Chronik

Anno 1900

Mit Datum vom 27.10.1900 stellte der Alfelder Fabrikbesitzer Wilhelm Menge einen Bauantrag, gerichtet an den „Königlichen Landrath“ des Kreises Alfeld.
In der Einleitung zu dem Erläuterungsbericht heißt es wörtlich: Neubau eines Gesellschaftshauses für den Kaufmann Wilhelm Menge in Alfeld auf seinem an der Bahnhofstraße und in der Ziegelmasch belegenen Grundstücks.
Der Entwurf stammte von dem Maurermeister Christian Lampe. Geplant war ein großer Saal (464 qm für 823 Personen) sowie ein kleiner Saal (111 qm für 201 Personen) dazu Hotelzimmer, Wohnungen, Restaurant und Laden.

Anmerkung:
Der Fabrikbesitzer Wilhelm Menge war für damalige Verhältnisse ein wohlhabender Mann. Er besaß nicht nur ein Dampfmühlenwerk mit Getreide- und Kohlenhandlung und Dampfholzsägerei, sondern vor allem ein Dampftonwerk in Alfeld und Hohenbüchen-Grünenplan für feine Verblender, Voll- und Hohlsteine sowie Dach- und Falzziegel. Als Produzent der Baumaterialien war Menge in der Lage, dieses für damalige Verhältnisse große Objekt kostengünstig zu erstellen.


Anno 1901

Am 28. März 1901 erfolgte die Genehmigung des „Königlichen Landraths“ des Kreises Alfeld.

Anmerkung:
Aus den Bauakten geht hervor, dass es vor und während der Bauarbeiten offenkundig erhebliche Differenzen zwischen Bauherrn und Bauaufsicht gegeben hat. Der Streitpunkt war vor allem die Frage, welches schwer entflammbare Material bzw. welche unverbrennlichen Stoffe für den Bühnenbereich verwendet werden sollten.


Anno 1912

Erwerb des Kaiserhof-Objektes durch den Gastwirt und Hotelier Paul Henne. Dieser schafft noch mehr Hotelzimmer durch Umwandlung der bis dahin genutzten Wohnungen und nennt fortan das Objekt „Hotel Kaiserhof“.


Anno 1925

Der große Saal wird vom Turnverein „Sonnabendriege“ übernommen und künftig als Turn- und Festsaal genutzt. Mit dabei der Vater von Bäcker Karl Biel, Betreiber und Inhaber des Cafe Biel’s im Parterre des neuen Kaiserhof. (Anmerkung: Biel’s befindet sich seit 2007 nicht mehr im neuen Kaiserhof)
Es finden auch Theaterveranstaltungen dort weiterhin statt. Als Bevollmächtigte für den Turnverein traten F. Kunke und Fricke auf.


Anno 1942

Nach dem Tode des Hoteliers Paul Henne wird durch Erbfolge dessen Witwe Wilma Henne, geb. Tilly, am 25. Februar 1942 im Grundbuch als alleinige Eigentümerin des Kaiserhof eingetragen. Diese veräußert noch im selben Jahr das Hotel an die Stadt Alfeld.

1942 Übernahme durch die Stadt Alfeld.

Während des Krieges und auch danach wurden die in den Geschossen des Kaiserhof-Objektes bis dahin genutzten Hotelzimmer umgewandelt in Familienwohnungen, so dass der Kaiserhof nach 1945 ein reiner Gastronomiebetrieb war. Auch der große Saal wurde nur wenig genutzt. Neben den zahlenmäßig doch geringen Großveranstaltungen (von Marika Rökk bis zu der Rockband „The Lords“) fanden die Theatergastspiele des Göttinger Theaters im großen Saal des Kaiserhofes statt. An dieser Stelle sei erinnert an einen aktuellen Zusammenhang, nämlich die ersten Boxwettkämpfe zwischen Alfeld und Wakefield fanden auch im Kaiserhofsaal statt.
Neben den hohen Unterhaltungskosten stellte sich zunehmend die Notwendigkeit nach einer Sanierung, insbesondere der Gastronomieräume (Modernisierung der Küche, Erneuerung der elektrischen Anlagen im großen Saal).


Anno 1962

Der Verwaltungsausschuss der Stadt Alfeld beriet am 31. Juli 1962 eingehend in einer Sitzung die Frage: Sind die Unterhaltungskosten für die Stadt Alfeld noch vertretbar und ist man bereit und in der Lage, die notwendigen Investitionskosten aufzubringen?
Nach eingehender und auch langer Diskussion kam der Verwaltungsausschuss einstimmig zu dem Ergebnis, sich von dem Kaiserhof-Objekt zu trennen. Die Verwaltung wurde beauftragt, Kaufverhandlungen mit Interessenten in die Wege zu leiten.
Noch im selben Jahr wurde ein Pachtvertrag mit den Kaiserhof-Betrieben Lange KG abgeschlossen. Dabei wurde der Lange KG ein Ankaufsrecht für das Kaiserhof-Objekt eingeräumt. Wegen der Höhe des Kaufpreises kam es jedoch zu keiner Einigung mit der Stadt.


Anno 1963

Nach dem Scheitern der Kaufverhandlungen mit der Fa. Kaiserhof-Betriebe Lange KG hatte der Kaufmann Guttmann, Alfeld, ein Kaufangebot in Höhe von 250.000,- DM der Stadt unterbreitet.
In seiner Sitzung vom 26. September 1963 beschloss der Rat, dem Kaufmann Guttmann das Kaiserhof-Objekt zu veräußern. Guttmann war aber nicht in der Lage, den Kaufpreis in Höhe von
250.000,- DM, wie es der Rat in seinem Beschluss gefordert hatte, in einer Summe bei Abschluss des Vertrages an die Stadt auszuzahlen. Bei diesem Hin und Her mit Guttmann war ein neuer Kaufinteressent auf den Plan getreten, nämlich der Immobilien-Kaufmann Heinz Henkel aus Hannover. Dieser unterbreitete der Stadt ein notarielles Kaufangebot.


Anno 1964

Aufgrund eines neuen Ratsbeschlusses wird der Kaufvertrag mit Heinz Henkel am 10. März 1964 besiegelt. Die Übergabe des Kaiserhof erfolgt am 1. April 1964.
Von Bedeutung ist in diesem Kaufvertrag die Regelung in Paragraph 6, wo es wörtlich heisst: „Der Erwerber verpflichtet sich, den im Kaiserhof befindlichen Saal einschließlich Bewirtschaftung den jetzigen Zwecken nicht zu entfremden und der Stadt Alfeld sowie anderen Interessenten für kulturelle und sonstige Zwecke gegen angemessene Entschädigung zur Verfügung zu stellen und dementsprechend zu unterhalten.“


Anno 1968

Mit anwaltlichem Schreiben vom 23. Dezember 1968 trat der Kaufmann Heinz Henkel überraschend an die Stadt heran mit der Forderung, die Bindung des § 6 im Kaufvertrag aufzuheben, da eine weitere Vorhaltung des großen Saales bei den wenigen Veranstaltungen für ihn völlig unwirtschaftlich sei und von ihm künftig nicht mehr getragen werden könnte.
Zur Begründung wurde ausgeführt, dass seit 1963 die Zahl der Veranstaltungen im großen Saal rückläufig seien.
Während im Jahre 1963 noch 31 Veranstaltungen stattgefunden hätten, sei die Zahl 1966 auf 16 Veranstaltungen zurückgegangen. Die Mieteinnahme würde für das Jahr 1968 sich nur auf rd. 7.000,- DM belaufen.


Anno 1970

In den Verhandlungen mit dem Kaufmann Heinz Henkel, die seitens der Stadt von Stadtdirektor Dr. Toetzke und Stadtkämmerer Willi Nikulka geführt wurden, ging es dann um die Frage einer Anmietung des Kaiserhofsaales durch die Stadt zu einem angemessenen Mietpreis. Die Bewirtschaftung des Saales hätte dann von der Stadt erfolgen müssen. Ferner wurde erwogen, einen jährlichen Unterhaltungskostenzuschuss in Höhe von mindestens 10.000,- DM an den Eigentümer zu zahlen.
Entscheidend beeinflusst wurden die Verhandlungen dadurch, dass die Rechtsposition der Stadt sich quasi über Nacht erheblich verschlechtert hatte. Ausschlaggebend hierfür war der Beschluss des Kreistages, am neu erbauten Alfelder Gymnasium eine Aula zu errichten, die wie ein Theaterbau, insbesondere für kulturelle Veranstaltungen aller Art genutzt werden konnte. Damit war auch aus der Sicht der Stadt Alfeld eine zwingende Notwendigkeit entfallen, an der Bindung bzw. Verpflichtung des Eigentümers Henkel hinsichtlich des großen Kaiserhofsaales festzuhalten.
Die Stadt Alfeld hatte mit der Aula des Gymnasiums einen modernen sowie auch gestalterisch hervorragend gelungenen Theater- und Festsaal zur Verfügung. Somit wurde der Kaufmann Heinz Henkel aus der Bindung zur Nutzung des Kaiserhofsaales entlassen und Henkel konnte endlich seine Pläne realisieren, den Saal einschließlich aller Nebenräume im Erdgeschoß des Gebäudes zur Errichtung eines SB-Marktes umzubauen.


Anno 1973

Eröffnung eines Supermarktes VIVO. Die Obergeschosse wurden weiterhin als Wohnungen genutzt. Später Übernahme durch die in Niedersachsen ansässige Schaper-Gruppe, die den SB-Markt unter dem Namen „EXTRA-DISCOUNT“ weiterführte.


