1980

Das Jahr 1980 war gar nicht so schlecht
Von den kleinen Dingen in der Nachbarschaft – Im dicken Band geblättert

Ein Jahresrückblick ist stets problematisch; denn was dem einen sin UI, ist dem anderen sin Nachtigall- will heißen Es ist so ziemlich alles relativ. Ein Ereignis mag für diesen von großer Bedeutung gewesen sein, weil er persönlich darin verwickelt war, während jener nichts Bedeutendes darin finden konnte, da ein ähnlicher Vorfall fast alle Tage passierte. So mag denn auch die Feststellung, dass das verflossene erste Jahr des neuen Jahrzehnts sich alles in allem doch von der guten Seite gezeigt habe, einigen wie purer Hohn klingen.
Der Chronist bittet daher um Verständnis für die getroffene Auswahl. Wir haben Politik und Sport nur gestreift eingedenk der Tatsache, dass hier die größten Nackenschläge zu erwarten sind, welche Wahl man immer auch treffen wollte. Wir haben uns mehr oder weniger beschränkt auf die kleinen Dinge des nachbarlichen Lebens und sind uns bewusst, sicher vieles übersehen oder vergessen zu haben. Die Leser mögen es großzügig verzeihen.

Mit Feuerwerk wurde das neue Jahrzehnt begrüßt, auch heute werden sicher wieder Raketen In den Himmel steigen

Januar

Gleich zum Jahresbeginn zeigten sich die Alfelder wie immer von der spendablen Seite Raketen jede Menge und in jeder Farbenpracht wurden bei Glockengeläut und „Prost-Neujahr-Rufen in den Nieselregen geschickt. In Grünenplan, der Hochburg der Waldläufer, gingen dann 40 Unentwegte auf die Silvesterlaufstrecke, in der Mehler Forst wurde wenige Tage später eine Tiertragödie entdeckt, ein Hirsch hatte sich mit einem im Wald liegengelassenen Telefonkabel stranguliert und musste getötet werden.

Tod eines edlen Tieres – erdrosselt

Rektor Mertens in Alfeld erhielt das Bundesverdienstkreuz, und dann kam der richtige Winter mit Schnee in Massen. In unserem Raum wurde zum neuen Jahr auch der Telefonnahdienst eingeführt, und der Fußballclub Alfeld (dies soll die einzige Erwähnung bleiben), fing sich zum Jahresbeginn eine erste Niederlage ein. Bei der Staatsjagd im Hils befanden sich unter der Strecke zwar keine Hasen, aber sieben Frischlinge – schade drum. In Lamspringe verschwand ein an der Straße aufgestelltes Wappen – man soll nicht glauben, was Diebe alles gebrauchen können. Die Fredener verzichteten natürlich auch diesmal nicht auf ihren Schweineball, es wurde wieder ein tolles Erlebnis mit vielen Einfällen. In Alfeld soll der zentrale Busbahnhof Wirklichkeit werden, wurde im Januar festgelegt. Im Dezember sieht man die ersten Ansätze. Medaillen und Ehrenringe gab es für einige Kreistagsabgeordnete, in Alfeld wurde ein Seniorenbeirat gebildet, der dann später mit einer Veranstaltung an die Öffentlichkeit trat. Staub wirbelte ein Prozess des Stadtdirektors gegen einen Planer in Sachen Klärwerk auf, dabei gab es sogar Bombenalarm bei einer Verhandlung in Hildesheim. Inzwischen hat sich alles schon wieder beruhigt. Die Zeit heilt alle Wunden. Gut bekommen ist scheinbar den 250 Grünenplanern das Super-Rinderwurstessen.
Die Berliner hatten einen großen Ball, weiterer Schneefall ließ die Autofahrer schimpfen, die Brennstofflieferanten lachen und junge Vietnamesen im Jugenddorf Limmer staunen. Mit einem Knall endetet der Monat Endlich fiel der Laugenturm auf dem Gelände der früheren Zellulose. Aus war es also mit einem Plan, daraus ein Kaffeehaus mit Rundblick zu machen.

Alfelder Laugenturm ging in die Knie

Februar

Bei abschmelzendem Schnee verließ wie immer die Leine ihr Bett, spät ins Bett kamen die Ordnungshüter, sie hatten wieder ein tolles. Fest mit großen Attraktionen aufgezogen. In vielen Orten begann die Kostümfest- und Karnevalszeit, vor allem die Kinder hatten wieder ihren Spaß. Spaß hatte auch der Bürgermeister, er feierte seinen 60. Geburtstag. Es gab viele Gratulationen.

