Januar
Druckwelle von Vulkan erreicht Alfeld
Im Südpazifik, nahe des polynesischen Königreichs Tonga, ist Mitte Januar der Untersee-Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai i ausgebrochen. Die Explosion ist so gewaltig, dass ihre Druckwelle um die ganze Welt geht und gegen 20.30 Uhr auch Alfeld erreicht. Das bestätigen die Messdaten des Langenholzer Hobby-Meteorologen Wilfried Röker (siehe Grafik). „Als ich von dem Ereignis auf dem anderen Ende der Welt hörte, hatte ich die Aufzeichnung des Luftdrucks aktiviert und tatsächlich dessen ungewöhnlich starken Anstieg und Abfall hier in Langenholzen messen können“, berichtet er.
Alfelder Reitverein wechselt seinen Standort
Der Alfelder Reitverein ist lange Zeit auf der Reitanlage von Röllinghausen beheimatet gewesen. Nach mehr als zehn Jahren Vereinsleben ist dort jetzt Schluss, den Verein zieht es nach Elze auf die Reitanlage des Christlichen Jugenddorfwerks (CJD). Anders als in Röllinghausen ist der Verein in Elze nun eigenständiger Pächter. Das Gelände in Röllinghausen befindet sich im Privatbesitz und war mit monatlichen Mietzahlungen für die Pferdeboxen und die Anlagennutzung verbunden. Diese entfallen nun auf der gepachteten Anlage.
Wie ein Bankraub den Zugverkehr lahmlegt und fehlende Informationen ein Chaos anrichten
Anfang Januar hält ein Bankraub in der Nähe von Northeim nicht nur die Einsatzkräfte der Polizei in Schach, sondern auch zahlreiche Pendler zwischen Hannover und Göttingen. An den Bahnhöfen im Leinebergland geht zwischenzeitlich nichts mehr – doch das eigentlich Schlimme daran ist aus Sicht der Reisenden die Informations-politik der Bahngesellschaften, insbesondere der Deutschen Bahn. Was in den folgenden Stunden geschieht, lässt sich nur mit dem Begriff Chaos beschreiben.
Symbolfoto alt-alfeld
Fast alle sind vom Mangel betroffen
Erst kamen die Corona-Einschränkungen und in deren Schlepptau der Teilemangel: Die Wirtschaft stöhnt unter Lieferengpässen und teuren, weil fehlenden Rohstoffen. Zusätzlich belasten hohe Energiekosten viele Unternehmen.
Corona-Maßnahmen, exorbitante Frachtraten und Probleme in China treffen auch die heimischen Firmen hart. Das ergibt eine Umfrage der AZ unter zahlreichen Unternehmen aus Alfeld und der Region Mitte Januar ans Tageslicht.
Februar
Gleich mehrere Stürme halten das Leinebergland in Atem
Mehrere Stürme halten das Leinebergland Mitte Februar in Atem und sorgen für Vollbeschäftigung bei den Freiwilligen Feuerwehren im Altkreis Alfeld sowie im benachbarten Holzminden. Zunächst fegt Sturm „Ylenia“ über Südniedersachsen hinweg. Nur zwei Tage später ist es das Orkantief „Zeynep“, das sich austobt. Die starken Böen entwurzeln Bäume, werfen Bauzäune und Schilder um. Dadurch kommt es zu Straßensperrungen, weil Strecken durch umgestürzte Bäume nicht mehr passierbar sind. Außerdem fallen mehrfach die Zugverbindungen aus, weil Stromleitungen auf die Bahnstrecken stürzen. Die Feuerwehren sind immer mittendrin im Geschehen. Sie sorgen dafür, dass Straßen wieder passierbar sind, Dächer gesichert werden und umgestürzte Bäume schnell beiseite geräumt werden.
Symbolfoto alt-alfeld
Storchensicht in Hochauflösung: Neue Kamera für den Horst am Auenpark
Die Kamera am Storchennest in den Alfelder Leinewiesen erfreut sich großer Beliebtheit. „Während die Störche im letzten Jahr das Nest bewohnten, beobachteten viele Besucher über das Internet das Treiben im Horst“, erzählt „Storchenvater“ Peter Dittrich der AZ. Leider sei die Kamera aber schon in die Jahre gekommen und entspreche nicht mehr den Anforderungen moderner Technik.
Jetzt ist es Dittrich gelungen, mit finanzieller Unterstützung des Data Network Alfeld (DNA) und der Bürgerstiftung eine neue Kamera anzuschaffen. „Die neue Kamera hat eine Auflösung von 4K und ist mit Nachtsicht und Ton ausgestattet. Sie liefert ein flüssiges und sauberes Videobild“, erklärt Peter Leußner vom DNA. Per Richtfunk werden die Signale von einem Schuppen an der alten Post zum Gebäude von Möbel Rössig übertragen. Dort wird dann zur Übertragung das Freifunk-WLAN genutzt, das in der ganzen Bahnhofstraße zur Verfügung steht. Um die Kamera auszuwechseln, klettert Thorsten Scholz vom DNA mit seiner Sicherungsausrüstung den Mast hinauf und baut zuerst die alte Kamera ab, bevor er die neue am Horst installiert.
Alfeld möchte seine Innenstadt „runderneuern“
Menschenmassen schieben sich durch die fußläufige Innenstadt. Die Geschäfte können sich über das Kundeninteresse nicht beklagen. Selbst kleinste Läden sind mit Leben erfüllt.
Dieses Bild bietet sich vor mehr als 30 Jahren, als die Alfelder Fußgängerzone nach einer längeren Sanierungsphase fertiggestellt wurde. Szenenwechsel: Leerstände, wohin das Auge schaut, schrumpfender Einzelhandel, eine kleinteilige Ladenstruktur und eine riesige Fußgängerzone für immer weniger Menschen – das ist die Gegenwart. Aber dieser Zustand soll sich ändern: Wenn alles klappt, schafft es Alfeld zum 1. Juni 2023 in das Städtebauförderungsprogramm von Land und Bund.
„Das ist die beste Förderkulisse, die es seit Jahrzehnten gibt“, schwärmt Alfelds stellvertretender Verwaltungschef Mario Stellmacher.
Foto: alt-alfeld
Bald kommt die gelbe Tonne
Die Gelben Säcke sind bald Geschichte, der Landkreis Hildesheim stellt, wie beispielsweise die Nachbarn in Nordrhein-Westfalen, um auf Gelbe Tonne.
„Sicherlich gibt es auch vereinzelt Wünsche nach kleineren Tonnen. Dieses steht nicht auf dem Programm und muss möglicherweise mit den Systemanbietern noch abgestimmt werden“, so ZAH-Chef Jens Krüger.
Derzeit werden beim Zweckverband Abfallwirtschaft Hildesheim (ZAH) die Eingänge der Bestellungen gesichtet und eingegeben.
