Alfeld in der von der Kommune vorgelegten Form die Genehmigung. Die Hildesheimer Behörde verlangt, dass die Stadt ihre Investitionskredite von 5,14 Millionen Euro um 770.000 Euro auf 4,37 Millionen Euro reduziert. Wenn der Stadtrat dieser Änderung in seiner Sitzung Ende März zustimmt, dann kann die Kommune „der Genehmigungsverfügung der Kommunalaufsicht beitreten“. Sie müsste dann keinen neuen Haushalt aufstellen. Diesen Schritt geht der Rat schließlich auch.

Ostergeschenk auf vier Rädern
„Wir alle stehen hier stolz vor unserem Ostergeschenk.“ Ende März kann die Tafel Alfeld ein nigelnagelneues Transportfahrzeug in Empfang nehmen. Zur Übergabe erscheint die Tafel-Leiterin Karin Knust mit einer Handvoll der Ihren in die Ford Autogalerie Alfeld an der Senator-Behrens-Straße Dort händigt Geschäftsführer Stephan Paruk Fahrzeug und Schlüssel aus, verbunden mit dem Wunsch nach einem stets gefüllten Laderaum.

T&B electronic bleibt in Alfeld
Die T&B electronic GmbH bleibt in Alfeld. Das Unternehmen, das geprüfte Brandschutzanlagen weltweit verkauft und installiert, hat ihr Firmengelände an der Industriestraße im Gewerbegebiet Limmer West gekauft und wird es sanieren sowie ausbauen. Ursprünglich wollte das Unternehmen Alfeld verlassen. Es hatte bereits ein großes Grundstück im Elzer Industriegebiet gekauft. „Wir haben uns aber rechtzeitig entschieden, das Projekt nicht umzusetzen. Das Grundstück haben wir inzwischen wieder verkauft“, sagt Thomas Warnecke, seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten Geschäftsführer der Alfelder Firma, in einem Gespräch mit der AZ im März. Als Grund führt er die Explosion der Baukosten sowie die zuletzt stark gestiegenen Zinsen an. Im März ist das Bürogebäude am Alfelder Standort umgebaut, die Arbeiten für die energetische Sanierung laufen.
Als Thomas Warnecke vor 16 Jahren als Geschäftsführer bei T&B electronic in Alfeld einsteigt, hat die Firma 18 Mitarbeiter und logiert in einem kleinen Gebäude am Rand des Industriegebietes Limmer West. Seitdem erlebt das Unternehmen eine kontinuierliche Weiterentwicklung. „Heute haben wir 70 Mitarbeiter, darunter zehn Auszubildende“, sagt Warnecke mit ein wenig Stolz in der Stimme.

Kommune übernimmt Kita in Gerzen
Die Stadt übernimmt die Kita Tonkuhlenpiraten in Gerzen in städtische Trägerschaft. Das beschließt der Alfelder Stadtrat im März einstimmig. Dabei hebt Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) seine Dankbarkeit für die ehrenamtliche Elterninitiative hervor. Es sei eigentlich eine schlechte Nachricht, dass ein weiterer Verein wegbreche. Doch über Ehrenamtliche alles am Laufen zu halten, sei auch eine Belastung für alle Beteiligten. Die Übernahme sei eine Notwendigkeit. „Wir sind auf diese Plätze angewiesen“. Für den Ort Gerzen sei die Kita eine Bereicherung, sagt Gerzens Ortsbürgermeister Uwe Höltgebaum (BAL).

April

Erste Familie wohnt im neuen Wohngebiet „Königsruh“
Täglich klagen Privatpersonen, Kommunen, Investoren und Bauunternehmer über steigende Preise im Baubereich sowie das hohe Zinsniveau. Die Auswirkungen sind dramatisch – auch im Alfelder Baugebiet „Königsruh“ stagniert der Grundstücksverkauf. Allerdings wohnt ein Ehepaar bereits in seinem Neubau und sagt: „Wir sind glücklich.“ Nach dem ersten Spatenstich im September vergangenen Jahres sind Clarissa und Michael Töpler in ihren Neubau im Baugebiet eingezogen. Das dänische Holzhaus steht auf einem etwa 570 Quadratmeter großen Grundstück. Das Ehepaar teilt sich 75 Quadratmeter Wohnfläche zuzüglich Keller mit ihrem Hund und zwei Katzen. Auf die Frage, woher sie kommen, ob sie gebürtige Alfelder sind, schütteln beide den Kopf. „Nein, Alfeld kannten wir gar nicht“, die Großstadt Potsdam war ihr vorheriger Wohnort. Dort haben sie mit ihren Kindern gelebt, bis diese eigene Wege gehen. Um näher bei den Kindern zu wohnen, suchen sie nach einem Mittelzentrum zwischen den Wohnorten der Familien. „Bei der Suche sind wir auf Alfeld und das Baugebiet gestoßen. Die Lage ist ideal, nahe am Zentrum und die Stadt hat einen Bahnhof, das war uns wichtig“, sagt Michael Töpler. Auch, dass sie zu Fuß zum Bahnhof gehen können, sei ein Argument dafür gewesen, Alfeld als Altersruhesitz auszuwählen.

Immer mehr Notfallpatienten: Gronauer Krankenhaus verzeichnet Zuwächse
Die Notaufnahme des Johanniter-Krankenhauses verzeichnet im April bereits seit einigen Monaten einen Anstieg von Patientenaufnahmen. „Unsere Notaufnahme wird sehr gut frequentiert“, sagt Krankenhausgeschäftsführerin Birgit Töben, „wir sehen das deutlich an der Anzahl der Rettungswagen, die uns zeitgleich anfahren.“ Teilweise seien das sechs bis sieben Fahrzeuge gleichzeitig. Probleme mit der Versorgung von Patienten gibt es dabei jedoch nach Angaben des Johanniter-Krankenhauses nicht. Töben: „Wir werden auch zukünftig als Krankenhaus rund um die Uhr für unsere Patienten da sein.“ Auf die Notfallpatientinnen und -patienten im Leinebergland kommt in nächster Zeit eine große Veränderung zu. Das Ameos-Klinikum in Alfeld schließt zum Ende des Monats April seine Notaufnahme und die Intensivstation. Entsprechend müssen das Johanniter-Krankenhaus in Gronau sowie das St.-Bernward-Krankenhaus und das Helios-Klinikum in Hildesheim mehr Notfallpatienten im Landkreis Hildesheim aufnehmen.

Petition an Minister Philippi übergeben
Ende April schließen im Alfelder Ameos-Klinikum unter anderem die Intensivstation und die Notaufnahme. Die Entscheidung des Klinik-Konzerns sorgt in der Bevölkerung für große Verunsicherung; viele Menschen sorgen sich um die medizinische Daseinsfürsorge. Mehr als 6200 Menschen haben die Petition zur „Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Alfeld“ von Hans-Jürgen Funke unterzeichnet.
Der ist Mitte des Monats in Hannover, um die Petition an den niedersächsischen Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) zu übergeben.