Anno 1984

In diesem Jahr fand ein Eigentümerwechsel statt. Der bisherige Kaufmann Heinz Henkel veräußerte den Kaiserhof an die Pensionskasse der Deutschen Konsumgenossenschaften. Hinter diesem Eigentümerwechsel stand die COOP AG, die im Kaiserhof ein großes Einkaufszentrum einrichten wollte. Dazu kam es aber nicht, weil der COOP-Konzern, wie sich viele noch erinnern können, in eine wirtschaftliche Krise geriet.
Nachdem feststand, dass die COOP AG ihr Vorhaben nicht durchführen konnte, gab es in der Folgezeit immer wieder neue Interessenten, die den Kaiserhof zur Errichtung eines großen Einkaufszentrums erwerben wollten. Man kam jedoch nicht weiter, weil die Interessenten der am Kaiserhof-Objekt beteiligten Gruppen: Pensionskasse, SB-Markt-Betreiber und die COOP AG nicht unter „einen Hut“ zu bringen waren.


Anno 1995

Als man schon von einer gewissen Ausweglosigkeit ausgehen musste, kam im Januar 1995 Bewegung in die Verhandlungen mit dem Auftreten des Generalbevollmächtigten Karl H. Klemme. Dieser handelte als Kommanditist für die in München ansässige, sehr wohl bekannte LANGENBAHN KG, Gesellschaft für Industrie- und Gewerbebau.


Anno 1996

Nach zähen und langwierigen Verhandlungen gelingt es schließlich, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Noch im selben Jahr beginnt unter großem Aufsehen der Abbruch des alten Kaiserhof.

Konsumtempel „Neuer Kaiserhof“

Der Baubeginn des „Neuen Kaiserhofs“ hat sich leicht verzögert.
151 mal sind ca. 22 Meter tief Löcher gebohrt und mit Beton und Stahl gefüllt worden. Das soll die Stabilität sichern und verhindern, dass das Monument wie sein Vorgänger kontinuierlich absackt. Der Untergrund besteht aus Sand und Lehm, problematisch für die Langenbahn KG, die als Bauherr fungiert. Der von dem Architekten-Team Lorke und Lappe aus Hannover entworfene Gebäudekomplex soll angeblich schon zu Ostern 1997 fertig gestellt werden, aber das wird von Seiten des Alfelder Planungsamtes unter der Rubrik Science-Fiction gehandelt.
Beim Betrachten der Baupläne fällt die Glasfassade Bahnhofsstraße Ecke Ziegelmasch ins Auge. Dort entsteht ein Cafe/Bistro. Nach links Richtung Innenstadt werden hinter Backsteinfassade und Zinkblechverkleidung ein Optiker und ein Friseur ihre Geschäftsräume eröffnen. Eine Arkade lädt dabei zum Flanieren ein. In den zwei Stockwerken darüber wird sich ein Steuerberater einquartieren.
Auf ca. 2200 m2 Verkaufsfläche wird der neue Supermarkt im „Kaiserhof“ den Alfeldern seine Waren feilbieten. Angeblich sind alle Miet- und Pachtverträge schon geschlossen. Oberhalb des Supermarktes entsteht ein Parkdeck, ebenso werden Parkplätze hinter dem Gebäude Richtung Espelage ausgewiesen. Insgesamt ca. 150 an der Zahl.
Eine kleine Verbesserung wird es für die Verkehrsteilnehmer an der Ampel-Kreuzung geben: Die Ziegelmasch wird im Kreuzungsbereich mit einer dritten Spur versehen, eine für die Fahrt in Richtung Innenstadt, eine in Richtung Bahnhof und eine Gegenspur.
Speziell für Radfahrer wird sich auch etwas zum Positiven ändern: Das Überqueren der Leinebrücke soll auf dem Bürgersteig Richtung Innenstadt erlaubt werden. Auch auf der Bahnhofsstraße darf dann der Bürgersteig von den Pedaltretern mitbenutzt werden.
Wir erinnern uns: Größeres hatte man mit dem Kaiserhof-Nachfolger vor. Wie beim Vorgänger sollte ein Saal entstehen, für Theatervorführungen, Konzerte und Gesellschaften. Das Projekt scheiterte an Geldmangel. Deshalb wurde die kleine Lösung gewählt, die sich sicherlich auch sehen lassen kann. Ungefähr so wie auf der nachfolgenden Fotomontage.
Aus einem Luftschloss wird nun Realität. Also mal sehen, wie Phönix aus der Asche in den Himmel wächst.

So ungefähr wird er aussehen, der „Neue Kaiserhof“. Die Fertigstellung ist für Ostern 1997 geplant.

Quelle: SIEBEN: Ausgabe Oktober 1996 – Text & Fotomontage: Heiko Stumpe


Anno 1997

Am 27. August 1997, beginnt ein vollkommen neues Kapitel in der fast hundertjährigen, bewegten Geschichte des traditionsreichen Kaiserhof-Ensembles.


Anno 2007

Mittlerweile feierte das „Kaiserhof-Carrée“ oder spöttisch auch die „Kaiser-Karre“ genannt, ihr 10-jähriges Bestehen.


Anno 2012

Geschäfte im Kaiserhof schließen am Sonnabend
Rewe geschlossen / Backstube Siebrecht und Friseure „Cut&Go“ hofft, dass es kurzfristig weitergeht

Traurig verabschieden sich die Mitarbeiter von Marktleiter Ernst-August Perl (links). Die meisten von ihnen haben noch keine neue Arbeitsstelle.

„Tschüss Rewe“ und „Es war ’ne geile Zeit“, so stand es auf den schwarzen T-Shirts der Mitarbeiter, die am Sonnabend ihren letzten Arbeitstag im Kaiserhof hatten. Gegen 13 Uhr, kurz vor Schließung, verabschiedeten sie sich von den letzten Kunden und vom Marktleiter Ernst-August Perl.
„So einen Chef kriegen wir nicht wieder. Das war einmalig“, sagte Britta Schorries gegenüber der AZ. „Ich bin zuversichtlich, dass ihr alle wieder eine Anstellung findet. Wo ein Ende ist, ist auch wieder ein Anfang“, das gab der 61-jährige Perl seinen bisherigen Mitarbeitern mit auf den Weg. Die meisten der 19 Mitarbeiter hätten noch keine neue Arbeitsstelle, sagte Perl.
Ebenfalls schlossen Blickpunkt Optik (ab sofort in der Filiale Co-optic an der Sedanstraße), Backstube Siebrecht und das Friseurgeschäft „Cut&Go“ ihre Türen. „Die Einrichtung bleibt vorerst stehen. Wir hoffen, dass es kurzfristig weitergeht“, sagten Claudia Valentin, Bereichsleiterin der Backstube Siebrecht und Filialleiterin Roswitha Alandt.
Deutliche Worte fand Burghard Hoffmeister, Geschäftsführer von „Cut&Go“, der erst am vergangenen Donnerstag erfahren hat, dass er sein Geschäft am 30. Juni schließen muss. „Das ist eine Unverschämtheit“, so der Braunschweiger, der nach eigener Auskunft mehr als 30 „Cut&Go“-Friseurläden betreibt. Viel früher hätte er sich sonst nach geeigneten Räumlichkeiten umgesehen und seine Mitarbeiter behalten können. „Wir wollen in Alfeld gern weitermachen“, so Hoffmeister.

Quelle: Susanne Röthig, Alfelder Zeitung vom 02.07.2012

Seit dem 30. Juni 2012, steht der Kaiserhof weitestgehend leer. Nachdem der REWE geschlossen wurde, „teilte“ man den anderen Geschäften ebenfalls mit ihre Läden zu schließen.
Eine Menge Tränen flossen am letzten Tag…

Ein Steuerberatungsbüro in der oberen Etage blieb der letzte Mieter.

Schnell (schon 2012) tauchte die Frage auf, ob sich ein Nachmieter finden wird – sollte Alfeld doch wieder einen Kaiserhof wie „früher“ bekommen?


Wir wir heute wissen (2024): nein – denn es war der Beginn einer scheinbar „Unendlichen Geschichte“ – Wenn Verzögerung einen Namen hätte, dann wohl „Kaiserhof“ …


Anno 2013

Edeka-Minden prüft Standort Kaiserhof
Das Alfelder Einkaufszentrum Kaiserhof steht seit Ende Juni leer. Nach Informationen der AZ hat Edeka-Minden-Hannover Verhandlungen mit dem Eigentümer des Areals aufgenommen.
Ursprünglich hieß es von Seiten des Unternehmens. dass an dem Standort kein Interesse bestehe. Wir prüfen jetzt, ob wir dort einen unserer Märkte etablieren“ hieß es auf Nachfrage der AZ aus Minden. Näheres – beispielsweise, um welche Kette es sich handele – wurde nicht verraten. Bis zur Schließung war im Kaiserhof ein Rewe-Markt angesiedelt.