Alfelds Bürgermeister Ludwig Köbler Im Kreis der
Gratulanten

Die Fredener halten an ihrem Kümmelneese fest, zum Karnevalsabschluss musste er wieder sterben. Diesmal stand die Prozedur im Zeichen des Energiesparens, so erschien der Bösewicht diesmal denn auch in Gestalt eines Scheichs. Erste Frühlingsboten und -lüfte wurden gesichtet und verspürt, in Duingen diskutierte man die Einrichtung eines Sportzentrums, und der Kreistag nahm den Haushaltsplan einstimmig an.

Schweineball in Freden, wieder ein toller Spaß

März

Eifrig wurde in Freden weiter an der Beseitigung des schienengleichen Überganges geplant, viel weiter ist man heute auch noch nicht gekommen.

Druck auf den Knopf der neuen Schlammtrocknungsanlage

In Alfeld wurde die Schlammtrocknungsanlage in Betrieb genommen. Alle Welt, die was mit Schlamm zu tun hat, schaut ab sofort in Richtung Leinestadt, wo Bahnbrechendes errichtet wurde. Noch etwas Neues Ein neuer Radweg auf der Ziegelmasch. Er hat sich bislang sehr bewährt. Frühzeitig wurde der Bundestagswahlkampf eröffnet, ,,Grünes Licht gab es für die Nordtangente in Alfeld, damit hatte es sich denn auch schon. Das Licht brennt immer noch und lässt hoffen. In Freden verlautete, dass die Tage der Fredener Bahnschranke nun mehr gezählt seien. Man kann daran wiedererkennen, welch‘ ein zähes Leben Bahnschranken haben können. Der Frühling hatte vorerst die Nase voll und zog sich wieder zurück, dafür packten die Wintersportler noch einmal ihre Skier aus. Alfelder Betriebsmannschaften spielten Fußball für die Lebenshilfe und erkickten rund 3000 Mark. Mit Musik ging es noch besser Die große Schau der Alfelder Zeitung erbrachte sogar 16 400 Mark.

 

Britische Soldaten begeisterten bei der AZ-Musikschau

April

Die Papierfabrik wollte ihre Produktion nicht nur auf einem Bein belassen, sondern ab sofort auch Energie aus dem Wind beziehen. Dazu spielte eine Polizeiband, die neben ihren Instrumenten stets die Dienstpistole liegen hat – beides waren natürlich viel belachte Aprilscherze. So richtig brennen wollten die Osterfeuer in diesem Jahr bei der nasskalten Witterung nicht, sie störte aber die Abgesandten des Landkreises nicht, an der Ostsee den Grundstein für ein Jugenddorf zu legen. Sport und Spiel lieferten junge Engländer im Kreis Holzminden, in den Orten Grünenplan, Hohenbüchen und Delligsen. Es gab viel Applaus und Anerkennung für die jungen Gäste der Insel. Gronau empfing Besuch aus dem Nachbarland Frankreich, und Freden startete eine Gemeinschaftsaktion Bundesbahn-Verkehrsverein. Ja, sie war’n mitm Radel da! Auch in Coppengrave herzlicher Empfang für französische Gäste. Eine zweite Tiertragödie, diesmal in den Sieben Bergen Spaziergänger fanden einen Damhirsch verendet, ebenfalls stranguliert durch Drähte. Aus Röllinghausen wurden tollwutverdächtige Katzen gemeldet, in Brunkensen weihte man die Humberghütte ein.
Düster in die Zukunft blickte unter anderem die Kulturvereinigung Alfeld, der Pegel in der Kasse sank immer tiefer. Dafür gingen dann die Alfelder Segelflieger höher und immer höher, diesmal in der Provence, wo Andreas Wenzeck seinen Diamantflug absolvierte. In Alfeld macht man sich Sorgen um Asylbewerber, sie waren anscheinend unbegründet; denn man hörte nichts mehr davon. Jäger sprachen von einer katastrophalen Lage des Niederwildes; die Realschule bestand 25 Jahre und beging ein Fest.
Ein Fest wurde auch der Besuch vieler Alfelder in Hildesheim zur Gold-Ausstellung der Thraker. Ein guter Freund der AZ-Redaktion, der Circusbesitzer Heinz Geier, ging unter die Polizisten und wurde in Berlin zum Ehrenwachtmeister ernannt.