Mit Glas – aber ohne Licht
Die in Brünighausen lebende Künstlerin Josepha Gasch-Muche stellt im Rahmen der 60. internationalen Biennale in Venedig vom 20. April bis zum 24. November ihr Kunstwerk „The absence of light“ aus. Gezeigt wird es in der Ausstellung „Glasstress 8 ½“ auf der Insel Murano von Fondazione Berengo und Berengo Studio. Im Gegensatz zu den vielen Arbeiten der Künstlerin, bei denen das Licht eine entscheidende Rolle bei der Betrachtung des Bildes darstellt, spielt es bei diesem auf einer einen Meter mal einen Meter großen Holzplatte gesetzten Werk keine Rolle.
„Dieses Mal ist das Licht verschwunden“, erläutert sie im Gespräch mit der AZ. Sie hat die Scherben, aus denen die Glasskulptur besteht, mit schwarzem Pigment, genauer gesagt mit Grafitstaub, verdunkelt. In ihrer künstlerischen Entwicklung sieht sie „The absence of light“ – die Abwesenheit des Lichts – als wichtigen Schritt an.
Zwei Monate arbeitet die Künstlerin daran. Bereits 2017 ist Gasch-Muche bei der Biennale im großen Palazzo Cavalli-Franchetti in Venedig mit drei Werken vertreten. Auch damals erfolgt die Zusammenarbeit mit dem Galeristen Adriano Berengo.

6,6 Millionen Euro für Leine-Renaturierung
Die Mitglieder des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages stellen rund 6,6 Millionen Euro aus dem Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ für den Landkreis Hildesheim freizugeben. Dieses Geld soll laut einer Mitteilung der Bundestagsabgeordneten Ottmar von Holtz (Grüne) und Bernd Westphal (SPD) speziell für die Renaturierung eines fünf Kilometer langen Abschnitts der Leine bei Alfeld verwendet werden. Nun muss der Landkreis Hildesheim eine konkrete Projektskizze einreichen – das Geld ist aber mit dem Beschluss zugesagt. Bei dem Projekt soll das Leinewehr in Alfeld abgesenkt werden, sodass sich der Retentionsraum des Flusses dahinter vergrößert. „Dadurch werden die Leineanrainer oberhalb des Flusses von Freden über Föhrste, Röllinghausen bis zur Ziegelmasch in Alfeld entlastet“, so Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD). Später soll noch ein niedriger Wall entlang der Ziegelmasch bis nach Röllinghausen angelegt werden. Ansonsten müssten dort Spundwände zum Schutz der Gebäude aufgestellt werden.

Mai

Polarlichter auch im Leinebergland
Auch im Leinebergland bringen Polarlichter den Himmel an einigen Tagen im Mai zum Leuchten. Normalerweise ist dieses Naturphänomen eher aus Island, Kanada oder Skandinavien bekannt. Doch diesmal sind die Nordlichter sogar in Bayern zu sehen – mit ganz viel Glück sogar mit bloßem Auge, ansonsten durch die Kameralinse.
Mehrere AZ-Leserinnen und -Leser schicken der AZ ihre Aufnahmen; auch in den sozialen Netzwerken posten Nutzer diverse Bilder mit faszinierenden Farbenspielen am Nachthimmel Grund für die Erscheinungen sind sogenannte Sonnenstürme, die an sich gar nicht ungewöhnlich sind. Genau genommen ist das Polarlicht eine Leuchterscheinung durch angeregte Stickstoff- und Sauerstoffatome in der Hochatmosphäre.
Im Mai gibt es Astronomen zufolge aber den extremsten Sonnensturm seit mehr als 20 Jahren – gleich fünf koronare Massenauswürfe schleudert die Sonne diesmal Richtung Erde.

Wandern gehört zum Vatertag einfach dazu
Sie sind mit Bollerwagen und auf Fahrrädern unterwegs: die Väter. Oder die, die es irgendwann einmal werden wollen. Am Himmelfahrtstag geht es für viele Männer mit Freunden oder der Familie raus an die frische Luft. Das Motto heißt: es darf gewandert werden. So sind Gruppen in den Leinewiesen oder auf dem Weg hinauf zum Himmelbergturm zu sehen. Aber auch in den Biergärten der Region, wie auf dem Bild in Alfeld, wird lustig gefeiert.
Wer es etwas ruhiger und andächtiger mag, der besucht die Freiluftgottesdienste auf dem Mönchehof in Alfeld oder am Humboldtsee nahe Duingen. Sogar der Räuber Lippold erzählt in Brunkensen Geschichten. Für jede Passion ist etwas dabei. Nur ein beliebtes Ausflugsziel fehlt an diesem Vatertag – wie schon in den vergangenen Jahren. Der Himmelbergturm, eine der beliebtesten Anlaufstellen an solchen Tagen, ist aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Müllwagen brennt in Brunkensen
In Brunkensen auf der Glenetalstraße gerät im Mai auf Höhe der Einmündung „Vor der Linde“ ein mit Altpapier beladenes Müllfahrzeug des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Hildesheim (ZAH) aus bislang ungeklärter Ursache in Brand. Dabei entsteht ein Schaden von 250.000 Euro. Nach Angaben der Alfelder Polizei löst der Alarm um 7.13 Uhr aus.
Zwei Mitarbeiter des ZAH haben am Morgen Rauchschwaden aus dem Aufbau des Fahrzeugs quellen sehen und sofort die Feuerwehr alarmiert. Die Freiwillige Feuerwehr Alfeld sowie der dritte Zug der Alfelder Feuerwehr, bestehend aus den Feuerwehren Brunkensen, Limmer und Dehnsen, rücken mit insgesamt 52 Einsatzkräften aus. Zunächst können die Feuerwehrleute den Aufbau wegen des Ausfalls der Hydraulik am Wagen nicht öffnen und kühlen von außen. Erst später wird der Aufbau geöffnet und das Feuer im Innern abgelöscht.
Die Einsatzkräfte sind insgesamt mehr als vier Stunden im Einsatz. In dieser Zeit ist die Glenetalstraße zwischen Brünighausen und der Einmündung „Am Gänsestein“. Durch das defekte Hydrauliksystem wird das Löschwasser verunreinigt, sodass die Feuerwehr eine Ölsperre im Bereich des Sportplatzes Brunkensen aufbauen muss. Der Wagen ist noch fahrbereit, und wird nach Groß Düngen zum ZAH gebracht.

Freiwillige Helfer retten drei Rehkitze
Freiwillige Helfer suchen im Mai im Jagdrevier Langenholzen die Wiesen vor der Mahd nach Rehkitzen ab. Dazu startet ein Pilot um 5 Uhr morgens eine Drohne, die der Verein Rehkitzrettung Hils zur Verfügung stellt. Drei Rehkitze entdecken die Retter und bringen sie in Sicherheit, informiert Jagdpächter Roland Schaper. „Der frühe Beginn ist wichtig, damit die Wärmebildkamera kleine Lebewesen leichter entdecken kann“, erläutert er.
Denn je höher die Sonne steigt, um so wärmer wird die Umgebung, desto schwieriger können Tiere geortet werden. Vorsichtig und ohne direkten Kontakt legen die Retter die Kitze in Körbe, um zu verhindern, dass sie wieder in die zu mähenden Flächen laufen, berichtet Schaper. Aus seiner Familie helfen beim Absuchen der Flächen Meggie, Lennert und Cornelia Schaper, Annalena Sprengel sowie Jagdfreund Andreas Mund. Landwirte sind angehalten, vor dem Mähen sicherzustellen, dass keine Wirbeltiere zu Schaden kommen. Früher kommen beim Absuchen Hunde zum Einsatz, der Erfolg ist allerdings begrenzt. Werden Gelege von Vögeln entdeckt, stecken die Helfer den Bereich mit Fähnchen ab. Sehr junge Kitze ducken sich bei Gefahr, in der Hoffnung, nicht gesehen zu werden. Ältere Tiere laufen weg und folgen den Muttertieren.