Quelle: Stephanie Flügge, Alfelder Zeitung vom 17.10.2012


Anno 2014

Lebensmittelmarkt zieht in Kaiserhof ein
Projektentwickler ist sich mit großem Konzern einig / Zu- und Abfahrt erfolgt künftig über die Bahnhofstraße
In den Kaiserhof kehrt Leben zurück. Wie der Projektentwickler Part AG aus Bad Gandersheim auf Anfrage bestätigte, wird im Jahr 2016 ein großer Lebensmittelmarkt auf einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern dort eröffnen. Zuletzt war dort ebenfalls ein großer Supermarkt ansässig.
Zusätzlich werden zwei weitere Geschäfte ebenfalls in dem Komplex untergebracht. „Wir haben bislang keinen Bauantrag gestellt, weil der Vertrag noch nicht unterschrieben ist* , sagte Jan Vogt von der Part AG. Zweifel, dass es nicht klappen könnte, hegt Vogt keine mehr.
Und auch die Verhandlungen mit den beiden anderen Fachgeschäften seien weit fortgeschritten. Namen wollte er allerdings noch keine nennen.
Insgesamt verfügt das Kaiserhofgebäude im Erdgeschoss über eine Verkaufsfläche von 3000 Quadratmetern. Bevor jedoch die Geschäfte ihre Tore öffnen, müssen die Eigentümer noch erhebliche Umbauten vornehmen.
In Zukunft sollen Kunden von der Bahnhofstraße aus direkt auf das Gelände fahren können und es auch wieder über die Bahnhofstraße verlassen können. Dazu muss der Durchgang zwischen dem Kaiserhof und dem angrenzenden Gebäude nahezu auf doppelte Breite vergrößert werden.
„Die Anbindung von der Bahnhofstraße auf den Parkplatz ist im Rahmen eines Verkehrsgutachtens untersucht worden“, so Vogt. Von der Seite aus habe es grünes Licht gegeben. Weil aber die Gebäudetechnik des Kaiserhofes sehr komplizierte sei, brauche der Umbau seine Zeit. „Wir werden den Bauantrag vermutlich Anfang des nächsten Jahres stellen, sodass die Geschäfte im folgenden Jahr dort eröffnen können“, sagte der Projektentwickler.
Die Part AG hat bereits in der Vergangenheit häufiger mit der Stadt zusammengearbeitet. UNter anderem hat sie den Einkaufsbereich am Alfelder Bahnhof entwickelt.

Durch diesen Zugang soll künftig der Verkehr von und zu den Parkplätzen fließen.

Quelle (Auszug): Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 13.08.2014


Anno 2015

2016 soll der neue Kaiserhof fertig sein. So die – aus heutiger Sicht  – sportliche Meinung aller am Projekt Beteiligten.

Kaiserhof soll im Herbst 2016 fertig sein
Verträge sind unterschrieben / Stadt liegen die Bauanträge vor / Umbauarbeiten beginnen im Frühjahr
Im Herbst 2016 soll der sanierte Kaiserhof fertiggestellt sein. Das sagt Dr. Gisbert Vogt, Vorstand der Part AG aus Bad Gandersheim. Das Unternehmen ist von den Eigentümern des Gebäudekomplexes mit der Entwicklung des Projektes beauftragt worden.
„Die Mietverträge sind unterschrieben, der Bauantrag eingereicht“, so Vogt weiter. Alle planerischen Probleme seien inzwischen erledigt. Dazu zähle auch die aufwändige Berechnung der Statik.
„Wenn alles nach Plan läuft, rechnen wir im Oktober mit der Baugenehmigung“, sagt der Vorstand der Part AG. Vermutlich werde man dann zunächst mit Innenarbeiten im Gebäude beginnen.
Die nicht unerheblichen Umbauten am Kaiserhof selbst würden ab Frühjahr nächsten Jahres erfolgen.
„Wir arbeiten schon lange mit der Stadt Alfeld zusammen. Da gibt es eine sehr vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit“, lobt Vogt. In der Leinestadt hat die Part AG zuletzt das Areal am Bahnhof entwickelt, wo heute der Netto-Markt, das Dänische Bettenlager sowie mehrere kleinere Geschäfte ihre Heimat gefunden haben. Im Herbst nächsten Jahres wird im Kaiserhof auf einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern ein Lebensmittelmarkt eröffnen. Zusätzliche werden weitere Geschäfte in dem Komplex untergebracht. Um wen es sich dabei handelt, dazu macht Vogt keine Angaben.
Insgesamt verfügt das Kaiserhofgebäude im Erdgeschoss über eine Verkaufsfläche von 3000 Quadratmetern.
In Zukunft sollen Kunden von der Bahnhofstraße aus direkt auf das Gelände fahren und es auch wieder über die Bahnhofstraße in Richtung Sappi-Kreisel verlassen können. Dazu muss der Durchgang zwischem dem Kaiserhof und dem angrenzenden Gebäude nahezu auf die doppelte Breite vergrößert werden. „Die Anbindung von der Bahnhofstraße auf den Parkplatz ist im Rahmen eines Verkehrsgutachten untersucht worden“, so Vogt. Von der Seite aus habe es grünes Licht gegeben. Weil aber die Gebäudetechnik des Kaiserhofes sehr kompliziert sei, brauche der Umbau seine Zeit. Die direkte Anbindung an die Hauptverkehrsstraße ist eine der zentralen Forderungen der künftigen Nutzer.

Quelle (Auszug): Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 08.08.2015


Anno 2016

8. April 2016: Sperrung des Parkdecks – Erteilung der Baugenehmigung für den Neubau.


Ob der sanierte Kaiserhof wie geplant im Herbst dieses Jahres fertiggestellt wird, ist derzeit fraglich. Bewegungen im Untergrund des Gebäudes, die es in in den zurückliegenden Jahren gegeben hat, ssorgen für Verzögerungen. Darum ist das Parkdeck seit vergangenem Freitag (08.04.2016) gesperrt.
„Die Auswirkungen wurden in einem etwas 20 Meter großen trichterförmigen Teilbereich festgestellt, übder dem sich das Parkdeck befindet“, bestätigte Jan Vogt von der Part AG aus Bad Gandersheim im Gespräch mit der AZ.
Es bestehe keine Einsturzgefahr. Die Sperrung sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte Vogt. So soll vermieden werden, dass es zu weiteren Schäden am Gebäude komme. Die Büros und Räume seien nicht betroffen.
„Dennoch werden wir Zeit verlieren, da wir derzeit prüfen, wie wir mit dem Projekt weiter vorgehen“, so der Experte aus der Domstadt. Das ei allerdings mit dem künftigen Nutzer des Lebensmittelmarktes, dem REWE-Konzern besprochen. „REWE steht weiter zu diesem Standort in Alfeld“, betonte Vogt. Für das Großprojekt, einen Lebensmittelmarkt auf einer Fläche von rund 1600 Quadratmetern und weitere Geschäfte im Gebäudekomplex, liege seit Anfang des Jahres die Baugenehmigung vor.

Quelle (Auszug): Stephanie Marschall, Alfelder Zeitung vom 13.08.2016

Kaiserhof: Noch im Winter rücken die Bagger an
Die Baugenehmigung für die Umgestaltung des Alfelder Kaiserhof-Komplexes liegt vor. Noch im Winter sollen die Bagger anrücken, die die Abrissarbeiten vornehmen. Das Parkdeck sowie ein Teil der darauf befindlichen Gebäude fällt der Abrissbirne zum Opfer. Grund: Vor einem Jahr hatten Fachleute festgestellt, dass sich drei Betonpfähle, die bis zu 20 Meter tief im Erdreich stecken, im Laufe der Jahre gesenkt haben. Das Gebäude ruht auf weit mehr als 100 solcher Betonstützen. Da sich eine Reparatur nicht lohnt, wird neu gebaut. Bleiben die Arbeiten im Zeitplan, sollen im Herbst nächsten Jahres ein Rewe-sowie ein Fachmarkt in das sanierte Gebäude einziehen.

Quelle (Auszug): Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 28.12.2016


Anno 2017

Parkdeck ist bald Geschichte – Abrissarbeiten am Kaiserhof beginnen
Die Abrissarbeiten am Parkdeck-Gebäude des Kaiserhofes an der Alfelder Ziegelmasch sollen bald beginnen.
Wie die Part AG in Bad Gandersheim – sie wickelt als Dienstleister für den Eigentümer das mehrere Millionen Euro teure Bauprojekt ab – am Dienstag mitteilte, werden jetzt Versorgungsunternehmen die Strom-, Gas-, Wasser- und Telekommunikationsleitungen in dem Gebäude vom Netz nehmen. Sowie das erfolgt ist, rücken die Bagger des Abbruchunternehmens an.
Der Bau soll im Herbst dieses Jahres fertiggestellt sein. Dann sollen an dem traditionsreichen Standort ein Rewe-Markt sowie ein Sanitätshaus die 2500 Quadratmeter großen Flächen beziehen.

Quelle: Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 22.02.2017

Der Abriss des Alfelder Kaiserhofgebäudes samt Parkdeck hat begonnen. Somit ist der Startschuss für die Großbaustelle um gut zwei Monate verspätet gefallen. Nach wie vor halten die Beteiligten daran fest, dass noch in diesem Jahr ein Neubau mit Parkdeck fertiggestellt wird. Ein Rewe-Markt, ein Sanitätsmarkt und 90 Stellplätze sollen anschließend die Alfelder Innenstadt bereichern.
„Wir haben mit einer zeitlichen Verzögerung begonnen, deren Ausmaß wir jetzt noch nicht abschätzen können* bestätigte Jan-Christopher Vogt, Vorstand der Part AG aus Bad Gandersheim, auf Nachfrage der AZ. Wie be-richtet, wickelt das Unternehmen als Dienstleister für den Eigentümer das mehrere Millionen Euro teure Bauprojekt im Dreieck
Ziegelmasch/Bahnhofstraße ab.
Allerdings, so Vogt, habe der Abriss für Außenstehende uneinsehbar schon vor Wochen im Inneren begonnen. Für die Verzögerung habe die Verlegung von Versorgungsleitungen gesorgt. Das sei nötig gewesen, um für die noch im Gebäude zur Bahnhofstraße ansässige Steuerkanzlei Lehmann & Partner den Betrieb am Laufen zu halten, bis deren Neubau an der Steinbergstraße fertiggestellt ist.
„Der Abriss nimmt vor allem Zeit in Anspruch, weil alle Baustoffe getrennt entsorgt m werden müssen“, erklärte der Experte. So erfolge allein der Abriss des Parkdecks in vier Bauabschnitten. Er rechnet damit, dass Anfang Juni die Tiefbauarbeiten beginnen können. Erst dann könne er eine endgültige Aussage zum weiteren Zeitplan machen, da dieser Bauabschnitt sehr schwierig werde. Das neue Gebäude werde auf 90 Pfahlstützen und neue V-förmige Stützen gebaut, die bis zu 20 Meter tief in der Erde gründen.
Mit Blick auf die großräumig abgesperrte Baustelle appelliert Vogt an die Bevölkerung, das Areal aus Sicherheitsgründen nicht zu betreten. Vor allem Eltern sollten ihre Kinder darauf aufmerksam machen, dass die Baustelle kein Spielplatz ist.
„Ja, ich habe vom Rewe-Konzern grünes Licht bekommen, dass ich im Kaiserhof einen Rewe-Markt betreiben kann*, sagte Fred Matthes, Leiter des Rewe-Marktes und des Getränkemarktes an der Neuen Wiese gestern im AZ-Gespräch. Er habe sich an einer Ausschreibung für den neuen Markt beteiligt und von der Rewe-Konzernleitung den Zuschlag bekommen.
Zwar seien noch keine Verträge unterzeichnet, aber Matthes geht davon aus, dass einer künftigen Zusammenarbeit am Standort Kaiserhof nichts entgegenstehe. Seine Rewe-Märkte an der Neuen Wiese, die seit elf Jahren in seiner Hand sind, seien von der neuen Aufgabe nicht betroffen. „Die Märkte bleiben weiterbestehen“, betonte Matthes.