„Ich gehe davon aus, dass wir ungefähr 20.000 Rückmeldungen haben“, so Krüger. Diskussionspotenzial haben nach Einschätzung des ZAH eventuell die Abfuhrzeiten. Die wurden zwar vor knapp zwei Jahren für die Gelben Säcke von vier auf zwei Wochen umgestellt. Doch das könnte bei Einführung der Tonne wieder rückgängig gemacht werden.
Er bringt die Region zum Klingen
Er will die Orgellandschaft im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld zum Klingen bringen, die Chorarbeit pflegen und mit Konzerten musikalische Akzente in der Region setzen. So umreißt Tobias Langwisch als neuer Kreiskantor seine zukünftige Arbeit.
Am 1. März wird der Nachfolger von Christina Kothen seinen Dienst antreten. Mit seiner Lebensgefährtin hat der 30-Jährige bereits ein neues Zuhause in der Alfelder Innenstadt gefunden. Blickt er aus seinem Arbeitszimmer, schaut der Musiker auf die Türme der
St.-Nicolai-Kirche, wo er auch als Kantor und Organist wirken wird. Für Tobias Langwisch und seine Partnerin ein perfekter Wohnsitz: Kirche und Superintendentur sind für ihn nur einen Katzensprung entfernt. Es sind gleich mehrere Gründe, warum der bisherige Organist der evangelisch-lutherischen Kirche Seulberg im Taunus nach Alfeld wechselt.
Symbolfoto alt-alfeld
Heimische Kliniken sind alarmiert
Die niedersächsische Landesregierung will bis zum Ende der laufenden Wahlperiode ein neues Krankenhausgesetz verabschieden. Damit will Hannover Einfluss auf die künftige Kliniklandschaft des Landes nehmen.
Dadurch könnte 30 bis 40 Krankenhäusern im Land das Aus drohen. Darunter sind das Ameos-Klinikum Alfeld sowie das Johanniter-Krankenhaus in Gronau. Beide Einrichtungen bekommen schon seit Jahren keine Investitionskosten mehr aus Hannover und sind über diese Ankündigung sehr besorgt.
März
Einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht
Ab dem 16. März müssen Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen nachweisen, dass sie gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind – oder ein Attest vorlegen, dass sie nicht geimpft werden können. Mit dem vom Bundestag und Bundesrat beschlossenen Gesetz sollen Patienten und Pflegebedürftige besser vor einer Covid-19-Infektion geschützt werden. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss mit einem sogenannten Betretungsverbot rechnen. Das heißt, dass die Arbeitsstelle nicht mehr betreten werden darf. Zunächst soll die Pflicht bis zum 21. Dezember dauern, eine Verlängerung behält sich der Bund vor. Bei einer Umfrage in Praxen, Pflege-heimen, und bei Pflegediensten kommt heraus, dass die hiesigen Beschäftigten des Pflegesektors der Impfpflicht relativ gelassen gegenüberstehen. Lediglich eine einzige Mitarbeiterin eines Pflegedienstes verweigert die Impfung und verfügt auch nicht über ein Attest. Sie werde dann wohl oder übel das Betretungsverbot bis hin zum Berufsverbot akzeptieren müssen. Erste rechtliche Schritte werden noch vor Einführung geprüft.
Erster Hilfstransport mit medizinischen Gütern
Die Hilfe für die Ukraine ist in der Region beeindruckend. Kurz nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges trifft der erste Hilfstransport der Alfelder Tschernobyl-Hilfe in der Krisenregion ein. Die Lastwagen sind beladen mit Gütern zur Aufrechterhaltung der medizinischen Infrastruktur. Mehr als 17.000 Euro hat die Alfelder Tschernobyl-Hilfe investieren können, um die dringend benötigten Sachen zu kaufen.
51-jähriger Alfelder stirbt nach Zusammenstoß
Auf der Kreisstraße 402 zwischen Alfeld und Föhrste kommt es am frühen Morgen des 7. März zu einem schweren Verkehrsunfall. Dabei kommt ein 51-jähriger Alfelder Taxifahrer ums Leben. Aus noch ungeklärter Ursache stoßen das Taxi vom Typ Ford Tourneo Connect und ein Kleintransporter (Ford Transit) nahezu frontal zusammen. Der Fahrer des Ford Transit, ein 28-jähriger Mann aus Einbeck, war in Richtung Föhrste unterwegs, der Taxifahrer in die Gegenrichtung. Nach Angaben der Polizei war einer der beiden auf die Gegenfahrbahn geraten. Durch die Wucht des Aufpralls wird der Transporter umgeworfen und bleibt auf der Beifahrerseite liegen, während das Taxi an der Leitplanke zum Stehen kommt. Der 51-Jährige wird bei dem Unfall so schwer verletzt, dass für ihn jede Hilfe zu spät kommt. Er verstirbt noch an der Unfallstelle. Der Einbecker muss mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
„mobil@leine“ sorgt für mehr Flexibilität
Weg vom Elterntaxi und hin zur Fahrgemeinschaft: Das möchte das neue Mobilitätskonzept „mobil@leine“ erreichen (www.mobil-leine.de). Dazu hat die Samtgemeinde Leinebergland zwei Kleinbusse angeschafft, die auf Bestellung kommen. Sie fahren unabhängig von Zeiten oder Linien durch die Region. Dieses On-Demand-Angebot erweitert den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), soll Kindern und Jugendlichen mehr Flexibilität und Freiheit ermöglichen und Eltern entlasten. Es richtet sich an Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren.
Volksbank gibt Standort Leinstraße auf
Die Volksbank eG kündigt an, ihren Standort an der Alfelder Leinstraße aufgeben zu wollen. Die Gebäude Leinstraße 9 bis 12 werden an den Unternehmer Lars Rogge verkauft; die Volksbank wird perspektivisch in die ehemalige Sparkassen-Filiale an der Hildesheimer Straße 1a umziehen. Dort soll eine neue, moderne Geschäftsstelle entstehen, wie Vorstandsmitglied Jörg Hahne ankündigt.
Symbolfoto alt-alfeld
Tänzer zeigen ihr Können im Alfelder „Hexenkessel“
Die BBS-Halle tobt, es ist laut, stickig, bunt und einfach nur atemberaubend. Eindrucksvoll meldet sich der Tanzsport mit einem Knall zurück in Alfeld: Die Tanzabteilung von Hannover 96 gastiert in Kooperation mit dem TSC Schwarz-Silber und der Tanzschule Schuppmann zwei Tage zum Regionalliga- und Landessliga-Doppelturnier in die Alfelder BBS-Halle – und entfacht dabei große Begeisterung für den Formationstanz. Die Teams der Lateinformation von Hannover 96 liefern fantastische Darbietungen beim zweiten Turnier der Regionalligasaison. Das Publikum verwandelt die Halle dabei an beiden Tagen in einen wahren „Hexenkessel“. Am Ende sind sich alle einig: Alfeld und der Tanzsport gehören zusammen. „Das Potenzial hier ist enorm – Alfeld lebt das Tanzen“, so 96-Trainer Maurice Marschall.