Nun steht er unter eigenem Polizeischutz: Clrcusdlrektor
Heinz Geier wurde Ehrenwachtmeister

Mai

Der Wonnemonat zeigte sich gleich von der besten Seite Strafzettel werden nun von Politessen in Alfeld ausgestellt. Es wurde Zeit, nun wieder Pläne zu verwirklichen in den Vereinen, Verbänden und Schulen Die Alfelder Realschule machte sich als erste auf den Weg nach Wakefield, nicht ganz so weit bewegten sich in Alfeld wieder die Rennstiegläufer, es waren diesmal „nur 460. Sinn für die Natur zeigte auch Minister Schnipkoweit, er besuchte Alfelder Kleingärten, dort gab es wie auch in Hörsum bei der Einweihung des Sportheimes Schluck und Lagerbier. Der Himmelfahrtstag zeigte sich von der besten Seite, und so zog es dann auch Heerscharen in die freie Landschaft. Im Nordkreis gab es eine kleine Tour de France, die Kaierder sagten sich „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst und eröffneten die große Reihe der Dorffeste. Herzlich aufgenommen wurden Flüchtlinge aus Vietnam und Laos. In die Luft ging der Kreisausschuss mit Hubschraubern und besah sich seinen Herrschaftsbereich von oben. Mit beiden Beinen auf der Erde, soweit dies möglich, blieben die Woltershäuser, die den alten Brauch nicht brachen und ihr Pfingstbier feierten. Der Wahlkampf lief langsam aber bei Gott nicht hektisch an. Frohsinn herrschte auf Wernershöhe, Berliner Kinder waren wiedergekommen. Dagegen hatte der Kirchenkreis keinen Grund zur Fröhlichkeit, er hatte nämlich auch Geldsorgen. Die hatten die Papierfabriken weniger Sie zahlten wieder Dividenden.

Juni

Alfeld ist ab sofort das Mekka der Abwassertechniker, ein Klärwerk mit allen Schikanen ist der Anziehungspunkt. In die Ferne trieb es dagegen den Alfelder Paul Gabriel, er bewegte sich als Volksläufer 100 km am Bieler See entlang. Im nächsten Jahr will er nach Hawaii, auch laufen (zuerst mit dem Flugzeug). Die AOK Alfeld war der Initiator einer Ausstellung „Kampf den Drogen, Soldaten der Bundeswehr interessierten sich in Sibbesse für Staatsbürgerkunde, Millionenschaden entstand in Freden beim Brand des Hahnenhofes. Überall Feste, Feste und Feste, auch in Sibbesse, wo bei strömendem Regen eine neue Flutlichtanlage in Betrieb genommen wurde. Besondere Erwähnung verdient wieder das Delligser Heimatfest, da haben sie sich wieder viel einfallen lassen. Grund zur Freude Man weiß es nicht In Alfeld werden nunmehr die Steuern beim Finanzamt mit dem Computer errechnet.

Ein Stück der Nordtangente wird freigegeben, das
Sperrschild wird fortgeräumt

Juli

Es zeichnete sich ab Der Sommer wird wieder nichts. Ein Tief löste das andere ab. Hochs gab es u. a. in den Kraftstoffpreisen, mildernde Umstände sollten daher den Dieben gewährt werden, die Diesel aus einer Laderaupe stahlen. in Teilstuck der Osttangente wurde fertiggestellt und übergeben. Hellmut Schneider aus Hönze bekam das Verdienstkreuz, vorbereitet wurde wieder die Ferienpassaktion und weiter ging es mit den Festen. Sie war die erste Rektorin im Kreis Alfeld, nun wurde sie aus dem Dienst verabschiedet Gisela Castner.
Nicht nur die Menschen, auch die Bienen klagten nach Aussage der Imker über das miserable Wetter; denn es regnete fast ununterbrochen. Was soll’s Das elfte Heimattreffen der Hirschberger ging über die Runden, wenn auch mit einem Eklat, als der Bürgermeister die Veranstaltung verließ. Da hatte einer das Heimattreffen mit einer Wahlveranstaltung verwechselt und das im 20. Jahr der Partnerschaft. Emma Krause aus Elze bekam auch das Bundesverdienstkreuz, sie war 50 Jahre lang caritativ tätig.