Neue Strecke eröffnet
Die neue Fitnessstrecke am Wahrberg wird von den Schülern der Gudrun-Pausewang- Schule eröffnet. Im Rahmen des Projektes „Fitness-Runde am Wahrberg“ haben die Kinder die Möglichkeit, mit ihren eigenen Fähigkeiten die Fitnessroute selbst zu gestalten. So bemalen sie Steine und überlegen sich Konzepte für den Aufbau.
„Es ist wichtig, dass die Kinder positive Erlebnisse und einen Mehrwert haben“, erklärt Klassenlehrer Volker Wille. Auch Alfelds stellvertretender Bürgermeister Andreas Behrens (CDU) lädt dazu ein, die Strecke einmal selbst auszuprobieren.

Kann Abwärme von Sappi in Alfeld Gas und Öl ersetzen?
Man stelle sich vor: Mit Hilfe der Abwärme, die beim Papierhersteller Sappi im Produktionsprozess erzeugt wird, wird in einigen Jahren ein nicht unerheblicher Teil des Wärmebedarfs der Alfelder Kernstadt gedeckt. Zusammen mit weiteren Wärmequellen könnte in der Leinestadt auf lange Sicht Öl und Gas sogar gänzlich überflüssig werden. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Zumindest wird das Szenario im Mai deutlich wahrscheinlicher: Das Überlandwerk Leinetal (ÜWL), Avacon Natur und Sappi unterschreiben eine Absichtserklärung, deren Umsetzung einen Durchbruch bei der grünen Wärmeversorgung für die Stadt Alfeld bedeuten könnte.

Huhn verbringt Nacht in Zelle – mit Futter und der AZ
Es gibt Meldungen, die so kurios sind, dass sie es sogar bis ins Radio schaffen – und auf die Titelseite der Alfelder Zeitung. Die Zutaten: eine Polizeistreife, ein Huhn, eine Gefängniszelle, lesenswerte Lektüre im Knast… und schließlich ein Frühstücksei als Dankeschön. Was ist passiert? In der Nacht zum Mittwoch fällt Beamten des Polizeikommissariats Alfeld auf einer Streifenfahrt durch Freden ein Huhn auf, welches „aus unbekannter Ursache sein Gehege verlassen hatte und verängstigt auf der Bachstraße saß“. So jedenfalls steht es in der offiziellen Polizeimeldung. Damit das Tier nicht versehentlich in der Dunkelheit überfahren wird, fangen es die Beamten ein und bringen es vorsichtig zur Dienststelle nach Alfeld. In einer Gewahrsamszelle richten sie dem Huhn ein vorläufiges Heim samt Verpflegung ein, AZ-Lektüre inklusive. Für die Gastfreundschaft bedankt sich das Tier am Morgen mit einem frisch gelegten Frühstücksei. Der Eigentümer kann schließlich informiert werden und holt das Huhn am nächsten Tag bei der Polizei ab.

Absturz an der Lippoldshöhle: Kletterer verletzt
Großeinsatz für die Feuerwehr: Ein Kletterer stürzt an der Lippoldshöhle in Brunkensen ab und kann sich nicht mehr alleine bewegen. Ein Notarzt kümmert sich vor Ort um den Verletzten, zur Unterstützung fordern die Rettungskräfte die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr aus Hildesheim an. Die Helfer tragen den Abgestürzten dann schonend im Liegendtransport per Schleifkorbtrage durch 150 Meter steiles, unwegsames Gelände nach unten. Im Einsatz sind die freiwilligen Helfer der Feuerwehren Alfeld, Dehnsen und Brunkensen, ein Notarzt, zwei Rettungswagen sowie die Polizei und die Höhenrettung.

 

Juni

Viele Einsätze in starker Gewitternacht
Aufgrund eines starken Gewitters in einer Juni-Nacht kommt es im Leinebergland zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehren. Alfelds Stadtbrandmeister Patrick Gensicke informiert, dass die Gewitterzelle über Alfeld und den Ortsteilen Gerzen und Brunkensen gegen 1.30 Uhr aufgrund von Schlamm auf der Straße zu einer Alarmierung der Feuerwehr Brunkensen führt.
Kurze Zeit später rückt auch die Ortsfeuerwehr Gerzen aus. Einsatzkräfte der Feuerwehr Gerzen befreien die Verbindungsstraße zwischen Gerzen und Warzen vom Schlamm. Die Brunker Feuerwehr ist im Bereich Gänsestein mehrere Stunden im Einsatz, um ebenfalls vom Feld auf die Straße geschwemmten Schlamm wegzuschaffen. Außerdem stürzen zwischen Brunkensen und Warzen zwei Bäume um. Zwischenzeitlich sind auch Beamte der Polizei und Mitarbeiter der Straßenmeisterei vor Ort. Einen weiteren Einsatz gibt es zwischen Delligsen und Hohenbüchen. Dort spült der Regen nach Angaben des Delligser Gemeindebrandmeisters Jürgen Otte im Bereich des Kreisels Schotter vom Seitenbereich auf die Straße.

Eine Schneise der Verwüstung
Eine Schneise der Verwüstung hinterlässt während eines Unwetters im Juni eine Windhose in Gerzen. Sie entwurzelt nach Aussagen der Feuerwehr nahe der Bundesstraße 3 mehrere Bäume und lässt die Stämme sowie Äste auf die Straße fallen. Die Straße muss wegen der Aufräumarbeiten und Beseitigung der Stämme für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Im Einsatz sind die Feuerwehren aus Alfeld und Gerzen. „Das genaue Ausmaß der Schäden ist noch nicht abzusehen“, erklärt Stadtbrandmeister Patrick Gensicke am Morgen danach.

Hochkarätige Gäste beim Jubiläumsfest der KWG im Alfelder UNESCO-Welterbe
Mit einem großen Festakt setzen die Mitarbeiter der Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim (KWG) die Jubiläumsaktivitäten anlässlich des 75-jährigen Bestehens fort. 300 Gäste kann KWG-Geschäftsführer Matthias Kaufmann dazu im Unesco-Welterbe Fagus-Werk in Alfeld begrüßen, darunter gleich mehrere hochkarätige Redner. Neben der Festrede des renommierten Universitätsprofessors und Historikers Michael Gehler gibt es Grußworte der Verbandspräsidenten Susanne Schmitt und Axel Gedaschko, der Ministerin Wiebke Osigus, des Landrats Bernd Lynack, des Alfelder Bürgermeisters Bernd Beushausen und des Vorsitzenden des Fagus-Vereins, 
Karl-Heinz Duwe. Am Vormittag öffnet eine Ausstellung zur Geschichte der Kreiswohnbaugenossenschaft in Hildesheim.

