Januar
Gymnasium Alfeld wird „Schule ohne Rassismus“
Das Alfelder Gymnasium tritt als erste Schule im Stadtgebiet dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus –Schule mit Courage“ bei. Nach anderthalb Jahren Vorbereitung wird Ende Januar in der Aula in Alfeld offiziell die entsprechende Plakette verliehen, um die sich die Schule zuvor erfolgreich bemüht hatte. Insgesamt gehören dem Netzwerk zu diesem Zeitpunkt deutschlandweit bereits mehr als 4000 Schulen und rund zwei Millionen Schülerinnen und Schüler an. Das Gymnasium will sich damit klar gegen rassistische Tendenzen positionieren und dies auch nach außen zeigen. Oberstufenkoordinatorin Franziska Mokosch hatte das Projekt zusammen mit dem Seminarfach vorbereitet und umgesetzt. Dafür gibt es während der Verleihung auch Lob von Susanne Umbach vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung: „Was ihr hier geschafft habt, ist alles andere als selbstverständlich.“ AZ-Redaktionsleiter Markus Riese, der die Patenschaft für das Projekt übernommen hat, betont in seiner Rede, wie tief verankert – oft unbewusst und ungewollt – Rassismus in unserer Gesellschaft auch heute noch ist: Rassismus gebe es nicht nur in Form von Beleidigungen und Ausgrenzung, sondern auch in vermeintlich positiven Vorurteilen oder Stereotypen, die aber gar nicht so positiv sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Riese: „Ich bin stolz, dass meine alte Schule nun eine Schule ohne Rassismus wird. Und ich bin stolz, dass ich das mit einer Patenschaft begleiten darf.“
FOTO: TRÜMPER
Grünes Warenhaus: Eine Ära geht zu Ende
Mitte Januar wird bekannt, dass das Grüne Warenhaus am Bahnhof Ende Februar schließen wird. Nach der Schließung des Landhandels 2020 hatten die Betreiber das Grüne Warenhaus als Fachgeschäft für Tierfutter und Gartenbedarf zwar zunächst weitergeführt, gleichzeitig aber damit begonnen, einen Nachfolger zu finden, der es als eigenständiges Geschäft hätte übernehmen können. Trotz mehrerer Interessenten aus der Region habe sich letztlich aber niemand gefunden, sodass schweren Herzens die Entscheidung fiel, die Türen endgültig zu schließen. „Eine Ära geht zu Ende“, betont Betreiberin Gisela Bartels in der AZ die Schließung nach rund 40 Jahren Betrieb. Sie will sich aber um eine adäquate Nachnutzung des historischen Gebäudes bemühen.
FOTOS: OSWALD-JÜTTNER / TRÜMPER
Hilflos gefangen: Entdeckerteam rettet Jungbussard
Ein Anwohner im Bereich des Menteberges entdeckt im Januar einen jungen Mäusebussard, der sich in einem Stacheldrahtzaun verfangen hat. Die spitzen Drahtspiralen bohren sich in seine Haut und verhindern, dass sich der Vogel selbst befreien kann. Der Mann überlegt nicht lange und alarmiert das Langenholzer Entdeckerteam. Schnell sind die ehrenamtlichen Naturschützer Karsten Stegemann und Josef Wirth (Foto) zur Stelle. Sie schneiden das Tier frei, bringen es zur Tierärztin. Danach wird eine stationäre Aufnahme in der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel in Hannover veranlasst. Dort wird „Bubo“, wie ihn seine Retter taufen, erfolgreich operiert. Einige Wochen später – nach stationärer Pflege – können Stegemann und Wirth den Bussard wieder in seiner gewohnten Umgebung aussetzen und in die Freiheit entlassen. Darüber kann die AZ schließlich am 24. Februar berichten.
FOTO: PRIVAT
Fluktuation im Alfelder Stadtrat
Mit Kerstin Funk (Grüne), Reginald Klossek (CDU) und Mattis Glade (Piraten) scheiden gleich drei Mitglieder in den kommenden Wochen und Monaten aus dem Alfelder Stadtrat aus – darüber berichtet die AZ am 21. Januar.
Die Piraten verlieren dadurch sogar ihren Sitz, weil es keinen Nachrücker mehr gibt. Somit schrumpft das Gremium nach dem Ausscheiden Glades von 33 auf 32 Mitglieder.
Was wird aus dem Schützenfest?
Die Zukunft des Alfelder Schützenfestes ist weiterhin ungewiss, wie die AZ schon im Januar vermeldet. Alfelds Oberschützenmeister Hans-Joachim Herholt wird deutlich: „Unser Verein kann das nicht mehr leisten. Ich habe keine Leute.“ Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen will die Veranstaltung allerdings noch nicht aufgeben, sagt im AZ-Gespräch: „Ich will das Heimat- und Schützenfest nicht untergehen lassen. Mir liegt sehr viel daran, diese jahrzehntelange Tradition in unserer Stadt weiterzuführen: „Ich glaube, das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt ist so groß, dass wir das gemeinsam hinbekommen“, zeigt sich Beushausen zu Beginn des Jahres optimistisch.
Februar
Fast wie in der „AZ-Wahl-Arena“
Die Jahresauftaktveranstaltung des Industrievereins Alfeld-Region (IVA) lässt Anfang Februar die erfolgreiche „AZ-Wahl-Arena“ noch einmal aufleben: Im UNESCO-Welterbe Fagus-Werk in Alfeld kommen die gewählten Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt (SPD) und Uwe Schünemann (CDU, rechts im Bild) sowie Umwelt-, Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer (Grüne) erneut zusammen, um über aktuelle landespolitische Themen zu sprechen.
Laura Hopmann (CDU) und Andrea Prell (SPD) müssen ihre Teilnahme leider sehr kurzfristig absagen; Hopmann wird später im Jahr aus gesundheitlichen Gründen länger ausfallen und deshalb auch den CDU-Kreisvorsitz abgeben. Moderiert wird der Abend diesmal gemeinsam von AZ-Redaktionsleiter Markus Riese und LDZ-Redaktionsleiterin Larissa Zimmer. Inhaltlich geht es unter anderem um den Fachkräftemangel, die Flüchtlingsströme, die Energiewende, die Gesundheitsversorgung und die Wirtschaft in ländlichen Regionen.
Erstmals seit 2020 wieder ein Bürgermahl
Nach der Corona-Pause kann die Bürgerstiftung Alfeld im Februar 2023 erstmals wieder zu einem Bürgermahl in das Belegschaftshaus auf dem Sappi-Gelände einladen. Etwa 100 Gäste sind an diesem Abend dabei – und lauschen unter anderem dem Vortrag von Tanja Dornieden, die über die Möglichkeiten von Leitbildern referiert.
Wichtig sei dabei das Zusammenwirken von Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Zum Bürgermahl sammelt die Bürgerstiftung diesmal 11.200 Euro an Spenden ein; das Stiftungskapital liegt bei 1,5 Millionen Euro.
Zum ersten Jahrestag: Schüler aus drei Alfelder Schulen setzen Zeichen gegen Putins Krieg
Am 24. Februar 2022 war Russland in die Ukraine einmarschiert. Genau ein Jahr später setzen Schülerinnen und Schüler aus drei Alfelder Schulen gemeinsam ein Zeichen gegen den Angriffskrieg – mit einem Schweigemarsch.
Vom Gymnasium aus ziehen die Jugendlichen über den Walter-Gropius-Ring und die Kalandstraße in Richtung Marktplatz.
Auf dem Weg schließen sich die Schüler der Schulrat-Habermalz-Schule und der Carl-Benscheidt-Realschule an. Der stellvertretende Bürgermeister Andreas Behrens (CDU) lobt dort in einer Ansprache das Engagement und die Welle der Hilfsbereitschaft, die er seit dem Ausbrechen des Krieges beobachtet habe. Er macht aber auch deutlich, dass ein Ende noch nicht in Sicht sei: „So leid es mir tut, wir werden uns in einem Jahr hier wieder sehen“, sagt Behrens damals. Mit einer Schweigeminute gedenken die Schüler schließlich den Opfern auf beiden Seiten.