10 000 Hlrschberger kamen wieder nach Alfeld beim 11. Treffen und zum 20Jihrlgen Bestehen der
Patenschaft Alfeld-Hirschberg

August

Die olympischen Spiele gingen für uns die Moskwa hinab, aber Hohenbüchener fuhren hin und waren dabei. Eine kleine Reiterolympiade gab es in Alfeld in den Leinewiesen mit 1600 Nennungen. Im Nordteil des ehemaligen Landkreises Alfeld setzte ein. Wolkenbruch Straßen und Keller unter Wasser, aus Rossington in Großbritannien kamen diesmal Schwimmer und besuchten den Postsportverein Alfeld. Politiker, von denen man bisher höchstens Bilder in den Zeitungen sah, konnte man nunmehr persönlich kennenlernen, der Wahltermin näherte sich. Im Theatersaal des Gymnasiums gab es ein großes Gemeinschaftskonzert mit der Sirdar Wakefjeld Band. Die neue Orientierungsstufe nahm den Schulbetrieb in Alfeld auf. Mit einem Ehrenring wurde Abschied genommen vom bisherigen Oberkreisdirektor Ernst Kipker.

Ehrenring fOr den scheidenden OKD Klpker

September

Der neue OKD Sch6ne Im Amt

Da der Posten nicht lange verwaist bleiben kann, wurde der neue OKD Michael Schöne gleich eingeführt. Er kennt Alfeld und Umgebung, früher hat er hier mal Pilze gesucht. Das größte Manöver seit 30 Jahren mit vielen Panzern und auch mit Fallschirmspringern rollte durchs Gelände. Vier Alfelder, ein ehemaliger und dann noch ein Northeimer kletterten in den Anden herum und berichteten vor kurzem über ihre Erlebnisse. Ein besonderes Fest begingen auch die Langenholzer, man muss nur weit genug zurückdenken Sie entdeckten, dass der Ort 775 Jahre alt ist. Ein Gedenkstein wurde enthüllt und steht hoffentlich die nächsten 775 Jahre. Im Selter in Freden gab die Kirchengemeinde ein Fest. Der Wahlkampf kam langsam auf Touren, ohne sich allerdings heiß zulaufen. Hier blieb alles im Rahmen. Die Tradition der Grenzbegehung wurde mit allem Drum und Dran fortgesetzt, auch der Treffpunkt Grünenplan war wieder ein voller Erfolg. Nette Gäste kamen weiterhin nach Alfeld, diesmal waren es Schüler aus Montpellier. Der neue OKD ließ sich in Alfeld blicken.

Oktober

Die Kandidaten der Parteien stellten sich in der AZ vor. 25 Jahre im Amt war Hermann Apel in Delligsen, er gab kräftig einen aus. Noch einmal brachten die Parteien den Wahlkampf ein wenig auf Trab, und dann kam der große Tag Es blieb alles mehr oder weniger beim Alten. Nur für Hans-Jürgen Nagel änderte sich was, er zog nunmehr in den Landtag ein, weil ein MdL direkt in den Bundestag gewählt wurde. So hat der Alfelder-Raum eine Stimme mehr im Landesparlament. Noch ein Verdienstkreuz fiel nach Elze, diesmal für Udo Röver, anschließend kamen dann noch Chinesen in die Stadt. Unter 1000 machen es die Grünenplaner bei Wanderungen und Läufen nicht mehr, diesmal waren es 1587 in Wander- und Laufschuhen, dagegen waren die 200 in Freden fast mickrig, aber sie kamen auch von weiter her.

Viele junge Stadtmeister Im Alfelder Rathaus

In Alfeld erhob sich die brennende Frage Was wird aus Hannover Papier Amerikaner waren im Gespräch. Bis jetzt hat sich noch nichts entschieden über einen Besitzerwechsel. Das Berufsschulzentrum an der Hildesheimer Straße, von Alfeldern spöttisch „Raffinerie genannt wegen der modernen Architektur, öffnete die ersten Werkstätten für den Lehrbetrieb. Stresa am Lago Maggiore war für einige Tage fest in Alfelder Hand durch die Leserfahrt der AZ. In Alfeld wurden die Stadtmeister geehrt, an Urkunden wurden genau 227 ausgeteilt. Vietnamesen wurden junge Alfelder und trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein, ein Gast aus der weitentfernten Fremde landete in einem Fischteich bei Meimerhausen und wurde gerettet Ein Adler aus Finnland. In der Stadt Alfeld hob wieder eine Riesenbuddelei an.