Quelle: Stephanie Marschall, Alfelder Zeitung vom 04.05.2017

Projekt steht auf der Kippe
Entscheidung über Zukunft des Kaiserhof-Geländes soll noch in diesem Jahr fallen
Der geplante Neubau des Kaiserhofs ist ins Stocken geraten: Seit dem Abriss des vorhandenen Gebäudes im Frühsommer ruhen die Arbeiten. Alte Stahlstreben ragen aus dem Beton, die Bodenplatte ist übersät mit Pfützen, in denen sich das Regenwasser der vergangenen Tage gesammelt hat. Ein riesiger Bauzaun fasst das Areal ein. Es riecht nach Stillstand.
„Es hat weitere tiefgreifende Absackungen im Boden gegeben“, erläuterte Jan-Christopher Vogt, Vorstand der Part AG. Das Unternehmen aus Bad Gandersheim wickelt als Dienstleister für den Eigentümer das mehrere Millionen Euro teure Bauprojekt im Dreieck Ziegelmasch/Bahnhofstraße ab.
Das Vorhaben dürfte sich nach den jüngsten Problemen noch deutlich verteuern. „Das Projekt ist nicht eingestellt“, so Vogt, trotz anderslautender Gerüchte, die seit einiger Zeit
durch Alfeld wabern.
In den zurückliegenden Monaten habe ein Statiker nach Möglichkeiten gesucht, die Probleme mit der Gründung zu lösen. „Wir haben jetzt ein Verfahren gefunden. Das werden wir dem Eigentümer noch im Dezember vorstellen. Der muss dann entscheiden, wie es weitergeht“, so Vogt. Allerdings seien in der Vergangenheit nicht unerhebliche Gelder investiert worden.
Nach dem Abriss der alten Gebäude habe sich herausgestellt, dass das Schadensbild deutlich größer sei als es die ursprünglichen Untersuchungen hatten vermuten lassen. Seinerzeit sei noch die Bebauung auf dem Grundstück vorhanden gewesen.
Im Bereich an der Ziegelmasch herrsche eine 25 Meter starke Schicht aus Auelehm, Schlamm und Wasser vor. Erst darunter gibt es tragfähigen Boden“, beschreibt Vogt die Probleme. Der eigentliche Zeitplan für den Neubau ist inzwischen über den Haufen geworfen. Der künftige Mieter Rewe will laut Angaben von Vogt nach wie vor an diesen Standort und habe „Verständnis für die Schwierigkeiten gezeigt.“ So sei die Übergabe des Gebäudes zunächst um ein Jahr auf Ende 2018 verschoben worden.

Quelle: Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 15.11.2017

Es herrscht freie Sicht an der Ziegelmasch und am Brunnenweg. Nach wochenlangem Einsatz ist das ehemalige Kaiserhofgebäude samt Parkdeck abgerissen. Die Arbeiten haben im Mai begonnen, nur die Front zur Bahnhofstraße steht noch. Auf dem Grundstück soll ein neuer Komplex mit einem Parkdeck (etwa 90 Stellplätze), einem Rewe- sowie einem SanitätsMarkt entstehen.
Aktuell sind noch weitere ausführliche Bodenuntersuchungen geplant. „Nachdem das alte Gebäude abgerissen ist, haben wir uns dafür entschieden, nochmals den Untergrund zu überprüfen“, sagte Jan-Christopher Vogt, Vorstand der Part AG aus Bad Gandersheim. Das Unternehmen wickelt als Dienstleister für den Eigentümer das mehrere Millionen Euro teure Bauprojekt im Dreieck Ziegelmasch/Bahnhofstraße ab.
Ob die neue Bodenuntersuchung Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Bauvorhabens haben werde, sei noch offen, so Vogt. Das neue Gebäude werde auf 90 Pfahlstützen und V-förmige Stützen gebaut, die bis zu 20 Meter tief in der Erde gründen.
Wie berichtet ist geplant, dass auf dem ehemaligen Kaiserhofgelände zum Ende des Jahres ein neuer Rewe-Markt eröffnet. Dafür soll auch eine Zufahrt von der Bahnhofstraße möglich werden. Nach eigenem Bekunden will Fred Matthes, Leiter des Rewe-Marktes und des Rewe-Getränkemarktes an der Neuen Wiese, den neuen Markt in der Innenstadt als zweiten Standort betreiben.

Quelle: Stephanie Marschall, Alfelder Zeitung vom 18.07.2017


Anno 2018

Jetzt sollen alle Gebäude weg
Wegen der Probleme mit dem Untergrund: Neue Planung für den Kaiserhof
Das Kaiserhof-Projekt entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte: Wegen der großen Probleme mit dem instabilen Untergrund wird die Planung für den Neubau eines Rewe-Marktes auf dem Gelände nochmals umgeworfen. Die Entscheidung, wie der Eingangsbereich zur Innenstadt in Zukunft gestaltet wird, soll nach Angaben von Jan-Christopher Vogt, Vorstand der mit der Projektplanung beauftragten Part AG aus Bad Gandersheim, noch im Januar fallen. Fest steht, dass die Kosten für das Projekt drastisch in die Höhe schnellen.
„Um langfristig mit der Immobilie auf der sicheren Seite zu sein, wird der Investor vermutlich auch die noch vorhandenen Gebäude des Altbestandes abreißen lassen, so Vogt.
„Derzeit gibt es mit der Standsicherheit der Gebäude keine Probleme. Doch ob das auf Dauer so bleibt, konnte der Statiker nicht versprechen“, sagte der Projektentwickler jetzt in einem Gespräch mit der AZ. Der Investor wolle es aber vermeiden, Neu- und Altbauten in einem Gebäudeensemble zu vereinen. Schließlich wisse man nie, ob es nicht auch unter den noch stehenden Häusern zu Erdfällen und Absackungen komme.
Im vergangenen Jahr waren bereits das ehemalige Gebäude des Supermarktes mit dem darauf befindlichen Parkdeck sowie angrenzende Gebäude abgerissen worden. Nach dem Abriss traten dann weitere Probleme auf. So kam es zu weiteren Absackungen. Nach zusätzlichen gutachterlichen Bodenuntersuchungen steht inzwischen fest: Bei einem Neubau müssen weitere Bohrpfähle bis zu einer Tiefe von 20 bis 25 Metern in die Erde getrieben werden, auf denen das neue Gebäude dann ruht. Die vorhandenen reichen nur bis zu einer Tiefe von neun bis 14 Metern ins Erdreich. „Das ist laut der Statiker nicht ausreichend, um die Gebäude standsicher zu bekommen“, betonte Vogt.
Gemeinsam mit der Stadt Alfeld und dem Investor gab es Gespräche mit dem Ergebnis, dass drei Varianten zur Diskussion stehen, wie das Kaiserhof-Areal in Zukunft gestaltet werden könnte. Klar sei, dass das Tor zur Innenstadt künftig ein anderes Gesicht bekommen wird. Wie genau weiß derzeit noch niemand. Wir sind sehr froh, dass der Investor weitermacht und wir nicht auf unabsehbare Zeit in dieser exponierten Lage eine Brache haben“, verdeutlicht der Alfelder Baudirektor Mario Stellmacher. Die Kommune habe dem Investor deshalb signalisiert, sie trage alles mit, was baurechtlich machbar sei.
Vermutlich muss für das Kaiserhof-Projekt ein neuer Bauantrag gestellt werden. „Wenn der vollständig ist, können wir den innerhalb von zwei Monaten bearbeiten. Das ist ambitioniert, aber machbar“, versprach Stellmacher. Auch der spätere Mieter Rewe, der dort einen Einkaufsmarkt mit einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern betreiben will, halte laut Vogt weiterhin zur Stange.