Historische Automobile locken die Alfelder an
Von historischen Automobilen geht eine starke Faszination aus. Sind sie ganz alt, stammen sie aus einer Zeit, als sich nur wenig Menschen mit Technik auskennen. Die es tun, können an so einem Gefährt herumschrauben, alles reparieren. Die jüngeren Oldtimer erinnern an die eigene Jugend, damals, als alles noch besser ist, zumindest in der Erinnerung. Und so „stinken“ sie nicht, sondern duften nach damals. Wer also durch die Alfelder Altstadt flaniert, kann in Erinnerungen schwelgen, alte Technik bewundern oder auch über Kurioses, wie ein zweigeteiltes Auto, schmunzeln. Auf Hochglanz poliert, teilweise mit historischer Deko geschmückt, parken vom Trecker über Motorräder hin zu Automobilen bekannter und unbekannter Hersteller in der Fußgängerzone. Das älteste Fahrzeug stammte aus dem Jahr 1917. Es handelt sich um ein Elgin Race Car.

Ein sportlicher Welterbe-Tag
Der 13. Welterbe-Tag, der in Alfeld gefeiert wird, steht ganz im Zeichen des Sports. Während auf der großen Bühne die Tänzerinnen des Tanzstudios Pattke zum Teil ein hohes Niveau beweisen, rennen andere bis zu zehn Runden im Kreis. Jeder darf mitmachen. Der erste Welterbelauf ist inklusiv und kann auch gewalkt, also gegangen werden. Wer eine Urkunde möchte, muss sich allerdings in eine Kategorie einordnen. Während sich die einen sportlich betätigen, informieren sich andere an den Ständen der Vereine oder Unternehmen, was in Alfeld so alles angeboten wird. Auch die Führungen durch das Unesco-Welterbe, das Fagus-Werk, und die Ausstellung dort sind gut besucht.

Anmerkung: Wir von alt-alfeld waren auch mit einem Info-Stand und einem Vortrag vertreten.

Juli

Entscheidung für das nächste Jahrzehnt
Das Land Niedersachsen nimmt die Stadt Alfeld ins Städtebauförderungsprogramm auf, teilt das niedersächsische Wirtschaftsministerium im Juli mit. Die Kommune bekommt für dieses Jahr Fördermittel in Höhe von 800.000 Euro. In den nächsten Jahren stehen so rund zehn Millionen Euro für Sanierungsvorhaben in der Alfelder Altstadt zur Verfügung. Rat und Verwaltung unternehmen in den zurückliegenden drei Jahren erhebliche Anstrengungen, damit die Stadt Aufnahme findet.
Die Fraktionsvorsitzenden im Alfelder Rat sowie die Verwaltungsspitze zeigen sich erleichtert darüber, dass die Kommune Aufnahme gefunden hat. Insgesamt 20 Städte und Gemeinden stellen Anträge, nur drei werden berücksichtigt – darunter Alfeld.

MVZ Freden startet Betrieb – Regionsverein kündigt neues Personal an
Es soll ein weiterer Meilenstein für die medizinische Versorgung in der Region sein: In Freden nimmt jetzt das zweite Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) im Südkreis seinen Betrieb auf – erst einmal untergebracht in Containern. Marlies Bahrenberg, die sich schon lange für das Thema Hausärzteversorgung stark macht, berichtet über den langen Weg dorthin – und sie verrät auch, dass es in den kommenden Monaten sowohl im MVZ Freden als auch im MVZ Alfeld an entscheidenden Positionen noch personelle Veränderungen geben wird. So soll im Januar mit Dr. Heinrich Rudolf Kosiek, ehemals Ärztlicher Direktor des Ameos-Klinikums Alfeld, ein weiterer Arzt zum Team des Medizinischen Versorgungszentrum hinzukommen. Dr. Hans-Detlef Reimann leitet das Medizinische Versorgungszentrum in Freden. Der seit vielen Jahren in Freden praktizierende Arzt nimmt sein gesamtes Personal mit in das MVZ. In den Container gibt es unter anderem drei Behandlungsräume.

Alfeld: Sturzbäche fluten Gärten
Die beiden Alfelder Familien Bluhm und Kernchen bewohnen oberhalb des Alfelder Schwimmbads am Katthagen Häuser an einem Steilhang. Die Gebäude stehen schon länger und sind auf künstlich angelegten Terrassen gebaut worden. Nun wird oberhalb ihrer Grundstücke gebaut. Von Anfang an gibt es Kritik an dem Bauvorhaben. Nachdem die Wogen einigermaßen geglättet sind, gibt es nun eine neue Dimension des Zwistes. Aufgrund einer fehlenden Stützwand ergießen sich inzwischen Bäche über die Grundstücke.

Auf zum Endspurt für den kleinen Busbahnhof
Zum Schuljahresbeginn sollen an der Senator-Behrens-Straße in Alfeld wieder die Schulbusse halten. Bis dahin soll der Umbau des alten Bus-Wendehammers zu einem modernen kleinen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) abgeschlossen sein. Die Alfelder Stadtverwaltung ist voller Optimismus, dass das klappen wird. Vor allem die etwa 550 betroffenen Schüler werden sich darüber freuen, denn sie müssen bei schlechtem Wetter nicht mehr im Regen stehen – auch Buswartehäuser sind geplant.

Nachwuchs-Autorinnen schreiben für Bücherei
Fünf junge Autorinnen im Alter von neun bis 13 Jahren stellen ihre selbst geschriebenen Bücher der Alfelder Stadtbücherei zur Verfügung. Jeder kann nun die Geschichten der kreativen Mädchen ausleihen. Bücherei-Leiterin Ina Gravenkamp gibt den Hinweis: Gerne nachmachen!

Altenheim stellt Betrieb ein
Das Alten- und Pflegeheim „Domizil an der Leine“ in Alfeld an der Hildesheimer Straße stellt zum 31. August den Betrieb ein. Das räumt Uwe Bläsing, Geschäftsführer der Tebo Sozialimmobilienbau GmbH, ein. Noch im Dezember des vergangenen Jahres zeigt er sich trotz des laufenden Insolvenzverfahrens optimistisch, was die Fertigstellung des Seniorenheims betrifft. Den seit Jahren geplanten Anbau, für den eine alte Villa weichen muss, wird es nicht geben. Auch zwölf Beschäftigte verlieren ihre Jobs.