Versteigerung Rittergut Limmer: Telefonbieter erhält den Zuschlag für 375.000 Euro
Das Rittergut Limmer hat einen neuen Besitzer: Am frühen Nachmittag des 26. März wird das Anwesen vom Auktionshaus Karhausen AG im Auditorium Friedrichstraße in Berlin für 375.000 Euro an einen Telefonbieter versteigert. Dabei soll es sich um ein Ehepaar aus dem Großraum Hannover handeln.
Die neuen Eigentümer bekommen für ihr Geld ein Gutshaus mit einer Wohnfläche von etwa 1740 Quadratmetern, ein Gesindehaus sowie mehrere Funktionsgebäude, einen verwilderten Park und einige Teiche, darunter ein derzeit nicht mehr nutzbarer Badeteich. Die Versteigerung dauert nur etwa zehn Minuten.
Ursprünglich liegt der Mindestbetrag bei 100.000 Euro. Schon vor der Versteigerung lagen aber zwölf Vorangebote vor, darunter eines über 150.000 Euro. Das ist dann auch das Startgebot. Von 150.000 Euro steigt der Preis in den folgenden Minuten über 270.000 und 325.000 bis auf den Endbetrag von 375.000 Euro.
Symbolfoto alt-alfeld
April
Die Osterfeuer in der Region brennen wieder – und die Gemütlichkeit kehrt zurück
Die Menschen im Leinebergland sind einfach nur glücklich, dass sie nach zwei Jahren wieder gemeinsam um große und kleine Feuer stehen und den Osterbrauch feiern dürfen. „Höhepunkt“ ist am Karsamstag ein Fehlalarm, der zunächst für Wirbel sorgt.
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie freuen sich auf den Abend, sind gerade auf dem Weg zum Versammlungsplatz, da heult plötzlich die Feuerwehrsirene los. So geschehen am Samstagabend in Röllinghausen (Foto), Gerzen, Imsen, Wispenstein und Föhrste.
Pünktlich um 20 Uhr wird das Osterfeuer in Röllinghausen unter großem Jubel der knapp 500 Besucher entzündet, da heult die Sirene los und die Pieper der Freiwilligen Feuerwehr schrillen. „Dachstuhlbrand, Schützenweg“ lautet die Alarmierung.
Röllinghausens stellvertretender Ortsbrandmeister Hans Bienert wohnt selbst am Schützenweg. Sein erster Blick geht sofort zum eigenen Haus, aber dort kann er glücklicherweise keine Flammen ausmachen. Wie sich kurze Zeit später herausstellt, hatte ein Autofahrer wohl im Bereich des Leineufers an der Ziegelmasch dichte Rauchwolken in der Ferne wahrgenommen. Am Ende erleben Alfeld und die umliegenden Ortschaften wunderschöne Abende. Die zahlreichen Feuer am Karsamstag und Ostersonntag sind gut besucht, die Stimmung ist allerorten großartig.
Symbolfoto alt-alfeld
Alfelder Tafel stößt an ihre Grenzen
Corona, Ukraine-Krieg und nun auch noch die steigenden Energie- und Lebensmittelkosten: Die Tafeln in Deutschland werden überrannt von Menschen, die Unterstützung benötigen.
Auch die Alfelder Tafel hat seit gut sechs Wochen mehr Kunden denn je, und die Lebensmittelspenden gehen zurück. „Wir stoßen zum ersten Mal seit unserem Bestehen an unsere Grenzen“, bedauert Tafel-Chefin Karin Knust. Die Lage spitze sich wöchentlich zu. Und dass betreffe sowohl den Standort in Alfeld als auch den in Delligsen. Zusätzlich zu den zwischen 75 und 80 „Alt-Kunden‘ sind seit Kriegsbeginn in Alfeld 45 Haushalte mit ukrainischen Flüchtlingen hinzugekommen.
Wir feiern 170 Jahre Alfelder Zeitung
Na, wenn das mal kein Grund zum Feiern ist: Die Alfelder Zeitung wird schon 170 Jahre alt. Anstelle eines rauschenden Festes entscheidet die Verlagsleitung, dass es eine umfangreiche Sonderbeilage für die Leserinnen und Leser gibt. Auf 56 Seiten warten zahlreiche spannende Artikel über die Historie der Alfelder Zeitung, über die Gemeinden, in denen die AZ gelesen wird, über erfolgreiche Projekte – und auch einiges über die treuen Leserinnen und Leser. Im Vorfeld hatte die AZ dazu aufgerufen, persönliche Zeitungs-Geschichten zu erzählen. Viele haben das gemacht, einige sind in der Sonderausgabe veröffentlicht. Dazu beantworten die Storys spannende Fragen: Wie und wo wird die AZ gedruckt? Welche Aufgaben haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Abteilungen des Verlages? Und was hat die „Alfelder“ in Zukunft vor? All das können Sie nachlesen. Auch jetzt noch: www.azurl.de/170jahre.
FOTO: MARKUS RIESE
Tina Starck leitet die Musikschule
Noch mehr Frauenpower, darauf kann Alfeld sehr stolz sein: Musiklehrerin Tina Stark wird neue Leiterin der Alfelder Musikschule.
Der bisherige Leiter Anton Gölle gibt den Taktstock an seine Nachfolgerin weiter. Bis Mitte April genießt Starck eine gemeinsame Übergangszeit in den Osterferien. Sie hat einen Studienabschluss in Kulturwissenschaften und unterrichtet seit 2013 in der Musikschule die Fächer Trompete, Posaune, Klavier und E-Bass. Ihre Pläne für die nächste Zeit beinhalten auch Angebote für die Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine. So soll es einen gemeinsamen Chor geben, in dem nach Möglichkeit deutsche, ukrainische und englische Lieder gesungen werden. Auch Konzerte zugunsten der Flüchtlingsarbeit organisiert Starck im ersten Jahr als Leiterin.
Mai
Bau der Enthärtungsanlage wird teurer
Wegen gestiegener Baukosten, insbesondere für den Bau der Systemhalle, erhöhen sich die Kosten für die Trinkwasserenthärtungsanlage der Wasserwerke Alfeld GmbH um 1,5 Millionen Euro.
Weitere 800.000 Euro kalkuliert die Gesellschaft für planmäßige Investitionskosten ein. Darunter fallen laut Beschlussvorlage des Rates neue Hausanschlüsse sowie die Sanierung von Versorgungsleitungen, Wasserzählern und Messgeräten. Mit Blick auf einen derzeit angespannten Kreditmarkt hat die GmbH um zwei Bürgschaften der Stadt Alfeld gebeten. Der Rat stimmt zu.