Alfeld wird Modellkommune
Politik, Verwaltung und Verbände im Kreis Hildesheim wollen neue Wege bei der Bekämpfung von Kinderarmut gehen. Der Stadt Alfeld kommt dabei eine besondere zu: Sie soll als erste Modellkommune im Landkreis eine eigene Sozialraumkonferenz bekommen.
Darüber berichtet die AZ Ende Februar. In Alfeld sind laut einer Erhebung der Bertelsmann-Stiftung 16,6 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren von Kinderarmut betroffen (Stand 2020), kreisweit sind es 14,7 Prozent.
Perkwall-Sperrung sorgt für Staus
Baustellen und Straßensperrungen sind auch im Jahr 2023 immer wieder Thema in der AZ – so zum Beispiel Anfang Februar, als der Perkwall für mehrere Tage wegen kurzfristig anberaumter Tiefbauarbeiten gesperrt ist. Zwischenzeitlich bilden sich dadurch beispielsweise auf der Hildesheimer Straße Autoschlangen von mehreren Hundert Metern Länge – zwischen der Nord-Apotheke und der Kreuzung zum Walter-Gropius- Ring. Auch der Schulbusverkehr ist entsprechend beeinträchtigt.
Zu Behinderungen kommt es im Jahresverlauf auch immer wieder an anderen Stellen im AZ-Verbreitungsgebiet.
März
Kreisstraße zwischen Alfeld und Föhrste wird saniert
Am 9. März berichtet die AZ darüber, dass der Landkreis Hildesheim in diesem Jahr die Kreisstraße zwischen Alfeld und Föhrste sanieren wird. Dieses Thema wird die Redaktion in den dann folgenden Monaten noch mehrfach beschäftigen. Das Baustellenbild, das wir hier noch einmal zeigen, stammt aus dem Juli.
Da haben die Arbeiten gerade begonnen, und die AZ vermeldet, dass die Kreisstraße 402 ein Jahr lang gesperrt bleiben wird. Der 880 Meter lange Streckenabschnitt zwischen dem Ortsausgang Alfeld und Föhrste wird in zwei Bauabschnitten saniert; dabei wird nicht nur die Fahrbahn, sondern die gesamte Straße erneuert. Außerdem werden die Straßenentwässerung und der straßenbegleitende Radweg ausgebaut. Nach ersten Angaben der Kreisverwaltung Hildesheim belaufen sich die Kosten für das Projekt auf 2,1 Millionen Euro. Als die AZ im November erneut über die Baumaßnahme berichtet, sind die Kosten bereits auf rund drei Millionen Euro gestiegen. Durch Sicherungsmaßnahmen am Hang kommt es außerdem zu Verzögerungen im Bauablauf. Kreissprecherin Birgit Wilken erklärt darüber hinaus den Zeitpunkt der Baumfällungen in diesem Bereich: „Der Beginn der Straßenausbaumaßnahme lag in der Brut- und Setzzeit, daher konnten die umfangreichen Fällarbeiten durch die Forstgenossenschaft erst ab dem 1. Oktober durchgeführt werden.“
Durchbruch: Rewe-Markt am Kaiserhof kann gebaut werden
Es war ein gewaltiger Kraftakt, der sich über mehrere Jahre hingezogen hat. Jetzt, im März 2023, ist endlich der Durchbruch geschafft: Der neue Rewe-Markt auf dem ehemaligen Kaiserhof-Areal kann gebaut werden. Möglich wird dies durch ein neues Gutachten – und durch intensive Bemühungen aller Beteiligten. Durch die Vorgaben der Seveso-III-Richtlinie für Störfallbetriebe wie Sappi war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu unterschiedlichen Sichtweisen zwischen der Stadt und dem Papierhersteller gekommen – nicht nur, aber immer wieder auch in Bezug auf das Kaiserhof-Areal. Strittig war hier insbesondere die Gültigkeit zweier Baugenehmigungen. Eine stammt aus dem Jahr 2016, eine aus dem Jahr 2019. Letztere spielt nun keine Rolle mehr. Denn: „Investor VSP hat auf Basis der Baugenehmigung von 2016 auf eigene Kosten ein zusätzliches, vorhabenbezogenes Gutachten erstellen lassen“, so Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD). Dieses kommt zu dem Ergebnis, dass sich der Rewe-Neubau auf Bais der früheren Baugenehmigung mit Seveso III vereinbaren lässt. Sappi zieht daraufhin Widersprüche und Klagen zurück – der Weg für den Bau des Supermarktes ist frei. „Aus diesem Durchbruch beim Kaiserhof kann auch eine Signalwirkung für andere Bauvorhaben entstehen“, hofft Alfelds Baudezernent Mario Stellmacher. Der noch stehende Kaiserhof-Flügel soll zunächst stehenbleiben; später im Jahr verkündet VSP, dass er nun doch weichen wird.
Ziel sei es, den neuen Supermarkt 2024 an den Betreiber zu übergeben.
Volksbank-Gebäude soll eine grüne Fassade bekommen
Viel gebaut und geplant wird in der Alfelder Fußgängerzone: Nach der neuen Kind-Filiale (die im Laufe des Jahres noch mit einem Wasserschaden zu kämpfen haben wird) öffnet am 1. März auch Schumann seinen neuen Standort. In der Nachbarschaft hat Investor Lars Rogge, der das Ensemble Leinstraße 9 bis 12 von der Volksbank erworben hatte, noch einiges vor, wie er in der AZ verrät.
Wenn die Volksbank aus ihrem Gebäude ausgezogen ist, soll die Fassade begrünt werden – etwa so wie in deser Visualisierung. Im Erdgeschoss entstehen Einzelhandelsflächen; außerdem soll das Gebäude künftig moderne Büroräume beherbergen. Im Gegensatz zu anderen Banken bleibt die Volksbank Alfeld allerdings erhalten: Sie zieht nach einer Sanierung des Gebäudes in die ehemalige Sparkassenfiliale an der Hildesheimer Straße um.
Nikulka-Halle: Vorwürfe gegen den Betreiber der Unterkunft
Im Zuge der Recherche zum Tod einer jungen Frau in der Nikulka-Halle erheben Mitarbeiter aus der Flüchtlingsunterkunft Vorwürfe gegen den Betreiber. Sie kritisieren unter anderem einen Mangel an Personal und Sauberkeit sowie die fehlende Unterstützung der Flüchtlinge. Die AZ widmet dem Todesfall und auch den mutmaßlichen Missständen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen im März jeweils eine doppelseitige Reportage. Vorangegangen waren monatelange Recherchen.
Tankstelle in Alfeld hat neuen Betreiber
Die Shell-Tankstelle an der Ecke Ravenstraße und Schillerstraße in Alfeld hat einen neuen Betreiber: Eike Mönneke, Geschäftsmann und FDP-Ratsherr aus Delligsen, übernimmt zum 1. März. Sandra Zeuner, die bisherige Betreiberin, hört nach 15 Jahren auf.