Die Leinebrücke in Freden soll bis Ende August gesperrt bleiben
Im Rahmen der Sanierung der Leinebrücke in Freden gibt es bereits seit Start der Brückenbauarbeiten Anfang April Einschränkungen für den Verkehr – seit Beginn der Sommerferien ist die Bücke schon vollständig für Fahrzeuge gesperrt, während Fußgänger sie weiterhin nutzen können. Wie die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) mitteilt, wird die Sperrung für den Straßenverkehr bis Ende August andauern. Grund dafür sind bei den Bauarbeiten festgestellte Schäden in den unteren Betonschichten. Für den ersten Bauabschnitt lautet der Plan, die Asphaltschichten zu erneuern. Nach dem Abtragen der Asphaltschichten sind hierbei verschiedene Betonschäden zutage getreten. Nach Angaben der NLStBV führt dies zu zusätzlichen Arbeiten und macht eine Betonsanierung in größerem Umfang erforderlich. Dazu gehört beispielsweise die Neubetonierung der Bereiche der alten Bahntrasse und die Erneuerung der Übergangskonstruktion. Hinzu kommt, dass die aktuellen Wetterverhältnisse ebenfalls Auswirkungen auf die Bauarbeiten haben. Autofahrer müssen sich also darauf einstellen, für vier Wochen länger als ursprünglich geplant, einige Minuten mehr einzuplanen. Am Ende bleibt die Brücke dann sogar bis Mitte September gesperrt. Die Arbeiten am Bauwerk sollen laut Straßenbaubehörde in Hannover bis zum Herbst nächsten Jahres andauern.

August

Schäden sind größer als angenommen
Kaum haben die Ausbesserungsarbeiten an der Straße zwischen Röllinghausen und Föhrste begonnen, schon zeigt sich, dass die Schäden größer sind als gedacht. Das hat Folgen, was die Vollsperrung betrifft, denn die soll eigentlich nur am Tage gelten. Während der Arbeiten zeigt sich, dass die aufzutragende Schichtstärke des Asphalts an den Brückenvorfeldern stärker als erwartet ist. Dieser Umstand in Verbindung mit den hohen Außentemperaturen – die das Material nur langsam erhärten lassen – führt dazu, dass die Strecke auch über die Abendstunden und in der Nacht voll gesperrt bleibt. Der Rad- und Fußgängerverkehr kann ganz normal auf dem Geh- und Radweg erfolgen. Grund der Baumaßnahmen sind Vorarbeiten für eine später erfolgende Splittung der Straße. Beauftragt ist eine Baufirma aus Einbeck, die bereits des Öfteren Straßenbauarbeiten im Bereich Alfeld übernommen hat. Die Bauarbeiter fangen nach eigenem Bekunden morgens um 6.30 Uhr mit der Arbeit an. Am Mittag zeigt das Thermometer 31 Grad. Von oben. Dazu kommen 180 Grad von unten, denn mit dieser Temperatur wird die Deckschicht aufgetragen.

Arbeiter gießen die Bodenplatte des Kaiserhofs
Jahrelang tut sich auf dem Gelände des Alfelder Kaiserhofs nichts. Jetzt schreiten die Bauarbeiten mit großen Schritten voran. Die Bodenplatte wird in den kommenden Woche fertiggestellt. Dann beginnen die Hochbauarbeiten. Weihnachten soll das Dach auf dem neuen Kaiserhof sein. „Wir gehen davon aus, dass der Rewe-Markt das Ostergeschäft 2025 bereits machen kann“, sagt Andreas Gunkel, Projektleiter und Prokurist der VSP Holding. Rund fünf Jahre an intensiven Vorarbeiten hat das Unternehmen in das Vorhaben in Alfeld gesteckt.

Nikulka-Halle dient wieder dem Schulsport
Nach mehreren Jahren, in denen die Nikulka-Halle in Alfeld als Impfzentrum während der Corona-Pandemie und später als Notunterkunft für Flüchtlinge nicht zur Verfügung steht, können die Schülerinnen und Schüler der Schulrat-Habermalz-Schule in Alfeld die Einrichtung seit Schuljahresbeginn wieder für ihren Sportunterricht nutzen.

Arbeiten im Stadion verzögern sich erheblich
Weil die Stadt bei den Sanierungsarbeiten im Alfelder Hindenburgstadion noch auf ein Gutachten wartet, ruhen dort im August die Arbeiten. Der ausgebaggerte Boden der Hoch- und Weitsprunganlage hinter dem südlichen Tor kann erst dann deponiert werden, wenn auch das zweite Gutachten vorliegt. Sobald es da ist, wird das aus Höxter stammende Tiefbauunternehmen Mineralgemisch einbauen, ehe eine andere Firma den Asphalt und die Gummiauflage verlegt. Doch die Pläne verzögern sich immer weiter. Erst Anfang Oktober schließen die beauftragten Firmen die Arbeiten im Stadion ab. Die Bezirksliga-Fußballer der SV Alfeld machen in dieser Zeit aus der Not eine Tugend. Sie verkürzen das Spielfeld um einige Meter und können so ihre Heimspiele in der gewohnten Umgebung austragen. Dadurch können sie auf Punktspiele auf dem neuen Kunstrasenplatz in dieser Zeit verzichten.

Defekt an Schranke sorgt für Staus
Weil ein technischer Defekt den nördlichen Bahnübergang in Föhrste im August außer Betrieb setzt, bilden sich lange Schlangen sowohl vor den Bahnübergängen in Föhrste als auch auf der Nord-Süd-Eisenbahntrasse durch das Leinebergland. Die Schranken müssen von Technikern der Bahn manuell geöffnet und geschlossen werden. Eine defekte Platine in der Steuerung der Schranken sorgt für die Probleme. Mitarbeiter der Bahn können das Problem jedoch relativ schnell beheben. Während der Ausfallphase passieren Züge den Übergang nur in Schrittgeschwindigkeit.

Mann bedroht Schwimmmeister mit einem Messer
Ein Mann bedroht Mitte August einen Schwimmmeister des Alfelder 7-Berge-Bades mit einem Klappmesser. „Der betroffene Schwimmmeister ist seit mehr als 20 Jahren bei der Stadt Alfeld beschäftigt. Bislang ist ihm so etwas nicht passiert“, sagt Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD). Einen solchen Vorfall habe es in der Vergangenheit seiner Kenntnis nach noch nicht gegeben.

Bernd Beushausen will in den Bundestag
Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen bewirbt sich um die Nachfolge von Bernd Westphal als SPD-Kandidat für die Bundestagswahl am 28. September 2025. Er reicht seine Bewerbung im August kurz vor dem Ende der Frist beim SPD-Unterbezirk Hildesheim ein. Außerdem stellen sich die SPD-Unterbezirksvorsitzende Daniela Rump (28) aus Nordstemmen und Sebastian Wießmeyer (32) aus Hildesheim im September der SPD-Wahlkreiskonferenz vor. Beushausen hat im Januar dieses Jahres seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur als Alfelder Bürgermeister bei den Kommunalwahlen im September 2026 bekannt gegeben.