Symbolfoto alt-alfeld
Mit anderthalb Jahren Verspätung ist das Gemeindehaus fertiggestellt
Mit fast anderthalb Jahren Verspätung und Mehrkosten in Höhe von mehr als 100.000 Euro ist das neue Langenholzer Gemeindehaus fertig. Damit wird ein Schlussstrich unter eine seit Jahren anhaltende Diskussion um das alte und das neue Haus sowie die Verlegung des Spielplatzes gezogen. Dabei schlagen die Wellen zum Teil ziemlich hoch, doch jetzt scheinen alle zufrieden.
„Die kleine Herberge ist toll“, bringt es Alfelds Superintendentin Katharina Henking auf den Punkt.
Modern und freundlich, so präsentiert sich das Gebäude auf 98 Quadratmetern. Bodentiefe Fenster sorgen für viel Licht im Gemeinschaftsraum mit Küchenzeile, Amtszimmer und Pfarrbüro. Alle Räume sind barrierefrei, inklusive der Toiletten.
Polizei und Stadt wollen enger zusammenarbeiten
Einen Sicherheitsbericht in Hochglanz an den Bürgermeister zu überreichen, ist die eine Sache.
Aber daraus Schlüsse für eine noch engere Zusammenarbeit zu ziehen, die andere. Thomas Brandes, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter des Kommissariats in Alfeld, übergibt diesen Bericht an Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD). Beide unterstreichen hierbei unisono, dass „beide Behörden aus diesem Bericht lernen würden und die Zusammenarbeit künftig noch enger betrieben werden“ sollte.
Die Polizei möchte mit ihrem Sicherheitsbericht vor allem eins: die Arbeit und Einsatzgebiete der Beamten darstellen und veranschaulichen. Denn: „Unsere verschiedenen Einsatzgebiete sind in den vergangenen Jahren viel umfangreicher geworden“, erläutert Brandes. Neben der alltäglichen Arbeit im Streifendienst oder Aufklärungsarbeit bei Straftaten wie Raub, Erpressung oder Körperverletzung seien jetzt die Cyber-Kriminalität und die Kinderpornographie verstärkt hinzugekommen.
Zwei Bewaffnete überfallen Alfelder Einkaufsmarkt
Kurz vor Geschäftsschluss überfallen zwei maskierte Männer den Einkaufsmarkt Thomas Philipps am Dohnser Weg in Alfeld. Die Männer sind auf der Flucht, die Ermittlungen der Polizei dauern an. Um 18.56 Uhr betreten die Täter laut Alfelder Polizei mit einer Pistole und einem Baseballschläger bewaffnet den Markt. Sie bedrohen einen Mitarbeiter mit der Schusswaffe und fordern die Herausgabe von Wertgegenständen. Nachdem einer der Maskierten einen Mitarbeiter mit einem Baseballschläger niederschlägt, versuchen beide Räuber in den Kassenraum zu gelangen. Das missglückt.
Juni
Auf den Spuren von Walter Gropius und Carl Benscheidt
„Ich finde, das muss man einfach mal gesehen haben. Das alles, die Geschichte rund um das Werk und die Herstellung in den Hallen, ist unheimlich interessant.“ Marita Franke ist auch noch einige Minuten nach der höchst informativen Führung durch das Fagus-Werk ganz ergriffen von den unzähligen Informationen, die Gästeführer Reinhard Moreau seiner Gruppe vermittelt. Moreau ist einer von drei Akteuren, die die Gäste beim Welterbe-Tag im weltbekannten Werk in Alfeld durch die Fertigungshallen und die Geschichte des Unternehmens führt.
Gästeführer Moreau, der seit fast 30 Jahren bei Fagus arbeitet, erklärt alles zur Geschichte des Werkes rund um Firmengründer Carl Benscheidt und dessen „Geistesblitz“, den damals noch komplett unbekannten Architekten Walter Gropius mit dem Ausbau seiner Schuhfabrik zu beauftragen. Diese Führung ist jedoch nicht alles, was den Besuchern am Welterbetag auf dem Gelände geboten wird. Wer ab dem frühen Mittag über das Areal schlendert, der reist durch eine Welt voller Vielfalt und fremder Eindrücke. Denn am Welterbetag präsentieren die Fagus-Verantwortlichen und Mitglieder verschiedener Gruppen ein Internationales Kulturfestival unter dem Motto „Get together“.
Symbolfoto alt-alfeld
Die gelbe Tonne kommt ab 1. Januar 2023
Die Gelbe Tonne kommt: Ab dem 1. Januar 2023 soll sie in Stadt und Landkreis Hildesheim die Gelben Säcke ablösen. Das teilt der Zweckverband Abfallwirtschaft Hildesheim (ZAH) bei einem Pressetermin mit. Lange herrscht Unsicherheit, ob die Gelbe Tonne, wie vom ZAH bereits im Frühjahr angekündigt, wirklich eingeführt wird.
Denn die Entsorgungsunternehmen des Dualen Systems, allen voran die Kölner Firma Zentek, haben vor dem Verwaltungsgericht dagegen geklagt. Ihr Argument: Die Leerung der Tonnen sei aufwendiger als die Entsorgung der Säcke, die Umstellung aus wirtschaftlicher Sicht unzumutbar.
Juli
Alfelder Ratsherr verlässt die SPD
Nach dem Rückzug aus der SPD-Ratsfraktion erklärt der Alfelder Ratsherr Georgios Konstantopoulos Anfang Juli auch seinen Austritt aus der SPD. Damit legt er auch sein Parteiamt auf Kreisebene nieder. Seine Mandate im Alfelder Stadtrat und im Hildesheimer Kreistag behält der 44-jährige.
Alfelderin unter den besten vier Abiturienten im Land
Als eine von drei Schülern schafft Anne Lucia Krüger in diesem Jahrgang am Alfelder Gymnasium die Traum-Abi-Note 1,0. Nur neun Punkte fehlen ihr am absolut perfekten Abitur.
Das schaffen nur wenige, wie im Kultusministerium in Hannover deutlich wird. Krüger wird vom niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) höchstpersönlich als eine der vier besten Abiturientinnen Niedersachsens geehrt.
Gemeinsam mit Angehörigen und dem Leiter des Alfelder Gymnasiums, Michael Strohmeyer, nimmt sie ihre Auszeichnung und einen 500-Euro-Bildungsgutschein entgegen.
Desdemona:
Der Gutachter des Landkreises sieht in Alfeld/Godenau keine Gefahr fürs Grundwasser durch die Altanlage.
Kehrwieder am Sonntag vom 31.12.2022
Symbolfoto alt-alfeld
KWG will 17 Wohnungen in die Alte Post bauen
Die Kreiswohnbaugesellschaft (KWG) entwickelt sich in Alfeld zum größten Bauinvestor: Nach dem im August beginnenden Bau des Argentums am Walter-Gropius-Ring soll im Oktober im seit Langem leerstehenden Gebäude des einstigen Hauptpostamts an der Bahnhofstraße der Ausbau von 17 Wohnungen erfolgen. Sieben davon sollen altersgerecht werden, zehn sind als sogenannte Sozialwohnungen für Menschen mit einem geringeren Einkommen vorgesehen und werden öffentlich gefördert. Das sagt Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsgesellschaft. Rund fünf Millionen Euro steckt das Unternehmen in das Projekt. Es soll im Dezember 2023 abgeschlossen sein.
