Friedenskirche

Das Gemeindezentrum: Friedenskirche Alfeld

Nur noch die älteren Alfelder wissen, dass am Schlehberg zusätzlich zum Pfarrhaus ein Kirchenneubau entstehen sollt, dort wo heute der Schulpavillon der Dohnser Schule steht der um 1974 entstanden ist. Bewohner der Häuser auf dem Schlehberg legten bei der Stadt Alfeld Einspruch gegen den Kirchenneubau ein.

So sollte die Kirche auf dem Schlehberg einmal aussehen. Heute steht dort der Flachbau der Dohnser Schule – Alfelder Zeitung vom 2. Februar 1965

Am 29. November 1965 revidiert daraufhin der Kirchenvorstand St. Nicolai seinen ursprünglichen Beschluss, auf dem kircheneigenen Grundstück oberhalb des Pfarrhauses am Schlehberg eine Kirche zu erbauen.

Bild oben: Das Pfarrhaus West am Schlehberg. Baujahr 1961

Anstelle des zurückgestellten Kirchenneubaus am Schlehberg verfolgte man in enger Abstimmung mit dem Landeskirchenamt, den Plan, ein Gemeindehaus mit Küsterwohnung im Alfelder Neubaugebiet „An den Steinköpfen“ zu bauen. Anschließen sollte sich daran der Neubau eines Kindergartens, einer Kirche und eines Pfarrhauses. Diese Vorhaben wurden später nicht umgesetzt.

50 Jahre Gemeindezentrum Friedenskirche Alfeld

Am 31. Oktober 1966 wird durch Superintendent Eggo Hafermann der Grundstein zu einem neuen Gemeindezentrum gelegt, das den Namen „Evangelisch-lutherische Friedenskirche“ trägt.

Die Bezeichnung „Friedenskirche“ geht auf den damaligen Kirchenvorsteher Johannes-Georg Wallrath zurück. Am 31. Oktober 1967 weiht die St. Nicolai-Gemeinde das neue Gemeindezentrum Friedenskirche ein. Dieses wird zum Mittelpunkt des Pfarrbezirkes St.- Nicolai III – West, in der der Pastor Harry Aßmann seinen bis heute unvergessenen Dienst versieht.

Feierliche Einweihung des Gemeindezentrums „Friedenskirche“ am 31. Oktober 1967 – Alfelder Zeitung vom 1. November 1967

Mit der Verselbständigung der Friedens-Kirchengemeinde zum 1. Juni 1988 ist dieser Pfarrbezirk Am Schlehberg Geschichte. Im Jahr 1975 bekommt die Friedenskirche eine Kleinorgel, nach dem zuvor ein Harmonium im Kirchsaal verwandt wurde. Auch ändert sich die Anschrift des Pfarramtes von „Am Schlehberg 18“ in „An der Dohnser Schule 5“. Ein Glockenturm macht seit 1986 das Gemeindezentrum als kirchliches Gebäude klarer erkennbar. Auch ging in diesen drei Dekaden die Dienstzeit des heute fast legendären Pastors Harry Aßmann („P.A.“) in Alfeld (1950-1978) zu Ende. Die langjährige Küsterin Edeltraut Braukmüller, Mitarbeiterin der ersten Stunde, ist 1987 zusammen mit ihrem Ehemann in den Ruhestand getreten, ebenso Pastorin Maria Elisabeth Schilling (1979-1988).

Einweihung des Glockenturms 1986

Der erste Kirchenvorstand der nunmehr selbständigen Ev.-luth. Friedens-Kirchengemeinde Alfeld konstituiert sich am 8. Juni 1988. Zum Vorsitzenden wird Pastor Karl Hesse aus Gerzen gewählt, der nach Pastorin Schillings Eintritt in den Ruhestand zum Vakanzvertreter eingesetzt worden war. Am 4. Februar 1989 wird Hartmut Merten zum ersten Pastor der selbständigen Friedens-Kirchengemeinde ordiniert. Seiner Initiative verdankt die Gemeinde ihren eigenen Gemeindebrief, den „Friedensboten“ der bis heute für viele unverzichtbar geworden ist.

In seine Amtszeit fällt zudem auch der Einbau der Kirchenfenster im November 1991, die dem Kirchsaal von da an seine besondere Atmosphäre verleihen.

„Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen“ (Johannes 1,5).

Der Künstler Helge Michael Breig hat die Fensterbilder für den Kirchensaal der Friedenkirche 1991 geschaffen.


Pastor Hartmut Merten


Pastor Michael Kratochwill

Auf Pastor Merten folgt zum 16. November 1992 Michael Kratochwill, der am 21. November 1992 in das Amt eines Pastors ordiniert wird.

Auf Pastor Merten folgt zum 16. November 1992 Michael Kratochwill, der am 21. November 1992 in das Amt eines Pastors ordiniert wird.