Quelle: Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 04.01.2018


Anno 2019

Ins Kaiserhof-Projekt kommt Bewegung
Eigentümerfamilie will die Immobilie verkaufen / Gespräche mit Interessenten laufen
Was wird aus dem Gelände des ehemaligen Kaiserhofs? Nach mehr als zwei Jahren Stillstand ist Bewegung in das Geschehen gekommen. Grund: Die Eigentümerfamilie sucht nach einem neuen Endinvestor. Es gibt auch einen Interessenten.
Im Eingangsbereich zur Alfelder Innenstadt steht seit dem Abriss des Einkaufsmarktes inklusive des Parkdecks und der dazugehörigen Gebäude eine Bauruine. Ursprünglich sollte dort ein Rewe-Markt mit einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern seine neue Heimat finden. Ein entsprechender Vertrag ist unterschrieben und gilt nach wie vor. „Der Discounter steht zu seinem Wort und will dort nach wie vor einziehen“, betont Jan-Christopher Vogt vom Projektentwickler Part AG aus Bad Gandersheim.
Dass dies bislang nicht der Fall ist, liegt an dem mehr als problematischen Untergrund, auf dem das neue Gebäude errichtet werden soll. Die 1996 erbaute Kaiserhofimmobilie war 2017 abgerissen worden. Grund: Es hatte erhebliche Absenkungen unter dem Gebäude gegeben. Der Untergrund dort ist völlig instabil. So rückten auch die noch stehenden Gebäude an der Bahnhofsstraße ins Visier. Da Statiker nicht garantieren können, dass die Häuser auch in zehn Jahren noch sicher auf ihren Fundamenten ruhen, sollen sie ebenfalls abgerissen werden.
Dadurch haben sich die Voraussetzungen für die Baugenehmigung entscheidend verändert. Deshalb ist der Projektentwickler damit beauftragt worden, die Unterlagen für einen neuen Bauantrag zu erarbeiten. Das bestätigte Vogt auf Nachfrage der AZ. „Wir erledigen jetzt die Arbeiten bis zur Erteilung der Baugenehmigung“, sagte er.
Wie berichtet, müssen bei einem Neubau Bohrpfähle bis zu einer Tiefe von 25 Metern in die Erde getrieben werden, auf denen das neue Gebäude dann ruht; die vorhandenen reichen nur bis zu einer Tiefe von 14 Metern in den Boden.
Die Kosten für einen Neubau beziffern Experten wegen der extrem aufwendigen Gründung auf rund drei Millionen Euro. Allein die Technik für den Markt verschlingt rund 900 000 Euro. „Da gibt es nur ganz wenige Firmen, die den Einbau der komplexen Haustechnik übernehmen“, sagte Vogt.
Sollte jetzt alles ohne größere Probleme klappen, könnte die Baugenehmigung im späten Frühjahr vorliegen, sodass im Herbst mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, sagte Vogt.
Ganz sicher ist er sich aber nicht, schließlich habe das Grundstück in der Vergangenheit bereits viele Überraschungen bereitgehalten, deshalb sei dort auch für die Zukunft nichts auszuschließen.

Quelle: Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 08.02.2019

Letzte Chance für den Kaiserhof
Hildesheimer VSP-Gruppe übernimmt Gelände und will Supermarkt bauen / Geotechniker untersuchen Untergrund
Für den Kaiserhof dürfte es die letzte Chance sein: Die Hildesheimer VSP-Gruppe, ein mittelständischer Projektentwickler und Bauträger mit dem Schwerpunkt Einzelhandelsimmobilien, hat das Gelände des ehemaligen Kaiserhofs in Alfeld gekauft. Sie will dort einen Discount-Markt mit einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern bauen. Derzeit untersuchen Geotechniker eines Unternehmens aus Hannover den schwierigen Baugrund. Erst wenn die Gutachter grünes Licht geben und die Stadt Alfeld als Baugenehmigungsbehörde einer veränderten Bauausführung zugestimmt hat, könnte es mit dem Neubau etwas werden.
Die bisherige Eigentümerfamilie aus Hannover hatte das Grundstück nebst leer stehender Gebäude an die Hildesheimer Projektentwickler verkauft. Die VSP-Gruppe will, anders als in der Baugenehmigung vorgesehen, den Baukörper um 90 Grad drehen und auf dem hinteren Teil des Grundstücks das insgesamt 2300 Quadratmeter umfassende Gebäude am Brunnenweg errichten. Der vordere Teil an der Bahnhofstraße soll, nach dem Abriss der beiden derzeit noch stehenden Gebäude, als Parkplatz genutzt werden. „Wir haben inzwischen einen Nachtrag zur Baugenehmigung eingereicht“, sagt Andreas Gunkel. Der Projektmanager rechnet mit einer Bearbeitungszeit zwischen drei und sechs Monaten. „Diese Zeit werden wir für intensive geotechnische Untersuchungen des Baugrundes nutzen“, sagte er. Wenn der Markt gebaut wird, zieht dort Rewe ein. „Das Unternehmen steht zu seinem Wort“, so Gunkel. In diesem Jahr rechnet er allenfalls noch mit dem Beginn der Abrissarbeiten der beiden Häuser an der Ziegelmasch und der Bahnhofstraße. Der Bau des Marktes würde, inklusive der schwierigen Gründungsarbeiten, etwa ein halbes Jahr dauern. Zunächst müssten Pfähle in den Fels getrieben werden. Darauf würde dann ein Gitterrost mit Stahlbeton als Bodenplatte gelegt.


Doch noch ist es nicht so weit. Derzeit haben Geotechniker mit schwerem Gerät die Baustelle besetzt.
„Die Probleme im Untergrund sind uns bekannt. Deshalb untersuchen wir hier umfangreicher als sonst üblich“, sagt Jan Westphal. Der Sachverständige für Geotechnik hat in der vergangenen Woche bereits zahlreiche Boden- und Gesteinsproben aus unterschiedlichen Tiefen genommen.
In der Mulde wächst Schilf
Die oberen Bodenschichten bestehen ausnahmslos aus sogenanntem Auenlehm. Dabei handelt es sich um stark organische Schwemmsedimente der Leine. „Das ist so ziemlich der denkbar schlechteste Baugrund. Der ist eigentlich für jegliche Bebauung ungeeignet“, so der Geowissenschaftler. Deshalb seien dort Pfahlgründungen notwendig. Um tief in tragfähigen Fels zu gelangen – im Bereich des Kaiserhofs ist es Kalkgestein – müssen die Pfähle in Tiefen zwischen 16 und 24 Meter in den Untergrund getrieben werden.
„Beim abgerissenen Gebäude hatte es einen Erdfall gegeben. Dort hatte Wasser den Kalkstein aufgelöst und einen Hohlraum gebildet. Als der einstürzte, drückte von oben Sediment nach und bildete einen Trichter.
Dieser Vorgang ist auf der Bodenplatte gut zu sehen. Dort ist eine Mulde mit Regenwasser entstanden. Die ist so tief, dass sogar Schilf wächst.
Unter dem Auenlehm liegt eine Schicht aus Kies. Auch durch die müssten die Pfähle getrieben werden, ehe sie im felsigen, aus Muschelkalk bestehenden Untergrund befestigt werden. Vor 230 bis 250 Millionen Jahren hat Alfeld in einem tropischen Meer gelegen. Der Muschelkalk in den Bohrkernen aus 13 Metern Tiefe mit den darin enthaltenen Crinoiden (Seelilien) ist ein untrüglicher Beweis dafür.
Stinkender Auenlehm
Dagegen fördern die Bohrer aus sechs Metern Tiefe ein dunkelbraun-schwarzen streng riechenden Matsch an die Oberfläche. „Das ist Auenlehm“, sagt Westphal.
Zusätzlich ist ein Drucksondierungswagen im Einsatz. Dort wird bei einer speziellen Sondierung eine Lanze mit gleichbleibendem Druck in den Untergrund gepresst. Dabei messen Sensoren den Spitzendruck und die Mantelreibung. „Aus den Daten leiten wir Kennwerte ab, die für die Bemessung der Pfahlgründung benötigt werden“, so der Experte.

Quelle: Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 16.07.2019


Anno 2020

Kaiserhof-Drama hat ein Ende
Baugenehmigung an neue Bedingungen angepasst / bis Weihnachten 2020 soll ein Supermarkt gebaut werden
Das Hin und Her um den Alfelder Kaiserhof scheint ein gutes Ende genommen zu haben: Das Grundstück an der Bahnhofsstraße ist verkauft, eine Baugenehmigung erteilt und auch die Seveso-III-Richtlinie steht einem Neuanfang auf dem Kaiserhof-Gelände nicht im Weg.
Die Hildesheimer Investoren-Gruppe VSP hatte das Gelände im Sommer gekauft mit der Absicht, darauf einen Supermarkt mit rund 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche zu bauen. Ein Rewe-Markt solle dort einziehen, sagte ein Projektmanager gegenüber der AZ.
Das Grundstück liegt im 800-Meter-Radius um den Alfelder Papierhersteller Sappi und wäre damit von der Seveso-III-Richtlinie betroffen, die Neubauten in der Nähe von Unternehmen, die mit Gefahrstoffen arbeiten, regelt. Die Bauerlaubnis für den Kaiserhof ist jedoch bereits 2016 erteilt worden. Damals gab es die Seveso-III-Richtlinie so noch nicht.
Jüngst hat das Verwaltungsgericht außerdem in einem Eilverfahren entschieden, dass ein Seniorenheim innerhalb des „Gefahrenradius“ von Sappi gebaut werden darf. Das Unternehmen hatte Rechtsmittel gegen die von der Stadt erteilte Baugenehmigung eingelegt, aus Sorge, die Betriebserlaubnis des Unternehmens sei in Gefahr.
Ein weiteres Problem, das das Bauprojekt am Kaiserhof in Gefahr brachte, war der Untergrund des Geländes: Geologische Untersuchungen hatten im Sommer ergeben, dass der Boden im vorderen Bereich an der Bahnhofsstraße absackt – denkbar schlechte Bedingungen für das Bauvorhaben. Doch auch dafür haben Investor und Stadt gemeinsam
eine Lösung gefunden: Auf dem instabilen Teil des Geländes soll ein Parkplatz entstehen, der Supermarkt auf dem rückwärtigen Teil. „Die vorhandene Baugenehmigung wurde den neuen Anforderungen des Investors angepasst“, bestätigte Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen auf Nachfrage. Die noch stehenden Gebäude sollen abgerissen werden. Beushausen zeigte sich zudem zuversichtlich, dass der Supermarkt „zum Weihnachtsgeschäft 2020“ fertig werde.
Für die Stadt sind das gute Nachrichten zum Jahresanfang, sie kann das langwierige und nervenzehrende Projekt Kaiserhof (vorerst) abhaken. „Wir sind froh, dass es jetzt klappt“, sagte Beushausen. „Der Kaiserhof steht quasi am Portal zur Stadt. Es wäre schlimm gewesen, wenn das Grundstück so liegen geblieben wäre, wie es jetzt ist.“