Symbolfoto alt-alfeld
Gestrandeter Zirkus in Föhrste zieht weiter
Im Frühjahr 2020 führte sie ihr Weg ins Leinebergland. Ein paar Vorstellungen spielen, vielleicht ein Zirkusprojekt mit Schülern realisieren. Dass sie mehr als zwei Jahre neben dem Sportplatz in Föhrste bleiben würden, darauf wären Emmi und ihr Sohn Michael Frank nicht gekommen.
Ende Juli hat die Zwangspause ein Ende, dann geht es weiter zum nächsten Auftritt. „Dieses Stehen ist das Schlimmste, es zermürbt einen, wir müssen wieder los“, sagt Michael Frank. Dabei spielen nicht nur die schwindenden Geldreserven eine Rolle, die Artisten vom Zirkus Siola wollen wieder auf die Straße und durchs Land ziehen.
Foto: alt-alfeld
August
Ist der Höhepunkt überschritten?
Trotz der Zinserhöhungen schwächt sich der Immobilienboom kaum ab. „Wir haben nach wir vor viele Anfragen beispielsweise von Familien aus Hannover, die ein Haus in eher ländlicher Umgebung suchen“, sagt die Alfelder Immobilienmaklerin Alexandra Geipel. Allerdings: Seit etwa zwei bis drei Monaten schauen die Leute genauer hin. Wie alt ist das Haus, wie gut ist es gedämmt, wie alt ist die Heizung? „Diese Fragen werden jetzt immer öfter gestellt“, sagt sie.
Diese Einschätzung teilen Anfang August auch viele andere Experten. Ist der große Boom auf dem Immobiliensektor zu Ende?
„Die Immobilienpreise sind in der Vergangenheit stark gestiegen.
Zurzeit verharren sie auf hohem Niveau oder gehen leicht zurück“, betont Roland Redetzke, Sprecher der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine. „Aus unserer Sicht ist der Höhepunkt erreicht. Die Welle der letzten Jahre schwächt sich schon leicht ab. Die steigenden Zinsen führen zu einer leicht rückläufigen Nachfrage. Wir haben auch erste Absagen von Kaufinteressenten, weil die Darlehensraten aufgrund gestiegener Zinsen höher sind“, erklärt er. Auch Rüdiger Weise, Bereichsleiter Eigenanlage bei der Volksbank Seesen, sieht die Entwicklung angesichts erheblich steigender Zinsen und Baukosten ähnlich. Er geht allerdings davon aus, dass die Preise zunächst noch stabil auf dem hohen Niveau verharren.
Flugzeugabsturz in Lübbrechtsen – 79-jähriger Pilot stirbt
Ein Motorsegler stürzt Ende August in zwei Wohnhäuser an der Mittelstraße in Lübbrechtsen. Der 79-jährige Pilot der Maschine aus Magdeburg kommt beim Absturz ums Leben. Nach Angaben von Anwohnern kreist das Motorflugzeug zunächst zweimal in recht merkwürdigen Kurven über dem 140-Seelen-Ort. Dabei wird das Motorengeräusch immer lauter. „Der Motor heulte richtig auf“, beschreibt eine Anwohnerin die Ereignisse unmittelbar vor dem Absturz. Plötzlich sei der Flieger in Schräglage geraten und habe massiv an Höhe verloren.
„Da habe ich schon befürchtet, dass etwas Schreckliches passiert“, so eine Lübbrechtser Augenzeugin. Die Maschine sei von Westen her auf die Gebäude an der Mittelstraße zugeflogen. Dabei habe das Flugzeug zunehmend an Höhe verloren. In Schräglage sei eine Tragfläche abgerissen, dann habe die Maschine schließlich mit dem Fahrwerk das Vordach des ersten Hauses gestreift, ehe es die Hauswand des unmittelbar angrenzenden Gebäudes durchschlug.
Wie sich im Zuge der Flugunfallermittlungen herausstellt, war der Pilot während des Fluges im Cockpit gestorben und seine Maschine führerlos über Südniedersachsen gekreist, ehe sie schließlich abgestürzt ist.
FOTO: Feuerwehr SG Leinebergland
Beach-Bitch rock Wispenstein
Das Beach-Bitch-Rock-Festival lockt nach zweijähriger Corona-Pause Ende August wieder rund 1000 Besucher auf den Wispensteiner Sportplatz. Insgesamt neun Bands heizen den Festival-Gästen bei Bier, Cocktails, Bratwurst und Hamburgern ordentlich ein. Schon beim Auftritt der Opener-Band „Source of Rage“ am frühen Nachmittag herrscht Partystimmung auf dem Sportplatz: Während die jüngsten Besucher mit Ohrstöpseln in den Ohren zur Musik tanzen, sich bunte Gesichter schminken lassen oder am angrenzenden Flussufer planschen, stoßen die Erwachsenen mit Bier in speziellen Festival-Bechern an oder headbangen zu Songs wie „Aware“ oder „Construe the last word“ der Gronauer Metal-Band.
Viele Atemwegsinfekte – auch in Alfeld
Wer Mitte August nicht im Urlaub ist, der ist krankgeschrieben – den Eindruck haben in jenen Augusttagen viele. Und diesen Eindruck untermauert die Statistik einer Krankenkasse: Die Barmer Hildesheim lenkt den Blick auf die aktuellen Gründe für Krankschreibungen ihrer Versicherten in Niedersachsen. Die Zahl der Krankschreibungen wegen Covid-19 ist nach einer Auswertung der Krankenkasse von Anfang Juni bis Mitte Juli um 187 Prozent gestiegen. Während zu Beginn des Zeitraums 78 von 10.000 Versicherten wegen Corona nicht arbeiten konnten, waren es fünf Wochen später demnach 224.
Diesmal wird es die Nikulka-Halle
Aufatmen bei den Handballern der SV Alfeld, aber auch bei vielen anderen, vor allem bei den Verantwortlichen der Berufsbildenden Schule: Denn nach einem Beschluss des Kreisausschusses wird eine neuerliche Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine nicht in der Sporthalle der BBS untergebracht, sondern in der Nikulka-Halle, die bereits in der Vergangenheit als Testzentrum vom Landkreis genutzt und umgebaut wurde.
Symbolfoto alt-alfeld
Seit Monaten regnet es kaum einmal.
