DER Bahnhof

Wie alles begann

Die Bahnlinie, die Mitte des letzten Jahrhunderts geplant und errichtet wurde, ermöglichte der Stadt aus seinem Dornröschenschlaf zu erwachen. Bis dahin lebten die meisten Alfelder von der Landwirtschaft. Handel wurde nur in geringem Maße mit der näheren Umgebung und den Städten Hannover und Bremen sowie den Regionen Harz und Ostfriesland betrieben.

Bild unten: Ein Bild von den Gleisbauarbeiten aus dem Jahr 1853. Das Alter mag die schlechte Qualität entschuldigen.

Als am 31.07.1854 die ersten Züge zwischen Göttingen und Hannover pendelten, sollte sich Alfeld, dass in diese Strecke als Haltepunkt mit eingebunden war, nachdrücklich verändern und weiterentwickeln.

Bild unten: Bahnhof im Jahr 1860, in den Ausmaßen der ersten Fertigstellung, (z.B. ohne Anbau links)

1900 bis 1960

Bild oben: 40 Jahr später sieht der Bahnhof so aus. Jetzt schon mit kleinem Anbau.

Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich Alfeld durch die Ansiedlung von Fabriken (Papier, Maschinenbau, Schuhleisten und Eisengießerei) zu einer Industriestadt. Des Weiteren sorgten auch unterschiedliche Mühlen dafür, dass Alfeld in den folgenden Jahrzehnten zu DER Industriehochburg zwischen Hannover und Göttingen wurde.
Im Bereich des Bahnhofs entwickelt sich ein Gewerbegebiet und die Bevölkerungszahl verdoppelte sich auf ca. 5400 um die Jahrhundertwende.

Bild unten: Auch der Bahnhof selber musste mitwachsen. Durch weitere Anbauten bekam er schon fast die äußerliche Gestalt die er bis zu seinem Ende beibehalten sollte. Es wurden Güterschuppen angebaut sowie die Verladerampen vergrößert.

Bild oben: Viel hat sich nicht verändert. Passend zur immer weiter voranschreitenden Motorisierung ist hier auch der erst Bildbeweis dafür. (Fast hätte ich geglaubt es ist das Dreirad von Albert Gerke)

Bild oben: Gesamtansicht bahnsteigseitig 1920er Jahre

Bild oben: vor dem Bahnhof vermutlich ausgehende 1920er bzw. beginnende 1930er Jahre

Hier eine schöne Gesamtansicht aus dem Jahr 1925

Die folgenden beiden Bilder stammen aus dem Jahr 1958 bzw. aus den 1950ern. Der rote Backsteinbau hat hier schon zwei Weltkriege überlebt und wird Zeuge des Wirtschaftswunders, an dem er für unsere Heimatstadt wieder seinen Anteil hat.
Sehr schöne Perspektive beim zweiten Bild, unter der Fußgängerbrücke hindurch fotografiert.

1953 – Auf dem Bahnsteig

Vorher/Nachher – 1954 – 2012


Das Bahnunglück vom 24. Februar 1956

Am 24. Februar 1956 kam es bis dahin zum folgenschwersten Bahnunglück im Bereich des Alfelder Bahnhofes bzw. des damaligen Bahnüberganges an der Föhrster Straße. In Folge dessen kam es dann zum Kauf bzw. (Wieder)Aufbau einer Fußgängerbrücke, aber auch im späteren Verlauf der Geschichte zum Bau des heutigen Schlehbergringes.

Mehr dazu hier.


1960er Jahre

1961

1964 – Der Bahnhof aus Lokführersicht

Alfelds Bahnhof im Wandel der Zeit – einmal aus ganz anderer Perspektive. Wie oft ist man nicht schon am Alfelder Bahnhof abgefahren oder angekommen. Viele Menschen haben die Veränderungen im Laufe der Jahre oder Jahrzehnte erlebt, aber eine andere Sichtweise haben die, die ihn durchfahren, wie zum Beispiel auf dem Führerstand einer Lokomotive.
Schon sehr früh, 1963, wurde die Nord-Süd-Strecke (die einstige Hannoversche Südbahn) elektrifiziert. Die Anzahl der Züge, die Alfeld pro Tag passierten, erhöhte sich durch die höheren Geschwindigkeiten auf 140. Damals wie heute war und ist sie eine der meistbefahrenen Strecken in Deutschland, die mit der vollständigen Inbetriebnahme der 1. Schnellfahrstrecke Deutschlands (Hannover-Würzburg) 1991 nach und nach zwar den hochwertige Fernverkehr verloren, aber speziell für den Güterverkehr von den deutschen Seehäfen nach Süden immer mehr an Bedeutung zugenommen hat.

Das obige historische Foto wurde 1964 aus dem Führerstand einer damals hochmodernen E-Lok aufgenommen. Aus Richtung Süden kommend, möglicherweise aus einem gleich in Alfeld haltenden Eilzug in die Landeshauptstadt, oder auch aus einem durchfahrenden Schnellzug oder Güterzug.
Über 50 Jahre später fahren heute moderne Doppelstockzüge des MEtronom zwischen Uelzen und Göttingen, und aus dem Führerstand des Steuerwagen eines dieser Züge bietet sich dieser Blick auf die mittlerweile modernisierten Anlagen des  Alfelder Bahnhofs, der durch die Umbauten im Laufe der Jahre leider seinen einstigen Charme verloren hat.


1969 – Der Güterbahnhofsbereich

1971

Die Dampfspeicherlok der Hannoverschen Papierfabriken Alfeld-Gronau auf den Gleisen des Güterbahnhofes

Bild oben: 1970er Jahre von der Schlehbergringbrücke

Die letzten Jahre

Die goldenen 70er (oder: Das Ende naht!)

Als die folgenden Bilder gemacht wurden war das Schicksal unseres Protagonisten bereits beschlossene Sache. Er sollte zwei Jahre später, seinen letzten Sommer erleben.
Die jetzt folgenden Bilder sind ausschließlich in dieser Zeit aufgenommen…

1976

1977

Im Jahr 1977 wurde angefangen das ehrwürdige Gemäuer von Süden her „anzuknabbern“.
Der Anbau musste als erster dem zweckmäßigen, aber nicht annähernd so schönen Neubau weichen.

Am 30.07.1977 und den folgenden Tagen entstanden diese Aufnahmen:

1978

Auch die alte Unterführung wurde im Zuge des Neubaus erneuert

Noch ein halbes Jahr…

Wie es mit dem Bahnhof zu Ende ging sieht man hier…