Quelle: Jan Linkersdörfer, Alfelder Zeitung vom 04.01.2020

Kaiserhof steht auf der Kippe
Sappi legt Widerspruch ein / Projekt verzögert sich / Unternehmen strebt gerichtliches Eilverfahren an
Eigentlich sollten auf dem Kaiserhof-Gelände zwischen Bahnhofstraße und Ziegelmasch bereits die Bagger auffahren, um dort alte Gebäude abzureißen und einen neuen Rewe-Markt zu bauen. Doch daraus wird wegen der Seveso-III-Richtlinie so schnell nichts.
Nachdem die Verwaltung dem Investor VSP-Group aus Hildesheim im Dezember die Baugenehmigung erteilt hatte, legte Sappi Alfeld Mitte Januar Widerspruch gegen die Verwaltungsentscheidung ein. „Wir werden jetzt einen ablehnenden Widerspruchsbescheid herausgeben“, sagte Bürgermeister Bernd Beushausen. „Dagegen werden wir klagen und dabei ein Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Hannover anstreben“, sagte Sappi-Geschäftsführer Thomas Rajcsanyi am Montagvormittag bei einem gemeinsamen Gespräch mit der Verwaltung im Großen Sitzungssaal des Alfelder Rathauses. Dabei machte er deutlich, dass sich Sappi nicht als Verhinderer sehe, sondern als Wahrer der Unternehmensinteressen.
Andere Situation
Ein solches Verfahren hatte es bereits im Zusammenhang mit dem geplanten Bau eines Alten- und Seniorenheims an der Schulgasse im vergangenen Jahr gegeben – die AZ berichtete. Damals hatten die Richter keine Beeinflussung durch die Seveso-III-Richtlinie gesehen.
„Damals lag die Situation anders“, so Beushausen. An der Schulgasse sei allen Beteiligten klargewesen, dass es sich um einen Seveso-III-Fall handele. Beim Kaiserhof sei das anders. Dort vertrete die Kommune die Rechtsauffassung, dass es sich trotz des Neubaus um eine Bestandsimmobilie handele, sodass Seveso III nicht greife.
Genau das sieht Sappi anders. „Im Gegensatz zur Schulgasse, die mit 600 Metern Entfernung vom Werk am Rand des Abgrenzungsbereich liegt, beträgt die Entfernung zum Kaiserhof-Gelände nur 180 Meter“, sagte Rajcsanyi. Zudem habe das Gericht seinerzeit deutlich gemacht, dass stets eine Einzelprüfung notwendig sei. Letztlich gehe es darum zu klären, ob eine Realisierung des Kaiserhof-Projektes zulässig sei. „Für uns steht der Schutz der Bevölkerung bei einem Störfall an vorderer Stelle“, so der Alfelder Sappi-Chef.
„Für uns greift die Seveso-III-Richtlinie wegen der Fortführung eines langjährigen Einzelhandelsstandortes beim Kaiserhof-Projekt nicht. Sappi sieht das anders“, sagte Mario Stellmacher, Chef der Alfelder Baubehörde, und brachte damit die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Punkt. „Die Verwaltung hätte niemals eine Baugenehmigung erteilt, wenn es sich beim Kaiserhof-Gelände um einen Parkplatz gehandelt hätte“, so der Baudirektor.
Sowohl die Stadt als auch Sappi verdeutlichten ihr Bemühen, durch ein Eilverfahren eine mögliche zeitliche Verzögerung des Baus zu kurz wie möglich zu halten. „Ich kann die Entscheidung Sappis durchaus verstehen“, sagte der Bürgermeister. Dass es dem größten Arbeitgeber der Stadt darum gehe, möglichst schnell eine juristische Klärung herbeizuführen, zeige, dass es dem Unternehmen nicht egal sei, ob und wie sich die Innenstadt entwickele. „Da gibt es bundesweit andere Entwicklungen“, so Beushausen. Würde Sappi beispielsweise ein Verfahren in der Hauptsache vor einem Verwaltungsgericht anstreben, dürften mehrere Jahre ins Land gehen, bevor es ein Urteil gebe.
„Zu Seveso II gibt es Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts,  zu Seveso III nicht“, sagte Sappi-Anwalt Erhard Granzow. Die Hoffnungen beider Seiten auf ein schnelles Verfahren ruhen auf der zuständigen Kammer des Verwaltungsgerichts Hannover. „Sie hatte bereits das Verfahren zum Thema Schulgasse geführt und dürfte die Problematik kennen“, sagte Beushausen. Er hoffe, dass das Gericht seine Entscheidung bis
kurz nach den Sommerferien getroffen habe.
Keine Auswirkung auf Voba-Projekt?
Zugleich machte Beushausen deutlich, dass er durch das Verfahren keine Auswirkungen auf das Volksbank-Vorhaben an der Leinstraße sehe. Seveso III greife beim Wohnungsbau erst dann, wenn mehr als 5000 Quadratmeter Wohnfläche geschaffen werden. Das sei beim Voba-Projekt nicht der Fall. Zu diesem Vorhaben lehnten die Sappi-Vertreter eine Stellungnahme ab.
„Der Widerspruch von Sappi hat mich schon überrascht“, sagte Joachim Northdurft vom Investor VSP-Group aus Hildesheim. Damit habe er nicht gerechnet. Er hoffe, dass das Gericht schnell zu einer Entscheidung komme. Die Gespräche mit dem Mieter Rewe seien geführt, das Unternehmen stehe nach wie vor zu dem Standort. Und auch die Bauunternehmen stünden Gewehr bei Fuß.

Quelle (Auszug): Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 31.03.2020

Ein positives Zeichen, mehr nicht
Kaiserhof: Kleines Schild mit großer Wirkung / Eilverfahren vor Verwaltungsgericht kommt trotzdem

„Wir bauen für Sie um. Rewe eröffnet wieder“, verspricht ein Schild. Es wurde am vergangenen Freitag vor dem Eingang zum ehemaligen Supermarkt im Kaiserhofgebäude angebracht. Nahezu automatisch zieht das Schild die Blicke jener an, die auf der Bahnhofstraße vorbeifahren oder -gehen.
Hat es sich Sappi etwa anders überlegt und die Klage gegen den geplanten Neubau eines Rewe-Marktes auf dem Kaiserhof-Gelände gar zurückgezogen? „Nein“, lautet die Antwort von Bürgermeister Bernd Beushausen auf eine Anfrage der AZ.
Wie berichtet, hatte Sappi gegen die Baugenehmigung für das Projekt Widerspruch eingelegt. Die Stadt hat den jetzt als unbegründet zurückgewiesen. „Dagegen wird das Unternehmen juristisch vorgehen und im Rahmen eines Eilverfahrens vor dem Verwaltungsgericht klären lassen, ob dort ein Rewe-Markt gebaut werden darf“, so Beushausen. „Die Verwaltung hat Sappi die Zurückweisung seines Widerspruchs Anfang vergangener Woche geschickt“, sagt der Bürgermeister. Es bleibt also alles so, wie es bei einer Pressekonferenz im März Stadtverwaltung und Unternehmen bereits mitgeteilt hatten. „Von dem Schild sind wir auch überrascht worden“, sagte der Bürgermeister. Dennoch freue es ihn, dass Investor VSP Grundbesitz GmbH aus Hildesheim an seinen Plänen festhalte, dort einen Markt zu bauen, betont Beushausen. Ein Investor könne auch ganz anders reagieren. „Er kann auch sagen: Dann mache ich es nicht“, sagt der Verwaltungschef.
Hintergrund der Klage Sappis ist die im niedersächsischen Baurecht inzwischen verankerte Seveso-III-Richtlinie. Sie sieht vor, dass in einem Umkreis von 800 Metern um das Werk keine Einrichtungen neu errichtet werden dürfen, die einer besonderen Schutzwürdigkeit unterliegen. Dem Bau eines Altenheimes an der Schulgasse hatte das Verwaltungsgericht Hannover im vergangenen Jahr, ebenfalls im Rahmen eines Eilverfahrens, grünes Licht erteilt. Dagegen hatte die Kommune den Plan für eine Kita in der alten Post selbst aufgegeben.

Quelle (Auszug): Thomas Jahns, Alfelder Zeitung vom 19.05.2020

Im September 2020 verhängt das Verwaltungsgericht Hannover den vorläufigen Baustopp.