Eine hohe Waldbrandgefahr und vertrocknete Weiden sind Anfang August die sichtbaren Folgen dieser Entwicklung. Und trotzdem sind die Trinkwasserspeicher der Wasserwerk Alfeld GmbH oder der Harzwasserwerke in Hildesheim noch gut gefüllt. Grund zur Sorge, es könne nicht mehr ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stehen, gibt es nach Aussagen von Sprechern sowohl der Purena (Alfeld) als auch der Harzwasserwerke in Hildesheim im Moment noch nicht. Rund 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser verbrauchen die etwa 18.500 Einwohner Alfelds pro Jahr. Als Grund für die nach der langen Trockenheit immer noch relativ sichere Versorgungslage führt der Alfelder Wasserversorger an, dass das Frühjahr „genügend Wasser gebracht hat“. Die Trockenheit im Sommer sei für das Auffüllen der Wasserreservoire rund um Alfeld nicht entscheidend.
„Die Wasservorräte bilden sich im Frühjahr und im Herbst“, sagt er. Im Sommer verbrauche die Vegetation den Regen. Wenn die anderen beiden Jahreszeiten genügend Niederschläge bringen, dann komme das Alfelder Wasserwerk auch über einen extremen Sommer, so seine Einschätzung.
Symbolfoto alt-alfeld
Umbau:
Das ehemalige Alfelder Jugendzentrum soll zu einem Treffpunkt für alle werden. Im Stadtrat wird darüber gestritten.
Quelle: Kehrwieder am Sonntag vom 31.12.2022
Foto: alt-alfeld
Museumsreif:
Ministerpräsident Stephan Weil gibt seine Schuhe im Fagus-Museum in Alfeld ab. Dort stehen sie neben denen von Angela Merkel.
Quelle: Kehrwieder am Sonntag vom 31.12.2022
Wanderregion:
Das Leinebergland möchte Wanderregion werden, der Regionsverein treibt das Vorhaben voran. Grundeigentümer müssen noch überzeugt werden.
Quelle: Kehrwieder am Sonntag vom 31.12.2022
September
81-Jähriger stirbt bei Hausbrand
Bei einem Brand in einem Zweifamilienhaus an der Ringstraße in Limmer ist am zweiten Septemberwochenende der 81-jährige Hausbesitzer ums Leben gekommen. Auch sein Hund wird ein Opfer der Flammen. Außerdem erleiden weitere Bewohner – eine vierköpfige Familie, darunter zwei Kinder – Rauchgasvergiftungen; sie werden in ein Krankenhaus eingeliefert.
Zunächst steht die Identität des Leichnams, den die Feuerwehrleute erst nach den Löscharbeiten im Haus finden, nicht fest. Staatsanwaltschaft und Polizei bestätigen später, dass der Tote ohne DNA-Abgleich oder Zahnstatus identifiziert werden konnte. Die Ermittlungen haben eine elektrische Ursache in einem der Zimmer in der Erdgeschosswohnung als wahrscheinlichsten Auslöser des Brandes ergeben. Um das Feuer zu löschen, sind in der Nacht zum 10. September der erste und dritte Zug der Alfelder Feuerwehren im Einsatz.
Insgesamt sind 75 Feuerwehrleute aus Alfeld, Dehnsen, Brunkensen und Limmer vor Ort. Die Föhrster und Gerzer Feuerwehren sind mit Atemschutzträgern angerückt. Laut Einsatzkräften ist das Feuer in einem Raum in der unteren Etage ausgebrochen. Danach haben sich die Flammen in den zweiten Stock emporgearbeitet.
Die Familie bekommt Unterstützung vom Bereitschaftsdienst der Stadt Alfeld. Ihr werden eine Unterkunft und die nötigsten Dinge zur Verfügung gestellt.
Fotos: alt-alfeld
Endlich wieder feiern beim Alfelder Stadtfest
Das erste Alfelder Stadtfest seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat am dritten Wochenende im September Tausende von Menschen in die Alfelder Innenstadt gelockt.
Die Verantwortlichen vom Veranstalter, dem Forum Alfeld Aktiv (FAA), sind froh, dass nun endlich wieder gefeiert werden kann. Sie haben ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
Und so genießen die Besucher die verschiedenen Angebote auf dem Marktplatz, in den Nebenstraßen und auf dem Seminarparkplatz. Auch Regen und Wind kann die Stimmung nicht trüben. Für Live-Musik sorgen unter anderem die Bands „Me and the Jokers“ und die „Toten Ärzte“.
Symbolfoto alt-alfeld
Bauherrensuche bei der Grenzbegehung
Seit Jahrzehnten ist die Grenzbegehung für Alfeld ein wichtiger Termin, um in lockerer Atmosphäre berufliche, politische und auch private Themen zu besprechen. Vertreter aus Politik und Verwaltung, von Handel, Banken, der Kirche, Schulen und dem Handwerk sind stets dabei, um an der frischen Luft wichtige Dinge zu erfahren. Aber auch die Grenzbegehung fiel wegen der Corona-Pandemie drei Jahre aus.
Im September lädt die Stadt Alfeld erstmals wieder zu einer Grenzbegehung ein. Die Begehung startet am Feuerwehrhaus der Feuerwehr Imsen-Wispenstein, wo Ortsbürgermeister Dominik Denner (SPD) die Entstehungsgeschichte des Neubaus skizziert. Auch in Röllinghausen wird Rast eingelegt, um den neu gestalteten Ortskern in Augenschein zu nehmen und am Alfelder Neubaugebiet „Königsruh“ wirbt Alfelds Erster Stadtrat Mario Stellmacher um Bauherren für die noch freien Bauplätze. Abschluss der Grenzbegehung ist im Alfelder Feuerwehrhaus.
Symbolfoto alt-alfeld
Ein neuer Alfelder Stadtbrandmeister
Zehn Jahre sind lange genug, und es ist Zeit für einen Wechsel: Das sagt das bisherige Führungsteam der Alfelder Feuerwehren mit Stadtbrandmeister Michael Buß an der Spitze und seinen beiden Stellvertretern Stephan Janik und Dennis Schaper. Sie treten zurück und verkürzen somit ihre Amtszeit um zwei Jahre. Neuer Stadtbrandmeister wird Patrick Gensicke aus Gerzen, seine Stellvertreter sind Hans Bienert (Röllinghausen) und Joachim Hildebrandt (Dehnsen) Es habe weder Streit noch Auseinandersetzungen gegeben, betont Buß. Es sei nun einfach an der Zeit, vor allem mit Blick auf die weitere Fortschreibung des Alfelder Brandschutzbedarfsplans. In die Amtszeit von Buß, Janik und Schaper fallen unter anderem der Neubau der Feuerwehrhäuser in Imsen/ Wispenstein und Limmer sowie das Jahrhunderthochwasser. Zudem die Wegbereitung für den Brandschutzbedarfsplan mit vielen Veränderungen für die die Ortsfeuerwehren.
Flüchtlinge
Der Land-Kreis Hildesheim geht gemeinsam mit den Vertretern der Kommunen auf die Suche nach weiteren Unterkünften für den nicht abreißenden Strom an Flüchtlingen aus der Ukraine. So soll auch das ehemalige Realschulgebäude in Lamspringe zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert werden.