 

September

Bundestagswahl: Daniela Rump tritt für die SPD an
Daniela Rump aus Nordstemmen wird als Kandidatin der SPD im Wahlkreis 48 Hildesheim bei der Bundestagswahl im September 2025 als Nachfolgerin von Bernd Westphal antreten. Die 28-Jährige setzt sich bei der Wahlkreiskonferenz im September in der Mehrzweckhalle in Eime mit 80 von 113 Delegiertenstimmen überraschend deutlich gegen den Alfelder Bürgermeister Bernd Beushausen (29 Stimmen) und Sebastian Wießmeyer (vier Stimmen) durch. Bereits im Vorfeld zeichnet sich ab, dass Beushausen einen schweren Stand gegen die amtierende Unterbezirksvorsitzende der SPD haben dürfte. Zahlreiche Ortsvereine machen ihre Unterstützung für Rump deutlich. Und auch die Jusos sprechen sich noch am Tag vor der Abstimmung in einer Erklärung für ihre Kandidatur aus. Und so nutzt Beushausen die kurze Vorstellungsrunde in Eime dazu, auf die in sozialen Medien Posts einzugehen, in denen der 58-Jährige als „alter weißer Mann“ sowie auf andere herabwürdigende Art in Whats-App-Gruppen der Jusos betitelt wird. Das sei nicht zu akzeptieren. Zudem betont er, dass es für einen Bundestagskandidaten auch darum gehe, die Wählerschaft „über die Parteigrenzen hinaus“ zu mobilisieren.
Am Ende aber setzt sich die Nordstemmerin durch und Beushausen bleibt bis Ende der laufenden Wahlperiode Bürgermeister der Stadt Alfeld. Dort erwarten ihn in den nächsten beiden Jahren noch erhebliche kommunalpolitische Herausforderungen.

Stadtkino Alfeld offiziell eröffnet
Die Alfelder Innenstadt hat seit September wieder ein Kino: Die neue Besitzerin und Betreiberin Sonja Maria Lehmann eröffnet ihr neues „Stadtkino Alfeld“. Erst schneidet sie gemeinsam mit Theaterleiter Vincenzo Calapa und Stadtsprecher Hans-Günther Scharf das symbolische Band durch. Bei Sekt, Saft und Popcorn nutzen die Eröffnungsgäste die Chance, sich das völlig neu gestaltete Foyer und den Saal 2 („Schauburg“) anzuschauen. In diesem läuft anschließend der allererste Kinofilm seit viereinhalb Jahren in Alfeld über die Leinwand: „Ich – Einfach unverbesserlich 4“.
Lehmann meistert in den Monaten zuvor einige Herausforderungen. Für ihr Engagement und den großen Einsatz erhält sie viel Lob und Anerkennung, unter anderem von Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD).
Die neue Eigentümerin Sonja Maria Lehmann zeigt sich bei der Eröffnung erleichtert darüber, den Betrieb nun wirklich aufnehmen zu können. Den Weg, den sie seit der Übernahme des seit Jahren geschlossenen Lichtspielhauses gehen muss, beschreibt sie als schwierig und anstrengend. Doch sie habe gelernt, mit Rückschlägen umzugehen: „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitermachen”, laute ihre Devise. Sie lobt ihr „tolles Team“, ohne das sie es nicht geschafft hätte.
Die drei Säle werden zukünftig die Namen ehemaliger Alfelder Kinos tragen: Der große Saal wird dabei in Anlehnung an den alten Namen des Kinos an der Holzer Straße „Central” heißen; die beiden kleineren erinnern an die ehemaligen Kinos „Schauburg” und „Rialto”.
Zur Eröffnung läuft der Animationsfilm „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ im Saal „Schauburg”. Weiter geht es mit „Beetlejuice Beetlejuice” und „Harold und die Zauberkreide”. Wenige Tage später nimmt Saal „Rialto” mit „Alles fifty fifty” den Betrieb auf.

Minister Lies besucht das Alfelder Fagus-Werk
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD, Foto Mitte) besucht das Fagus-Werk. Aufmerksam verfolgt der Minister wie ihm Michael Schrader von der Fagus GmbH die Herstellung eines Schuhleisten erläutert. Dabei nutzt er die Gelegenheit zu einem ausführlichen Rundgang durch das Unesco-Welterbe sowie zu Gesprächen mit der Unternehmensleitung von Fagus Grecon über aktuelle Probleme, wie die überbordende Bürokratie sowie die Schwierigkeiten im schienengebundenen Nahverkehr. Der Gast aus Hannover verspricht, im nächsten Jahr zu einem weiteren Treffen zurückzukehren und zu schauen, was bis dahin an Bürokratieabbau erfolgt ist.

Unbekannte beschmieren Lippoldshöhle
Unbekannte beschmieren die Lippoldshöhle bei Brunkensen. An zahlreichen Stellen in dem Naturdenkmal werden unleserliche Zeichen an die Wände gesprayt. Die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins Brunkensen, die sich um die Pflege der sagenumwobenen Höhle kümmern, zeigen sich entsetzt über den Vorfall. Die Stadt Alfeld informiert den Eigentümer des Geländes über den Vorfall. Außerdem holt die Kommune die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis Hildesheim mit ins Boot.

Alfeld feiert das Stadtfest
Das Alfelder Stadtfest ist seit vielen Jahren fest im Jahresprogramm der Stadt verankert. Das Spektakel für Groß und Klein zieht im September viele Besucher von Nah und Fern an. Selbst das Wetter spielt zum Auftakt am Freitagnachmittag mit – das ist bei den Stadtfesten in den vergangenen Jahren nicht immer so. Bereits am Freitag füllen sich die Straßen rund um den Marktplatz langsam mit Schaulustigen und Neugierigen. Drei Tage kann an vielen Stellen in der Innenstadt gespeist, getanzt, gespielt, entdeckt und eingekauft werden, was das Herz begehrt. Am Freitag wird das Fest unter anderem mit einer Kirmes und einer Mallorca-Party eingeläutet. Zwei Bands empfangen die Besucher zum Auftakt.

Hunderte feiern Weltkindertag
Seit nunmehr 70 Jahren gibt es den Weltkindertag, an dem nahezu weltweit die jüngsten Bewohner des Planeten gefeiert werden. In Deutschland fällt dieser besondere Tag jährlich auf den 20. September. Unter dem diesjährigen Motto: „Mit Kinderrechten in die Zukunft“, feiern auch auf dem Alfelder Marktplatz an die 1000 Menschen. Neben verschiedenen Ausstellern und Infoständen gibt es selbstredend auch Live-Acts auf der Marktplatzbühne. Uwe Spillmann eröffnet als Kiepenkasper den Nachmittag. Kinderentertainer „HerrH“ überzeugt die Jüngsten mit seinem Musikprogramm.
Die Kinder singen und tan en begeistert, freuen sich über das ihnen zu Ehren organisierte Fest. Auch die Organisatoren zeigen sich mit dem gefüllten Marktplatz sehr zufrieden. Für alle Kinder ab elf Jahren gibt es abends noch eine Silent-Disco in der St.-Nicolai-Kirche.

Swiensgaarn-Arche zieht nach Limmer
Mehrere Jahre schwebt ein Damoklesschwert über der Nutztierarche Swiensgaarn in Capellenhagen. Die Suche nach einer neuen Bleibe gestaltet sich schwierig. Doch das Zittern hat jetzt ein Ende: Der Umzug auf das Rittergut Limmer steht kurz bevor, und damit finden die vom Aussterben bedrohten Sattelschweine ein neues Zuhause. Nachdem die Existenz-Frage aus dem Weg geräumt ist, hat Betreiber Jörg Steckelberg große Pläne für die kommenden Jahre.