Junge Vietnamesinnen tragen sich Ins Goldene
Buch der Stadt ein

November

Sternfahrt der DRK-Mitglieder zu den lustigen Musikanten nach Buchhagen, weiter in die Feme zog.es wieder die Neptuner aus Alfeld. Sie fuhren zu den Freunden der Kingfisher-Schwimmer nach England. Natürlich war die Präsidentenwahl in den USA und das überraschende Ergebnis auch für kurze Zeit in Alfeld beherrschendes Thema, man ging dann aber wieder bald zur Tagesordnung über und interessierte sich noch mehr für den russischen Bären, der im Ratskeller verspeist wurde.

Werner Genz – Deutscher Meister der Schwimmmeister

Werner Genz aus Alfeld wurde deutscher Meister der Schwimmmeister, und recht früh brach bereits der Winter herein. Die ersten Prognosen wurden für das kommende Jahr gegeben Die Müll- und Kanalgebühren sollen teurer werden, dafür will man die Wasserpreise senken. Das DRK beabsichtigt den Bau einer neuen Zentrale, dieser Monat endete mit heftigem Schneetreiben.

Dezember

Schlüssel für die schönste Schule: Architekt Albert
Hasse (rechts) an OKD Michael Schöne

Ein großes Fischsterben wurde aus Lamspringe gemeldet, da sollen Silosäfte in die Teiche gelaufen sein. Ein erfreuliche Nachricht kam aus dem Nachbarort Netze, hier wurde eine neue Reithalle eingeweiht. Der Winter machte sich schon richtig mausig, starke Schneefälle waren die Ursachen für manche Unfälle. Dann wurde es noch kälter, und dann wieder wärmer – Wechselbäder vor allem für ältere Menschen und Kranke.
Eine große Zahl von Kranichen flog über das Leinegebiet, aber es waren gar keine Kraniche, sondern Wildgänse. Am Jahrmarkt nichts Neues Es regnete mal wieder, diesmal zur Abwechslung Bindfäden, auch der Fredener Basar litt unter dem scheußlichen Wetter. Nun haben wir es Das Wasser in der Stadt wird billiger, dafür das Abwasser teurer, unterm Strich bleibt eine Differenz. Zugunsten der Stadt natürlich. Alfeld besitzt nach Aussagen von Experten mit der Orientierungsstufe die schönste schulische Einrichtung weit und breit. Die Weihnachtsbotschaft vom Frieden ist noch nicht bis zum Kreistag gedrungen, denn der platzte, einige Tage später klappte es dann doch noch, die Müllabfuhrgebühren zu erhöhen. Es ging also in den letzten Tagen des Jahres noch aufwärts. Dann gab es die wärmsten Weihnachtstage seit langem, die Witterung drehte weiterhin Kapriolen, die letzten Blätter des Kalenders wurden umgelegt und ein ereignisreiches Jahr ging zu Ende.

Alfelder Jahrmarkt mit Attraktionen – hier ein
Kopfschirm


Zur Jahreswende

Im Namen des Rates und der Verwaltung entbieten wir allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern unserer Stadt herzliche Neujahrsgrüße. An der Schwelle des Jahres 1981 müssen wir uns einmal mehr fragen, ob der Frieden erhalten bleibt und wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt. Wir müssen davon ausgehen, dass das weltpolitische Geschehen, insbesondere die allgemeine Wirtschafts- und Finanzpolitik, mehr denn je die Entwicklung unserer Stadt beeinflussen wird. So haben die Beratungen des Entwurfes zum Haushaltsplan 1981 bereits deutlich werden lassen, dass spürbare Einsparungen erforderlich sind, um die geplanten, notwendigen Vorhaben auf dem Straßen- und Verkehrssektor, in den Schul- und Sportbereichen sowie im Feuerwehrwesen trotz der angespannten Finanzlage doch durchführen zu können. Rat- und Verwaltung werden daher bemüht sein, für das kommende Jahr einen Haushaltsplan zu verabschieden, der die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mit den berechtigten Ansprüchen der Bürger an ihre Stadt in bringt.

Mit Zuversicht gehen Rat und Verwaltung an die vor uns liegenden Aufgaben des neuen Jahres. Gemeinsam mit allen Bürgern wollen wir auch 1981 an einer glücklichen und sicheren Zukunft unserer Stadt arbeiten

Glückauf für ein gesundes, zufriedenes 1981!

Ludwig Köbler                      Dr. Christof Toetzke
Bürgermeister                      Stadtdirektor


Quelle: Heinz Linke, Alfelder Zeitung vom 31.12.1980