April
Königsberger Straße: Immobilien kommen erneut unter den Hammer
Eigentlich waren die Gebäude an der Königsberger Straße 22, 24 und 26 schon im November 2022 zwangsversteigert worden. Ein Unternehmen aus Hannover hatte sich die Immobilien für zusammen 660.000 Euro gesichert. Weil die neue Eigentümerin das Geld jedoch nicht an das Gericht überwiesen hat, kommen die Gebäude nun erneut unter den Hammer. „Wir haben erneut die Eröffnung eines Zwangsverwaltungsverfahrens für die Gebäude an der Königsberger Straße beantragt“, bestätigt Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) Anfang April der AZ. Er sei ohnehin „sehr erstaunt gewesen“ angesichts der Höhe des vermeintlich erzielten Preises. Der Verkehrswert habe nur bei 167.000 Euro gelegen. Wären die 660.000 Euro tatsächlich geflossen, hätte die Stadt mit dieser Summe ihre offenen Forderungen beglichen bekommen – doch das ist nun erst einmal geplatzt. Ganz anders läuft es bei den ebenfalls versteigerten Gebäuden an der Karl-Krösche-Straße 6 bis 8. Diese hatte eine Berliner Firma ersteigert. „Die hat sich inzwischen bei uns gemeldet. Die Arbeiten stehen unmittelbar vor dem Beginn“, verkündet der Verwaltungschef. Er hofft, dass die 25 dortigen Wohnungen dem Markt möglichst bald wieder zur Verfügung stehen. „Das hätten wir uns auch für die Wohnungen an der Königsberger Straße gewünscht“, sagt Beushausen damals auf AZ-Anfrage. Auch die seien für den heimischen Wohnungsmarkt wichtig. Stattdessen hat das Gericht nun dem Unternehmen, das nicht zahlen konnte, die „Verwaltung und Benutzung des Grundstücks und der mitversteigerten Gegenstände einschließlich der Verfügung über die Miet- und Pachtforderungen entzogen“, heißt es in einem Beschluss des Amtsgerichts Alfeld.
Uhu-Familie nistet im Südturm der Alfelder St.-Nicolai-Kirche
Ein brütendes Uhr-Paar fühlt sich in Alfeld heimisch. Das ist durchaus als Kompliment zu verstehen. Dort, wo im Südturm der St.-Nicolai-Kirche auf 45 Metern Höhe sonst Turmfalken einziehen, nisten Anfang April Uhus. Dies sei ungewöhnlich, betont Angelika Krueger von der Arbeitsgruppe Eulen beim Nabu Hildesheim. Ungewöhnlich deshalb, weil Uhus Tiere sind, die höher gelegene Plätze in Steinbrüchen, Ton-, Sand- und Kiesgruben bevorzugen und dort auch ihre Kinder aufziehen. Leider haben sich die Alfelder Uhu-Eltern mit der Wahl des Standortes in luftiger Höhe eine für ihr Junges durchaus gefährliche und enge Brutstätte ausgewählt. Aber: „Wir rechnen damit, dass die Flügel des jungen Uhus bereits einigermaßen entwickelt sind und er nicht zu Boden stürzt“, sagt Krueger. Er werde wohl eher herabsegeln oder sich auf einem Vorsprung der Turm- oder Kirchenfassade wiederfinden. Aber eines ist sicher: Auch nach dem Verlassen des Nests im Kirchturm werden sich die Eltern um das Junge kümmern. Genau das passiert dann auch – und Krueger gibt am 6. Mai in der AZ Entwarnung, weil das Gerücht umging, der junge Uhu sei vielleicht doch aus dem Nest gefallen. Sie habe ihn nun in den Innenhof gesetzt, der extra für den Jung-Uhu eingezäunt worden war. Und: Das Tier habe sich prächtig entwickelt. „Wir sind glücklich, dass es bis jetzt so gut gelaufen ist.“
Bald fließt weniger hartes Trinkwasser
Anfang 2024 soll die Trinkwasserenthärtungsanlage des Alfelder Wasserwerks ans Netz gehen. Bereits am 19. April dieses Jahres wird das Richtfest der 7,5 Millionen Euro teuren Anlage vor den Toren Eimsens gefeiert. Bis zum Jahresende soll die umfangreiche Technik im Innern des Gebäudes installiert werden, ehe im dritten Quartal der Probebetrieb beginnt. Darüber berichtet die AZ dann erneut im November. Die Anlage kann bis zu 6000 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag aufbereiten. In Zukunft soll das Alfelder Wasser dann nur noch 13 Grad deutsche Härte (dH) aufweisen –und nicht mehr 30 oder 31, wie es bisher der Fall ist. Möglich macht die Enthärtung ein spezielles Innenaustauschverfahren.
Landwirte sorgen sich
Obwohl sich in der Region noch kein Stück des Suedlink-Kabels in der Erde befindet, schlagen einige Landwirte in der AZ Alarm: Sie fürchten um ihre Ackerflächen und ihre Erträge, sprechen von „irreparablen Dauerschäden“ und „totem Boden“. „Die Aussage, weder das Bodenschutzgesetz sei eingehalten worden, noch würde sich der Boden nie wieder erholen, sind nicht zutreffend“, kontert eine Pressesprecherin von TransnetBW.
Mehr Schutz vor Hochwasser
Von 2024 an wird es in Alfeld umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen an der Leine geben. So sollen rund 70.000 Kubikmeter Boden aus der Berme auf das westliche Flussufer auf einer Länge von etwa zwei Kilometern gebaggert werden. Zudem ist geplant, die Krone des Leinewehres um einen Meter abzusenken und entlang der Ziegelmasch eine 40 bis 50 Zentimeter hohe Hochwasserschutzmauer zu ziehen. Das geben Vertreter von drei Wasserverbänden gemeinsam mit dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (Grüne) Mitte April in Alfeld bekannt.
Wohnungen statt Bäckerei
Private Investoren bauen die ehemalige Bäckerei Leutner an der Ecke Bismarckstraße/Marienstraße in ein Wohnhaus um. Das vermeldet die AZ Mitte April. Bis Sommer 2024 sollen hier sieben Wohnungen entstehen
Mai
Biergärten diesmal in Alfeld und Gronau
Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen feiern viele Besucher am Himmelfahrtstag die Eröffnung der Biergarten-Saison im Alfelder Auenpark. Mit verschiedenen Konzerten lockt die Location auch in der Saison 2023 wieder viele Menschen an. Dasselbe gilt auch für den Pop-Up-Biergarten auf der Gronauer Leineinsel (kleines Foto), wo der Alfelder Gastronom Stefan Krentz in diesem Jahr ein neues Konzept ausprobiert.
„Wichtig ist, dass sich die Gäste wohlfühlen“, sagt Krentz. Der Startschuss für den Gronauer Biergarten fällt allerdings erst am 30. Juni, danach ist er den Sommer über für zehn Wochen an immerhin fünf Tagen in der Woche geöffnet.
Druckerei Top-Label meldet Insolvenz an
Die Etiketten-Druckerei Top-Label meldet im Mai Insolvenz an. Vertrieb und Produktion laufen zunächst weiter. In Schieflage geraten war das Unternehmen wegen sinkender Umsätze in den ersten vier Monaten des Jahres 2023. Eine „schwierige Phase des Jahres 2022, in dem ein Streik der finnischen Papierindustrie erhebliche Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung und der Bearbeitung von Aufträgen nach sich zog“, sei den Umsatzeinbußen vorausgegangen, wie die Geschäftsführung mitteilt.
Eigentlich soll das Unternehmen gerettet werden – doch Anfang November vermeldet die AZ, dass die Produktion in Kürze nun doch ganz eingestellt werden muss. 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bereits für den Dezember freigestellt.
Fagus-GreCon gründet neue Firma
Zum 1. Januar 2024 will Fagus-GreCon die Schuhleistenproduktion in eine neue Firma ausgliedern.
Über die Pläne berichtet die AZ am 16. Mai. „Fagus Forma“ soll seinen Standort auf dem Fagus-Gelände behalten, allerdings als völlig eigenständige Firma agieren. Die rund 30 Mitarbeiter sollen in die neue Firma wechseln. Das neue Unternehmen soll auch eine neue Gesellschafterstruktur erhalten – gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Mitarbeiterbeteiligung.
„Damit schaffen wir auch ein wenig Start-Up-Mentalität“, sagt Ernst Greten (im Foto links), geschäftsführender Gesellschafter von Fagus-Gre-Con. Er werde sich, ebenso wie eine seiner Töchter, finanziell in der neuen Firma engagieren. Was den Übergang angeht, wolle man „sehr behutsam vorgehen, denn die Marke Fagus darf nicht beschädigt werden“, betont der technische Geschäftsführer von Fagus-GreCon, Michael Gawronski. Warum überhaupt dieser Schritt? „Die Entscheidung ist den Gesellschaftern nicht leichtgefallen, aber wir begreifen sie als Notwendigkeit und gleichermaßen als große Chance“, erläutert Greten.
