Abriss Marienkirche

Der Grundstein für die neue Kirche „Herz Mariä“ wurde 1902 gelegt, gleichzeitig wurde das Pfarrhaus gebaut. Im folgenden Jahr 1903 konnte die Kirche, die in neu gotischem Baustil errichtet wurde, vollendet und am Pfingstfest 1903 eingeweiht werden.
Der Baugrund bestand aus Mergel. Der Sockel war aus Dolomitsteinen und das übrige Bauwerk in Backsteinrohbau auf abwechselnden Putzflächen hergestellt. Der Glockenturm lag an der Westseite und war 38 Meter hoch, hier befand sich auch das Hauptportal. An den Turm schloss sich nördlich ein kreisförmiger Treppenaufgang zur Orgel und den Glocken an. Das Kirchenschiff war 20 Meter lang. Ein zweiter Eingang befand sich an der Marienstraße. An der Südseite lag die Sakristei. Die Fenster waren in Bleiverglasung gefertigt und stellten im Chor zwei Heilige dar.
Bereits in den 40er Jahren zeigten sich große Risse im Mauerwerk der Kirche. Das Gewölbe löste sich vom Chor, so dass man von der Kommunionbank den Dachstuhl sehen konnte. Der Glockenturm war mit den beiden Außenmauern verankert. Da der Baugrund Mergel keine ausreichende Festigkeit bot, hatte sich der Turm etwa 6o cm nach der Straßenseite gesenkt und so durch die Verankerung mit den Mauern die Risse verursacht. Vom Chor her wurde das Gewölbe dann 1950 unterfangen, und die Gefahr war kurzfristig beseitigt.
Durch die Förderung des Industrievereins erhielt die Kirche 1952 eine schöne, alte Madonnenstatue, eine Kölner Arbeit aus dem 15. Jahrhundert.
Der Zustand der alten Marienkirche wurde immer bedrohlicher, und ein fast diagonal verlaufender Riss zwischen Kirchenschiff und Turm drohte, die Kirche auseinander zu reißen. Es wurde ein Bauunternehmen beauftragt, den Untergrund der Kirche zu untersuchen. Man kam zu dem Ergebnis, dass auch in zehn bis elf Metern Tiefe noch kein fester Grund vorhanden war. Unter dem Mergelboden wurde nur mooriger und somit kaum Halt bietender Grund gefunden. Damit war die Entscheidung gefallen. Die Kirche „Herz Maria“ musste abgerissen werden.

Aus: 100 Jahre St. Marien 1903-2003

Der Abriss beginnt 1968/69 …

und noch einmal aus einer anderen Perspektive

… mit der Sprengung des Kirchturmes.

   

Viel ist leider nicht mehr von übrig.

Fast dem Erdboden gleichgemacht.

Aber, ein neues Gotteshaus ist danach an der gleichen Stelle enstanden.

Am 11. Oktober 2009 näherte sich zum 40. Mal der Jahrestag der feierlichen Grundsteinlegung der neuen Marienkirche. Wie bereits berichtet musste die alte Kirche „Herz Maria“ aufgrund schwachen Bauuntergrundes im Frühjahr 1969 abgerissen werden. Am 04. Mai 1969 fand der letzte Gottesdienst in der alten Kirche unter „Herz Maria“ statt und der Name „St. Marien“ wurde als der Name der neuen Kirche erstmalig genannt. Die nachfolgenden Bilder zeigen u. a. die feierliche Grundsteinlegung vom 11. Oktober 1969 unter großer Anteilnahme der Gemeinde und Bevölkerung; mit Dechant Johannes Schmidt (r.) und Generalvikar Sendker. Dechant Schmidt verliest die Urkunde über die Grundsteinlegung zum Neubau der Pfarrkirche zu Alfeld (Leine).
Am 20. Juni 1971 war es dann endlich soweit, die neue St. Marienkirche wurde durch Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht. Als Zeichen der Verbundenheit läuteten die Glocken von St. Nicolai das Fest ein.

Grundsteinlegung für den Neubau 1969

2003

2007 bekam dann auch endlich die alte Glocke, die bis dato ein nutzloses Dasein als „Anschauungsobjekt“ fristete, wieder eine Platz in einem Glockenturm und konnte fortan wieder zum Kirchgang läuten.