Anno 2021

Das Bauverbot für den Rewe-Markt auf dem Alfelder Kaiserhof-Gelände bleibt vorerst bestehen. Mit einem nicht mehr anfechtbarem Beschluss bestätigt der erste Senat des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg Mitte April den vorläufigen Baustopp, den das Verwaltungsgericht Hannover im September 2020 verhängt hatte. Allerdings gilt dies nur für eine Baugenehmigung von 2019, eine ältere aus dem Jahr 2016 würde den Bau des Hildesheimer Investors VSP an der Bahnhofstraße/Ziegelmasch offenbar immer noch möglich machen. Sappi liegt auf der anderen Straßenseite. Die obersten Richter geben Sappi Recht, der Rewe wäre zu nah am Gefahrenbereich des Werks, wo Schwefeldioxid eingesetzt wird. Die Chemiebannzone entstammt der Störfall-Verordnung des Bundes, die die Seveso-III-Richtlinie der EU umsetzt. Das Urteil gibt Sappi vorläufigen Rechtsschutz. Theoretisch ist der Rewe-Bau noch möglich. Stadt und Investor könnten auch im Hauptverfahren siegen. Doch das könnte Jahre dauern. Jeder Schnellstart für alle Innenstadt-Vorhaben mit neueren Bauanträgen ist vorerst fraglich.

Ein Abenteuercamp für Alfeld
Kaiserhof-Pläne: Action-Alternative zum herkömmlichen Tourismus
Seit einigen Jahren herrscht an der Ecke Ziegelmasch/Bahnhofstraße in Alfeld Tristesse. Das Stillleben aus Bauzäunen, Steinbergen und der halb abgerissenen Immobilien ist inzwischen zur selbstverständlichen, aber doch immer wieder erschütternden Szene geworden. Vielleicht zeichnet sich aber kurzfristig eine neue Nutzungsmöglichkeit für das Areal des Alfelder Kaiserhofs ab. Die LDZ hatte bereits Gelegenheit, sich das Konzept eines neuen Interessenten anzuhören.
„Wir haben schon deutschlandweit gesucht, hier in Alfeld sind wir jetzt fündig geworden“, freut sich der Veranstalter von ganz speziellen Outdoor-Urlauben. „Das Gelände hier ist ideal für unsere Zwecke geeignet, und ich bin mir sicher, dass Menschen, die Lust auf Abenteuer haben und dem ereignislosen Homeoffice entfliehen wollen, den Weg in die Leinestadt finden, sobald das Konzept buchungsfähig ist. Extrem gut gefallen mir dieser riesige Schuttberg und das Ruinen-Feeling. Das verspricht viel Action“, sagt der Zwei-Meter-Mann begeistert.
„Selbstverständlich werden wir mit Autowracks, brennenden Öltonnen und ein paar Tumbleweeds noch für die richtige Atmosphäre sorgen. Abends können dann Spanferkel oder Tofu-Würstchen auf offenem Feuer gegrillt werden, und für die Nachtaktiven gibt es die Möglichkeit, mit Schlauchbooten kurz vor dem Wehr anzulanden. Der überdachte Bereich am Rand zur Bahnhofstraße bietet gute Übernachtungsmöglichkeiten jenseits vom bekannten Urlaubs-Komfort. Das fördert den Zusammenhalt der Gruppe und sorgt für eine bestimmt unvergessliche Zeit.“
„Außerdem planen mein Team und ich einen Outdoor-Boxring, um an frühere glanzvolle Kaiserhof-Zeiten anzuknüpfen. Hierzu ist dann das heimische Publikum eingeladen, um die Kämpfenden entsprechend verbal zu motivieren. Auch können wir uns vorstellen, spontane Reinigungsaktionen in der Stadt durchzuführen, so genanntes Guerilla-Cleaning. Wir setzen da auf Hinweise aus der Bevölkerung. Zunächst müssen aber noch die Verhandlungen mit dem Eigentümer zum Abschluss geführt werden. Mir ist zwar bekannt, dass das Gelände hier anderweitig entwickelt werden soll, aber ob dieses Vorhaben je umgesetzt wird, scheint mir doch angesichts der jahrelangen Ungewissheit mehr als fraglich. Mit unseren in der Personenzahl begrenzten Gruppen verstoßen wir hoffentlich nicht gegen Richtlinien. Ich rechne mir da aber gute Chancen für unser alternatives Tourismus- Programm aus.
Das ist ein Novum nicht nur in der Region, sondern auch weit darüber hinaus, und erreicht bestimmt europaweit Aufmerksamkeit“, ist der Abenteurer sich sicher. Und seine leuchtenden Augen verraten, dass ihm noch viel mehr Ideen vorschweben, die er auf diesem wunderschönen Fleck Erde am Eingang zur Leinestadt realisieren kann. Er setzt dabei auf vorhandene Ressourcen, die kostengünstig genutzt werden können, statt auf Förderprogramme und langwierige Gerichtsverfahren.
„Kreativität ist meine Stärke, und die kann ich hier besonders gut einbringen. ‚Geht nicht‘ gibt es für mich nicht“, erläutert er seinen Ansatz.

Quelle: Susanne Röthig, LDZ vom 01.04.2022 🙂

Sappi-Urteil durchkreuzt Kaiserhof-Pläne
Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht bestätigt Baustopp/Aber: Baugenehmigung von 2016 gilt – der Investor VSP hat eine Hintertür
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg hat mit seinem Beschluss vom Mittwoch den Baustopp auf dem Kaiserhof-Grundstück in Alfeld bestätigt (Aktenzeichen 1 ME 140/20). Der Papierkonzern Sappi verhindert mit seinem Widerspruch gegen die von der Stadt Alfeld erteilte Baugenehmigung von 2019, dass die Hildesheimer VSP-Gruppe ihre Pläne so umsetzen kann, wie sie in der aktuellen Baugenehmigung von der städtischen Baubehörde genehmigt worden waren.
Aber: Die zuvor im Dezember 2016 erteilte Genehmigung bleibt vom OVG-Beschluss unberührt und gültig. Damals hatte Sappi Alfeld die Frist für einen Widerspruch gerissen, juristisch war er wirkungslos.
Auch wenn der Kaiserhof-Investor noch eine Baumöglichkeit hat: Zusätzliche Auswirkungen könnte der Beschluss der Lüneburger Richter auf das von der Volksbank an der Leinstraße geplante Millionenprojekt haben. Dort will die Bank auf mehr als 80 Metern Länge vier Gebäude abreißen und durch einen modernen Neubau ersetzen. Er soll eine neue Bankfiliale sowie Geschäfts- und Wohnräume enthalten. In Alfeld wird das Vorhaben als ein Ankerprojekt für de Erneuerung der fußläufigen Innenstadt angesehen. Der Hintergrund: Das Verwaltungsgericht Hannover hatte die aktuelle Baugenehmigung der Stadt in einem Schnellverfahren Ende September 2020 außer Vollzug gesetzt (Akte 12 B 2730/20). Dagegen hatten sowohl Sappi als auch die Kommune und der Investor beim OVG Widerspruch im Schnellverfahren eingelegt.
Bebauungsplan fehlt
Für das Kaiserhof-Gelände an der Ecke Bahnhofstraße und Ziegelmasch existiert kein Bebauungsplan. Der Gebäudekomplex steht seit vielen Jahren leer, der hintere Teil wurde
längst abgerissen. Sappi, Alfelds größter Arbeitgeber, produziert auf dem Gelände an der Mühlenmasch Spezialpapiere und Verpackungen. Dabei kommt Schwefeldioxid zum Einsatz, ein gefährlicher Stoff im Sinne der Störfall-Verordnung des Bundes. Diese beschränkt Bauvorhaben in der Nähe gefährlicher Betrieben etwa der Chemieindustrie und setzt die EU-Richtlinie 2012/18 („Seveso III“) in deutsches Recht um.
Sappi hatte geltend gemacht, dass der Neubau nur rund 370 Meter entfernt und damit im Gefahrenbereich liege, so dass er deshalb nicht hätte genehmigt werden dürfen. Der erste Senat bestätigte den Beschluss der Verwaltungsrichter aus Hannover im Beschwerdeverfahren. „Mit überwiegender Wahrscheinlichkeit lasse der im Jahr 2019 genehmigte Neubau die gebotene Rücksicht auf den Betrieb der Antragstellerin vermissen“, heißt es in der Mitteilung des OVG.
Bei dem geplanten Verbrauchermarkt handele es sich um ein öffentlich genutztes Gebäude
mit hoher Besucherfrequenz, das den angemessenen Sicherheitsabstand zu dem Betrieb der Antragstellerin nicht einhalte und innerhalb dieses Abstands nach derzeitigem Stand nicht ausnahmsweise zuzulassen sei.
Das wirtschaftliche Interesse an einer weiteren Nutzung des Kaiserhof-Grundstücks zu Einzelhandelszwecken sei zwar erheblich, wiege aber nicht so schwer, dass es die Neuerrichtung  eines Verbrauchermarktes unter Einhaltung eines derart geringen Abstands zu einer erheblichen Gefahrenquelle rechtfertige.
Damit setze sich die gesetzliche Wertung, den Gefahrenbereich von neuer schutzwürdiger Bebauung im Regelfall freizuhalten, durch.
„Schizophrenes Urteil“
„Mit der Entscheidung sind wir nicht zufrieden, weil sie nicht alle Rechtsfragen beantwortet“, sagte Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD). „Sie ist schizophren. Die Baugenehmigung von 2019 ist nicht rechtmäßig. Sie kann vorerst nicht umgesetzt werden, wie es das Verwaltungsgericht Hannover schon entschieden hat. Aber alle anderen Beschwerden werden abgewiesen“, so Beushausen.
„Die Baugenehmigung 2016 ist dagegen bestandskräftig. Und das heißt, die VSP könnte bauen, wenn sie auf die von ihr gewünschten Änderungen verzichtet, die zum jüngeren Bauantrag geführt haben“, so der Bürgermeister. Ob sie das wolle, müsse die VSP nun selbst entscheiden. Der Investor „hat jetzt zwei Schlüssel, einer passt, einer nicht“, so Beushausen.„Den Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes Lüneburg, dass auf dem Kaiserhof-Areal vorerst kein Supermarkt entstehen darf, haben wir zur Kenntnis genommen. Die Begründung der zuständigen Richter ist komplex. Sie wird von uns umgehend geprüft“, sagte Sappi-Sprecher Christian Otto am Mittwoch Abend.

