Ravenstraße

Die Ravenstraße wurde benannt nach F. Ludwig Rave, dieser lebte von 1761 bis 1851 in Alfeld. Er stiftete das Ravenhaus (Kranken-, Armen- und Arbeitshaus), das sich auch heute noch an der Perkstraße befindet. Die Ravenstraße führt stadtauswärts in Richtung der Alfelder Ortsteile Eimsen und Wettensen und beherbergt unter anderem die Polizeistation und das Finanzamt.

Gestern & Heute: Das Perkfest

Das bedeutendste Fest der Alfelder Bürgerschaft war durch die Jahrhunderte das Alfelder Freischießen, das nach rund dreißigjähriger Pause zum ersten Male 1934 wieder begangen wurde, vor dem zweiten Weltkrieg noch einmal eine glanzvolle Auferstehung hatte und nach dem Krieg im August 1951 die Bürgerschaft auf dem Marktplatz und auf der traditionsreichen Hackelmasch vereint sah.

Dem Freischießen vorausgegangen war das „Perkfest“, oder auch Schlutefest genannt. 1950 feierte man eben dieses Perkfest erstmals wieder. Etwas ähnliches hatte Alfeld bis dahin nie wieder gesehen. Es war förmlich ein Durchbruch fast der gesamten Alfelder Bürgerschaft zum Gedenken des Freischießens. Dieses Fest gab den anderen vier Bäuerschaften und den Junggesellen den Mut, das „Freischießen“ wieder durchzuführen. Aber es hat in den folgenden Jahren nur noch zweimal stattgefunden, jedes Mal mit großem Glanz und bestem Erfolg. Aber nach 1958 ging den Alfeldern gewissermaßen die Puste aus. Es war das letzte Freischießen.

Erst 1965 sollte es unter dem Namen „Heimat- und Schützenfest“ wieder an die Erfolge der traditionellen und äußert beliebten Feste anknüpfen.

Die obige historische Aufnahme aus dem Jahr 1907 zeigt die Ravenstraße in festlich geschmücktem Gewand. Die Ravenstraße gehörte seinerzeit zur so genannten „Perk-Bäuerschaft“. Die Häuserzeile links hat sich in ihren Grundzügen bis auf wenige Kleinigkeiten über die Jahrzehnte kaum verändert. Die Mauer rechts wich im Laufe der Zeit einigen Neubauten, von Ihr ist heute kaum noch etwas zu sehen.

Bis 1950:

Ausläufer des Perkfestes 1907 auf der Ravenstraße

1920 – Die Mauer im Hintergrund steht heute nicht mehr. Ungefähr auf Höhe der Kinder befindet sich heute der Eingang zur ehemailgen „Pfeffermühle“

1930er Jahre – Hausnummer 1

1940 – Im Hintergrund erhebt sich der Eiberg

1940 – und zeigt sich der Eimser Weg

Bis 1960:

Das Amt für Moderne Christenverfolgung – Das Finanzamt in den 1950er Jahren

Ein Luftbild aus den Anfangsjahren des Finanzamtes

1950er Jahre

1950er Jahre

Der Bereich Ravenstraße, Robert-Linnarz-, Mozartstraße wurde im Volksmund auch gerne „Klein-Korea“ genannt

Mehrfamilienhäuser für Staatsbedienstete und andere im öffentlichen Dienst stehende Personen in de Größen 75-90qm in Alfeld (Leine), Ravenstraße

Gestern & Heute: Perkwall Ecke Ravenstraße

Aus leicht erhöhter Position im Jahre 1968 aufgenommen, geht unser Blick über die Ecke Perkwall in die Tiefe der Ravenstraße. Der aus heutige Sicht abenteuerlich anmutende Einmündungsbereich der Ravenstraße in den Perkwall stellte nicht nur die Kraftwagenfahrer der damaligen Zeit vor eine Herausforderung, auch mancher Fußgänger hatte damit sein Tun. Aber funktioniert hat es am Ende dann doch immer.

1968 war die Stadt Alfeld besonders im Straßenbau auf Expansionskurs, dieser wurde erheblich vorangetrieben. Das machte sich in der Hauptsache in den städtischen Randgebieten bemerkbar. Aus unbefestigten Wegen wurden vielerorts endlich richtige Straßen. Aber nicht nur im Straßenbau ging es 1968 in Alfeld voran: Der Grundstein für das Alfelder Gymnasium wurde gelegt, ebenso der des alten Hallenbades und auch das Altenheim St. Elisabeth feierte sein Richtfest. Der 1. Bauabschnitt des (Wohnraum)Beispielprogramms darf dabei natürlich nicht fehlen. Dies alles ist zwar nicht unmittelbar mit dem heutigen Bild verbunden, sollte aber nicht unerwähnt bleiben, da Bauvorhaben in dieser Größenordnung und Anzahl heute seinesgleichen in Alfeld suchen.

Es gäbe noch viel mehr aus dem Jahrgang 68 zu erzählen, aber hierzu an anderer Stelle mehr, siehe Chronik 1968.

Bis 1970:

1960er Jahre

Das sog. DGB-Haus an der Ecke Ravenstraße/Gudewillstraße. Im Zuge des 20. Jahrhunderts entstanden besonders außerhalb der Altstadt neuartige Architekturformen wie hier z.B. im Bereich der Ravenstraße

1962

Rollschuh fahrende Kinder auf der Ravenstraße 1963 – Das mach heute mal…

Auto-Klose 1968

1969

Bis 1980:

1970

Das Polizeigebäude im Jahr 1975

Das Finanzamt 1975

Die Ravenstraße im Rekord-Winter 1979 in Blickrichtung Innenstadt. Das heimliche Wahrzeichen unserer Stadt speit aufgrund der klirrenden Kälte bedrohlich in den Winterhimmel. An der Texaco-Tankstelle ist die Welt der Autofahrer noch in Ordnung, der Liter Benzin kostet nur 88.9 Pfennig

Ravenstraße Ecke Gudewillstraße. Das Gebäude der Alfelder Zeitung (rechts) noch im Bau, die Nordtangente noch nicht gebaut, die Gudewillstraße endet dort in einer Sackgasse. Einstmals eine ruhige Wohngegend…
Eine Aufnahme aus dem Jahr 1984.

1986