Der heilige Sankt Nikolaus/Nicolai-Kirche
Werfen wir einen kurzen Blick auf den Schutzpatron der Stadt: den Heiligen Sankt Nikolaus – dem Namensgeber der Alfelder Stadtkirche. Namensgeber für Kirchen waren oft Heilige oder Apostel, wie die Heilige Elisabeth, der Jünger Johannes oder der Evangelist Markus. Die Menschen hofften, dass diese Schutzpatrone ihre Gemeinden und Gebäude beschützen würden. Einer dieser Schutzpatrone war auch der Bischof “Nikolaus von Myra“. Von diesem Namen leitet sich der Name “Nicolai“ ab. Nikolaus war im vierten Jahrhundert Bischof in Kleinasien, der heutigen Türkei.
Besonders bekannt ist er als Schutzpatron der Kinder. Er gilt aber auch als Schutzpatron der Seefahrer und Händler – denn sein Heimatort lag am Meer – daher drehen sich auch viele Legenden um den Bischof Nikolaus. Es ist deswegen nicht verwunderlich, dass sich in vielen Hansestädten und an Handelswegen “Nicolai-Kirchen“ befinden. Diese entstanden besonders im 12. und 13. Jahrhundert dort, wo es viele Kaufleute und Seefahrer gab. In Deutschland gibt es schätzungsweise 2.000 Nicolaikirchen, so auch bei uns, denn auch Alfeld ist eine Hansestadt, wenn auch mit eine der kleinsten Städte der Hanse. Gehandelt wurde mit Bier, Hopfen, Leinwand und Leinengarn. Alfeld trat 1426 in den „Sächsischen Städtebund“ ein.
Unser St.-Nicolai-Kirche wird 1205 erstmals mittelbar erwähnt. Aber erst zwischen 1486 und 1503 erhielt das Gotteshaus weitgehend ihr heutiges Aussehen. Nur das Dach entstand erst 1746 in seiner Sattelform wie wir es heute kennen. Bereits seit Jahrhunderten gibt es ein Patronat zwischen dem Rat der Stadt Alfeld und der Kirche, dokumentiert mit einem Vertrag vom 15. April 1867 – es handelt sich hierbei um das älteste heute noch existierende Vertragsdokument und bezieht sich auf eine aus 1852 stammende Vorschrift. Weiter zurückreichende Urkunden und Verträge existieren nicht. Solche Verträge waren nicht unüblich. Patronatsvereinbarungen wurden nach der Reformation verabschiedet.
Noch heute ziert der hl. Nikolaus das Stadtsiegel, Motive des Patrons finden sich allerorten, natürlich an und in der Kirche, aber auch an der alten Lateinschule. Die Kirchtürme unserer Stadtkirche zeigen sich seit geraumer Zeit wegen Sanierungsarbeiten wie von Christo verpackt.