Positive Nachrichten gibt es vom Ameos-Klinikum Alfeld
Das Klinikum setzt einen neuen fachlichen Schwerpunkt: Dr. Andreas Kroll, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde, erweitert das Team der Abteilung für Innere Medizin. Zudem ist seit dem 1. September neben der bisherigen Physio- auch eine Ergotherapie-Praxis am Start – Standortleiterin ist Nora Kaulitz.
Symbolfoto alt-alfeld
Internetausfall
Immer wieder Geduld aufbringen müssen die Nutzer des Internets im Monat September. Das Netz fällt vielerorts aus, häufig auch für längere Zeit. Die Verantwortlichen können nicht immer eine schnelle Lösung der Probleme bieten. Das stresst vor allem Unternehmen, aber auch Arbeitnehmer, die aus Vorsicht vor Corona noch immer verstärkt im Homeoffice arbeiten und nun stark eingeschränkt sind.
Oktober
Levonen-Recherche reicht für den zweiten Platz beim „Journalisten-Oscar“
Der frühere AZ-Redaktionsleiter Marco Althaus nimmt am 17. Oktober in Winnenden bei Stuttgart einen der wichtigsten Journalistenpreise in Empfang. Seine Veröffentlichung über den falschen Doktortitel des früheren Hildesheimer Landrats Olaf Levonen (damals SPD) zeichnet die Jury der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem zweiten Platz beim Deutschen Lokaljournalistenpreis für das Jahr 2021 aus. Nur vier der 348 eingereichten Beiträge werden prämiert – eine herausragende Würdigung für eine herausragende Arbeit. Den Preis bekommt Althaus aus den Händen von Bundestagspräsidenten a.D. Norbert Lammert (CDU) überreicht. AZ-Geschäftsführerin Carolin Dobler und der jetzige Redaktionsleiter Markus Riese begleiten Althaus zur Preisverleihung. In der Jury-Begründung für den zweiten Platz heißt es: „Vier Wochen lang hat Marco Althaus das Internet durchstöbert, digitale Datenbanken, Firmenregister, Bibliotheken, Internetseiten und -archive in Dominica in der Karibik, Italien, Großbritannien, Malta und den USA gecheckt, er hat an Universitäten telefonisch nachgefragt – und konnte schließlich eine schier unglaubliche Geschichte schreiben: Über Landrat Olaf Levonen, der einen wertlosen Doktorgrad einer Pseudo Universität führt – erhalten von einer Titelfabrik aus dem Internet, registriert auf einer Bananeninsel. Eine irre Geschichte, von der ohne aktive und unabhängig tätige Lokaljournalisten vor Ort wohl niemand je erfahren hätte.“
Andrea Prell schafft den Sprung nach Hannover
Die Sozialdemokratinnen Andrea Prell und Sabine Tippelt haben bei der Landtagswahl die Wahlkreise Alfeld und Holzminden direkt gewonnen. Der Sieg von Tippelt ist nicht unerwartet – der von Prell kommt hingegen etwas überraschend, da die bisherige Landtagsabgeordnete Laura Hopmann (CDU) als Favoritin im Wahlkreis Alfeld gilt. Sie kann sich jedoch gegen die Sozialdemokratin nicht durchsetzen: Prell holt 38,32 Prozent der Stimmen, Hopmann 33,17 Prozent. Dennoch bedeutet die Wahl nicht das Ende für die Landtagskarriere von Homann – die 33-Jährige zieht über die CDU-Landesliste in den Landtag in Hannover ein.
Eröffnungen: Medizin und Wohnen
Auf die Fertigstellung dieser Projekte haben die Menschen aus der Region gewartet: Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Alfeld nimmt Anfang Oktober seinen Betrieb auf und auch der La-Patria-Wohnpark in Delligsen eröffnet.
Seit Anfang Oktober ist das MVZ am Walter-Gropius-Ring (ehemalige Friedhofsgärtnerei) in Alfeld nun in seinem Provisorium am Start.
Das Versorgungszentrum ist wochentags von 730 bis 11.30 Uhr, montags sowie donnerstags von 16 bis 18 Uhr zu erreichen. Eine tägliche Infektsprechstunde wird von 11.30 bis 12.30 Uhr sowie nach Vereinbarung angeboten.
Telefonisch erreichbar ist das MVZ unter 05181 2866060.
November
Rat ernennt Ehepaar zu Ehrenbürgern
Sechs Ehrenbürger hat die Stadt Alfeld bereits, im November kommen zwei weitere hinzu: Margarete und Ernst Martin Behrens.
Die Alfelder Ratsmitglieder stimmen geschlossen dafür, das Ehepaar zu Ehrenbürgern zu ernennen. Die Begründung: Mit ihrem Engagement in der BürgerStiftung, in der Lebenshilfe und in der Senioren-akademie hätten sich die beiden in den vergangenen Jahrzehnten große Verdienste um die Stadt und ihrer Mitmenschen erworben.
FOTO: THOMAS JAHNS
Alfeld gedenkt der Opfer von Krieg und Terror
Zum Volkstrauertag am 13. November gedenken die Gemeinden im Leinebergland der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror. In Alfeld halten Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD) und Erster Stadtrat Mario Stellmacher im Forum der Schulrat-Habermalz-Schule je eine Ansprache zum Andenken an die Toten. Sie erinnern darin nicht nur an die Opfer des Nationalsozialismus und an die Gefallenen der beiden Weltkriege, sie rufen auch die Leidtragenden des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sowie die weltweiten Opfer von Krieg, Vertreibung, Terror und Verfolgung ins Bewusstsein. Den Schweigemarsch zum Friedhof führen Männer und Frauen der Feuerwehr an; sie sind es dann auch, die dort die Trauerkränze der Stadt niederlegten.
Symbolfoto alt-alfeld
Alfelder Tafel verhängt Aufnahmestopp
Steigende Energiekosten, hohe Inflation und der Ukraine-Krieg: Die 960 Tafeln in Deutschland werden von Bedürftigen überrannt. Seit Anfang des Jahres hat sich die Zahl der Tafelkunden verdoppelt. Auch bei der Alfelder Tafel ist das so.
Aus diesem Grund entscheiden Karin und Helmut Knust im November gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Team, einen Aufnahmestopp für Neukunden in den Filialen in Alfeld und Delligsen zu verhängen. „Wir mussten handeln, so konnte es nicht weitergehen“, verdeutlicht Karin Knust, die mit ihrem Mann und weiteren Mitstreitern im Jahr 2015 die Einrichtung in Alfeld auf den Weg gebracht hat. Die Kundenzahl habe sich auch hier seit 2021 verdoppelt.
Das heißt: 342 Haushalte mit 700 Personen (Erwachsene und Kinder) sind in der Einrichtung an der Holzer Straße registriert – darunter 311 ukrainische Flüchtlinge. Neue Kunden werden nur noch zugelassen, wenn jemand ausscheidet – mit wenigen Ausnahmen.