Oktober

Leinetal-Lauf am Tag der Einheit
Der mittlerweile 26. Alfelder Leinetal-Lauf startet am Hindenburgstadion. Der LAV Alfeld als Veranstalter bietet einen Kinderlauf, einen Lauf über fünf Kilometer, einen Lauf über zehn Kilometer und einen Halbmarathon (21 Kilometer) an. Der erste Vorsitzende des LAV, Michael Bohnsack, zählt kurz vor dem Start 210 Voranmeldungen, es gibt aber auch noch etliche Nacheinschreibungen am Tag des Wettkampfes. Den entscheiden beim Halbmarathon Salome Wolf vom Dasseler SC (in einer Zeit von 1:42:03) bei den Damen und Sönke Droska von Trias Hildesheim (1:17:46) für sich. 35 ehrenamtliche Helfer, darunter 26 Streckenposten, sorgen für einen unfallfreien und reibungslosen Ablauf.

Alfelder Feuerwehren proben Horror-Szenario
Für alle, die sich aufgrund des Sirenen-Konzerts der Alfelder Feuerwehren sorgen, gibt es Entwarnung: Es handelt sich „bloß“ um eine groß angelegte Übung für einen möglichen Katastrophenfall. Aber die Übung hat es in sich: Das von langer Hand geplante Szenario beinhaltet zwei parallele Alarmierungen.
Los geht es mit zwei Notrufen gegen 17.40 Uhr für das Krankenhaus und das Haus der Alfelder Naturfreunde. Schnell teilen sich die Einsatzkräfte auf. Während sich die Feuerwehrleute aus Alfeld Stadt um eine Explosion im Keller des Krankenhauses und drei Schwerverletzte kümmern, fahren die elf anderen Alfelder Ortsfeuerwehren in Richtung Wald. Jugendliche haben im Haus der Naturfreunde mit Tischfeuerwerk gezündelt und damit einen Brand verursacht. Dort suchen rund 150 Einsatzkräfte nach mehr als 15 vermissten Kindern, dämmen das Feuer mit Hilfe des 1,8 Kilometer entfernten Leinewassers ein und versuchen erfolglos zu verhindern, dass ein Flüssiggastank in die Luft fliegt. Das ist sicherlich ein Szenario, bei dem viele der Einsatzkräfte hoffen, es nie im Ernstfall erleben zu müssen.

Alfeld senkt den Hebesatz Grundsteuer B
Noch liegen nicht alle Daten vor, aber eine Tendenz zeichnet sich ab für den Haushalt 2025: Der Hebesatz für die Grundsteuer B, also bebaute und unbebaute Grundstücke, soll sinken. Für das Jahr 2024 liegt er bei 530 Punkten. Er könnte, das ist zumindest der augenblickliche Stand, bei 447 Punkten liegen. Im Dezember beschließt der Rat die Sätze mit dem Haushalt für 2025.

November

Neuer Betreiber für den Leinekauf in Alfeld
Der Edeka-Leinekauf an der Hildesheimer Straße in Alfeld wird weiter betrieben. „Wir können bestätigen, dass der Leinekauf von Edeka-Kaufmann Michele Böhne zum 1. Dezember übernommen wird“, versichert eine Unternehmenssprecherin des Edeka-Unternehmensverbundes in Minden auf Anfrage. Der selbstständige Einzelhändler Michele Böhne betreibt bereits fünf weitere Edeka- und Nah & Gut-Märkte unter anderem in Eschershausen und in Bad Salzdetfurth. Kaufmann Kevin Otte gibt den Markt aus persönlichen Gründen ab, heißt es. Aufgrund der bevorstehenden Betriebsübergabe kommt es zu kurzfristigen Ausfällen in der Warenbelieferung. „Ab sofort können sich die Alfelder Kundinnen und Kunden wieder auf ihr gewohntes Sortiment im Leinekauf freuen“, sagt die Edeka-Sprecherin zu. Die Zukunft des Marktes ist aktuell ein nach Einschätzung der AZ in Alfeld intensiv diskutiertes Thema, das auch außerhalb der Stadt viele Menschen beschäftigt.

Gießerei Funke meldet Insolvenz an
Die Krise der deutschen Metallindustrie zieht auch im Landkreis Hildesheim immer weitere Kreise. Im November stellt die Metallgießerei Funke aus Röllinghausen einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Hildesheim. Knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft. Das Gericht hat Rechtsanwalt Ingo Thurm von der Kanzlei Pluta in Hannover zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Betrieb läuft nach dem Insolvenzantrag des Unternehmens „vollumfänglich“ weiter, versicherte Thurm. Die Löhne und Gehälter der knapp 100 Beschäftigten für Oktober, November und Dezember seien durch die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes der Agentur für Arbeit bereits gesichert. Inzwischen zeigt sich der vorläufige Insolvenzverwalter optimistisch, dass das Unternehmen weitergeführt wird. Inzwischen gehen auch immer wieder neue Aufträge bei der Firma ein.

Innovation im Hörsumer Forst
Was sonst drei Wochen dauert, wird jetzt an vier Tagen erledigt. Im Hörsumer Forst werden auf eine innovative Weise Bäume gefällt. Die Idee ist eigentlich simpel: Ein Bagger greift sich den gefällten Baum und legt ihn so um, dass kein beziehungsweise wenig Schaden entsteht. Das mühsame Spannen von Seilen und Einschlagen von Keilen: nicht nötig. Auf die Idee, einen Harvester durch einen Bagger auszutauschen, ist Tanja Markert gekommen, die in Duingen ein Forstunternehmen leitet. Übrigens: Nicht jeder Baum bietet die gleiche Holzqualität. Unterschieden wird zwischen Brenn-, Industrie-, Stamm- und Automatenholz. Automatenholz sind gerade, gut gewachsene Holzstämme, die in Sägewerken problemlos verarbeitet werden können.
Stammholz wird vor allem zum Herstellen von Möbeln verwendet. Gut 50 Prozent der im Forst Hörsum gefällten Bäume sind Stammholz. Und dann gibt es das sogenannte Lolliholz. Das Beste vom Besten. Daraus werden unter anderem die kleinen Holzspatel gefertigt, die dann das Eis am Stiel zum Eis am Stiel machen.

Mehr Geld bei wenig Fehlzeit?
Ein neues Modell beim Alfelder Industrie-Unternehmen Meyer Seals, die „Anwesenheitsprämie“, löst eine heftige Debatte aus. Mit starken finanziellen Anreizen wollen die Verantwortlichen um Geschäftsführer Ulrich Behre und den Betriebsratsvorsitzenden Christian Langner Beschäftigte dafür belohnen, sich weniger krank zu melden. Wer nie fehlt, kann bis 4000 Euro extra bekommen. Geschäftsführung und Betriebsrat haben eine entsprechende außergewöhnliche Betriebsvereinbarung getroffen.

Dohnser Schule beschäftigt die Politik
Die Sanierung der Dohnser Schule ist eigentlich längst beschlossen – trotzdem muss sich der Schulausschuss erneut mit dem Thema auseinandersetzen. Das hat insbesondere mit den Fördermitteln zu tun, die ins das Projekt fließen sollen. Immerhin 2,3 Millionen der für die Sanierung eingeplanten 5,3 Millionen Euro muss die Stadt demnach nicht selbst schultern.