Seit der „Inbetriebnahme“ des Gemeindezentrums im Jahre 1967 finden sich immer wieder Gemeindemitglieder bereit, sich mit hoher Bereitschaft ehrenamtlich zu engagieren. So gelingt es in den zurückliegenden Jahren neben dem gottesdienstlichen Leben, eine lebendige Gemeindearbeit für Alt und Jung zu gestalten. Das ehrenamtliche Engagement leuchtet auf in den Gottesdiensten, bei Gemeindefesten und Spendenaktionen, beim Lagerfeuer am Ostersamstag, durch den Besuchsdienstkreis und bei den Geburtstagsempfängen, beim „Thementreff“ und zu Adventsbasaren, bei der Grundstückspflege und der Instandhaltung des Gebäudes, bei der Herausgabe des Gemeindebriefes „Friedensbote“ und auch in der am 31. Oktober 2001 im Pfarrhaus am Schlehberg wiedereröffneten Gemeindebibliothek, die seit Oktober 2013 unter dem Dach des Gemeindezentrums im Raum des ehemaligen Kinderspielkreises einen neuen Ort gefunden hat.

Buchvorstellung in der ansprechenden und gut sortierten Gemeindebücherei

Seit 2013 hat der Kreisjugenddienst seinen Sitz in der ehemaligen Küsterwohnung. Dort werden wöchentlich zudem Englischkurse für Kinder angeboten und die USSG (Unabhängige Suchtselbsthilfegruppe) Brüggen kommt hier zu wöchentlichen Gruppenstunden zusammen. (Stand 2017)

Fremdsprachen für Kids – Englische Kindergesellschaftsspiele

Die landeskirchlichen Einsparmaßnahmen ließen die Friedens-Kirchen-Gemeinde seit Mitte der neunziger Jahre in den „Strudel der Zeit“ geraten.

Der Küster- und Hausmeisterdienst wurde 1988 noch mit 40 Stunden bedacht. Heute ist diese Stelle Geschichte. Den Küsterdienst versieht der Kirchenvorstand, für das so eingesparte Geld wird die Pflege der Außenanlagen durch eine Fachfirma finanziert, geblieben sind ca. sechs Wochenstunden für die Aufwartungsarbeiten im Gemeindezentrum. Seit dem 1. Januar 2000 ist die Friedens-Kirchengemeinde, dem Mitgliederrückgang geschuldet, nur noch eine „halbe“ Pfarrstelle. Am 30. Juni 2005 musste der Kinderspielkreis geschlossen werden, was bis heute bedauert wird.

Beinahe für zwei Jahre hatte das Gemeindezentrum am Hasenwinkel eine Dauerbaustelle. Bei den Arbeiten für einen weiteren Notausgang im Kellerbereich wurde offensichtlich, dass eine Teilerneuerung der Drainage und der Regenwasserleitung notwendig ist. Diese Maßnahme war nicht nur sehr aufwändig, sie war auch sehr kostspielig. Der Kirchenkreis beteiligte sich großzügig mit 50% an den Gesamtkosten. Nur so war es möglich, diese Arbeiten zu beginnen und Ende 2015 auch abzuschließen. Mittlerweile ist über die ehemalige Baustelle und auf dem geschundenen Außengelände buchstäblich wieder „Gras gewachsen“.

Gemeinde begeht Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür

Aus Anlass der nun 50jährigen Kirchweih beging die lebendige Friedenskirchen-Gemeinde dieses Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür, dessen Abschluss sich in einem Festgottesdienst fand. Diesem Gottesdienst wohnte der ehemalige Superintendent Eggo Hafermann bei, der 1966 die Grundsteinlegung zum Bau des Gemeindezentrums feierlich vornahm.

Ehemalige Superintendenten: Wolfgang Pohlmann und Eggo Hafermann († 2018)

Über den Tag verteilt hatten die zahlreichen Besucher von der Möglichkeit Gebrauch gemacht sich von den Aktivitäten der rührigen Gemeinde zu überzeugen. Eine Fotowand, sowie ein Bildervortrag von Hans-Werner Bormann ließ sowohl den Bau, als auch die lebendige Geschichte der Friedenkirche Revue passieren. Der Mütter- und Männerkreis sorgte wie immer souverän für das Wohlbefinden der Besucher in Form von Kaffee- und Kuchen, sowie Gegrilltem.

Wie alles begann: Hans-Werner Bormann († 2019) ließ 50 Jahre Friedenskirchen-Geschichte Revue passieren

Am Tag zuvor fand im neugestalteten Keller des Gemeindezentrums die Neuauflage der legendären Disco mit dem DJ-Urgestein Olaf Pfeiffer statt. Diese Disco-Revival-Veranstaltung wird im ohnehin gut gefüllten Veranstaltungskalender der Gemeinde wieder ihren festen Platz bekommen und wird wieder eine feste Einrichtung werden.

Heute legendär: Die Kellerdisco der Friedenskirche erfährt zukünftig eine Neuauflage