„Schöner Wohnen“: Neues Quartier an der Alfelder Wallstraße angedacht
Wie kann die Alfelder Innenstadt attraktiver und erlebbar werden – für alle Generationen? Darüber zerbrechen sich die Verantwortlichen im Rathaus seit anderthalb Jahren die Köpfe, wie die AZ Mitte Mai zu berichten weiß. Rettung könnte demnach der Sprung ins Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ bringen. Dafür wurde zur Abstimmung vorliegt. Darin sind viele Projekte erwähnt, unter anderem auch, das Wohnen in der Innenstadt aufzuwerten. Beispielsweise soll an der Wallstraße (Foto) – sie verläuft hinter der Holzer Straße und unterhalb der Bürgerschule – eine Art Wohnquartier entstehen. So könnte aus der aktuell eher wenig attraktiven Wohnlage ein Modell „Schöner Wohnen“ in der Stadt werden. Die Politik sieht in dem Programm eine große Chance – und hofft, dass die Stadt Alfeld letztlich auch wirklich in das neue Städtebauförderungsprogramm aufgenommen wird. Manch einer sieht darin sogar „Alfelds letzte Chance“.
Ölspur auf der Leine
Ausgelaufenes Öl führt am 2. Mai zu einem nicht ganz alltäglichen Feuerwehreinsatz auf der Leine. Die Kameraden richten eine sogenannte Ölsperre ein. Das dort gebundene Öl wird später abgeschöpft. Ein Fußgänger hatte den Ölfilm auf der Leine bemerkt.
BBR meets Welterbe
Das Festival „Beach Bitch Rock“, eigentlich in Wispenstein zu Hause, geht im Mai erstmals fremd: Auf dem Fagus-Gelände sorgen drei Bands bei T-Shirt-Wetter für Partystimmung bei mehreren Hundert Fans.
„Raffa‘s“ schließt
Das italienische Restaurant „Raffa‘s Trattoria“ an der Ravenstraße schließt zum 31. Mai seine Pforten. Das bestätigen sowohl der Betreiber als auch der Vermieter auf AZ Nachfrage wenige Tage zuvor. Als Gründe werden unter anderem die gestiegenen Energiekosten genannt. Der Besitzer der Immobilie kündigt an, einen Nachmieter zu suchen.
Juni
2000 Menschen feiern den Welterbetag am Fagus-Werk
Anlässlich des Welterbetages hat das Fagus-Werk am 4. Juni ein buntes Programm aus Führungen, Spielen, Mitmach-Aktionen und einem mehrstündigen Bühnenprogramm auf die Beine gestellt. Tanzvorführungen locken das Publikum vor die Bühne, eine Erlebnismeile sorgt zusätzlich für Abwechslung. Als Überraschungsgast tritt der in Göttingen lebende indische Schauspieler Prashant Jaiswal auf („Stromberg“, „Willkommen bei den Hartmanns“, „Männerherzen… und die ganz ganz große Liebe“) – und spendet direkt ein paar Schuhe für die Ausstellung. Jaiswal hatte kurz zuvor einen ganzen Tag im Leinebergland verbracht und dabei Ziele in Alfeld und in der Region angesteuert, die AZ-Leser nach einem Aufruf vorgeschlagen hatten. Beim Welterbetag lässt es Jaiswal etwas ruhiger angehen – und genießt genau wie die rund 2000 anderen Besucher vor allem das schöne Wetter und das vielseitige Unterhaltungsprogramm.
Metronom gerät immer wieder in die Schlagzeilen
Immer wieder gerät die Metronom-Eisenbahngesellschaft im Jahr 2023 in die Schlagzeilen – am häufigsten geht es um die sich häufenden Zugausfälle. So berichtet die AZ beispielsweise am 10. Juni über die angespannte Personalsituation. Im Laufe des Jahres kommt es sogar zu Einschränkungen beim Fahrplanangebot – auch dies wird in der AZ-Berichterstattung bereits frühzeitig thematisiert. Ende Juni wird es für 101 Passagiere eines Metronom-Zuges auf freier Strecke zwischen Alfeld und Freden noch dramatischer: Bei einem unfreiwilligen Stopp an einem späten Sonntagabend müssen die Fahrgäste von den Helfern der Feuerwehren aus Freden und Winzenburg evakuiert werden. Der Grund: ein Kabelbrand in einem Schaltschrank. Im Anschluss kommt es zu Teilausfällen und Verspätungen in beiden Richtungen – für Pendler auf dieser Strecke zumindest im Jahr 2023 durchaus nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich ist aber der Vorfall auf freier Strecke, bei dem glücklicherweise niemand verletzt wird. Nach Angaben der Bundespolizei hat ein technischer Defekt für den Brand gesorgt. Eine Metronom-Sprecherin lobt das Verhalten des Lokpersonals: „Der Zugführer hat genau richtig reagiert und das Notfallmanagement informiert.“ Der liegengebliebene Metronom kann seine Fahrt nicht selbst fortsetzen – er muss in der Nacht abgeschleppt werden.
Postbank verlässt Alfeld
Das Postbank-Finanzcenter an der Paulistraße in Alfeld wird spätestens zum Ende des Jahres schließen – so berichtet es die AZ bereits am 3. Juni. Wie ein Sprecher bestätigt, zieht sich die Postbank damit komplett aus Alfeld zurück. Bestimmte Postdienstleistungen sollen allerdings von der Deutschen Post in Form einer Partnerfiliale an einem anderen Standort weiterhin angeboten werden.
Im Herbst zeigt sich dann, dass ein neu eröffneter Handyladen in der Fußgängerzone am früheren Standort des First-Reisebüros diese Aufgabe übernimmt. Allerdings werden hier keine Postbank-Dienstleistungen mehr angeboten.
Zuletzt hatte sich schon die Commerzbank aus Alfeld zurückgezogen – und beispielsweise hinsichtlich der Bargeldversorgung unter anderem auf die ebenfalls zur „Cash Group“ gehörende Postbank verwiesen, die nun aber auch verschwindet. Aber warum eigentlich? Der Postbank-Sprecher erklärt hierzu in der AZ: „Wir schließen eine Filiale nur, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt. Entscheidend ist hier vor allem die Art der nachgefragten Leistungen, nicht die Kundenfrequenz. Um den Kunden ein großes Filialnetz mit einem umfassenden Service bieten zu können, muss für uns das Verhältnis zwischen reinen Serviceleistungen und wertschaffendem Neugeschäft stimmen. (…) Filialen, die dieses Potenzial nicht haben, schließen wir deshalb. Nur durch eine stetige Anpassung unseres Filialnetzes können wir langfristig unsere Rentabilität als Unternehmen sicherstellen.“
Dramatischer Vorfall an der Röllinghäuser Straße – ein Unfall?
Ein Vorfall, nach dem ein 23-jähriger Mann aus Röllinghausen in der Nacht zum 3. Juni blutüberströmt und mit schwersten Kopfverletzungen gefunden wird, beschäftigt über Monate hinweg die Polizei und die Staatsanwaltschaft. Es geht dabei vor allem darum, was genau in dieser Nacht eigentlich passiert ist – und somit auch um die Frage, ob es sich um einen tragischen Unfall oder möglicherweise um eine Gewalttat gehandelt haben könnte. Die Familie des jungen Mannes erhebt zwischenzeitlich Vorwürfe gegen die Ermittler – weil diese nicht allen Spuren und Hinweisen nachgegangen sein sollen. Die AZ berichtet im Laufe des Jahres immer wieder über den Fall – auch über später wieder eingestellte Ermittlungen gegen Polizisten, denen die Familie „Strafvereitelung im Amt“ vorgeworfen hatte. Was genau in der Nacht zum 3. Juni passiert ist, bleibt jedoch nebulös.