Überlandwerk zieht die Preisschraube an
Der Stromversorger Überlandwerk Leinetal (ÜWL) erhöht zum Jahreswechsel seine Strompreise – und zwar deutlich. Pro Kilowattstunde Strom sollen Kunden ab sofort 42 Cent zahlen statt bisher 26 Cent. Auch der jährliche Grundpreis soll von 93 auf 127 Euro steigen.
Symbolfoto alt-alfeld
Alfeld ist zwei „Schandflecke“ los
Jahrelang standen Häuser an der Karl-Krösche-Straße und der Königsberger Straße leer und verfielen. Nun werden die Immobilien mit den dazugehörigen Grundstücken am Amtsgericht zwangsversteigert – für stattliche Beträge. So liegt das Höchstgebot für den Komplex an der Karl-Krösche-Straße 6 bis 8 bei mehr als einer Million Euro.
Fotos: alt-alfeld
Kaum noch Platz für Wohnungslose
Die Stadt Alfeld stößt bei der Unterbringung von Wohnungslosen an ihre Kapazitätsgrenzen. Das teilt Rechtsdezernentin Sonja Granzow im Rat mit. Die Stadt will deswegen Wohncontainer anschaffen und an unterschiedlichen Standorten aufstellen. Rund 200.000 Euro kostet das Vorhaben.
Was lange währt, wird endlich gut
Alfeld hat einen Kunstrasenplatz. In Alfeld können jetzt Sportvereine bei jedem Wetter Fußball spielen.
Quelle: Kehrwieder am Sonntag vom 31.12.2022
Dezember
Ex-Polizist aus Alfeld soll Teil einer rechtsextremen Terrorgruppe sein
Sie sollen eine terroristische Vereinigung gegründet und den Sturz der Bundesregierung geplant haben: Bei einer bundesweiten Razzia am 7. Dezember nehmen Polizisten im Auftrag der Bundesanwaltschaft 25 Männer und Frauen fest, die mutmaßlich der Reichsbürger-Szene angehören. Darunter ist auch der in Alfeld lebende ehemalige Kriminalhauptkommissar Michael Fritsch. Wie die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilt, waren rund 3000 Polizisten in elf Bundesländern im Einsatz. Die Generalbundesanwaltschaft wirft 22 Festgenommenen vor, „sich in einer inländischen terroristischen Vereinigung mitgliedschaftlich betätigt“ zu haben; drei weitere Personen sollen letztere unterstützt haben.
Ihr Ziel soll es gewesen sein, „die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland zu überwinden und durch eine eigene, bereits in Grundzügen ausgearbeitete Staatsform zu ersetzen“. Fritsch lebt in einem Haus an der Gabelsbergerstraße in Alfeld. Der Ex-Polizist, der bei der Bundestagswahl 2021 für die Partei „Die Basis“ kandidiert hatte, wurde bereits im August 2020 vom Polizeidienst suspendiert, nachdem er auf einer „Querdenken“-Demonstration in Dortmund aufgetreten war. Seitdem radikalisierte er sich zunehmend, trat auf verschiedenen Online-Plattformen in Erscheinung und verbreitete Verschwörungserzählungen, etwa zur Corona-Pandemie.
Entwarnung nach Suchaktion in Alfelder Teich
Mehrere Kleidungsstücke finden Passanten Mitte Dezember auf der Eisfläche eines Teichs an der Bornstraße in Alfeld – aus Sorge rufen sie die Polizei. Die teilt die Be-denken: Ist dort jemand unter die Eisdecke geraten? Schnell rücken Rettungskräfte der Feuerwehren und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) an, darunter auch Taucher. Nach einiger Zeit können sie jedoch Entwarnung geben: Offenbar war niemand eingebrochen. Als es am Nachmittag dunkel wird, wird auch die Suche endgültig eingestellt. Trotz des glimpflichen Ausgangs nimmt die Polizei die Suchaktion zum Anlass, eindringlich vor dem Betreten von Eisflächen zu warnen. Erst wenn diese von offiziellen Stellen geprüft und freigegeben sind, ist das Eis auch wirklich tragfähig und sicher. Oft weisen Eisflächen Unregelmäßigkeiten auf, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind.
Foto: alt-alfeld
Das 6-Millionen-Euro-Haushaltsloch
Energiekrise und Inflation sorgen dafür, dass sich kommunale Finanzplaner überall in Deutschland die Haare raufen.
Auch in Alfeld fällt das Haushaltsdefizit mit rund sechs Millionen Euro so groß aus wie noch nie. Einziger Lichtblick: Ursprünglich hatte der Stadtkämmerer Thorsten Laugwitz mit einem noch höheren Defizit von 9,2 Millionen Euro gerechnet.
Leinebergland wird wieder Leader-Region
Die Region Leinebergland mit ihren sieben Mitgliedskommunen (Alfeld, Lamspringe, Freden, Sibbesse, Delligsen Elze und Samtgemeinde Leinebergland) wird wieder ins EU-Förderprogramm „Leader“ aufgenommen. Für die Förderperiode 2023 bis 2027 rechnet Marlies Bahrenberg, Geschäftsführerin des Regionsvereins, mit einem Zuschuss von rund zwei Millionen Euro.
Damit und mit Zuwendungen aus weiteren Fördertöpfen will der Verein die Kernthemen Mobilität, hausärztliche Versorgung und Tourismus weiterentwickeln. Das Leader-Programm dient vor allem der Strukturförderung im ländlichen Raum.
Sonja Lehmann kauft den Mehrgenerationentreff
Der Mehrgenerationentreff in Alfeld, besser bekannt als die Kleine Kneipe, hat eine neue Eigentümerin. Die Unternehmerin und FDP-Ratsfrau Sonja Lehmann kauft das Gebäude – vor allem, damit die Seniorenakademie dort weitergehen kann. Nach dem Tod des ehemaligen Besitzers sollte die Immobilie verkauft werden. Und Lehmann schlägt zu: „Ich habe gekauft, weil mir wichtig war, dass die Seniorenakademie bleiben kann.“ Seit 2008 nutzen die Senioren aus Alfeld und Umgebung die Kleine Kneipe für ihre Veranstaltungen und Treffen. „Wir sind unglaublich dankbar, dass das so gekommen ist“, sagt Brunhilde Heinrich, die dort seit Jahren die Geschicke leitet.
Foto: alt-alfeld
Neubau:
Grundsteinlegung Argentum in Alfeld. Dort soll auch das Regionale Versorgungszentrum untergebracht werden.
Quelle: Kehrwieder am Sonntag vom 31.12.2022
Ukraine:
Der Landkreis will eine Vereinbarung mit den Kreiskommunen schließen, um eventuelle Kosten für Geflüchtete abzusichern
Quelle: Kehrwieder am Sonntag vom 31.12.2022
Quelle: Text: soweit nicht anders angegeben: Alfelder Zeitung 2022 – Fotos: AZ & alt-alfeld