20 Jahre gratis Schulessen
Die Tewes-Stiftung finanziert seit nunmehr 20 Jahren das Mittagessen für die Kinder der Sozial-Gruppe an der Erich-Kästner- Schule in Alfeld. Einmal wöchentlich übernimmt die Stiftung die Kosten für die warme Mahlzeit der insgesamt zwölf Kinder. Zur Feier des Tages gibt es nicht nur für die Namensgeberin Marianne Tewes ein paar selbst gebastelte Dankesgesten von den Förderschulkindern.

Feuertonne löst Einsatz aus
Ein mutmaßlicher Waldbrand bei Röllinghausen ruft mehrere Dutzend Feuerwehrleute auf den Plan. Die Einsatzkräfte finden im Bereich zwischen dem Schützenweg und der Straße „Am Lehmkamp“ tatsächlich zwar keinen Waldbrand, dafür aber eine unbeaufsichtigte Feuertonne auf dem Osterfeuerplatz vor, die „vor sich hin brannte“, wie Stadtbrandmeister Patrick Gensicke erklärt. Nahezu 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren sind vor Ort.

 

Dezember

Vier neue Projekte sollen gefördert werden
Die neue Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) des Regionsvereins Leinebergland, Anke Hoefer-Deiters, stellt sich den Mitgliedern vor. Die Mitglieder bestätigen sie und andere Neuzugänge auf der fünften Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe. Zu den Neuen gehören Klaus Regenhardt als Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und Mario Haas als Vertreter des Fagus-Werks sowie Fabienne Gohres als Vertreterin des Vereins Region Leinebergland. Spannend wird es, als vier neue Projekte vorgestellt werden, die vom Leader-Programm finanziell unterstützt werden sollen. Die Projekte heißen „Leineufer-Terrassen in Freden“, „Bodenschätze – Land-Art und Bodenbildung für unser Zuhause“, „Elzer Mitte – Raum für Möglichkeiten“ und „Grüneinander – Gemeinsam solidarisch wohnen“. Alle werden mündlich vorgestellt und in der Abstimmung als förderungswürdig bestätigt, dass ein oder andere an Auflagen gebunden. Die sehr konkreten Nachfragen in der Versammlung zeigen, dass die Entscheider bereits im Vorfeld gut informiert sind. Beim Fredener Projekt geht es um ein Vorhaben am Ostufer der Leine, an dem auch Boote anlegen. wo auch kleine Boote anlegen. Die Gemeinde Freden möchte an der Böschung eine Tribünen-Treppen-Terrassenanlage bauen und stellt der Lokalen Aktionsgruppe die gesamte Projektplanung vor. Die Gruppe vergibt Fördergelder aus dem Leader-Programm und beschloss einstimmig, dieses Projekt mit 44.000 Euro zu unterstützen. Das sind 80 Prozent der geschätzten Gesamtkosten. Neben diesem Projekt werden noch drei weitere, neue Projekte finanziell unterstützt.

Patrick Gensicke wird befördert
Der Alfelder Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) befördert Stadtbrandmeister Patrick Gensicke während der ersten Sitzung des Stadtkommandos im neuen Eimser Feuerwehrhaus zum 1. Hauptbrandmeister. Sein Stellvertreter Hans Bienert ist ebenfalls mit dabei. Die Alfelder Feuerwehren müssen 2024 insgesamt bisher zu weniger Einsätzen ausrücken als im Jahr zuvor – obwohl es monatsweise betrachtet in diesem Jahr sieben Mal sogar mehr Einsätze gibt als im jeweiligen Vorjahresmonat. Das geht aus den Statistiken hervor, die der stellvertretende Stadtbrandmeister Hans Bienert im Dezember während der ersten Stadtkommando-Sitzung im neuen Eimser Feuerwehrhaus vorstellt. Allein im Dezember 2023 gibt es beim sogenannten Weihnachtshochwasser 90 Einsätze für die Alfelder Feuerwehren, die normalerweise 20 bis 30 Mal im Monat ausrücken. Unter dem Strich sind in diesem Jahr bisher 272 Einsätze zu verbuchen, ein Jahr zuvor 316. Brände gibt es 2024 bis Anfang Dezember 38 (2023 gesamt 57), die Hilfeleistungen gehen von 188 im Vorjahr auf 160 in diesem Jahr zurück.

Glühwein, Mandeln und gute Laune
Wer sich seit Anfang Dezember in Alfeld dem Marktplatz nähert, dem schlägt ein Potpourri an weihnachtlichen Gerüchen entgegen. Der Alfelder Weihnachtsmarkt öffnet erneut für gut drei Wochen seine Pforten, um noch bis zum 23. Dezember seine Besucher in besinnliche Stimmung zu versetzen. Wem der Sinn nach Glühwein, Punsch, Bratwurst, Mandeln oder einem heißen Kakao steht, der wird nicht enttäuscht. Der eine oder andere Gast dürfte sich auch am lokalen Motiv der Trinkgefäße erfreuen. Aber nicht nur für den Magen bietet der Weihnachtsmarkt so einiges. Kunsthandwerk und Kreatives gibt es zu kaufen, und an vielen Tagen gibt es außerdem besondere Aktionen und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm – auch mit Live-Musik.

Kita-Vertrag: Mehrere sägen am Konstrukt – Beushausen ist sauer
Dass beim neuen Kita-Vertrag zwischen dem Landkreis Hildesheim und seinen 18 Mitgliedskommunen keine Einigkeit herrscht, ist kein Geheimnis. Kurz vor der Kreistagssitzung sind mehrere Verwaltungschefs in die Offensive – und kritisieren das neu erarbeitete Konstrukt öffentlich und ohne Kenntnis der anderen Bürgermeister.
Das wiederum führt zu heftigen Gegenreaktionen: Nachdem der Sprecher der Hauptverwaltungsbeamten, der parteilose Rainer Block aus Bockenem, das Vorgehen seiner fünf Kollegen als „erschreckend“ und „hinterlistig“ bezeichnet hat, meldet sich auch Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) zu Wort – und wird dabei noch wesentlich deutlicher. Zu allem Überfluss geht es im Kreistag zuletzt drunter und drüber; der Vorsitzende Marc Ehrig (SPD) bezeichnet das Diskussionsniveau zwischenzeitlich als „unterirdisch“. Und ebendieser Kreistag Hildesheim beschließt auf seiner Sitzung Mitte Dezember das umstrittenkünftige Finanzierungssystem für die Kinderbetreuung im Landkreis Hildesheim. Der Konflikt aber schwelt weiter.

Busärger in Alfelder Ortsteilen
Dass ein Bus einmal zu spät kommt oder gar ausfällt, ist für Fahrgäste ärgerlich, liegt aber im Rahmen des Möglichen. Aus dem Rahmen fallen indes die häufigen Busverspätungen und -ausfälle bei der Schülerbeförderung in den Alfelder Ortsteilen Langenholzen und Sack. Deswegen kommen Schüler aller Schulformen, vor allem aber Grundschüler, zu spät zur Alfelder Bürgerschule. Und mittags ist es oft das gleiche Szenario.

Quelle: Text: soweit nicht anders angegeben: Alfelder Zeitung 2024 – Fotos: Alfelder Zeitung (nicht vergrößerbare) & alt-alfeld (vergrößerbar)