Juli
Landkreis plant Ausbau der Ortsdurchfahrt Wettensen
Es ist ein kleiner Alfelder Ortsteil, aber die Zahl der Fahrzeuge, die täglich die Ortsdurchfahrt Wettensen passiert, ist enorm. Vor allem das hohe Tempo vieler Autos wird von Anwohnern immer wieder kritisiert. Jetzt plant der Landkreis Hildesheim den Ausbau der Ortsdurchfahrt (Kreisstraße 408) auf einer Länge von 320 Metern, wie die AZ am 6. Juli berichtet. Dabei sind auch Fahrbahnverengungen vorgesehen. Dann könnte vielleicht die von Wettensern selbst eingebaute „Bremse“ – nämlich parkende Autos – überflüssig werden. Ob die Anlieger Beiträge zum Ausbau leisten müssen, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, wie Alfelds Baudezernent Mario Stellmacher in einer Sitzung des Bau- und Grundeigentumsausschusses erklärt. Die Baumaßnahme ist für den Spätsommer 2026 angedacht. Grundsätzlich ist der Landkreis zwar für die Kosten des Straßenausbaus zuständig. Allerdings: Die Verbreiterung des Gehweges, die barrierefreien Bushaltestellen sowie die geplante Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung müssen dennoch aus dem Alfelder Stadtsäckel bezahlt werden.
Künkel Wagner: Großauftrag aus den USA
Das Alfelder Unternehmen Künkel Wagner hat einen Großauftrag aus Nordamerika an Land gezogen: Eine Firma, die unter anderem Hydranten und Armaturengehäuse herstellt, bekommt aus Alfeld eine neue Großanlage geliefert, die im ersten Quartal 2025 in Betrieb gehen soll; die Auslieferung soll im Oktober 2024 beginnen. Ralf Schulze, Prokurist und stellvertretender Geschäftsführer bei Künkel Wagner, sieht das Unternehmen aber nicht nur deshalb gut aufgestellt. Er berichtet Ende Juli in der AZ unter anderem von der Messepräsenz auf der internationalen Gießereifachausstellung in Düsseldorf, bei der Künkel Wagner seit mehr als 40 Jahren durchgehend teilnehme. „Die Resonanz war sehr groß“, beschreibt Schulze den Zuspruch beim diesjährigen Auftritt. Im Mittelpunkt der Fachgespräche hätten diesmal unter anderem Energieeinsparpotenziale und die Schonung von Ressourcen gestanden. Zudem habe es „vielversprechende Anfragen nach konkreten Projekten“ gegeben.
Willkommen in der neuen AZ-App
Vorhang auf für die digitalen Welten der Alfelder Zeitung: In der Ausgabe vom 15. Juli stellt die AZ ihre neue Smartphone-App vor, die kostenlos in den bekannten App-Stores heruntergeladen werden kann. Sie hat viele neue Funktionen an Bord, zum Beispiel ein modernes E-Paper zum Blättern mit praktischer Lese-Ansicht. Außerdem ist auf dem Portal www.alfelder-zeitung.de nun eine Vorlesefunktion für alle neuen Beiträge verfügbar – ideal für Menschen mit Sehbehinderungen, aber auch für all jene, die zum Beispiel unterwegs im Auto einfach gern aktuell Nachrichten aus Alfeld und dem Leinebergland hören wollen. Vorgelesen werden diese von zwei KI-generierten Stimmen namens „Katja“ und „Conrad“.
Freden soll ein MVZ bekommen
Es ist ein Beschluss, der in Freden für Erleichterung sorgt: Der Rat der Gemeinde beschließt Anfang Juli, ein für Freden geplantes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in der Anlaufphase finanziell zu unterstützen und eine Immobilie bereitzustellen. Eine Zusammenarbeit mit der RVZ Leinebergland gGmbH ist vorgesehen. Für eine schnelle Realisierung soll das MVZ Freden als vorläufige Container-Lösung die bald frei werdenden MVZ-Gebäudemodule vom Standort Alfeld nutzen
August
1000 Besucher feiern „Beach Bitch Rock“
Auch in seiner neunten Auflage feiert das Wispensteiner „Beach Bitch Rock“-Festival Ende August wieder einen großartigen Erfolg: Etwa 1000 Besucher tanzen, singen und rocken zur Musik der Bands, die auf der Bühne alles aus Stimmen und Instrumenten herausholen – ein Festival, das sich hinter den großen Vorbildern längst nicht mehr verstecken muss. „Wir könnten nicht zufriedener sein – die Nachfrage war auch in diesem Jahr wieder enorm groß“, sagt Christian Hillebrand vom Organisationsteam. „Das Feedback der Menschen motiviert uns, für das nächste Jahr eine tolle zehnte Auflage auf die Beine zu stellen“, betont er stellvertretend für die etwa 70 Helferinnen und Helfer.
„Watt ein Jahr“ – ein neuer AZ-Blog startet
Hanna Ilea Enkhardt ist freie Mitarbeitern der Alfelder Zeitung. In diesem Jahr hat sie sich entschieden, für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr auf die Insel Nordstrand zu gehen. Von dort aus berichtet sie nun in einem wöchentlichen Blog über ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Herausforderungen. Dabei geht es einerseits um ihre Aufgaben rund um das Wattenmeer, aber auch um ganz persönliche Erfahrungen.
Im August startet ihr Blog; seitdem erscheint jeden Freitag eine neue Folge auf www.alfelder-zeitung.de. 19 Folgen sind es bisher geworden, und im neuen Jahr sollen weitere folgen. Jede neue Episode enthält auch immer ein „Meeresleuchten“ und einen „Möwenschiet“ – ein besonders positives und ein eher negatives Erlebnis der vergangenen Tage.
Wegen Modernisierung: Aldi-Filiale in Langenholzen schließt für rund vier Monate
Der Aldi-Markt an der Langenholzer Ortsdurchfahrt soll modernisiert werden. Dafür öffnen sich die Türen für die Kunden am Montag, 21. August, zum vorerst letzten Mal. Die Filiale steht schon länger auf der Modernisierungsliste des Unternehmens Aldi-Nord. Bereits 2020, als der Markt an der Hannoverschen Straße abgerissen und neu gebaut wurde, kündigten die Verantwortlichen auch diese Maßnahme an. Mit der Modernisierung geht auch ein Umbau einher: Die Verkaufsfläche soll sich von etwa 740 auf rund 900 Quadratmeter erhöhen. Bisher hatte der Markt in Langenholzen zu den kleineren Filialen der Discounter-Kette gehört.
Im Dezember kann die AZ dann über den Abschluss der Arbeiten berichten – die Filiale öffnet am Freitag, 15. Dezember, wieder ihre Pforten. Das Bestandsgebäude aus dem Jahr 1999 ist nunmehr um den geplanten Anbau erweitert worden.
Alte Post soll im Juni fertig sein
Schon seit April laufen die Umbauarbeiten an der alten Post an der Alfelder Bahnhofstraße. Am 31. August berichtet die AZ, dass die Arbeiten im Juni nächsten Jahres abgeschlossen werden sollen. Dann können die 17 Wohnungen in einer Größe von 50 bis 90 Quadratmetern bezogen werden.
Rund 6,4 Millionen Euro steckt die Kreiswohnungsbaugesellschaft Hildesheim (KWG) in das Projekt – es ist damit aktuell das zweite große KWG-Projekt in Alfeld, denn am Walter-Gropius-Ring entsteht parallel das Argentum, in dem unter anderem das Regionale Versorgungszentrum (RVZ) einziehen soll.