Quelle (Auszug): Thomas Jahns & Marco Athaus, Alfelder Zeitung vom 15.04.2021

Das grüne Bauschild an der alten Kaiserhof-Fassade an der Bahnhofstraße sollte ein Signal setzen


Anno 2022

Kommt der Rewe-Markt in Alfeld doch?
Gutachten ergibt, dass Bau mit Sicherheitsauflagen vereinbar wäre / Gewerbeaufsichtsamt prüft
Kommt es doch noch zu einer Einigung zwischen Sappi und der Hildesheimer VSP-Gruppe, die auf dem ehemaligen Kaiserhof-Gelände in Alfeld einen Rewe-Markt bauen will? Zumindest ist der Investor diesem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen: Der von Sappi empfohlene und daraufhin von der VSP beauftragte Gutachter „kommt zu der Erkenntnis, dass dieser Markt dort zulässig und mit den Störfallbelangen kompatibel wäre“, teilte Baudezernent Mario Stellmacher auf Nachfrage von Georgios Konstantopoulos (SPD) am Montagabend in der Sitzung des Stadtentwicklungs- und Umweltschutzausschusses mit.
Allerdings habe Sappi den Wunsch geäußert, dass dieses Gutachten von einer unabhängigen Stelle auf „Schlüssigkeit und Plausibilität“ untersucht wird, und das Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim ins Spiel gebracht. Denn das Kaiserhof-Areal liegt in direkter Nachbarschaft zur Papierfabrik und somit innerhalb eines durch die EU-Richtlinie Seveso III geregelten 650-Meter-Sicherheitsabstands zum Störfallbetrieb Sappi.
Ein erster Kontakt habe ergeben, dass das Gewerbeaufsichtsamt sich bereit erklärt habe, das Gutachten im Detail zu prüfen. „Ich will damit ganz bewusst nicht sagen, dass es dann etwas wird, sondern, dass dann das nächste Gespräch möglich ist – mit welchem Gesprächsausgang auch immer“, betonte Stellmacher. Es gebe aber den Versuch aller Beteiligten, noch eine Lösung zu finden, die dann auch zu einer außergerichtlichen Einigung führen könnte.

Quelle: Nora Garben, Hildesheimer-Allgemeine-Zeitung vom 19.05.2022


Anno 2023

Durchbruch: Rewe-Markt am Kaiserhof kann gebaut werden
Es war ein gewaltiger Kraftakt, der sich über mehrere Jahre hingezogen hat. Jetzt, im März 2023, ist endlich der Durchbruch geschafft: Der neue Rewe-Markt auf dem ehemaligen Kaiserhof-Areal kann gebaut werden. Möglich wird dies durch ein neues Gutachten – und durch intensive Bemühungen aller Beteiligten. Durch die Vorgaben der Seveso-III-Richtlinie für Störfallbetriebe wie Sappi war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu unterschiedlichen Sichtweisen zwischen der Stadt und dem Papierhersteller gekommen – nicht nur, aber immer wieder auch in Bezug auf das Kaiserhof-Areal. Strittig war hier insbesondere die Gültigkeit zweier Baugenehmigungen. Eine stammt aus dem Jahr 2016, eine aus dem Jahr 2019. Letztere spielt nun keine Rolle mehr. Denn: „Investor VSP hat auf Basis der Baugenehmigung von 2016 auf eigene Kosten ein zusätzliches, vorhabenbezogenes Gutachten erstellen lassen“, so Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen (SPD). Dieses kommt zu dem Ergebnis, dass sich der Rewe-Neubau auf Basis der früheren Baugenehmigung mit Seveso III vereinbaren lässt. Sappi zieht daraufhin Widersprüche und Klagen zurück – der Weg für den Bau des Supermarktes ist frei. „Aus diesem Durchbruch beim Kaiserhof kann auch eine Signalwirkung für andere Bauvorhaben entstehen“, hofft Alfelds Baudezernent Mario Stellmacher. Der noch stehende Kaiserhof-Flügel soll zunächst stehenbleiben; später im Jahr verkündet VSP, dass er nun doch weichen wird. Ziel sei es, den neuen Supermarkt 2024 an den Betreiber zu übergeben.


Anno 2024

Abriss Kaiserhof: Deshalb veränderte Verkehrsführung
Rund um das Kaiserhof-Areal in Alfeld soll sich ab Montag, 12. Februar, bis zum 23. Februar 2024 die Verkehrsführung zeitweilig ändern. Grund dafür ist der Abriss des restlichen Kaiserhof-Gebäudes. Von der Leinebrücke kommend soll der Verkehr Richtung „Sappi-Kreisel“ über die jetzige Linksabbiegespur (Richtung Röllinghausen/Ziegelmasch) geführt werden. Dort werde in beiden Fahrtrichtungen Tempo 30 gelten, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung Alfeld. Die Fahrbahn wird um eine Spur reduziert, ein beidseitiger Verkehrsfluss sei aber weiterhin gewährleistet. Die Ziegelmasch wird zwischen der Kreuzung Bahnhofstraße/Ziegelmasch und dem Brunnenweg zu einer Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Röllinghausen. Die bestehende Ampel wird während des Abrisses des Gebäudes außer Betrieb gesetzt, als Querungshilfe wird eine mobile Fußgängerbedarfsampel im Bereich der Leinebrücke aufgestellt, heißt es weiter. Der Gehweg wird „kaiserhofseitig“ während der gesamten Abrissarbeiten gesperrt sein. In der Straße „Im Katthagen“ wird in dieser Zeit ein absolutes Halteverbot ausgesprochen. Der überörtliche Verkehr aus Lamspringe und Freden wird über Hörsum umgeleitet.

Quelle: MEI/Alfelder Zeitung vom 09.02.24

Kaiserhof: Zeit für eine neue Ära
Die Abrissarbeiten sind abgeschlossen – jetzt kann auf dem Areal Neues
entstehen
,,Die Abbrucharbeiten verliefen – zum Glück – ohne Überraschungen“, resümiert Projektmanager Andreas Gunkel vom Investor VSP. Allerdings: ,,Leider gab es einen medizinischen Notfall, der aber nichts mit den Arbeiten zu tun hatte. Ein Mitarbeiter des Abbruchunternehmens lag am Boden, konnte seine Arme nicht mehr bewegen und wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Ursache hat man uns nicht mitgeteilt“, beschreibt Gunkel einen Vorfall, der in sozialen Medien zwischenzeitlich für Unruhe gesorgt hatte. Dort hatte es auch Spekulationen über einen möglichen Arbeitsunfall gegeben, die sich aber nicht bestätigt haben.
Wie geht es weiter?
Und was passiert jetzt auf dem Gelände? Gunkel: ,,Als Nächstes muss die alte Bodenplatte zurückgebaut werden. Danach werden die Abbruchmaterialien weiter sortiert und entsorgt
beziehungsweise – soweit das Material recyclingfähig ist – vor Ort zur Wiederverwendung gebrochen.“
Anschließend sollen sogenannte Bodenverbesserungsarbeiten erfolgen. ,,Wenn alles gut läuft, sollten wir Ende April damit fertig sein und mit dem Hochbau beginnen können.“ Augenzwinkernd schiebt er hinterher: „Aber wir haben uns ja schon fast daran gewöhnt, dass es immer mal wieder Überraschungen gibt…“
Neue Einkaufsmöglichkeit
Auf dem Gelände sollen ein neuer Rewe-Supermarkt mit angeschlossenem Parkplatz und eine Bäckereiflliale mit Cafe entstehen. Nach den aktuellen Planungen soll das neue Gebäude im Gegensatz zum bisherigen nur noch ein Geschoss haben.

Quelle: Markus Riese, Alfelder Zeitung vom 04.03.2024 – Foto (oben): Jan Linkersdörfer

Eine zweite Chance für den Kaiserhof-Schriftzug
Die Leuchtreklame soll nochmal Verwendung finden
Während der Sitzung des Alfelder Kultur-, Tourismus- und Welterbeausschusses am Donnerstag hat Stadtheimatpfleger Matthias Quintel den aktuellen Stand seiner Arbeit vorgestellt. Er hatte ebenfalls eine Überraschung parat: Die beinahe schon ikonische Kaiserhof-Leuchtreklame ist im Zuge des Abrisses nicht etwa in irgendeinem Schutt-Container gelandet, sondern bei ihm auf dem Grundstück.
Der Stadtheimatpfleger berichtete, er habe sich kurz nach Beginn der Abrissarbeiten „in einem Anfall völliger geistiger Umnachtung“ das etwa 500 Kilogramm schwere „Monster“ geschnappt. Lediglich der Buchstabe „s“ habe beim Herunternehmen Schaden genommen. Irgendwann hängt es wieder. Aktuell liege der Schriftzug – vom Baubetriebshof in mehrere Einzelteile zerlegt – vor der Scheune auf Quintels Grundstück. Er berichtete, dass „großes Interesse“ an der Leuchtreklame bestehe: Zwar gebe es noch nichts Handfestes, aber die grünen Buchstaben sollen nochmal Verwendung finden. In diesem Zusammenhang verriet er auch, dass das Schild vom alten Hallenbad ebenfalls nicht in der Tonne gelandet sei.

Quelle: Madlin Trümper, Alfelder Zeitung vom 09.03.2024

Die weitere Entwicklung dieser „unendlichen Geschichte“ wird an dieser Stelle fortgesetzt…