September
Bahn streicht ICE-Halt Alfeld, Rat diskutiert über S-Bahn-Anschluss
Der Bahnverkehr ist im Jahr 2023 immer wieder Thema in der AZ. Häufig geht es dabei um die Situation bei der Metronom-Eisenbahngesellschaft, aber auch andere Schlagzeilen beschäftigen die Pendler und die örtliche Politik. So verkündet die Deutsche Bahn am 29. September, dass die drei verbliebenen ICE-Verbindungen durch das Leinetal (mit Halten unter anderem in Kreiensen, Alfeld und Elze) zum nächsten Fahrplanwechsel komplett gestrichen werden – eine der Verbindungen läuft dann allerdings doch zumindest noch bis Ende Februar 2024 weiter. Nahezu zeitgleich beschäftigt sich der Rat der Stadt Alfeld mit der wieder einmal vorgebrachten Idee, sich um einen S-Bahn-Anschluss für Alfeld zu bemühen. In der AZ-Ausgabe vom 30. September kommen dazu Experten zu Wort – und erklären, wie unrealistisch diese Idee ist. Ein Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn nennt sie sogar „aussichtslos“.
Wie es mit der Bahn-Anbindung für Alfeld grundsätzlich weitergeht, erscheint ungewiss. Eigentlich wird der sogenannte Deutschland-Takt angestrebt, der halbstündliche Verbindungen nach Hannover und Göttingen vorsieht. Das scheitert aktuell allerdings unter anderem an der Infrastruktur, der ohnehin schon hohen Streckenauslastung (durch den Güterverkehr) und am Personalmangel bei den Bahnunternehmen. Eine weitere Hiobsbotschaft für Bahnreisende muss die AZ schon am 23. September verkünden – denn aufgrund einer geplanten umfangreichen Streckensanierung wird voraussichtlich im Jahr 2028 monatelang kein einziger Zug mehr im Leinebergland halten.
Kläranlage: Sanierung abgeschlossen
Die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Kläranlage in Wettensen sind beendet; am 5. September wird die Anlage offiziell wieder in Betrieb genommen. Von den Anfängen der Planung bis zur Fertigstellung sind am Ende 13 Jahre vergangen. „Wir haben bewusst ohne Zeitdruck gearbeitet. So konnten wir sicherstellen, dass der Betrieb der Kläranlage problemlos weiterlief, und wir konnten die technisch besten Lösungen finden“, erklärt Alfelds Baudezernent Mario Stellmacher bei der feierlichen Eröffnung. So sei zum Beispiel von der nicht mehr wirtschaftlichen Klärschlammtrocknung auf eine mechanische Klärschlammentsorgung umgestellt worden. Die Investitionssumme für die drei Bauabschnitte beläuft sich auf insgesamt 14,5 Millionen Euro.
Lehmann kauft Alfelder Kino
Die Alfelder Unternehmerin und Ratsfrau Sonja Maria Lehmann (FDP) hat das Alfelder Kino an der Holzer Straße gekauft – und will dort so bald wieder möglich wieder einen Kinobetrieb möglich machen. Diese gute Nachricht vermeldet die AZ am 13. September. Im Zusammenhang mit der Erarbeitung eines neuen Leitbildes für Alfeld und seine Innenstadt sei es immer wieder auch um das Kino gegangen – da sei ihr die Idee gekommen, das Filmtheater wieder neu mit Leben zu füllen. Bis es so weit ist, muss Lehmann allerdings noch einiges an Geld und Zeit investieren: Zwar sei die Technik noch komplett einsatzfähig und auf dem aktuellsten Stand, aber die Kinosäle selbst sowie das Dach über dem großen Saal seien stark in Mitleidenschaft gezogen worden; auch bei den Sanitäranlagen gebe es Handlungsbedarf. Zuletzt hatte das Kino
im März 2020 geöffnet. Der damalige Betreiber ließ es dann dauerhaft geschlossen.
Endlich mal Sonne beim Alfelder Stadtfest
Es ist ein Monat der großen Veranstaltungen: Nach dem Open Air in Brunkensen und dem Entdeckertag der Region Hannover, welcher auch in Alfeld einiges zu bieten hat, lockt beispielsweise auch das Alfelder Stadtfest viele Besucher an – und das endlich mal bei schönem Wetter.
Standbetreiber und Organisatoren zeigen sich im Anschluss dementsprechend zufrieden. Besonders beliebt sind die Angebote auf der Spielstraße für Kinder, aber auch auf der Leinstraße und auf dem Marktplatz herrscht reger Publikumsverkehr. Auf der dort aufgebauten Bühne heizt am Stadtfest-Samstag die Band „Sounds-Like“ den feiernden Massen ein – mit einem breiten Spektrum von Nena und Extrabreit bis hin zu Rammstein und Metallica. Auch die „Grüne Meile“ am Sonntag und der Flohmarkt entlang der Sedanstraße kommen sehr gut an.
Alfelder Feuerwehr feiert 150-jähriges Bestehen – und erinnert an historische Einsätze
Mit einem Festakt und einem anschließendem Frühschoppen im liebevoll dekorierten Feuerwehrhaus feiern die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Alfeld das 150-jährige Bestehen ihrer Wehr. Ortsbrandmeister Stephan Janik erinnert bei dieser Gelegenheit in einer Ansprache an die Gründungszeit, viele bedeutende Einsätze aus verschiedenen Dekaden und zahlreiche Fortschritte im Laufe der Jahrzehnte, etwa bei der Technik und der Ausbildung der Kameraden.
Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) und Kreisbrandmeister Mathias Mörke – übrigens offiziell erstmals seit seinem Amtsantritt in Alfeld zu Gast – gratulieren in kurzen Grußworten.
Beide weisen auf die große Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr hin. Erinnert wird an zahlreiche denkwürdige Einsätze – beispielsweise an den großen Stadtbrand vor der Gründung der Wehr, das Eisenbahn-Unglück von Wispenstein, eine große Explosion an der Holzer Straße, einen Brand in der Tischlerei des Fagus-Werkes oder das dramatische Hochwasser 2017.
Fredenerin stirbt bei Autounfall
Eine Tote und zwei Schwerverletzte fordert am 12. September ein schwerer Verkehrsunfall auf der B 3 bei Dehnsen. Eine 70 Jahre alte Frau erliegt noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen.
Schlehberghütte schließt für Touristen
Die Schlehberghütte schließt für Touristen; sie wird künftig nur noch an Stammgäste und Mitglieder des Vereins vermietet. Darüber berichtet die AZ am 26. September.
Senioren-Akademie feiert 30-Jähriges
Die Senioren-Akademie Alfeld feiert am 16. September ihr 30-jähriges Bestehen
– und stellt in der AZ bei dieser Gelegenheit auch gleich neue Seminar-Pläne vor.
Oktober
50 neue Wohnungen in Bahnhofsnähe
Auf einem Grundstück im Bereich Klasperweg/Göttinger Straße werden im Oktober eine ehemalige Kfz-Halle und ein altes Wohnhaus abgerissen. Dort sollen zwei Neubauten mit insgesamt 50 Wohnungen entstehen, die zwischen 44 und 86 Quadratmeter Fläche bieten sollen. Das Projekt, das vom Alfelder Architektur- und Ingenieurbüro Chlebusch umgesetzt wird, kostet rund zehn Millionen Euro. Die Wohnungen sollen im Frühjahr 2025 bezugsfertig sein. Finanziert wird das Projekt von Investoren aus Braunschweig.
Die beiden dreigeschossigen Häuser, auf denen einen Staffelgeschoss aufgesetzt wird, werden nach dem KfW-40-Plus-Standard gebaut. Das bedeutet: Sie sind besonders energieeffizient. Entwickler Lucas Chlebusch betont dabei: „Wir wollen mit einer modernen Wohnanlage, die wir bis zur Baugenehmigung komplett selbst entwickelt haben und bis zur Schlüsselübergabe begleiten, bezahlbaren Wohnraum in Alfeld schaffen.“ Und: Man habe darüber hinaus auch Interesse an weiteren Flächen in der Alfelder Kernstadt, die sich noch entwickeln lassen.
VISUALISIERUNG: BRILLUX FARBSTUDIO
Projekt am Katthagen nimmt Formen an
Das Bauprojekt am Oberen Katthagen in Alfeld geht mit großen Schritten voran. Wie in der AZ vom 4. Oktober nachzulesen ist, steht der erste von drei Rohbauten bereits; im März 2024 soll er fertig sein. Die anderen beiden Gebäude sollen in den Monaten danach folgen. Insgesamt entstehen hier 33 Wohnungen in drei baugleichen Mehrparteienhäusern. 22 dieser Wohnungen werden vermietet, elf verkauft. Die Nachfrage sei hoch, wie die zuständige Vermarktungsfirma bestätigt. Zwischenzeitlich hatte es Widerstand gegen das Bauprojekt gegeben, über den die AZ ebenfalls berichtet hatte. Mittlerweile gebe es nur noch mit einem Anwohner Zwist um eine zweite Zufahrt. Hier soll die Stadt als Vermittlerin auftreten.
Viele Maßnahmen für Fahrradfahrer
Es tut sich einiges für Radfahrer in der Alfelder Innenstadt. Nachdem Anfang September bereits Teile der Fußgängerzone für den Radverkehr freigegeben worden waren, werden Anfang Oktober diverse Markierungen auf der Leinebrücke und auf dem Südwall angebracht. Zwischen der Hackelmasch-Zufahrt und der Kaiserhof-Kreuzung sollen die neuen Schutzstreifen für den notwendigen Sicherheitsabstand zwischen Autos und Radfahrern sorgen – und gleichzeitig die Situation auf den Bürgersteigen entspannen, die bisher auch häufig von Radlern genutzt worden waren. Der Südwall wird kurz darauf zur Fahrradstraße deklariert, wovon die roten Markierungen zeugen. Nachteil für Autofahrer: Am Straßenrand darf hier nun nicht mehr geparkt werden. Die diversen Neuerungen sorgen zunächst auch für einige Verwirrungen in der Bevölkerung; die Stadt bemüht sich in der Folge um Aufklärung und Deeskalation.
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Landkreis will unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Hotel „Zur Eule“ unterbringen
Der Landkreis Hildesheim plant, im Hotel „Zur Eule“ in Hörsum eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge einzurichten. Darüber berichtet die AZ am 7. Oktober. Das bislang als Großunterkunft genutzte Hotel beherbergt zu diesem Zeitpunkt noch acht Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Die Unterbringung von Minderjährigen stößt allerdings im Ort auf Skepsis. 41 Bürgerinnen und Bürger haben sich deshalb zusammen gefunden, um das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen. Sie wollen das Restaurant und auch das Hotel zu neuem Leben erwecken. Dafür gründen sie eine GmbH, um die „Eule“ erwerben zu können. Das alles habe ausdrücklich nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, versichern die Initiatoren – Geflüchtete seien weiterhin willkommen. Es geht ihnen eher um die Frage, ob das kleine Hörsum der richtige Ort für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sei.
Langenholzen eröffnet
Zahlreiche Anwohner kommen Mitte Oktober zur Eröffnung des neuen Spielplatzes am Adolf-Salge-Platz in Langenholzen. Nach einigen Dankesworten durch den Ersten Stadtrat Mario Stellmacher stürzen sich die Kinder begeistert auf die neuen Spielgeräte. Insgesamt 120.000 Euro sind in die Gestaltung des Spielplatzes geflossen, davon allein 40.000 Euro in Form von Spendengeldern. In drei Workshops war das Konzept des Spielplatzes gemeinsam mit Eltern und Kindern entwickelt worden. „Ganz viele Menschen haben hier mitgeholfen, und mit ganz großer Initiative konnte dieser schöne Spielplatz realisiert werden“, betont Stellmacher.
Kompletter Stillstand bei Sappi
Im Oktober fährt der Papierhersteller Sappi sein Werk komplett herunter – für routinemäßige Reparaturen und Wartungsarbeiten. Rund 400 Optimierungen werden binnen weniger Tage erledigt; in dieser Zeit sind etwa 300 externe Spezialisten vor Ort.
Desdemona: Keine Gefahr
Der Umweltausschuss des Kreistages beschließt im Oktober einstimmig, dass an der Alt-Deponie Desdemona keine weiteren Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind. Er folgt damit einem neuen Gutachten, das keine Gefahren für Mensch und Umwelt feststellen konnte.
Eine weitere Nutzung als Deponie ist damit aktuell ausgeschlossen. Auch die Bürgerinitiative „Keine Altlasten im Leinetal“ zeigt sich zufrieden, zumal dort nun keine weiteren Schadstoffe gelagert werden können.
Angler setzen 1000 junge Lachse aus
Mitglieder des Angelsportvereins Alfeld setzen im Herbst 1000 Junglachse aus – und unterstützen damit auch in diesem Jahr die Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses in der Leine.
November
Größter Batteriespeicher Europas soll in Alfelder Gewerbegebiet entstehen
Das Start-Up-Unternehmen Kyon Energy aus München will im Alfelder Gewerbegebiet Limmer-West ein Batteriespeicherwerk der Superlative bauen: Mit einer Speicherkapazität von 275 Megawattstunden und einer Speicherleistung von 137,5 Megawatt wäre es das „bislang größte genehmigte Speicherprojekt in Europa“, teilt das Unternehmen Mitte November mit. Die entsprechende Baugenehmigung hat die Alfelder Stadtverwaltung zu diesem Zeitpunkt bereits erteilt. Der Baustart des Großprojekts ist für 2024 geplant; Ende 2025 soll die Anlage in unmittelbarer Nähe zum Umspannwerk in Limmer in Betrieb gehen. Einige Wochen nach der Verkündung
wird bekannt, dass ein dänischer Investor das Projekt betreiben wird: Obton, ein „führender dänischer Betreiber von Solar-PVAnlagen“, wie Kyon auf seiner Webseite versichert, bringe dafür umfassende Erfahrung mit: Bereits seit 2009 sei das Unternehmen im Bereich Solarenergie tätig und zuständig für mehr als 1500 PV-Anlagen in zwölf Ländern. Trotzdem gibt es noch offene Fragen, welche die AZ in den kommenden Wochen und Monaten noch beleuchten will. Zum Beispiel: Wie sieht es mit dem Brandschutz aus? Wie hoch sind die möglichen Sicherheitsrisiken? Wie viele und was für Arbeitsplätze werden entstehen? Sind Lärmemissionen zu erwarten? Was sagen die umliegenden Unternehmen? Wieso baut ein süddeutscher Investor ausgerechnet im Leinebergland solch eine Anlage? Wie lange halten eigentlich derartige Speicher? Das Thema bleibt also auch im neuen Jahr spannend.
Glasfaser: Telekom verschiebt erneut
Mitte November gibt es schlechte Nachrichten von der Deutschen Telekom zum Glasfaserausbau in der Alfelder Kernstadt (rechts der Leine): Der Fertigstellungstermin wird zum zweiten Mal nach hinten verschoben. Jetzt soll die Maßnahme im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen werden. Angekündigt war zunächst Mitte 2023, dann das dritte Quartal 2023. Das Unternehmen nennt „wirtschaftliche Gründe“ für die Verzögerung. Fast ein Jahr ist es zu diesem Zeitpunkt her, dass die Telekom am Sindelberg gemeinsam mit Vertretern der Stadt Alfeld den ersten Spatenstich für das Vorhaben gesetzt hatte. Ganz so schnell, wie noch im November 2022 angekündigt, geht das Projekt nun aber doch nicht voran.
Lastwagen brennt auf der B 3
Ein brennender Lastwagen auf der B 3 zwischen Delligsen und Gerzen hält in einer Novembernacht gleich fünf Feuerwehren (Alfeld, Gerzen, Imsen-Wispenstein, Röllinghausen und Föhrste) auf Trab. Der Fahrer, ein 57 Jahre alter Mann aus Dassel, bleibt unverletzt. Am Fahrzeug entsteht ein Sachschaden in Höhe von etwa 30.000 Euro. Die Bundesstraße muss bis 4 Uhr morgens gesperrt bleiben.
Ursache für das Feuer ist offenbar ein technischer Defekt. Weil durch den Brand und die anschließenden Löscharbeiten umweltschädliche Stoffe ins Erdreich gelangen, ist auch ein Vertreter der unteren Wasserbehörde des Landkreises Hildesheim vor Ort. Um eine weitere Ausbreitung ins Erdreich zu verhindern, wird die Straße in den frühen Morgenstunden noch einmal in Fahrtrichtung Alfeld gesperrt. Der Lastwagen muss von einem Abschleppdienst geborgen werden. Was bleibt, ist das spektakuläre Foto, das ein wenig an eine Szene aus einem Arnold-Schwarzenegger-Film erinnert.
Laufbahn im Alfelder Stadion wird saniert – Stadt bleibt auf 300.000 Euro Kosten sitzen
Die Laufbahn im Alfelder Hindenburgstadion wird 2024 saniert. Das wird auf einer Sitzung des Sportausschusses im November verkündet. Allerdings: Auf die Stadt Alfeld kommen dafür Kosten in Höhe von 300.000 Euro zu. Eigentlich war die Sanierung der Rundlaufbahn zusammen mit dem Bau des Kunstrasenplatzes Bestandteil des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Allerdings: Von den Fördermitteln in Höhe von 1,3 Millionen Euro ist nichts mehr übrig, da der Kunstrasenplatz die gesamte Summe beansprucht hat. Das Anzapfen möglicher weiterer Fördertöpfe bleibt erfolglos, sodass die Stadt nun auf den Kosten für die Laufbahn größtenteils sitzenbleibt.
„Die Summe ist in den Haushalt für 2024 eingestellt, wir können anfangen“, erklärt Dezernentin Sonja Granzow während der Sitzung des Sportausschusses. Dessen Mitglieder beschließen am selben Abend, dass die Sauna am 7-Berge-Bad aus Kostengründen nicht mehr geöffnet werden soll.
Musikschulen unter Zugzwang
Die Krise der Musikschulen erreicht den Hildesheimer Kreistag: SPD und Grüne fordern im Kulturausschuss ein Konzept für eine Zusammenarbeit der Musikschulen Hildesheim und Alfeld.
Die CDU fordert indes eine Musikförderung in Höhe von 100.000 Euro für das Jahr 2024 – das Geld soll nach dem Willen der Union allerdings nicht direkt für die Musikschulen ausgegeben werden. Zuvor hatte der Kulturausschuss des Alfelder Stadtrates eine Anhebung der jährlichen Förderung für die Alfelder Musikschule von 29.000 auf 35.000 Euro abgelehnt
Langenholzer gewinnt Filmpreis
Der gebürtige Langenholzer Philipp Fröhlich wird für seinen Film „Scherben“ mit dem „Pharos Silver Screen Award“ ausgezeichnet.
Dezember
Weihnachtshochwasser erreicht Alfeld
Ausgerechnet zum Weihnachtsfest sucht ein Hochwasser das Leinebergland heim. Tagelang kämpfen Feuerwehrleute, weitere Einsatzkräfte und auch viele freiwillige Helfer gegen die Wassermassen – bis in das neue Jahr hinein bleibt die Situation an einigen Stellen im Stadtgebiet und auch in den umliegenden Gemeinden kritisch.
In Alfeld wird nicht nur der hohe Pegel der Leine zum Problem, sondern insbesondere die Warne. Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) gibt tägliche Lageberichte ab, die auf www.alfelder-zeitung.de jeweils auch zeitnah veröffentlicht werden.
Viel Schlaf bekommen die zahlreichen Einsatzkräfte in diesen Tagen nicht, und das Weihnachtsessen mit der Familie fällt vielerorts buchstäblich ins Wasser.
Anmerkung: siehe dazu die ausführliche Chronologie zum Weihnachtshochwasser 2023 hier.
Aus dem einstigen Jugend-Treff wird ein „Bürger-Treff für alle“
Es wird alles etwas anders, als vor knapp zehn Jahren angedacht, aber es wird gut. Diese Annahme darf für das an der Sedanstraße entstehende neue Begegnungszentrum gelten. Ein reines Jugendzentrum, wie es das einmal war, wird nicht wieder entstehen. Dafür ein Ort für alle Generationen, an dem Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen und Konzerte möglich sein sollen. Aus dem Jugend-Treff wird also so etwas ein „Bürger-Treff für alle“. Über den Baufortschritt berichten Birgit Dörries vom Hochbauamt der Stadt Alfeld und Baudezernent Mario Stellmacher zehn Tage vor Heiligabend in der AZ. Egal, wie es letztlich wirklich wird – eines steht auf jeden Fall fest: Der Aufwand ist groß. Das 100 Jahre alte Haus wird völlig umgestaltet, und dafür sind derzeit viele Gewerke im Einsatz. Das Bild zeigt die rückwärtige Ansicht des Gebäudes.
75 Jahre Notopfer Berlin – und alles begann in Langenholzen
Wer vom 1. Dezember 1948 an Post innerhalb Deutschlands verschicken wollte, der musste in den allermeisten Fällen eine kleine blaue Zwei-Pfennig-Steuermarke zusätzlich zum regulären Briefporto auf seine Sendung kleben. Die relativ unscheinbare Marke sollte die durch die Berlin-Blockade der Sowjetunion entstandene wirtschaftliche Not der West-Berliner lindern helfen. Eigentlich sollte sie nur drei Monate bleiben – am Ende wurden daraus fast sechseinhalb Jahre. Gedruckt wurden viele Exemplare in Langenholzen bei Wegener – der heutigen Firma AWA-Couvert. Die AZ berichtet zum Jahrestag über die Hintergründe der Notopfer-Marke und die Aufarbeitung durch den Alfelder Briefmarken-Club. Der Verein befindet sich mangels Nachwuchs derzeit in Auflösung; auch darüber berichtet die AZ.
Weihnachtsoratorium in St. Nicolai
Rappelvoll ist die Alfelder Stadtkirche St. Nicolai am 10. Dezember. Der Anlass: Die Kirchenkreiskantorei Hildesheimer Land – Alfeld hatte die ersten drei Kantaten von Bachs Weihnachtsoratorium angekündigt, zum ersten Mal unter der Leitung von Tobias Langwisch, der sein Amt im März 2022 angetreten hat. Die Standing Ovations am Ende des bewegenden Konzertes sprechen eine deutliche Sprache. Langwisch wolle die Menschen für die Kirchenmusik begeistern, hatte Superintendentin Katharina Henking bei seiner Amtseinführung gesagt. Das ist ihm außerordentlich gut gelungen, wie Rezensent Michael Schäfer in der AZ befindet: Die Begeisterung des Chores für seinen Dirigenten sei beim Schlussbeifall mindestens ebenso groß gewesen wie die des Publikums.
Und auch Schäfer lobt in höchsten Tönen: „Da stimmten alle Einsätze, der Chorklang war homogen, auch die Mittelstimmen besaßen Durchschlagskraft, die Sänger und Sängerinnen hielten Blickkontakt zu ihrem Dirigenten, versteckten sich nicht etwa hinter den Noten, wie man das bisweilen beobachten kann.“
Brücke muss abgerissen werden
Die Hirtenbrinkbrücke in Limmer ist für den Kraftfahrzeugverkehr schon seit Jahren gesperrt. Nun muss sie abgerissen werden, wie Alfelds Baudezernent Mario Stellmacher im Dezember verkündet: „Wir werden sie nicht mehr lange halten können. Wir werden nicht mehr über die nächste Brückenprüfung kommen.“
Die AZ gibt es jetzt auch mit Tablet
Anfang Dezember stellt die AZ eine zusätzliche Abo-Option für Stammleser vor: Gegen einen Aufpreis können Neu- und Bestandskunden nun ein Tablet von Apple oder Samsung hinzubuchen. Mit beiden Geräten lässt sich komfortabel das E-Paper der AZ lesen.
Quelle: Text: soweit nicht anders angegeben: Alfelder Zeitung 2023 – Fotos: AZ & alt-alfeld